Ein kräftiges Waidmannsheil allen erfolgreichen Erlegern!
Nachdem wir im heimischen Revier aufgrund des kühlen, teilweise sehr nassen Wetters wenige Böcke zu Gesicht bekommen hatten, wussten wir schließlich doch von zwei Stellen, an denen regelmäßig ein Bock auftauchte. Meine Mitjäger waren schon dort, aber irgendwie kamen sie dann doch nicht, oder neben bzw. hinter der Kanzel im Bestand... kurzum, bis Samstag ist bei uns im neuen Jagdjahr kein Stück Rehwild zur Strecke gekommen, nur Sauen.
Am Samstag habe ich mich dann im schönsten Abendsonnenschein mit einem Buch im Gepäck an besagter Stelle auf die Kanzel gesetzt, und um kurz nach 21 taucht ein Bock auf. Lauscherhoch, nicht besonders kräftig- der passt. Die Erlegung war recht unspektakulär auf 40 Meter, der Bock zeichnet gut und macht noch drei Schritte, dann bricht er zusammen. Ich berge nach der üblichen Wartezeit und fahre die paar Meter bis nach Hause.
Dort angekommen werde ich von vier Jungs aus der Straße (zwischen 11 und 13 Jahre alt) was gefragt, und wie ich den Kofferraum öffne, gehen die Augen erst richtig auf. Die Jungs gucken alle, der erste will gleich das Gehörn haben, der zweite das Gewehr sehen... ich packe letzteres direkt weg, und biete ihnen an beim Aufbrechen zuzuschauen. Keiner will als Memme dastehen, also stehen alle in der Tür zur Wildkammer und löchern mich mit Fragen. Ich muss schon aufpassen dass ich mir vor lauter Antworten nicht in die Finger schneide

, oder wo ich richtig geplättet bin, als einer der Jungs die Zähne sehen will. Warum? Na ob der dritte Backenzahn aus zwei oder drei Teilen besteht... Ich würde sagen, der Junge hat Potential! Geht schon mit seinem Vater angeln und hat sich mal mit dem Thema Wild beschäftigt. Und er wusste zumindest ansatzweise was es mit dem letzten Bissen auf sich hat. Auf jeden Fall hatten die vier ihren Spaß, und ich auch. Es freut mich, dass die Kinder sich dafür interessieren, was so in der Natur passiert, dass sie auch wissen was es heißt Fleisch zu essen.
