Bleifrei für .243 Winchester

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Anlässlich meines letzten Schießstandbesuchs hab ich die letzten 4 Patronen meiner 100 gr Sierra TMS Laborierung in den Sand gesetzt und jetzt sitz ich vor einer grünen 100er Box voller leerer .243 Winchester Hülsen.

Noch einmal 100 Patronen mit Bleigeschossen hinzustellen, in einer Zeit in der der Umstieg auf bleifrei drohend ins Haus steht, erscheint mir nicht besonders sinnvoll.

Da ich die Waffe auch nicht wirklich intensiv führe könnte es schon sein, dass die neue Laborierung etliche Jahre herhält.

Drum schleich ich jetzt um die bleifrei-Geschosse der diversen Hersteller und überleg, was zu tun ist.

Bei der Waffe handelt es sich um eine BBF Sauer 54 .243/16, und bejagt wird vor allem Reh- und Gamswild, gelegentlich wohl auch mal ein schwaches Stück Rotwild.

Die alte Laborierung hat das alles problemlos geregelt.

Hat jemand (positive) Erfahrung mit wiedergeladenen, bleifreien Murmel, auch auf Hochwild?

Präzision wär natürlich gefragt, es wird gelegentlich auch mal etwas weiter geschossen, und zuverlässige Wirkung...mit Ausschuss, wenns geht, also das volle Wunschkonzert.

Gruß

HWL
 
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Ich denke das Du da bei den Östereichischen Murmeldrehern gut aufgehoben wärst.
 
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Über die .243 gibt es ja ausreichend Erfahrungen, vielleicht in D-land nicht so unbedingt, aber darüber hinaus genug.

Meine schieße ich mit dem 80 gr TTSX, keine Probleme. Präzise und wirkungsvoll, Dachs, Waschbär, Fuchs und Rehwild, alles lag quasi am Anschuß bei sauberem Treffer mit Ausschuß.

Für den Brufthirsch auf 300m würde ich mir den Schuß allerdings verkneifen, sicher wird der auch damit letztendlich getreckt, fragt sich nur wann und von. Wäre die Patrone erlaubt auf z.B. Sauen, bis zur 60-70 kg Klasse hätte ich keine Bedenken.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3490

Guest
Selber Erfahrung allerdings nur auf Reh - jeweils a bissi über 10 Stück herum mit dem 80 Grain Barnes TTSX und dem 77 Grain schweren Hasler Hunting
Wildbretentwertung bei beiden Geschossen gering - Fluchtstrecken mit ausreichend Schweiss bei Treffpunkt hinter dem Schulterblatt zwischen 0 und 30 Meter
 
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... Hat jemand (positive) Erfahrung mit wiedergeladenen, bleifreien Murmel, auch auf Hochwild? ...
Die Bleifreien tun in der 243 auch nicht anders als in jeder anderen Patrone. Begünstigt wird das Ganze dadurch, dass die 243 Mündungsgeschwindigkeiten bereit stellt, die am Ende auch das widerspenstigste bleifreie Geschoß aufmachen.
Da gibt es nichts, was Dir altem Fuchs nicht schon längst bekannt wäre.

Weil der @Snaggles das Sax KJG auf's Tapet gebracht hat, vielleicht ein aktuelles Beispiel von der typischen Arbeitsweise eines Teilzerlegers (in meinem Fall MJG) aus der 243 auf Rotwild.
Das ist die Ausschusseite von einem jüngst steil bergauf geschossenen Schmaltier:

31374189yd.jpg


Die Einkerbung an der Geschoßspitze wirkt einschusseitig wie ein Scharfrand. Der Einschuss ist daher nicht punktförmig wie bei einem glatten Spitzgeschoß, sondern stanzt ein bleistiftgroßes Loch.
Die Zerstörungen im Brustkorb sind umfassend, schließlich explodiert da ein Schrapnell.
Der Ausschuß ist nicht viel größer als der Einschuß, vielleicht fingergroß. In der Regel wird man auf einer Fluchtfährte kaum Schweiß finden, weil die Ausschusswunde durch Lungenstücke verlegt ist.

Die Wirkung der Teilzerleger würde ich in der 243 als gut bis sehr gut bezeichnen. Auch auf geringes Rotwild. Sorgen bereitet mir der ausschießende Restkörper, weil dieser abprallen und kraft seiner aerodynamischen Form weit fliegen kann. Endgültig ist die Kacke am dampfen, wenn das beschossene Stück ausnahmsweise eine längere Flucht hinlegt.

Wildbretentwertung? Ich sag mal, treffpunktabhängig. Dass bei dem abgebildeten Stück die linke Schulter gelitten hat, ist dem Geschoß nicht anzulasten.
 
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Hallo,
habe in .243 gute Erfahrungen mit dem 75 grain Aero mit + 4 mm tieferer Hohlspitze gemacht, allerdings mit der .243WSSM.
Wirkung subjektiv eher noch vor dem ähnlich schnellen 85 grain Aero aus einer 6,5-284 Norma.

Gruß aus Südtirol
 
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Die Bleifreien tun in der 243 auch nicht anders als in jeder anderen Patrone. Begünstigt wird das Ganze dadurch, dass die 243 Mündungsgeschwindigkeiten bereit stellt, die am Ende auch das widerspenstigste bleifreie Geschoß aufmachen.
Da gibt es nichts, was Dir altem Fuchs nicht schon längst bekannt wäre.

Weil der @Snaggles das Sax KJG auf's Tapet gebracht hat, vielleicht ein aktuelles Beispiel von der typischen Arbeitsweise eines Teilzerlegers (in meinem Fall MJG) aus der 243 auf Rotwild.
Das ist die Ausschusseite von einem jüngst steil bergauf geschossenen Schmaltier:

31374189yd.jpg


Die Einkerbung an der Geschoßspitze wirkt einschusseitig wie ein Scharfrand. Der Einschuss ist daher nicht punktförmig wie bei einem glatten Spitzgeschoß, sondern stanzt ein bleistiftgroßes Loch.
Die Zerstörungen im Brustkorb sind umfassend, schließlich explodiert da ein Schrapnell.
Der Ausschuß ist nicht viel größer als der Einschuß, vielleicht fingergroß. In der Regel wird man auf einer Fluchtfährte kaum Schweiß finden, weil die Ausschusswunde durch Lungenstücke verlegt ist.

Die Wirkung der Teilzerleger würde ich in der 243 als gut bis sehr gut bezeichnen. Auch auf geringes Rotwild. Sorgen bereitet mir der ausschießende Restkörper, weil dieser abprallen und kraft seiner aerodynamischen Form weit fliegen kann. Endgültig ist die Kacke am dampfen, wenn das beschossene Stück ausnahmsweise eine längere Flucht hinlegt.

Wildbretentwertung? Ich sag mal, treffpunktabhängig. Dass bei dem abgebildeten Stück die linke Schulter gelitten hat, ist dem Geschoß nicht anzulasten.

Danke dir für deinen informativen Beitrag...

Der Kern der Sache ist für mich, ob mit den im Vergleich zu den bleihaltigen Geschossen doch ziemlich leichten bleifreien auch noch Ausschuss zu erzielen ist.

Wenn man richtig Schweiss haben will, brauchts Ausschuss,...meine Erfahrung.

Alles kein Problem, wenn das Stück im Feuer liegt,...aber wenn es anfängt zu marschieren ist Ausschuss/Schweiss einfach das A&O.

Im Moment eiere ich noch rum zwischen Barnes, Sax und Möller.... mal sehen.

Gruß

HWL
 
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Wenn ein Stück marschiert ist ein fähiger Hund das A und O! [emoji6] Der braucht auch keinen Ausschuss.

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...Der Kern der Sache ist für mich, ob mit den im Vergleich zu den bleihaltigen Geschossen doch ziemlich leichten bleifreien auch noch Ausschuss zu erzielen ist.
Wenn man richtig Schweiss haben will, brauchts Ausschuss,...meine Erfahrung.
Das ist die Krux an der Sache mit den kleinen Kalibern.

Normalerweise stopft man das 80 gr TTSX. Wird schon passen, das machen ja alle so.
Die Querschnittsbelastung des aufgepilzten Geschoßes ist aber mehr als bescheiden.

Weil mein 1:12"- Lauf die 80gr schweren Bleifreien nicht ausreichend stabilisiert, habe ich mir die 71gr schweren
Teilzerleger angetan. Die durchschlagen zwar selbst ein Schulterblatt, aber der Ausschuß schweißt kaum, weil er sehr klein ist.
Für den Winterfuchs könnte das günstig sein, sofern er nicht von den Splittern zerrissen wird.

Was ich mit dem Foto beispielhaft zeigen wollte: Das Schmaltier hat bei seiner Flucht von vielleicht 30m aus dem Äser mehr geschweißt als aus dem Ausschuss.
 
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Habe bei den Teilzerlegern zwar keine Referenz zum Los HT, bilde mir aber erfolgreich ein, dass durch die fehlende sollbruch Rille, der Restbolzen keine saubere Schulterstabilisierung aufweist und daher beim Ausschuss leicht schräg austritt und dadurch gute Ausschüsse liefert!

Nur bei schrägen Schüssen mit langem Wundkanälen hatte ich kleine Ausschüsse, was entweder an der geringeren übriggebliebenen Energie und/oder einem abgeschlossenes Überschlagen, mit dem Heck nun vorraus, zu schulden ist.

Hat jemand schon ähnliches mit direktem Vergleich festgestellt?

Hätte ich noch kleinere Ausschüsse mit den HT erhalten als mit den Barnes, wäre ich sicher wieder zurückgewechselt!

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Ich hol den alten Thread mal hoch. Ich überlege gerade eine BBF in 243 anzuschaffen, bisher habe ich einen Repetierer in 223 dafür verwendet. Habe aber einen neuen Revierteil wo es auch mal weiter zu Schießen ist und Schwarzkittel sind auch immer wieder da. Bisher hat mich die potentielle hohe Entwertung sowie die "Munitionsfühligkeit" der 243 vom Kauf dieses Kalibers abgehalten. Gibt's wen der mit 243 bleifrei hauptsächlich Raub- und Rehwild bejagt hat und mir dazu ein paar Tipps geben könnte? Danke, wh
 
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Servus RainschWaho,

in der Vergangenheit habe ich sehr erfolgreich die 243er mit Lapua Naturalis geführt. Die Wirkung bei Rehwild war tadellos. Zur Wirkung auf Raubwild kann ich leider nichts beitragen.
Wirkt bestimmt, außerhalb Deutschland, auch auf Schwarzwild.
Mir gefällt an dem Geschoss, dass es eher stumpf gehalten ist in .243 und das Geschossgewicht fällt auch relativ hoch aus.
Bin von dem Geschoss auch in anderen Kalibern überzeugt und werde es demnächst in der 7mm RM verladen.

Waihei

glockuser
 

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