Allen Erlegern Waidmannsheil und Danke für die Bilder!
Die letzten Tage hatten wir Gäste aus einem benachbarten EU-Land. Vier Ansitze waren geplant. Die beiden Mädels hatten sich schnell der Herr Beständer und sein Schwiegersohn "unter den Nagel gerissen. Aus unserem Revier jagten noch zwei Jägerinnen und ein Jungjäger mit.
Die Gastjungjägerin hatte bis dato noch kein Stück Wild erlegt. Es sollte eine Frauenpowerblattjagd werden.
Schon am ersten Jagdabend erlegte unsere Jungjägerin ihr erstes Wild: Einen Bock. Am darauf folgenden Morgenansitz wieder einen Bock. Beim Abendansitz fehlte sie dann einen weiteren Bock übern Stecken beim Pirschen. Die Patrone hatte krummes Pulver, der Grund für 98 % aller Fehlschüsse. Am heutigen Morgen kamen aufs Blatten drei!!!! Jungfüchse und das im Zentrum der Hege.....
Auf einmal sind sie da, wir waren ja geheckfrei. Einer blieb und kam auf den ewigen Hasenanger. Unsere Mitjägerin erlegte auch einen Jungfuchs und unser Jungjäger ebenfalls sein erstes Stück Wild einen weiteren Jungfuchs.
Unsere andere Jungjägerin war auch eher in Sachen Fuchs unterwegs. Dort ging dieser Bock den wir schonen wollten.
Ein mittelalter Sechser. Als dann dort der dünnstangige Mittelalte auftauchte, erlegte sie den Bock. Zu viele dürfen es auch nicht werden. Aber eben nicht jeden nur weil er was aufhat.
Ja und ich hab nur pausenlos mit meinem Gast ins Clo gegriffen. Der erste Abend brachte nur Anblick von einem starken Jährlingssechser und im letzten Licht auf große Entfernung einen weiteren Bock.
Den Morgenansitz machten wir an dieser mit der Rückegassenmischung von Zeller eingesäten Rückegasse. Der Streifen ist unheimlich stark beäst und steht sattgrün und saftig im trockenen Fichtenwald. Der Pächter hatte oberhalb ein Bächlein angezapft und den Streifen bewässert, sonst sähe er nach der Trockenheit anders aus. Da muss doch das Rehwild nur so aus der Dickung quellen....Fehlanzeige trotz des starken Verbisses.. kein Stück Wild in Anblick!
Beim gestrigen Abendansitz folgte das weitere Deseaster... Mir wurde die Kanzel an einer ehemaligen Windwurffläche zugewiesen. Was die Platzwahl durch den Herrn Beständer angeht, habe ich also einen Schuldausschließungsgrund.
Da musste ein Waldgeist wohnen. Die Fläche wurde von keinem Waldbauern irgendwie aufgeforstet. Nur das Schadholz kam raus. Dann eroberte die Brombeere schnell den Standort. Die vielen Rehe schafften die Brombeere nicht, obwohl sie dort den ganzen Winter standen. Aber die Brombeere schaffte die Nadelholz zu unterdrücken. Nur das Laubholz zog im Schutz der Brombeere durch. Der "Enkelwald" wird vermutlich nie einen gescheiten Ertrag abwerfen: Vogelbeeren dominieren, dazu Bergahorn, Aspe, Birke, Roter Holunder, Wildkirschen und ein paar Hähersaateichen. Ein anderer Wald eben, ohne das da menschliche Hand mitgemischt hat.
Vorsichtig und verhalten begann ich zu fiepen. Bald hörte ich Geräusche von ziehendem Wild. Handflächen als Schalltrichter ans Ohr und mein Gast war bereit:
Wie ein Indianer......tapp tapp tapp machte es in der grünen Hölle, jetzt kaum 10 m vor uns. Wir wagten kaum zu atmen. Ohne ein Haar zu sehen, schlich der Bock vor uns auf und ab.
Wir hatten halben Wind, der Flugsamen gab leichte Entwarnung, das konnte grad noch gut gehen. Dann kam das kurze dunkle "Böh Böh Böh" und der Geist hatte uns mitbekommen.
Als das Büchsenlicht abnahm, trat in ca. 350 m Entfernung ein weiterer gesuchter Bock aus, den ich insgeheim hierher blatten wollte.
Er hatte ein weibliches Stück dabei und für mein Blatten nur ein Hohnlächeln übrig. Wir gingen in mit dem Pirschstock an. Mal gab es keinen Kugelfang dann war das Licht irgendwann zu schlecht. Nebenbei verlor ich noch mein Wärmebildgerät im hohen Gras. Wir konnten es aber wiederfinden.
Ja die Mädels haben kräftig zugeschlagen:
inks: Ein Bock der Altersklasse, P4 blank poliert. Die Jungjägerin mit einem Jährling der ein zweijähriger sein sollte und einem Jährling der sich als zweijähriger entpuppte. Alles kein Problem. Rechts der dünnstangig mittelalte Bock unserer Mitjägerin.
Dazu noch die zwei Füchse. Der dritte Fuchs unseres Jungjägers fehlt, aber wie die aussehen wisst Ihr ja.
Erlebnisreiche Jagdtage für die Gebirgler und für uns auch.