Bockjagd nach der Blattzeit

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23 Jun 2004
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Leider hatte ich dieses Jahr keine Zeit zur Blattzeit in ein mir gut bekanntes Spessart Revier zu fahren. Erst nach der Blattzeit war es soweit. Schon donnerstags reiste ich an um bis Sonntag zu bleiben. Das Revier ist ein tolles Hochwildrevier mit Reh- Schwarz- und Rotwild. Letzteres als Wechselwild. Die Tage verbringe ich eigentlich komplett im Revier. Lediglich zum Essen und waschen verlasse ich den Wald um in einen Gasthof zu fahren!! Vom ersten Ansitz konnte ich dann prombt bei einsetzdender Dunkelheit einen Fuchs erlegen. Die Nacht habe ich dann auf einer Schlafkanzel verbracht. Diese ist so gross, dass man wirklich ausgestreckt doch schlafen kann. Meistens rege ich mich über die Dinger auf-aber nun hatte ich auch ihre positiven Seiten kennengelernt. Der Morgenansitz verlief relativ unspektakulär und so machte ich mich gegen 8 auf den Weg zum Gasthof um zu essen. Gerade fuhr ich Richtung Ort, als ich aus dem Auto zu meiner linken in einer Hanglage etwas rotes ausmachte. Ich stoppte den Wagen und konnte nur noch im Abspringen einen Bock erkennen. Auf den ersten Blick war klar, dass der Bock alt sein musste. Das Essen viel relativ kurz aus, da ich mir den Revierteil, in dem ich den Bock gesehen hatte nochmal genauer anschauen wollte. Die beschriebene Hanglage bestand aus verwilderten Kuhweiden, die vom Weg aus schlecht einzusehen sind um mit reichlich Sträuchern bestanden sind. Ansitzeinrichtung gibt es in diesem Revierteil nicht. Dies weckte in mir den Ehrgeiz, diesem Bock nachzustellen. Recht bald fand ich vom Weg aus eine Stelle, von der ich den Hang einigermaßen einsehen konnte. Hier sollte für den nächsten Morgen mein Ansitzplatz sein. Schon früh war ich am nächsten Morgen (samstag) draussen. Wie bestellt zog gegen 7.15 der Bock ca. 100m von mir den Hang hoch, ohne auch nur einmal anzuhalten. Kein Zweifel, der Bock war alt. Der dicke Träger und die blasse Maske sprachen für sich. Das Gehörn waren deutlich überlauscherhohe Stangen ohne zu erkennende Vereckungen. An einer Stelle jedoch musste er eine mir nicht durch Zweige sichtverdeckte Stelle passieren. Schnell war die R93 an der Schulter und notdürftig versuchte ich an meinen Schießstock Halt zu finden - aber vergebens. Die Position war denkbar ungünstig und so blieb die Kugel im Lauf. Das Essen viel diesmal noch kürzen aus und schon war ich wieder mit einer Säge bewaffnet im Revier. Störende Äste wurden entfernt und anschliessend die Sicht für erheblich besser befunden. Wie es am nächsten Morgen kommen musste-ich hatte auf meiner Schlafkanzel verschlafen und war erst gegen 6.30 an meiner Stelle. Dies ärgerte mich wahnsinnig da ja bereits Sonntag war und dies meine letzte Chance den Bock zu bekommen. Ich richtete den Zielstock in die Richtung aus, in der ich den Bock erwartete und wartete. Wie am anderen Tag zog der Bock plötzlich schnell wie an einer Leine gezogen seinen Wechsel entlang. Dies geschah derart schnell, dass ich keine Zeit hatte zu Schuss zu kommen. Der Bock verschwand und ich guckte immer noch verdutzt auf den Wechsel, wo er eben noch war. Jetzt viel mir oben im Hang eine kleine Lichtung auf. Diese lag eigentlich genau in Richtung vom Wechsel. Genau in diesem Moment erscheint der Bock schnellen Schrittes auf der Lichtung um in den Bestand zu ziehen. Ein lautes "Hey" von mir-die Waffe an den Zielstock gepresset und schon war die Kugel raus und der Bock lag im Feuer!! Lange dachte ich noch über das gerade erlebte nach, bis ich zum Bock hochstieg. Dort lag er nun. Es war ein zurückgesetzer Sechser, die Vereckung waren kaum zu erkennen. Aufgebrochen wog er nach der Blattzeit noch 21kg. Sein Alter schätzte der Präparator, der das Gehörn präparierte auf 7-8 Jahre!! Dieser wog auch das Gehörn. Es brachte 290g auf die Waage. Die Umstände der Erlegung lassen mich diesen Bock, der auch noch mein 10.war, nicht vergessen!!
 
Registriert
1 Sep 2004
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130
Auch von mir herzliches Waidmannsheil!

Ist ja super gelaufen, so einen alten Bock zu strecken. Und das nach der Blattzeit, wo sie doch meistens ziemlich heimlich sind. Ich hatte aber auch nach der Blattzeit noch Waidmannsheil und konnte am 31.08. einen braven 6er strecken. Habe mich auch ziemlich gefreut, da ich während der gesamten Blattzeit, trotz vieler Ansitze, vorher nur wenig Glück hatte und "nur" einen schwachen Jährling erlegen konnte.
Waidmannsheil !!
 
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30 Aug 2001
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schön, daß man hin und wieder doch noch einen so alten Recken zur Strecke bringen kann.

Waidmannsheil!
 

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