Block- oder Wochenendkurs?

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Welche Kursform ist besser - auch wenn man nicht nur für die Prüfung lernen möchte? Ich bin von meiner Studienzeit eher autodidaktisch veranlagt, von daher meinte ich das der Wochenendkurs besser zu mir paßt. Aber Freunde mit JS meinten, das der Zeitraum zu lang wäre und und man über die Zeit zu viel vergisst...
 
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Es kommt darauf an, wo hoch die Gesamtstunden sind.
Nur am Wochenende und dann noch nur 1 Tag dauert doch sehr lang.
Der praktische Teil über das Jahr hat insofern Vorteile, weil man eben die Jahreszeiten besser mitkriegt als in einem 3 Wochenkurs.
Außerdem spielt es eine Rolle, wie weit man zum Kurs hat und wie sich der mit Arbeit oder Studium vereinbaren lässt.
Neben allem spielen natürlich auch die Kosten eine Rolle.
 
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Welche Kursform ist besser - auch wenn man nicht nur für die Prüfung lernen möchte? Ich bin von meiner Studienzeit eher autodidaktisch veranlagt, von daher meinte ich das der Wochenendkurs besser zu mir paßt. Aber Freunde mit JS meinten, das der Zeitraum zu lang wäre und und man über die Zeit zu viel vergisst...
Wenn Du über das Kurzzeitgedächtnis lernst, dann weißt Du ein paar Monate nach der Prüfung nix mehr. Druckbedampfe sind bei der Prüfung genauso gut wie Langzeitler. Aber nach ein paar Monaten glaubt man nicht dass sie die Jägerprüfung haben. Nur wenige begreifen das und bilden sich dann weiter fort. Jägerprüfung bestanden! Jetzt bin ich der Höchste! Jetzt nix wie los.
Ich bin bekennender Autodidakt in Reinkultur. Hab nix studiert, hatte nie einen jagdlichen Lehrprinzen. Bin mit solidem Grundwissen schon vor dem Kurs in die Prüfung gestartet. Damals gab es noch keinen Fragenpool. Dann habe ich mir auch viel selbst beigebracht was man bei keiner Prüfung gefragt wird. Aber wir entscheiden zwischen Leben und Tod von Wildtieren, da ist kein Platz für trial an error. Da ich aus einem Metzgerhaushalt mit eigener Tierhaltung zur Selbstversorgung kam, stand ich auf einer anderen Ebene.
 
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Nicht alles was man sich abschaut ist nachahmenswert.
Aus eigenen Fehlern lernt man oft besser, aber keineswegs immer.
Manchen reicht es halbwegs zurecht zu kommen.
Besser zu werden hängt mit üben und lernen zusammen.
Nicht von allen lernt man oder bekommt was gelernt.
Herauszufinden was gut ist, setzt viel probieren und jagdlich viel jagen voraus.
Hat man gute Tutoren hat man Glück.
Viele Jäger glauben mit der JJ (siehe #3) die größten zu sein.
Nach 62 Jagdjahren sammle ich noch Erfahrungen, aber von denen ich gesammelt habe, kann ich ein paar weitergeben.
Weil es grad passt, hier was alltägliches. An der Senkung der beiden Waffen lässt sich nix machen, am Anschlag und der Auflage aber schon.
 

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Es ist die ewig gleiche Diskussion...
Nachdem man den Schein hat, geht das eigentliche Lernen los... Man kennt die Grundregeln und die NoGos...
Komisch, dass sich niemand beim Führerschein so aufregt. Ist doch das gleiche Prinzip - oder will ernsthaft wer behaupten, ein Führerscheinneuling kann Auto fahren (obwohl es solche und solche gibt)?
 
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Ich habe einen Wochenendkurs belegt.
Jeden Sonntag Abend hab ich mich gefragt wo denn das Wochenende hin ist😴
Aber jeden Freitag Abend hab ich mich auf die Jagdschule gefreut😊
Wenn ich den Jagdschein nochmal machen müsste, würde ich wohl drei Wochen Urlaub investieren und den Schnellkurs machen😏
Kräftig lernen muss man in allen Kursarten und noch viel mehr nach dem Kurs😉
 
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starke Aussage. Gibt es dazu offizielle Quellen?
In Bayern treten beide Ausbildungsformen zur Prüfung an. Es ist kein Unterschied feststellbar. Das suggestiert dann den Eindruck man ist "genauso gut wie ein Langzeitler". Aber nur für kurzee Zeit. Bei der Druckbedampfung gehen nur ca. 15 % ins Langzeitgedächtnis über. Daher die Verwunderung wenn viele davon nach ein paar Monaten Jagdschein "den Mund aufmachen".
Ein Teil weiß das, bucht alle möglichen Fortbildungsmöglichkeiten z.B. über die Landesjagdschule wie Ansprechen von Schalenwild. Ein Teil ist jetzt der Größte mit seinem grünen Abitur, war ja alles fuchtbar schwer weil die Allgemeinbildung über Natur im Keller war und die Folgen kennen wir ja alle. Es geht für viele darum, den Jagdschein so schnell und einfach wie möglich zu machen. Es mag sein dass eine Vielzahl von Wissen für den künftigen Drückjagdnomaden oder "Sonntagsjäger" eher unwichtig ist. Ich bin auch der Meinung, die Jägerprüfung gehört entrümpelt. Im Detail sind wir zu tief. Was muss ein Jungjäger alle Frösche kennen, die er sowieso nicht jagt. Sie sind alle geschützt. Ansprechen von Schalenwild ist oft eine Katastrophe bei der Prüfung. Da liegen Defizite.
Es ist die ewig gleiche Diskussion...
Nachdem man den Schein hat, geht das eigentliche Lernen los... Man kennt die Grundregeln und die NoGos...
Komisch, dass sich niemand beim Führerschein so aufregt. Ist doch das gleiche Prinzip - oder will ernsthaft wer behaupten, ein Führerscheinneuling kann Auto fahren (obwohl es solche und solche gibt)?
Stimmt die hatten wir hier schon endlos. Aber der Knackpunkt sind die Grundregeln. Da bin ich mir oft nicht so sicher, nachdem eben in manchen Fällen viel vergessen wird. Und wir gehen mit Waffen um und entscheiden zwischen Leben und Tod.
Ein Führerscheinneuling wird keine Ralley fahren, aber ein Jungjäger geht auf Drückjagden zum Beispiel. Es ist Charaktersache wie weit man sich mit seiem Können aus dem Fenster lehnt. Diese Dinge kann man nach der Prüfung beim Einzelnen auch nicht mehr steuern.
Aber mal ehrlich: Wenn es den Jagdschein auf der Gemeinde zum Kauf gäbe, wie viele würden einen Kurs machen? Jagd ist kein Computerspiel mit trial und error.
Der Jagdschein wird als schwer empfunden weil elementare Dinge über die Natur nicht nicht mehr über die normale Bildung vermittel werden.
Wenn ich an meine Prüfung vor über 40 Jahren zurückdenke, da gab es manche Dinge noch nicht aber im Detail war sie schwerer. Für die schriftliche Prüfung gab es einen Fragenpool zum Auswendiglernen und frag heut mal einen Prüfling über den Unterschied zwischen Roten und Schwarzen Apollofalter.
Heute wird der schriftliche Fragenpool einfach auswendig gelernt, ohne das man den Stoff überhaupt versteht. Fragt man bei der mündlichen Prüfung einen Meter rechts oder links dann ist Funkstille, große Augen und offener Mund.
 
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In Bayern treten beide Ausbildungsformen zur Prüfung an. Es ist kein Unterschied feststellbar. Das suggestiert dann den Eindruck man ist "genauso gut wie ein Langzeitler". Aber nur für kurzee Zeit. Bei der Druckbedampfung gehen nur ca. 15 % ins Langzeitgedächtnis über. Daher die Verwunderung wenn viele davon nach ein paar Monaten Jagdschein "den Mund aufmachen".
Ein Teil weiß das, bucht alle möglichen Fortbildungsmöglichkeiten z.B. über die Landesjagdschule wie Ansprechen von Schalenwild. Ein Teil ist jetzt der Größte mit seinem grünen Abitur, war ja alles fuchtbar schwer weil die Allgemeinbildung über Natur im Keller war und die Folgen kennen wir ja alle. Es geht für viele darum, den Jagdschein so schnell und einfach wie möglich zu machen. Es mag sein dass eine Vielzahl von Wissen für den künftigen Drückjagdnomaden oder "Sonntagsjäger" eher unwichtig ist. Ich bin auch der Meinung, die Jägerprüfung gehört entrümpelt. Im Detail sind wir zu tief. Was muss ein Jungjäger alle Frösche kennen, die er sowieso nicht jagt. Sie sind alle geschützt. Ansprechen von Schalenwild ist oft eine Katastrophe bei der Prüfung. Da liegen Defizite.

Stimmt die hatten wir hier schon endlos. Aber der Knackpunkt sind die Grundregeln. Da bin ich mir oft nicht so sicher, nachdem eben in manchen Fällen viel vergessen wird. Und wir gehen mit Waffen um und entscheiden zwischen Leben und Tod.
Ein Führerscheinneuling wird keine Ralley fahren, aber ein Jungjäger geht auf Drückjagden zum Beispiel. Es ist Charaktersache wie weit man sich mit seiem Können aus dem Fenster lehnt. Diese Dinge kann man nach der Prüfung beim Einzelnen auch nicht mehr steuern.
Aber mal ehrlich: Wenn es den Jagdschein auf der Gemeinde zum Kauf gäbe, wie viele würden einen Kurs machen? Jagd ist kein Computerspiel mit trial und error.
Der Jagdschein wird als schwer empfunden weil elementare Dinge über die Natur nicht nicht mehr über die normale Bildung vermittel werden.
Wenn ich an meine Prüfung vor über 40 Jahren zurückdenke, da gab es manche Dinge noch nicht aber im Detail war sie schwerer. Für die schriftliche Prüfung gab es einen Fragenpool zum Auswendiglernen und frag heut mal einen Prüfling über den Unterschied zwischen Roten und Schwarzen Apollofalter.
Heute wird der schriftliche Fragenpool einfach auswendig gelernt, ohne das man den Stoff überhaupt versteht. Fragt man bei der mündlichen Prüfung einen Meter rechts oder links dann ist Funkstille, große Augen und offener Mund.

In BW treten auch beide Ausbildungsformen zur Prüfung an. Es gibt einen Fragenkatalog mit 1250 Fragen, die alle mit Multiple-Choice laufen - mehere Kreuze sind möglich, eins falsch heißt Frage falsch. Grundsätzlich kann man nicht alle Fragen auswendig lernen, weil in der Prüfung variiert wird. Da kommen Fragen, die es vorher nicht gab.
Klar ist das anders als früher, wo hier Aufsätze geschrieben wurden und trotzdem wundert es mich immer wieder, dass man im Umfeld manche Dinge einfach doch besser weiß, als die, die aus der "guten alten Zeit" noch übrig sind. Das liegt auch daran, dass sich viele nach Bestehen des Scheins vor etlichen Jahren einfach auch nicht mehr weiterbilden. Das gilt teils für Wildbiologie aber vor allem für alle Teile der UVV - auch mit Waffen... Ich hab da von "alten" Jägern auf dem Stand und bei der Jagd Sachen gesehen, die mich dann doch zweifeln lassen, ob das alles so viel besser war.
Klar gibts Flachpfeifen überall, aber die nachhaltig auszusieben hat weder das eine noch das andere System erfolgreich geschafft...
 
G

Gelöschtes Mitglied 25014

Guest
Wenn ich an meine Prüfung vor über 40 Jahren zurückdenke, da gab es manche Dinge noch nicht aber im Detail war sie schwerer.

Das denken viele. Ein schönes Nachschlagewerk ist "Die Jägerprüfung" von Blase.
Habe hier noch das Exemplar von 1977.
Wenn ich das mit den Unterlagen meines Sohnes von 2014 vergleiche, hat sich nicht viel geändert.
Die Anforderungen an die Schießprüfung hat sich in den meisten Bundesländern seit über 50 Jahren nicht verändert.

Für die schriftliche Prüfung gab es einen Fragenpool zum Auswendiglernen und frag heut mal einen Prüfling über den Unterschied zwischen Roten und Schwarzen Apollofalter.
Was muss ein Jungjäger alle Frösche kennen, die er sowieso nicht jagt.

Jetzt widersprichst Du Dir selber.
 
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Ich habe damals auch einen Wochenendkurs mit einer Woche am Stück vor der Prüfung gemacht.

Die Wochenenden waren ganz ok, aber zum Ende der kompletten Woche, direkt vor der Prüfung, hing mir das Thema aber sowas von zum Hals raus. Morgens beim Frühstück in der Pension mit den Mitstreitern nur ein Thema, dann Unterrricht, Mittagspause auch nur ein Thema, wieder Unterricht und Abends im Teilnehmerkreis natürlich auch wieder nur ein Thema....

Also für mich wären da 3 Wochen am Stück nichts gewesen.
 
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Speziell in Bayern, da ssich als typisches Jagdland darstellt, fallem Zuge des Öko-Hypes immer mehr Dinge aus dem Blickfeld.
Wir dürfen uns nix vormachen, denn was die "Öffentlichkeit und Gesellschaft" über Jäger denkt, kommt nur im Zusammenhang mit jagdlichem Waffeneinsatz ins Gespräch.
Man man daran denkt, dass im Kugelschießen von 4 Schüssen nur 3 mindesten die Acht zu treffen haben um die Prüfung zu bestehen, dann sind das in die Praxis umsetzt gerademal 60%.
Damit wäre es so, dass fast jedes zweite Stück, schlecht getroffen oder gefehlt werden dürfte, um immer noch "waidgerecht"zu jagen.
In (deutschen) Reviersystem dürften etwa 80, wenn nicht mehr %% der Kugelschüsse sitzend aufgelegt abgegeben werden. Es wäre bei entsprechender Ausbildung kein Hexenwerk zu verlangen, dass auf die Bockscheibe von 4 Schüssen mindestends 4x die Neun getroffen wird.
Wer es an der Prüfung in einem Durchgang nicht schafft, macht eben nochmal 4 Schuss.

Das wäre ungleich sachbezogener, als das Liebesleben des 5-Punkt-Marienkäfers nähergebracht zu bekommen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25014

Guest
Man man daran denkt, dass im Kugelschießen von 4 Schüssen nur 3 mindesten die Acht zu treffen haben um die Prüfung zu bestehen, dann sind das in die Praxis umsetzt gerademal 60%.
Damit wäre es so, dass fast jedes zweite Stück, schlecht getroffen oder gefehlt werden dürfte, um immer noch "waidgerecht"zu jagen.

Dann zitier mal was man vor 50 Jahren in Bayern für Schießfähigkeiten brauchte.
Dann kann hier jeder die Relevanz Deiner permanenten Wiederholungen einschätzen.
 

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