Bleifrei demnächst auf EU-Ebene, bei Büchsengeschossen und Schrot??

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weshalb ich es dort gerne benutze


Hm, gerade auf diesem Gelände gibt es m.W. nach Standordnung derzeit ein Stahlschrot-Verbot, vermutlich aus Gründen der noch nicht testierten Sicherheit (Ab- und Rückprallverhalten). Ich bin mir aber recht sicher, daß auch hier früher oder später ausschließlich bleifrei geschossen werden wird.

Ob Stahlschrot auf einem Schießstand jetzt unbedingt besser (im Sinne von umweltverträglicher) ist, weiß ich nicht und mir ist keine Untersuchung bekannt, die dazu bereits Erkenntnisse bringen würde. Elementares Blei (mit den Beischlägen Arsen und Antimon) kann unter bestimmten Voraussetzungen (sehr saures Milieu) in geringsten Mengen in Lösung gehen. Blei liegt aber eigentlich größtenteils nur "dumm" in der Gegend rum. Bei Stahlschrot (mit möglichen geringen Legierungsanteilen von Chrom, Kupfer, Nickel, Cadmium, Molybdän) halte ich die vollständige Oxidation und damit den Übergang ins Oberflächenwasser für gesetzt. Auch ein deutlich erhöhter Eisengehalt wird einem Gewässer nicht unbedingt zuträglich sein, von den o.g. möglichen Beischlägen mal ganz zu schweigen.

Aus einem Schießstand wird auch nach Verzicht auf bleihaltige Schrotmunition kein Kinderspielplatz.
 
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Hm, gerade auf diesem Gelände gibt es m.W. nach Standordnung derzeit ein Stahlschrot-Verbot, vermutlich aus Gründen der noch nicht testierten Sicherheit (Ab- und Rückprallverhalten). Ich bin mir aber recht sicher, daß auch hier früher oder später ausschließlich bleifrei geschossen werden wird.

Ob Stahlschrot auf einem Schießstand jetzt unbedingt besser (im Sinne von umweltverträglicher) ist, weiß ich nicht und mir ist keine Untersuchung bekannt, die dazu bereits Erkenntnisse bringen würde. Elementares Blei (mit den Beischlägen Arsen und Antimon) kann unter bestimmten Voraussetzungen (sehr saures Milieu) in geringsten Mengen in Lösung gehen. Blei liegt aber eigentlich größtenteils nur "dumm" in der Gegend rum. Bei Stahlschrot (mit möglichen geringen Legierungsanteilen von Chrom, Kupfer, Nickel, Cadmium, Molybdän) halte ich die vollständige Oxidation und damit den Übergang ins Oberflächenwasser für gesetzt. Auch ein deutlich erhöhter Eisengehalt wird einem Gewässer nicht unbedingt zuträglich sein, von den o.g. möglichen Beischlägen mal ganz zu schweigen.

Aus einem Schießstand wird auch nach Verzicht auf bleihaltige Schrotmunition kein Kinderspielplatz.
Ok, will gerne dazulernen. Du schreibst über mögliche geringe Legierungsanteile. Wie möglich oder wahrscheinlich sind denn diese Bestandteile tatsächlich in der Restmunition von Stahlschrot? Resp., wie hoch ist deren Gefährlichkeit für die Verwendung im Bereich von Gewässern, im Vergleich zu Bleischrot, welches dort eigentlich verboten ist? In der Röspe schießt man grundsätzlich in Richtung des durchfließenden Baches. Habe mich schon lange darüber gewundert, dass dort noch Bleischrot erlaubt ist.
Wmh HH
 
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Ist Stahl nicht mit irgendwas legiert??
WE-Schrot müsste aus unlegiertem (Weich-) Eisen hergestellt werden.
 
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Sorry, ich habe nicht die ganzen 39 Seiten gelesen, deshalb eventuelle Doppelungen bitte entschuldigen.

Geht es um die alten Knarren, die mit Stahlschrot nicht zurecht kommen? Ne Flinte mit Stahlschrotbeschuss gibt es neu ab 400€. Das ist doch nicht viel im Vergleich zu den übrigen Kosten unserers kostspieligen Hobbys.

Es geht auch um Zigtausende von Kombinierten, die in vielen Revieren einen wichtigen Teil der Schrotstrecke liefern und die man nicht für 400 € ersetzen kann.

Das Tierschutzargument aufgrund der schlechteren Terminalbalistik kann ich irgendwie auch nicht nachvollziehen. Das funktioniert nämlich.

Wenn man angepasste Munition nutzt, also z. B. in Kaliber 12 die Magnumvarianten aus der SLF. Nutzt man die für z.B. die schon oben angesprochenen Kombinierten verfügbaren Alternativen, dann sinkt die Einsatzreichweite nach den Berichten einiger Bekannter sehr deutlich.

Außerdem beißt sich da die Katze in den Schwanz. Das mit Blei beschossen Stück verendet eventuell schneller, die Kollateralschäden dafür unkontrolliert und definitiv qualvoll.

Die zu Grunde gelegten Kollateralschäden an Gewässern dürften schon heute nicht mehr auftreten, weil Blei da eh schon verboten ist.

Kleine Anmerkung: Beim heranwachsenden Menschen kommt Blei ebenfalls nicht gut.

Richtig. Aber Blei in Nahrungsmitteln kann man auch anders verhindern als es für die Nutzung gegen nicht zum Verzehr bestimmte Tiere zu verbieten.
 
G

Gelöschtes Mitglied 21155

Guest
Also, ich führe selbst so eine Kombinierte.
Bismuth geht sehr gut. Ohne irgendwelche Einbußen. Kostet zugegeben mehr, man muss sein altes Schätzchen aber trotzdem nicht verschrotten. Wer es explizit auf Wasservögel abgesehen hat wird wohl kaum ne kombinierte mitnehmen, von daher werden die Kosten für die paar Bismuthschüsse wohl auch nicht dramatisch aus dem Ruder laufen.

Mit dem Blei im Lebensmittel war und ist immer noch nicht der Grund der geplanten Verbote. Ich hatte das lediglich als Ergänzung hingeschrieben.
Und zwar aus dem Grund, da einige unserer Wildpretabnehmer mit werdenden Müttern und Kleinkindern bleifrei erlegtes Wild haben möchten und zwar ausschließlich. Können se haben. Ist für mich kein extra Aufwand.

Was aber eigentlich jetzt Stand der Dinge ist und sich auch sehr wahrscheinlich nicht wieder ändern wird, ist, dass der Bleizug abgefahren ist.
Bleibt also nur noch die Frage wie lange man sich das Hirn zermartert und nen toten Gaul reitet, oder sich einfach darauf einstellt und mit Freude weiter zur Jagd geht.
 
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... Bleibt also nur noch die Frage wie lange man sich das Hirn zermartert und nen toten Gaul reitet, oder sich einfach darauf einstellt und mit Freude weiter zur Jagd geht...
Wenn die Jäger mit dem gleichen Eifer täten, was sie dürfen, mit welchem sie beklagen, was sie ist nicht (mehr) dürfen, dann wäre das a) ein enormer Schub für den Natur-, Umwelt- und Artenschutz, b) ein überzeugendes Beispiel der Notwendigkeit und Wirksamkeit der Jagd und schließlich c) ein erfüllendes und freudiges Jagen.
 
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was @knappdaneben in #574 anmerkt , passt für manche ## auch (y)

Da wird z.B. geschrieben:
Und zwar aus dem Grund, da einige unserer Wildpretabnehmer mit werdenden Müttern und Kleinkindern bleifrei erlegtes Wild haben möchten und zwar ausschließlich. Können se haben. Ist für mich kein extra Aufwand.


Wer gibt Kleinkindern schon irgend was verdächtiges, außer Zeugs aus Tüten und Gläschen was schon zurückgerufen wurde.
Gibt es eine Untersuchung, wo Muttermilch auf Blei untersucht wurde, die von Kleinstkindern getrunken wurde?????
Ab wann ist eine Mutter überhaupt werdend??
Wie viele Försterkinder und Jägerkinder müssten in der Vergangenheit vergiftet worden sein, als die Aufbrüche nicht weggeworfen sondern gegessen oder an den Hund verfüttert wurden????

Bin jetzt mal weg im PB und warte bis die Böcke abgeworfen haben, in der Wärme mag ich keine Hörnle auskochen. Habe aber schon mal was mit Draht in einen Ameisenhauf gelegt, wurde nicht abgenagt, sondern wahrscheinlich vom Dachs gefressen. Es geht eben nix über Öko + Bio
 
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was @knappdaneben in #574 anmerkt , passt für manche ## auch (y)

Da wird z.B. geschrieben:
Und zwar aus dem Grund, da einige unserer Wildpretabnehmer mit werdenden Müttern und Kleinkindern bleifrei erlegtes Wild haben möchten und zwar ausschließlich. Können se haben. Ist für mich kein extra Aufwand.


Wer gibt Kleinkindern schon irgend was verdächtiges, außer Zeugs aus Tüten und Gläschen was schon zurückgerufen wurde.
Gibt es eine Untersuchung, wo Muttermilch auf Blei untersucht wurde, die von Kleinstkindern getrunken wurde?????
Ab wann ist eine Mutter überhaupt werdend??
Wie viele Försterkinder und Jägerkinder müssten in der Vergangenheit vergiftet worden sein, als die Aufbrüche nicht weggeworfen sondern gegessen oder an den Hund verfüttert wurden????

Bin jetzt mal weg im PB und warte bis die Böcke abgeworfen haben, in der Wärme mag ich keine Hörnle auskochen. Habe aber schon mal was mit Draht in einen Ameisenhauf gelegt, wurde nicht abgenagt, sondern wahrscheinlich vom Dachs gefressen. Es geht eben nix über Öko + Bio
Das ist wie mit Nitrat im Grundwasser- nicht mal Trinkwasser, sondern oberster Grundwasserkörper- das gefährdet faktisch auch niemandem, dennoch wird aufgrund des Vorsorgeprinzips ein riesiger Aufwand betrieben um die Werte auch bei der letzten Meßstelle noch noch unter den Wert von 50 mg/m3 oder Werte über 37,5 mg/m3 mit steigender Tendenz-die Steigung kann auch ganz flach sein- wieder in eine fallende Tendenz zu bringen. Die Philosophie dahinter ist, jedes noch so kleines vermeidbares Risiko auszumerzen. Menschen tun sich einfach schwer mit Risiken und vor allem mit deren Einschätzung. Früher war das einfach: Wenn einer in der Savanne Afrikas schrie: Löwe Dann war der in Sichtweite und gefährlich. Alle waren auf dem Baum. Heute hat der Steinzeitmensch ein Fernglas und ein Spektiv und eine Wärmbildkamera , im übertragenen Sinne, und keiner traut sich mehr vom Baum. Und man kann verklagt werden, wenn man nicht oder zu spät Löwe schreit, das sieht man gerade schön bei dem WireCard-Olaf-Scholz-Scheinskandal. Also herrscht auch bei dem fünf Kilometer entfernten Löwen Panik. Da ändern wir aber nichts dran. So ist der Mensch. Ich persönlich finde es aber auch die deutsche Lösung nicht an Gewässern mit Blei zu schießen ganz pragmatisch. Man nimmt möglichen Problemen bei Wasservögeln die Spitze, aber erhält sich das etwas besser wirkende Bleischrot in der Fläche. Bei Büchsenmunition ist meines Erachtens das Thema durch, da ist bleifrei fast schon der Standard. Ich habe gerade eine Doppelbüchse gekauft, die ist gar nicht bis zu mir nach Hause gekommen, die habe ich direkt zu Henneberger schicken lassen, auf bleifrei umgarnieren. Ich schieße hier in NRW jetzt schon sowohl im Repetierer mit der schnelleren 7X64 als auch in einer DB mit der langsamen 8X57 IRS bleifrei, das funktioniert bei mir ganz gut, ich komme in NRW auch nicht Drumherum. Meine schönen Bestände Norma Vulkan habe ich alle auf dem Schießstand geschossen. Da habe ich dann auch nicht mehr über den Preis nachgedacht, waren eh versunkene Kosten.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25014

Guest
So ist der Mensch. Ich persönlich finde es aber auch die deutsche Lösung nicht an Gewässern mit Blei zu schießen ganz pragmatisch.

Alles was ich in die Natur "verbringe" landet irgendwann in der Nahrungskette.
Wenn ich das Gift Blei nicht in der Nahrungskette haben will, muss ich dafür die entsprechenden Maßnahmen ergreifen.
Nur das ist der Gedanke dahinter.
Und das ist für die meisten auch nachvollziehbar.
 
G

Gelöschtes Mitglied 21155

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was @knappdaneben in #574 anmerkt , passt für manche ## auch (y)

Da wird z.B. geschrieben:
Und zwar aus dem Grund, da einige unserer Wildpretabnehmer mit werdenden Müttern und Kleinkindern bleifrei erlegtes Wild haben möchten und zwar ausschließlich. Können se haben. Ist für mich kein extra Aufwand.


Wer gibt Kleinkindern schon irgend was verdächtiges, außer Zeugs aus Tüten und Gläschen was schon zurückgerufen wurde.
Gibt es eine Untersuchung, wo Muttermilch auf Blei untersucht wurde, die von Kleinstkindern getrunken wurde?????
Ab wann ist eine Mutter überhaupt werdend??
Wie viele Försterkinder und Jägerkinder müssten in der Vergangenheit vergiftet worden sein, als die Aufbrüche nicht weggeworfen sondern gegessen oder an den Hund verfüttert wurden????

Bin jetzt mal weg im PB und warte bis die Böcke abgeworfen haben, in der Wärme mag ich keine Hörnle auskochen. Habe aber schon mal was mit Draht in einen Ameisenhauf gelegt, wurde nicht abgenagt, sondern wahrscheinlich vom Dachs gefressen. Es geht eben nix über Öko + Bio

Was soll man sagen, außer dass es sinnlos ist.....

Es ist vollkommen unerheblich was du denkst. Es ist auch vollkommen unerheblich wie du heranwachsend definierst oder sonstwas.

Fakt ist, dass meine Endkunden das so haben wollen, ohne Diskussionsbedarf. Natürlich ist es wissenschaftlich fraglich, ich habe kein Problem mit konventionell erlegten Wild. Spielt aber keine Rolle. Das ist die Realität. Leider bin ich oder wir schlichtweg nicht der Nabel der Welt.

Ich weiß jetzt aber, weshalb hier 36 Seiten Blabla über ein so lächerliches Thema zusammen gekommen sind. Man echauffiert sich gerne. Ist ein Hobby von Menschen mit viel Zeit. Mein Neid sei denen gewiss, die hab ich nicht.

Wünsche weiterhin viel Spaß beim sich im Kreis drehen.

@Knalltrauma
Leider kann es offenbar nicht jeder nachvollziehen.
 
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Alles was ich in die Natur "verbringe" landet irgendwann in der Nahrungskette.
Wenn ich das Gift Blei nicht in der Nahrungskette haben will, muss ich dafür die entsprechenden Maßnahmen ergreifen.
Nur das ist der Gedanke dahinter.
Und das ist für die meisten auch nachvollziehbar.
„Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei.“ Paracelsus
Die Frage ist also besteht die Gefahr die Dosis zu erreichen. Mein Einschätzung ist im Gewässer ja, im Wald nein.
 
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„Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei.“ Paracelsus
Die Frage ist also besteht die Gefahr die Dosis zu erreichen. Mein Einschätzung ist im Gewässer ja, im Wald nein.
Aber die Diskussion ist eigentlich müßig, nach den derzeitigen Rahmenbedingungen wird das vollständige Bleiverbot bei der Jagd kommen. Vermutlich in drei Jahren.
 
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Gelöschtes Mitglied 25014

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„Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei.“ Paracelsus

Zustimmung. Aber die Dosis ist bei Blei sehr gering. Ein Problem ist die Akkumulation und teilweise sehr diffuse Schäden durch Bleiaufnahme.
 

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