Blaser BD 14 Preiserhöhung 20% in 2020???

ElCaracho

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Was macht die Fracht aus China so teuer?

Gibt es weniger Container, wenn ja, wohin sind die verschwunden?

Gibt es weniger Containerschiffe, wenn ja, wohin sind die verschwunden?

Ist der Treibstoffpreis und die Löhne der drei Matrosen, die da noch an Bord sind so gestiegen?

Is die Fahrstrecke länger geworden, weil sich die Welt ausgedehnt hat...diesen Klimaerwärmern muss man ja alles zutraun!

Kennt sich jemand aus?

Gruß

HWL

Die Container stehen in den US Häfen, da dort dir Konsumenten Nachfrage deutlich früher wieder angestiegen ist als zb in Europa.
Das heisst die benötigte Container Menge steht nicht in Asien sondern wartet in den USA auf Export Ladung. Leere Container um die Welt zu schippern ist extrem teuer , kann man ja leider nicht zusammenfalten.
Zudem ist bei einigen Industriezweigen während dem ersten corona Jahr die Nachfrage eingebrochen, der Bedarf nach den jeweiligen Produkten ist allerdings nur verschoben aber nicht aufgehoben. Gibt also einige Betriebe die kaum produzieren konnten und jetzt eigentlich doppelte Kapazität bräuchten.....ein nadelöhr par excellence.

Ich habe dieses Jahr bereits einen riesen stapel briefe mit Preiserhöhungen bekommen im Schnitt zwischen 5-8 %. Und dabei möchte man meinen Lodenprodukte wären nicht so stark betroffen.
 
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Bis zum Satz "der Rest ist Marketing" war es ja recht witzig.
Du bist bei deiner Rechnung nur von einem Rohstoff ausgegangen, schreibst aber "Rohstoffe".
Es sind aber nicht nur diese!

Robert schrieb es ja, z.B. die Transportkosten.
Es wurden wohl schon für Containerfrachten ex China nach Europa bis zu 15.000 USD bezahlt!
Energiekosten, Lohn- und Gehaltssteigerungen, Handwerker die den Maschinenpark warten und instand setzten, etc. pp.
Kauf heute mal Notebooks, Elektronikkram.

In meiner Branche redet zudem kaum einer über den Preis. Es geht einzig darum ob Du lieferfähig bist!
Wir haben noch Bestellungen aus dem 1. Quartal auf deren Lieferung wir warten.
Derzeit tätigen wir Bestellungen ohne zu wissen wann wir die Ware beommen und zu welchem Preis.
Die Landtransporte innerhalb Europas steigen zudem ab 1.1. um 10-15%.
Jetzt denke nicht das das reibungslos läuft.
Wir bekommen regelmässig Absagen von Spediteuren, trotz Preiserhöhungsakzeptanz.
Heute ein Angebot erhalten mit 14750 USD für einen 40" Container.
Problem ist nicht der Preis, sondern wann die Ware aufs Schiff geht.
Die Transportzeiten haben sich von 6 Wochen auf durchschnittlich 4 Monate erhöht für unsere Bestellungen.
 

JEF

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Was macht die Fracht aus China so teuer?

Gibt es weniger Container, wenn ja, wohin sind die verschwunden?

Gibt es weniger Containerschiffe, wenn ja, wohin sind die verschwunden?

Ist der Treibstoffpreis und die Löhne der drei Matrosen, die da noch an Bord sind so gestiegen?

Is die Fahrstrecke länger geworden, weil sich die Welt ausgedehnt hat...diesen Klimaerwärmern muss man ja alles zutraun!

Kennt sich jemand aus?

Gruß

HWL

In China werden, ohne dass man dass außerhalb der Branche mitbekäme, bei kleinsten, einzelnen Coronafällen noch immer ganze Häfen sofort dichtgemacht.

Die weltweite Logistikkette ist noch (u.a. auch noch immer(!) wegen der Evergreen) extrem fragil. Die Container stapeln sich in den Schiffen vor den Häfen (Lockdown, Corona-Kranke, fehlende LkW oder fehlende Fahrer (siehe GB) und werden zu langsam entladen. Diese Container fehlen an anderer Stelle. Das ist ein riesiger weltweiter Rattenschwanz.
 
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Die Container stehen in den US Häfen, da dort dir Konsumenten Nachfrage deutlich früher wieder angestiegen ist als zb in Europa.
Das heisst die benötigte Container Menge steht nicht in Asien sondern wartet in den USA auf Export Ladung. Leere Container um die Welt zu schippern ist extrem teuer , kann man ja leider nicht zusammenfalten.
Zudem ist bei einigen Industriezweigen während dem ersten corona Jahr die Nachfrage eingebrochen, der Bedarf nach den jeweiligen Produkten ist allerdings nur verschoben aber nicht aufgehoben. Gibt also einige Betriebe die kaum produzieren konnten und jetzt eigentlich doppelte Kapazität bräuchten.....ein nadelöhr par excellence.

Ich habe dieses Jahr bereits einen riesen stapel briefe mit Preiserhöhungen bekommen im Schnitt zwischen 5-8 %. Und dabei möchte man meinen Lodenprodukte wären nicht so stark betroffen.
Container ist nicht das Problem. Unsere Ladungen stehen Monate in Container. Diese sind immer verfügbar.
Problem ist es einen Ladeplatz auf einem Schiff zu bekommen. Diese sind aktuell knapp.
(Zug ist aktuell auch keine Option, zeitweise waren sogar die Strecken gesperrt, um die Verstopfung zu verkleinern. Auch hier sind wir schon bei 4 Monaten Lieferzeit)

Faltbare Container gibt es. Haben sich am Markt aber nicht durchgesetzt.
Ein Schiff kann natürlich auch mehr leere Container befördern als volle.
(Wird so auch gemacht, zurück nach China aus Europa sind ca 20% mehr Container an Bord)

Flugzeug ist für uns nur bei Ersatzteilen eine Option. Unsere normale Ware ist zu geringwertig, als das sich ein Transport per Flugzeug lohnen würde.
 
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Die Kosten in der Produktion bestehen aus wesentlich mehr als den Materialkosten....
Servus, ich nehme an Du kommst aus dem Einkauf / Logistik?
Natürlich bestehen die Kosten in der Produktion nicht nur aus Material.
Materialpreis ist halt etwas plakatives was man den Kunden einfach sagen kann… nur wie erklärt man es ihm dann wenn Materialpreis wieder sinkt aber der Produktpreis womöglich weiter steigt…
Machen wir uns nichts vor, aktuell nutzten viele die Materialkriese um Preise anzuheben (sofern sie liefern können und die Kunden keine alternative haben) 😉.
 
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Servus, ich nehme an Du kommst aus dem Einkauf / Logistik?
Natürlich bestehen die Kosten in der Produktion nicht nur aus Material.
Materialpreis ist halt etwas plakatives was man den Kunden einfach sagen kann… nur wie erklärt man es ihm dann wenn Materialpreis wieder sinkt aber der Produktpreis womöglich weiter steigt…
Machen wir uns nichts vor, aktuell nutzten viele die Materialkriese um Preise anzuheben (sofern sie liefern können und die Kunden keine alternative haben) 😉.
Nein.

Du hast keine Ahnung.
 
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Interessant, wie manche hier Leute beurteilen können ohne die selbst zu kennen.
Man muss nicht Leute beurteilen, sondern das was sie schreiben ;-)

Wer denkt, dass der Materialpreis entscheiden für den Preis eines Produktes ist und nach der Senkung des Materialpreises der Unternehmer im Geld schwimmt, der hat noch nie eine Kostenrechnung gemacht.
 

ElCaracho

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Servus, ich nehme an Du kommst aus dem Einkauf / Logistik?
Natürlich bestehen die Kosten in der Produktion nicht nur aus Material.
Materialpreis ist halt etwas plakatives was man den Kunden einfach sagen kann… nur wie erklärt man es ihm dann wenn Materialpreis wieder sinkt aber der Produktpreis womöglich weiter steigt…
Machen wir uns nichts vor, aktuell nutzten viele die Materialkriese um Preise anzuheben (sofern sie liefern können und die Kunden keine alternative haben) 😉.

Naja ich weiss nicht wie deine Kostensituation aussieht, allerdings habe ich in den vergangenen 24 Monaten bei so ziemlich gar nichts einen fallenden Preis gesehen. Sowohl privat als gewerblich nicht. Verfügbarkeit mancher Produkte gar nicht mal mit einbegriffen.

Einzig das Fleisch im Supermarkt, welches ich immer mit Argwohn in seinen Plastikschälchen begutachte ist gewohnt billig , mein Gemüseeinkauf erreicht inzwischen ungeahnte Höhen... ich kann die Rehe ja nicht ohne Beilage futtern.

Muss ja jeder nur mal an die Tanke fahren oder die Nebenkostenabrechnung in Augenschein nehmen. Der häufigst vermeldete Punkt für die Inflation mit 3 Punkten über Norm sind die Energiepreise.

Habe mir jetzt auch noch eine Waffe bestellt (Lieferdatum KW22/2022) zum diesjährigen Kurs....habe erst noch überlegt, bis mir der Händler die neuen Preise mitgeteilt hat...da fiel die Entscheidung leicht.
 
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Wer denkt, dass der Materialpreis entscheiden für den Preis eines Produktes ist und nach der Senkung des Materialpreises der Unternehmer im Geld schwimmt, der hat noch nie eine Kostenrechnung gemacht.
Oder aber er hat mehr Ahnung von der Materie.
Heute hat unser Unternehmen eine neue Zwischenpreisliste geschickt, da angeblich ein bestimmter Rohstoff so knapp und teuer geworden ist.
Die Teil bei denen dieser enthalten ist sind zwischen 10 und 40% teurer geworden ( je nach Größe).
Der Preis wird NIE wieder sinken auch wenn der Rohstoff wieder lieferbar ist.
Knapp ist der nur momentan.
 
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Oder aber er hat mehr Ahnung von der Materie.
Heute hat unser Unternehmen eine neue Zwischenpreisliste geschickt, da angeblich ein bestimmter Rohstoff so knapp und teuer geworden ist.
Die Teil bei denen dieser enthalten ist sind zwischen 10 und 40% teurer geworden ( je nach Größe).
Der Preis wird NIE wieder sinken auch wenn der Rohstoff wieder lieferbar ist.
Knapp ist der nur momentan.
 
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Man muss nicht Leute beurteilen, sondern das was sie schreiben ;-)

Wer denkt, dass der Materialpreis entscheiden für den Preis eines Produktes ist und nach der Senkung des Materialpreises der Unternehmer im Geld schwimmt, der hat noch nie eine Kostenrechnung gemacht.
Wir können uns gerne privat über Kalkulationen unterhalten, möglicherweise kann man ja was voneinander lernen.

Ich maße mir nicht an über Dich zu urteilen, den ich kenne Dich nicht.
Ich schrieb nichts von Gewinn, denn davon lebt ein Unternehmen, nicht vom Produktpreis als solches. Ich schrieb auch nichts über verschiedene Kostenarten bei einer Kalkulation…
Lediglich um die manchmal verwende Begründung für Preiserhöhungen, in dem Fall Materialpreis. Es ist meiner Meinung nach legitim zu fragen ob dieser Faktor der Kalkulation wieder (nach unten) korrigiert wird (und an Kunden weiter gegeben wird) falls die Materialkosten wieder „normale“ Werte erreichen. Oder ist es wie immer, erhöht, geschaut obs akzeptiert wird, wenn ja nochmal das Spiel.
Wieviel % des Produktpreises Materialkosten sind hängt von einigen Faktoren ab, Anteil maschineller Bearbeitung (bei Werkzeugfallenden Teilen), Prozessschritte, Art und Dauer, grad der Automatisierung etc und damit verbunden auch Stückzahleffekte. Möchte hier nicht langweilen…
Nebenbei beobachten Unternehmen sehr wohl genau die Preisentwicklung der Materialien… Manchmal wird vorher viel eingekauft um Preisspitzen „abzufangen“, natürlich falls Prognosen eintreffen.

Würde mir jemand so eine Preiserhöhung auf den Tisch knallen und die Begründung wäre Materialkosten, und das nicht plausibel dargestellt in der Kalkulation wäre es vermutlich sein letzter Auftrag auf dauer ;)

Ich bin hier raus, anscheinend habe ich ein paar Unternehmernerven getroffen (und ich habe sogar Verständnis dafür) :)

Lacky
 
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Wir können uns gerne privat über Kalkulationen unterhalten, möglicherweise kann man ja was voneinander lernen.

Ich maße mir nicht an über Dich zu urteilen, den ich kenne Dich nicht.
Ich schrieb nichts von Gewinn, denn davon lebt ein Unternehmen, nicht vom Produktpreis als solches. Ich schrieb auch nichts über verschiedene Kostenarten bei einer Kalkulation…
Lediglich um die manchmal verwende Begründung für Preiserhöhungen, in dem Fall Materialpreis. Es ist meiner Meinung nach legitim zu fragen ob dieser Faktor der Kalkulation wieder (nach unten) korrigiert wird (und an Kunden weiter gegeben wird) falls die Materialkosten wieder „normale“ Werte erreichen. Oder ist es wie immer, erhöht, geschaut obs akzeptiert wird, wenn ja nochmal das Spiel.
Wieviel % des Produktpreises Materialkosten sind hängt von einigen Faktoren ab, Anteil maschineller Bearbeitung (bei Werkzeugfallenden Teilen), Prozessschritte, Art und Dauer, grad der Automatisierung etc und damit verbunden auch Stückzahleffekte. Möchte hier nicht langweilen…
Nebenbei beobachten Unternehmen sehr wohl genau die Preisentwicklung der Materialien… Manchmal wird vorher viel eingekauft um Preisspitzen „abzufangen“, natürlich falls Prognosen eintreffen.

Würde mir jemand so eine Preiserhöhung auf den Tisch knallen und die Begründung wäre Materialkosten, und das nicht plausibel dargestellt in der Kalkulation wäre es vermutlich sein letzter Auftrag auf dauer ;)

Ich bin hier raus, anscheinend habe ich ein paar Unternehmernerven getroffen (und ich habe sogar Verständnis dafür) :)

Lacky
Nunja, wir geben sämtliche Kostensteigerungen an unsere Kunden weiter.
Material
Logistik
Personal
Energie
....
Aktuell ist Energie der Preistreiber Nr.1. Natürlich nicht nur die Energie welche wir benötigen, viele unserer Rohstoffe sind "reine" Energieprodukte.

Wenn unsere Kunden weniger nachfragen, produzieren wir weniger, wenn unsere Kunden gar nicht mehr Nachfragen halten wir die Produktion an.
Wir laufen seit Monaten auf Volllast... kein Ende in Sicht.
 

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