Ob das Verbot kommt, entscheidet sich maßgeblich in den nächsten Tagen. Die Frage ist; hält bei der Ressortabstimmung Frau Klöckner Frau Schulze stand? Enthält sich Deutschland kommt es nicht zu einer ausreichenden Anzahl an Stimmen für das Verbot. Anders als oben behauptet, ist eine Enthaltung keine Zustimmung, es werden nur positive Stimmen gezählt, das gilt im Übrigen auch für den Bundesrat. Sich zu enthalten ist somit nur eine diplomatische Form der Ablehnung. Aus meiner Sicht stehen die Chancen relativ gut, dass sich BMU und BMEL nicht einigen. -Bei Wiederzulassung von Pflanzenschutzmitteln zieht deshalb in der Regel das BMEL derzeit oft den Kürzeren.- Aber ganz grundsätzlich wird es schwierig werden, die bleihaltige Munition zu halten. Die EU hat sich das Vorsorgeprinzip auf die Fahnen geschrieben, was ja auch im Grundsatz richtig ist, es wird allerdings so fundamental ausgelegt, dass auch nur der Hauch eines Risikos ausreicht, um die Gesetzeslage zu verschärfen. Blei ist potentiell giftig, da spielt das Risiko für den Einzelfall nur eine extrem untergeordnete Rolle, und es gibt Alternativen, da spielen für die EU die Mehrkosten auch nur eine untergeordnete Rolle, und der Mechanismus des Vorsorgeprinzips greift. Da kann die ECHA nichts für, die bewerten nur ob etwas giftig sein könnte und ggf. ob es Alternativen gibt. Wenn immer mehr nationale Jagdverbände ihren Widerstand aufgeben, satteln die nur ein totes Pferd ab. Solange das Vorsorgeprinzip weiterhin nicht anders ausgelegt wird - dafür gibt es keine Mehrheit, weil es es auch ganz andere Bereiche betreffen würde, bspw Bisphenol A oder Acrylamid- stehen Interessenverbände und abwägende Politiker vor einem unlösbaren Problem.