Blaser - Qualität und Preis-/Leistungsverhältnis, insbesondere kombinierte Waffen

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Registriert
24 Feb 2014
Beiträge
358
Ich verstehe diese immer wiederkehrenden und anhaltenden Diskussionen um die Firmenpolitik der Firma Blaser nicht. Wer sich die Preispolitik von Blaser leisten kann und möchte, der tut das. Wer nicht, der nicht. Blaser ist ein Unternehmen und kein gemeinnütziger Verein oder eine gGmbH. Das Ziel eines Unternehmens ist es, am Markt zu bestehen und Gewinn zu erwirtschaften. Und da gehört eben auch Marketing dazu. Ob das Unternehmen alle ihm diesbezüglich zur Verfügung stehenden Mittel ausnutzt oder nicht, bleibt doch dem Unternehmen überlassen. Und jeder mündige und geschäftsfähige (und darüber hinaus noch zuverlässige) Bürger sollte schon in der Lage sein, trotz des intensiven Marketings der Firma Blaser über den Tellerrand zu schauen und dann seine persönlichen Schlüsse zu ziehen. Es kommt ja auch immer wieder auf die indivduelle Situation des potenziellen Käufers an: der Eine muss sich bspw. eine R8 vom Mund absparen, der Andere bezahlt die aus der Kaffeekasse. Der Eine wird sich stark über das P/L-Verhältnis gedanken machen und nach (günstigeren - im Sinne des P/L-Verhältnisses) Alternativen umschauen und dabei vielleicht auch noch Einschränkungen in Kauf nehmen, der Andere kauft halt einfach weils gerade gefällt, Mode ist oder weil einfach mal ein neues "Spielzeug" her muss. Der Eine wird halt mit einer Waffe aus günstiger Massenproduktion alla Savage, Bergara, Ruger oder was auch immer zufrieden sein, der Andere wohl erst mit einer handgefeilten und handgeschnitzten Individual-Waffe (um es beispielhaft zu verdeutlichen). Jeder ist seine Glückes Schmied. Jeder wie er es (sich leisten) kann und wie er es braucht. Das Unternehmen Blaser macht da aus meiner Sicht nur seine (offensichtlich erfolgreiche) Arbeit.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25821

Guest
genau darum geht´s ja: Wieviel Handarbeit und exquisite Materialien stecken in einer Blaser für 4000-8000€ drin.
Was kostet Alu, der betr. Kunststoff, der Laufstahl, das Schaftholz im Einkauf, was verdient ein Arbeiter bei Blaser (gelernt oder ungelernt) in der Stunde, wieviele Stunden braucht es, bis das Endprodukt fertig ist und wie setzt sich letztendlich der Händlerpreis zusammen.
Warum baut die Konkurenz mit denselben Ausgangsmaterialien, derselben mehr oder weniger ausgebildeten Arbeiterschaft, vergleichbaren Absatzzahlen vergleichbare Produkte mit deutl. niedrigerem oder höherem Preis?
Man darf aber auch nicht nur auf die reinen Materialkosten reduzieren, da stecken auch Knowhow und Entwicklungskosten dahinter.
Den siebenmillionsten 98er Verschnitt auf neu zu trimmen, kostet nun mal weniger...
 
Registriert
7 Jan 2015
Beiträge
26
Ich glaube ich kann verstehen was du meinst.
Ich selbst besitze 2 Blaser Waffen. Eine K95 und eine BBF 95.
Mit beiden Waffen bin ich absolut zufrieden und die werden mich noch viele Jahre begleiten.

Aber die Preispolitik ist teilweise schon interessant.
Blaser möchte hat ,,Luxus" bleiben und sich evtl. von anderen Herstellern abgrenzen.
Als ich den Jagdschein gemacht habe ( 2007 ) hat glaube ich die BBF 95 Standard ca. 2500 € gekostet wenn ich mich nicht irre . Heute liegt sie deutlich über 3000 € . Für das exakt selbe Gewehr.
Und wenn man sich den neuen Blaser Katalog anschaut will ich nicht wissen was der in der Produktion kostet. Das ist ja ein ganzer Bildband.

Ähnliche Diskussionen gibt es auch immer wieder in Mercedes Foren mit den Argumenten die Glaspaläste müssen ja gezahlt werden etc. ... .

Ein Preis setzt sich immer aus Angebot und Nachfrage zusammen und solange wir einen Nachfrageüberhang haben ( was wir aktuell in der Jägerschaft in Bezug auf die Waffenindustrie haben ) sind die Anbieter in Vorteil. Blaser hat seinen Platz in der Branche gefunden und markiert seinen USP in den letzten Jahren wie kaum ein anderer Hersteller.
Verbrauchermässig sicherlich fragwürdig aber Marktwirtschaftlich top.
Die Rechnung scheint ja aufzugehen.

Sicherlich auch eine Kalkulation nach einer Wertanalyse . ( Wie viel ist der Nachfrager bereit zu zahlen) . Vergleichbar mit dem iPhone.
Wieso kaufen wir ein Handy für 1000€, dass in der Produktion 60€ kostet?

Am Ende muss wie immer jeder für sich entscheiden ob einem das Geld wert ist.
Ich mag meine Blaser und führe die Waffen immer gerne.

LG
 
Registriert
24 Feb 2014
Beiträge
358
genau darum geht´s ja: Wieviel Handarbeit und exquisite Materialien stecken in einer Blaser für 4000-8000€ drin.
Was kostet Alu, der betr. Kunststoff, der Laufstahl, das Schaftholz im Einkauf, was verdient ein Arbeiter bei Blaser (gelernt oder ungelernt) in der Stunde, wieviele Stunden braucht es, bis das Endprodukt fertig ist und wie setzt sich letztendlich der Händlerpreis zusammen.
Warum baut die Konkurenz mit denselben Ausgangsmaterialien, derselben mehr oder weniger ausgebildeten Arbeiterschaft, vergleichbaren Absatzzahlen vergleichbare Produkte mit deutl. niedrigerem oder höherem Preis?
Kann man das auch auf einen Porsche 911 oder ähnliches übertragen? Wieviel Handarbeit und welche besonderen Materialien stecken in einem Porsche und welche in einem Dacia?
Warum baut die Konkurenz mit denselben Ausgangsmaterialien, derselben mehr oder weniger ausgebildeten Arbeiterschaft, (vergleichbaren Absatzzahlen) vergleichbare Produkte mit deutl. niedrigerem oder höherem Preis?
 
Registriert
2 Apr 2001
Beiträge
7.263
Die emotionalen Befindlichkeiten außen vor

gibt es keine zwingende Notwendigkeit, bei einer R 8 die diversen Extras mit zu bestellen. Wenn man dann den Preis mit Sauer Repetierern oder der M 03 vergleicht, ist da nicht viel Unterschied; allerdings kommt im Verlauf der ersten 20 Jägerjahre die R 8 billiger, weil man auf die hochwertige Waffe (von Gravuren u.Ä. abgesehen ...) ohne weitere Kosten Gläser und Läufe anderer Kaliber einlegen kann und dafür auch keinen neuen Waffenschrank kaufen muss. Das ist, u.a., Sinn und Zweck einer modularen Waffe.

Auch die leichte Zerlegbarkeit ist bei Reisen ein erheblicher Vorteil. Dagegen bringen "handwerklich hochwertige" Waffen außer "schönerem" Schaftholz und Gravuren keine anderen, als optische / emotionale Vorteile, summieren sich aber in ihrer Gesamtheit locker weit über den Preis eines hochwertigen Handwerkzeugs wie der R 8 hinaus. Sie schießen keinesfalls präziser, bieten kein besseres Handling, sind nicht robuster und haben keine besseren ZF Montagen o.ä. zu bieten. Sie sind einfach nur "schöner".

Was das Kannelieren anbelangt, kenne ich die Preise anderer Hersteller nicht, glaube aber nicht, dass sie preiswerter sind. Außer der "Schönheit" bringt es ohnehin nichts, auch keine bessere Abkühlung einer Jagdwaffe (!) - wie viele Schüsse in Folge schießt Du denn jagdlich so?

Ob jemand einen Drilling braucht oder ihn einfach nur "haben möchte" muss jeder für sich entscheiden. Dem Blaser BD 14 oder Duo gleichwertiger Drillinge von Heym oder Krieghoff sind eher teurer, als billiger. Gravuren und ähnlicher Schnickschnack außen vor. Dasselbe gilt für andere Kombinierte.

Das einem bestimmte Präsenzen bei Anzeigen in entsprechenden Jagdzeitschriften auf die Nerven gehen können ist unbenommen - Klappern gehört nun mal zum Handwerk und ein Hersteller muss nicht nur Waren herstellen, er muss sie auch verkaufen. Sonst verschwindet er mitsamt seinen Erzeugnissen im Nirwana toller Ideen und landet auf dem Müllplatz der erfolglosen Produkte und niemand hat was davon. Ohne Profit kann kein Unternehmen innovativ sein und bleiben, es sei denn, die Lobby in den Parlamenten ist gut. Für einen Waffenhersteller eher "nicht so einfach".

Vielleicht überlegst Du noch mal, gießt die Emotionen ab und schreibst auf, was übrig bleibt. Erstklassige Produkte zum "Geiz ist geil Preis" wirst Du eher nicht finden, zumindest nicht in Hochlohnländern wie Deutschland. Ingenieure, Techniker und Facharbeiter aller Sparten arbeiten nun mal nicht zu Dumpinglöhnen.

Gruß,

Mbogo
 
Registriert
9 Jul 2019
Beiträge
3.000
Vorletztes Jahr war ich auf der Jagdmesse in Salzburg, um nach Waffen zu sehen. Das schöne ist, daß man die Qualität der meisten Hersteller direkt vergleichen kann.

Nachdem die Show-Waffen von tausenden Händen befummelt werden, bekommt man einen Eindruck, wie sie sich nach Jahren der Nutzung verhält. (Habe allerdings nur nach Repetieren geschaut, keine Kombinierten)

Und da machte Blaser, das muss ich unumwunden zugeben, den mit Abstand qualitativ besten Eindruck im Vergleich zu allen anderen. Wenn ich zB. den Schlossgang meiner alten Mauser 66 oder der uralten Steyr Mannlicher Classic aus meinem Schrank dazu vergleiche, muss man schon sagen, daß die Qualität insgesamt in den letzten Jahrzehnten über alle großen Hersteller hinweg erkennbar nachgelassen zu haben scheint. Die Messewaffen machten mir insgesamt alle einen recht "klapprigen" Eindruck.

In sofern kann man durchaus zum Ergebnis kommen, daß Blaser bessere Qualität fertigt als die Konkurrenz. Aber ist das wirklich gut? Naja. Im Vergleich zu den alten Waffen würde ich sagen: qualitativ ebenbürtig.

Daß Blaser mehr und effektivere Werbung macht als die Konkurrenz, kann man denen wahrlich nicht vorwerfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
20 Nov 2012
Beiträge
5.414
Moin zusammen,
.....Es sind, auch angesichts der hochgradig maschinellen Fertigung, einfach utopische Preise. .....

Ich will hier kein Reizthema aufmachen. Das oben beschrieben sollte nur den Bogen spannen. Deshalb: Bitte kein Bashing, sondern nachvollziehbare, sachliche Argumente von denen, die eine Blaserwaffe führen/geführt oder wenigstens mal geschossen haben!
Hallo.
Ich kenne eigentlich keine Blaser, die aus der Schachtel heraus schlecht schießt!
Dass dies nur mit hochwertigen und somit teuren Maschinen zur Fertigung möglich ist, liegt für mich persönlich auf der Hand.
Maschinenlaufzeiten kosten ebenso Geld und die Kosten müssen erwirtschaftet werden.

Na freilich habe auch ich eine Kombinierte aus Isny im Allgäu. Qualitativ passt sie mir genau! :whistle:
 
G

Gelöschtes Mitglied 25821

Guest
sachliche Argumente von denen, die eine Blaserwaffe führen
Ist teuer, taugt aber und verliert nicht so extrem an Wert, wie andere Waffen.
Bei meiner R8 kam auch, im Gegensatz zu anderen wirklich guten Waffen, nie der Gedanke auf sie wieder zu verkaufen - im Gegenteil, eine weitere zieht für meine Frau ein und man hat dann sogar auch noch Synergieeffekte.
Und last but not least: Blaserwaffe als Arbeitstier und was individuell angefertigtes für's Herz;) (kommt aber noch teurer:p)
 
Registriert
25 Dez 2018
Beiträge
13.913
So kann man es durchaus sehen @Windfang . (y)
Früher war die Günstig-Nische mit Umbauten aus den Militär-98er-Beständen besetzt. Heute sind die Lager einfach leer, aber die Kunden wollen immer noch "billig".

An manchen Ecken verstehe ich aber auch den Markt nicht. Es gibt IMHO nicht wirklich viele Gründe eine Kipplaufwaff aus maschineller Fertigung mit Kippblock-Verschluss so einzupreisen wie es alle tun.
Warum da das Feld im Wesentlichen Merkel und Blaser überlassen wird erschließt sich mir echt nicht.
 
Registriert
5 Aug 2013
Beiträge
10.297
Maschinenlaufzeiten verursachen aber auch bei allen anderen Herstellern Kosten. Zudem schreiben sich die Maschinen mit der Zeit auch ab. Da müßten die Preise ja runtergehen.
Der größte Kostenfaktor, die Lohnkosten, steigen (leider) auch nicht im selben Verhältnis wie die Verkaufspreise.
 
Registriert
31 Jan 2017
Beiträge
154
Was das Kannelieren anbelangt, kenne ich die Preise anderer Hersteller nicht, glaube aber nicht, dass sie preiswerter sind. Außer der "Schönheit" bringt es ohnehin nichts, auch keine bessere Abkühlung einer Jagdwaffe (!) - wie viele Schüsse in Folge schießt Du denn jagdlich so?


Gruß,

Mbogo

Ein Kannelierter Lauf hat eine größere Oberfläche und damit auch eine bessere Kühlung. Das ist einfache Physik und Fakt.

Ob man aber bei rein jagdlicher Nutzung die Vorteile einer besseren Kühlung benötigt, steht auf einem anderem Blatt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25821

Guest
Maschinenlaufzeiten verursachen aber auch bei allen anderen Herstellern Kosten. Zudem schreiben sich die Maschinen mit der Zeit auch ab. Da müßten die Preise ja runtergehen.
Der größte Kostenfaktor, die Lohnkosten, steigen (leider) auch nicht im selben Verhältnis wie die Verkaufspreise.
Lieber Sirius,
Herstellkosten sind das eine, aber die Marge ist die andere Geschichte. Und aufgrund ihres Images können sich manche Unternehmen eben höhere Marge erlauben, die letztendlich per Aufschlag auf die HK zum Preis führen. Zu Herstellkosten verkauft doch niemand, der clever ist. Es nützt nichts sich daran aufzuhängen... Erträgt der Markt die fette Marge nicht mehr, sinkt der Umsatz, dann muss das Unternehmen reagieren.
 
Registriert
25 Dez 2018
Beiträge
13.913
Ob man die Kannelierung jetzt wirklich zum Thema machen muss?
Wo sie fehlt kann sie keine Fehlerquelle sein.
Und die "Kühlung" als Vorteil? Kühlung heißt: Die Wärme wird (schneller) abgegeben. Das passiert immer nur durch aufsteigende Warmluft. Gerade die will man aber eigentlich gar nicht als Schütze. :rolleyes:
 
Registriert
17 Feb 2015
Beiträge
3.340
Maschinenlaufzeiten verursachen aber auch bei allen anderen Herstellern Kosten. Zudem schreiben sich die Maschinen mit der Zeit auch ab. Da müßten die Preise ja runtergehen.
Der größte Kostenfaktor, die Lohnkosten, steigen (leider) auch nicht im selben Verhältnis wie die Verkaufspreise.
Das mag für die Laufzeit einer Maschine stimmen, aber was ist mit der nächsten Maschine? Du musst daher also in der Laufzeit der aktuellen Maschine das Geld für die nächste Maschine auf jeden Fall reinholen müssen. Also schreibt man in dieser Art des Gedankenganges nicht die alte ab sondern "spart" auf die neue.

Und so ganz nebenbei: Jeder nach seinem Geschmack! Zum Flintenschießen hab ich mir am Anfang eine Brünner ZH-303 für 100 Euro geholt, später zog dann eine Blase F3 für 2.500 Euro ein. Beide schießen gut, beide treffen (abhängig vom Steuermann) und beide hatten schon Probleme. Trotzdem bereue ich weder den einen Kauf noch den anderen :)
 
Registriert
10 Apr 2016
Beiträge
3.996
wenn ich heute mal sehe was für eine gut erhaltene R93 oder K95 bezahlt wird könnte man Blaser Waffen teils ja als Wertanlage betrachten.

Seele haben die für mich aber nicht, da ist ein teurer Holzschaft perlen vor die Säue :) Aber mit Plastik als funktionierendes Werkzeug (Preis mal außen vor) gibt es in Serie nicht viel was besser funktioniert.

Als gelernter Werkzeugmacher vergleiche ich das gerne auch mal mit nem Schraubenschlüssel. den kann ich für 99 Cent oder 9,90 Euro kaufen. Die 99 Cent Werkzeuge wird in meinem Bestand niemand finden.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
16
Zurzeit aktive Gäste
529
Besucher gesamt
545
Oben