BMUB profitiert von Naturentfremdung

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Moin!

In dem hier verlinkten Artikel geht es nur am Rande um Jagd, aber um eines der großen aktuellen Probleme im Bereich Landnutzung: die Entfremdung führt zur Romantisierung und gefährdet damit den Rest, der noch da ist. Und es geht um das, was uns nach der nächsten Wahl blühen könnte - ein Untergang des Landnutzungsministeriums und volle Kontrolle fürs Umweltressort ...

Es ist jedenfalls spannend - leider.

Joe
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Die Leute(Wähler) sollten sich erst mal darüber im Klaren sein, was das alles kosten würde und wer dann weltweit für deren Träume hungern darf. :thumbdown:


CdB


Sonne scheint, ich geh jetzt raus, übe Zielwerfen mit Steinen und spitze noch ein paar Stöcke an, bevor mir einer das letzte scharfe Messer wegnimmt, natürlich um mich zu schützen. :unbelievable:
 
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128 Euro pro befragter Person... Umgerechnet 10 Euro pro frage und knapp über dem Mindestlohn der Mitarbeiter...

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Der Artikel war mir auch sofort positiv ins Auge gestochen. Unbedingt zu Ende lesen! Der Autor spricht viele der unangenehmen Wahrheiten an, die das linksgrüne Klientel so gerne ausblendet.

Die Umfrage des BMUB an sich empfinde ich schon als Dreistigkeit. So was nennt man dann sicher Suggestivfragen. Mich hat das Ergebnis zumindest nicht überrascht und ich glaube auch vor Jahrzehnten wären die Antworten wohl nicht gravierend anders ausgefallen. Sogar meine eigenen Antworten wären tendenziell genauso ausgefallen. Trotzdem will ich nicht, dass das BMEL dem BMUB untergeordnet wird.

Die komplementären Fragen, die im Sinne des BMEL ausgefallen wären, wurden natürlich gar nicht erst gestellt, allen voran:
- Ich bin gerne satt?

Denkbar wäre auch:
- Ich bevorzuge Holz aus heimischen Wäldern (, statt aus den Tropen.)
- Ich esse gerne Lebensmittel aus heimischer Produktion (, statt Importe.)

Die Liste könnte man wohl noch endlos weiterführen. Ein Schelm wer böses dabei denkt.
Selbstredend heiße ich auch Vieles nicht gut was im BMEL so abläuft. Aber von so einer Umfrage auf den Wunsch der Bürger nach mehr Einschnitten in der Land- und Forstwirtschaft zu schließen, schaffen wohl auch nur die Wenigsten. Ein Glück ist die Hendricks so farb- und profillos, dass sich diese Forderung hoffentlich ganz schnell erledigen dürfte.

Schockierend auch die Kommentare unter dem Artikel, da bestätigt sich der Eindruck, dass sich die Masse der Bevölkerung langsam von der landwirtschaftlichen Produktion entfremdet, sogar selbst.
 
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Mitursache dafür ist aber aus meiner Sicht auch wieder die Wagenburgmentalität der Lobby. Es gibt die Agrarpolitik der norddeutschen Großgrundbesitzer und niederländischen Agrarkonzerne (überspitzt ausgedrückt). Diese leistet in wirtschaftlicher Hinsicht erstaunliches aber Nachteile wie Insektensterben und der damit verbundene Rückgang anderer Arten, Flächenverbrauch, der Preisverfall der zum Massensterben der kleinen Betriebe führt, die Auswirkungen von Agrarexporten auf Entwicklungsländer werden ausgeblendet. In dem man diesen Teil der Realität komplett ausblendet gehen die Themen nicht weg aber man überlässt sie denen die sich agil an den Zeitgeist anbiedern. Würde man sich selber was einfallen lassen und sich sachlich konstruktiv mit der Herausforderung auseinandersetzen die Bedürfnisse nach Tier-, Arten- und Naturschutz mit einer modernen Landwirtschaft unter einen Hut zu bringen könnte man das Thema auch mit steuern.

In den 80ern kam der Wunsch in der Bevölkerung auf wieder saubere Luft und saubere Flüße zu haben. Die Industrie hat Horrorszenarien gemalt wie sie untergehen wird und Deutschland als Standort in der Bedeutungslosigkeit versinken wird. Das Image der Industrie ist ins bodenlose gesunken. Irgendwann hat man sich dem Thema gestellt, Übergangsszenarien vereinbart, allzu fundamentalistische Vorschläge wegmoderiert und für deutliche Verbesserungen gesorgt. Heute diskutiert keiner über Abwasserbehandlung, Rauchgasentschwefelung und Katalysatoren mehr und die Mehrheit der Bevölkerung würde sagen unsere Industrie ist sauber und umweltbewusst. Auch kein Industriemanager jammert mehr über Umweltauflagen, denn als Vorbild lebst sich es soviel einfacher als als Buhmann. Und wirtschaftlich geht es der Industrie blendend.

Egal wie blöde die Umfrage ist, viele Menschen denken so und wenn die Landwirtschaftsexperten sich dem nicht konstruktiv stellen dann wird irgendwann ein grüner Ex-Philosophiestudent oder jemand mit ähnlich passender Qualifikation dafür sorgen das sich was ändert. Ob das dann zum Vorteil der Landwirte sein wird kann jeder selber beurteilen.
 
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Spätestens

wenn es ans Umsetzen geht wird sich die Frage des Eigentums stellen. Wer Landwirten und Grundbesitzern vorschreiben will, was sie wie mit ihrem Grund und Boden zu tun (und zu lassen) haben, enteignet sie u.U. zum Teil.

Gruß,

Mbogo
 
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Moin!

Das geht wie bei FFH "hintenrum", da wird nicht enteignet, sondern "die Grenzen der Sozialpflichtigkeit ausgelotet".

Viele Grüße

Joe
 
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Das wird Aufgabe

der Justiz sein, das festzustellen.

Gruß,

Mbogo
 
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Moin!

Frag' mal bei einem X-beliebigen Waldbesitzerverband nach, was die in dieser Hinsicht an Erfahrungen mit FFH kennen und wie erfolgreich man da bisher gegen welche Vorgabe geklagt hat ...

Das läuft sehr subtil, als Unterströmung.

Viele Grüße

Joe
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Subtil, nunja, manchmal, FFH war schon nicht subtil. Vor ein paar Jahren hat es in Schleswig Holstein der damalige grüne Umweltminister (oder war es der (LW-minister?) mit der "Brechstange" versucht. Zuerst gab´s Geld für den Vertragsnaturschutz und Ausgleich für veränderte Flächennutzung zum Schutz von Wiesenbrütern, danach sollte das Gebiet als Schutzgebiet ausgewiesen werden, ohne Ausgleich - Enteignung mit Ansage.

Die Landwirte haben daraufhin das gesamte Gebiet "umgedreht". -> Verlierer sind dabei alle Beteiligten, als Land- oder Forstwirt käme mir damit kein Vertrag mehr ins Haus mit den "Wasauchimmer-schützern".

Was sich einige Landeigentümer mit, auch von Jägern, initiierten Lebensraum verbessernden Maßnahmen uU ans Bein binden, wissen die meisten gar nicht.

Stichwort §30 Biotope des BNatschG oder § 29


CdB
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Später, später, der erste Satz mit der "Rettung des Klimas" hat meinem Mittagessen den Rückwärtsgang gezeigt. :unbelievable:


CdB


(memo: auf dem Heimweg viel Schnaps einkaufen und andere Nervennahrung)
 

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