Biodiversitätsstrategie und Waldstilllegung

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Nö, der bringt da etwas von der verlorengegangenen Biodiversität zurück. Biodiversität ist im Wald übrigens seit Jahrzehnten Thema. Und ja, die Daten sind aus der BWI 2012, die nächste ist erst wieder 2022.
 
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Gelöschtes Mitglied 13565

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"Großgrundbesitzer"



Dem "Naturschutz" wurden in diverser Form riesige Flächen und Mittel übertragen, teilweise mit festgelegten Schutzzielen und zB der Auflage die Flächen der Bevölkerung zugänglich zu machen.

Das waren oft Flächen die militärisch genutzt wurden, oder einfach Sperrgebiete wie Staatsjagd, teilweise auch Landeswald.

Kleinen Einblick gibt zB diese Karte -> https://naturerbe.nabu.de/naturparadiese/auf-einen-blick/gebietskarte.html

Und das ist nur ein Flächenbesitzer.

Die sich daraus ergebene "Präsenz" und das Verhalten gegenüber Nachbarn würde ich persönlich als Neujunkertum bezeichenen, das dreiste Benutzen -tatsächlich- gemeinnütziger Arbeit, wie die der Feuerwehr konnte man sich in diesem Sommer wieder ansehen.
Die Flächen hätten sie eigentlich räumen lassen müssen, stattdessen werden die jetzt als Beispiel verfehlter forstlicher Bewirtschaftung mißbraucht und die Zeit und Risiken für die Gesundheit der Kameraden großzügig verzockt.


CdB
 
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Die Räumung hätte vor der Abgabe der Flächen erfolgen müssen, da waren die in Staatshand. Dass die nicht geräumt sind kann man den Stiftungen etc. nicht vorwerfen, das betrifft ja quasi den gesamten Wald in BB südlich und östlich Berlins.

Die NGOs versauen sich mit ihren Flächen übrigens die Argumentation gegen der Privatwald, denn da gehören sie jetzt selber zu. :p
 
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Gelöschtes Mitglied 13565

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Nö, die Übertragung erfolgte mit der Auflage der Räumung.
Diese hätte schon vor Jahren erfolgen müssen.


Jede Fläche die aus Militärliegenschaften übertragen wurde, hatte diese Auflage an die Neubesitzer.

Ich hab selbst für einen Verein die Situation sondiert. Wenn die Flächen kostenlos oder vergünstigt weggegeben wurden/werden dann ist die Pflicht zur Entsorgung der Altlasten mit drin.

Falls es das noch gibt - schau bei den Konversionsflächen des Bundes rein.


CdB
 
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Gelöschtes Mitglied 13565

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Es ist natürlich billiger die Spendengelder für die Marktschreierei zu verschwenden, als in echte Arbeit zu investieren. Und dafür darf dann die Feuerwehr ran, wenn wieder der Busch brennt wegen der Munition.


CdB
 

z/7

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jetzt bekommt die ForstWIRTSCHAFT langsam auch mal richtig Gegenwind, und das wird meiner Einschätzung nach in der kommenden Zeit deutlich zunehmen!
Ich hoffe nicht, denn es ist alles andere als gerechtfertigt. Das allgemein akzeptierte Paradigma der Forstwirtschaft ist seit Jahrzehnten der gestufte Mischbestand bis hin zum Dauerwald. Ökonomische Sicherheit durch ökologische Stabilität. Sollte in Jägerkreisen eigentlich nur zu bekannt sein, denn der Unterbau standortfremder Nadelholzmonokulturen mit Buche erfordert als erstes angepaßte Schalenwildbestände. Nur weil das nicht von jetzt auf gleich geht, sondern ein Generationenprojekt ist, dessen Umsetzung sich für den Laien fast unmerklich vollzieht, muß man nicht mit Knüppeln auf den vermeintlich Unwilligen losgehen. Eher wäre Respekt angebracht. Da ist die Forstwirtschaft nämlich ganz von allein draufgekommen, ganz ohne Nabu und bjv, und lange vor nationalen Biodiversitätsstrategien.
 
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Sollte in Jägerkreisen eigentlich nur zu bekannt sein

…leider nur Träume...:cautious:

Wenn man hier manche völlig fehlgeleitete Reaktionen liest, wenn plötzlich die Vorsilbe "Forst-" auftaucht, wird frappierend klar, wie wenige Jäger sich für die Landschaftsformen wirklich interessieren, in denen "ihr" Wild lebt.
Im Felde muss man sich interessieren, sonst wird's teuer.
Jagd im Wald ist kein Selbstzweck sondern Bestandteil eines Systems, wie wir mit Kulturlandschaft umgehen. Nichts anderes haben wir im Lande, der Mensch prägt seine Umwelt seit Jahrhunderten.

Gebiete in Hand von NatSch Stiftungen dienen nicht wirklich der Wiederherstellung von unberührter Wildnis (dauerte auch wieder Jahrhunderte) oder ernsthafter ökologischer Grundlagenforschung, sondern es geht um die ideologisch ausgerichtete Deutungshoheit des Eigentümers.
 
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Also den Wolf in unseren Regionen als positive Komponente von Artenvielfalt (=Biodiversität) zu bezeichnen halte ich für ziemlich absurd!

Ein interessanter und nachdenklich stimmender Beitrag wurde gestern Abend in der späten Nachrichtensendung des ARD gebracht: „Illegale Waldnutzung (=Abholzung) in den Kaparten.“

Man kann vermutlich davon ausgehen, dass es in den dortigen Wäldern noch eine grosse Artenvielfalt gibt, der Bereich wird auch als „Europäischer Regenwald“ bezeichnet.

Bäume werden dort illegal gefällt, weil die Nachfrage nach Holz so gross ist, also nicht vor Ort!

Wenn ich die dortigen „Biodiversitätsverhältnisse“ mit den unsrigen vergleiche, dann frage ich mich, ob es nicht sinnvoller ist, hier weniger Geld in Waldnutzungsstilllegung zu stecken, sondern stattdessen dort mehr Unterstützung zu leisten.

Denn wir suchen jetzt nach Lösungen für das entstandene Dilemma, das nicht auf das offensichtlich derzeit wichtigste Thema „Nutzung von SUVSUV in Grossstädten“ zurückzuführen ist, und bemühen uns um veränderte Ansätze/Massnahmen, auch weil es um Existenzen von Betriebe geht, die kein Vermögen durch das Einsammeln von Spendengeldern anhäufen. Betrieb steht nicht für Einmannbetrieb, da sind immer gleich mehrere Menschen/Familien betroffen.

Gruss, DKDK.
 
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Gelöschtes Mitglied 13565

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Bäume werden dort illegal gefällt, weil die Nachfrage nach Holz so gross ist, also nicht vor Ort!

Das wird mit jedem Quadratmeter, der hier aus der Bewirtschaftung genommen wird, mehr.

Aber das Problem ist altbekannt, Milch kommt aus dem Kühlregal, Strom aus der Steckdose...


CdB
 
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Ich hatte verschwitzt zu schreiben, dass die betrachtete Waldregion dort weitgehend unter Schutz steht, so der Bericht, dass also eine Nutzung untersagt ist, aufgrund nationaler Anordnungen wie auch europäischer.

Und wir, also diejenigen, die Wald ihr eigen nennen, rotieren ganz schön. Wir lesen viel, versuchen Informationen einzuholen, wie wir es denn nun machen sollen/können, nicht nur um uns eine gewisse Wirtschaftlichkeit zu bewahren, sondern weil wir, also wir kleine wie die grossen, danach trachten, einen vielseitigen Waldbestand zu haben, der "zukunftsfähig" ist und die Veränderungen aushält.
Für mich steht fest, die Grossen tappen auch noch im tief Dunklen, geben das aber nur im Zwiegespräch zu. Das Wachstum der Bäume hält inzwischen nicht mehr mit der Geschwindigkeit der Veränderungen Schritt.
Gruss, DKDK.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Dein Beispiel ist ja nur eines von vielen, aber typisch für diese Diskussion.
Mit jedem ha weniger in der Bewirtschaftung steigt der Druck auf die übrigen Flächen. Und da die nun partout nicht mehr hergeben, kommt das Holz von anderswo her.
Beispiel: Polen hat landesweit jahrelang weit über den Hiebssatz eingeschlagen, obwohl sie zertifiziert sind. Was bedeutet - das Zertifikat ist nichts wert und solange der Bedarf da ist, solange wäre es besser auf unseren Flächen zu wirtschaften mit unseren Kontrollmöglichkeiten, als hier dicht zu machen und dann Holz aus unklaren Quellen (aber mit hübschen Siegeln drauf) zu importieren.


CdB
 
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Es ist natürlich billiger die Spendengelder für die Marktschreierei zu verschwenden, als in echte Arbeit zu investieren. Und dafür darf dann die Feuerwehr ran, wenn wieder der Busch brennt wegen der Munition.
CdB

Das betrifft aber nicht nur die Stiftungsflächen!

Ich hole mal etwas aus, damit die Nicht-Brandenburger das nachvollziehen können: Wir haben hier drei verschiedene Abstufungen, was die Munitionsbelastung betrifft:
- unbelastete Flächen,
- Flächen mit Munitionsverdacht (fast 400.000 ha in BB) und
- belastete Flächen.
(Munition steht hier für alles von der Pistolenpatrone über Panzerfaust, Handgranaten, Minen bis Fliegerbombe.)

Auf den ehemaligen TÜP hat es natürlich bei den Schiessbahnen sicher munitionsbelastete Flächen, aber auch viele "nur" Verdachtsflächen. Dank des WK II sind die LK MOL, LDS, LOS und TF bis zur Landesgrenze nach Sachsen-Anhalt wenigstens "Munitionsverdachtsfläche". Geräumt ist wenig, in allen Besitzarten gibt es ungeräumte Flächen bzw. Areale, wo nur die Wege abgesucht sind. Problematisch wird das im Brandfalle durch die Abstandregelungen: bei Munitionsverdacht sind 500m Abstand von der Fläche vorgesehen, bei bekannter Munitionsbelastung 1000. In einigen Regionen bedeutet dies theoretisch, dass die Feuerwehr viele Dörfer nicht mehr verteidigen dürfte, wenn die Flammen anrücken, da die Verdachtsflächen bis an den Ortsrand reichen. Entzündung durch Altmunition ist zwar möglich, aber im Vergleich relativ selten. Die meisten Brände entstehen durch menschliches Fehlverhalten aller möglichen Arten, von Dummheit bis Brandstiftung.

Man kann zu der Eigentumsübertragung kritisch stehen (theoretisch sind wenigstens die Stiftungen ja noch Bundes-bzw. Landesbesitz), aber die Munitionsproblematik kann hier in den entsprechenden Regionen jede Fläche, auch im "reinen Wirtschaftswald", betreffen.

Viele Grüße

Joe
 
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Gelöschtes Mitglied 3063

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Also den Wolf in unseren Regionen als positive Komponente von Artenvielfalt (=Biodiversität) zu bezeichnen halte ich für ziemlich absurd!

Ein interessanter und nachdenklich stimmender Beitrag wurde gestern Abend in der späten Nachrichtensendung des ARD gebracht: „Illegale Waldnutzung (=Abholzung) in den Kaparten.“

Man kann vermutlich davon ausgehen, dass es in den dortigen Wäldern noch eine grosse Artenvielfalt gibt, der Bereich wird auch als „Europäischer Regenwald“ bezeichnet.

Bäume werden dort illegal gefällt, weil die Nachfrage nach Holz so gross ist, also nicht vor Ort!

Wenn ich die dortigen „Biodiversitätsverhältnisse“ mit den unsrigen vergleiche, dann frage ich mich, ob es nicht sinnvoller ist, hier weniger Geld in Waldnutzungsstilllegung zu stecken, sondern stattdessen dort mehr Unterstützung zu leisten.

Denn wir suchen jetzt nach Lösungen für das entstandene Dilemma, das nicht auf das offensichtlich derzeit wichtigste Thema „Nutzung von SUVSUV in Grossstädten“ zurückzuführen ist, und bemühen uns um veränderte Ansätze/Massnahmen, auch weil es um Existenzen von Betriebe geht, die kein Vermögen durch das Einsammeln von Spendengeldern anhäufen. Betrieb steht nicht für Einmannbetrieb, da sind immer gleich mehrere Menschen/Familien betroffen.

Gruss, DKDK.
Man sollte nicht den Fehler machen, Artenvielfalt als Naturnähe-indikator zu nehmen.
 
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Gelöschtes Mitglied 13565

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Sie haben die Flächen geschenkt bekommen mit quasi nur einer einzigen Auflage, die nicht umgesetzt wird, weil sie ihre Millioneneinnahmen lieber für Propagandafeldzüge verschwenden, als für echte Investitionen in die Zukunft.


CdB
 

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