Letzten Sonntagmorgen 0200 klingelt der Wecker,
Zähne geschrubbt, rinn in die Klamotten, nen Tee und ein Teilchen zum wachwerden und los gehts, sind ca. 25min bis ins Revier.
Sitze gegen 0300 auf einer Leiter in einer Baumreihe vor einem Erbsenfeld. 50m links von mir wird das Feld durch einen Holweg begrenzt.
In ca. 150m Entfernung, mitten auf dem Feld eine Wärmesignatur, ist wohl ein ruhendes Reh.
Paßt, so muß das...
Kurz vor 0400 erhebt sich das Reh und beginnt in Ruhe nach links weg, Richtung Hohlweg zu äsen.
Da das Feld nach hinten ansteigt und recht dunkel ist, kann ich nicht eindeutig ansprechen.
Wird wohl ein weibliches Stück sein, bin aber nicht sicher.
Gegen 0430 macht es auch fast keinen Sinn mehr zu schießen, ist nun schon fast auf 200m weggezogen.
Ich will aber sichergehen... also abgebaumt und über den Hohlweg bis auf vllt. 30m angepirscht.
Und jupp... wie erwartet ein Weibsbild.
Und läßt sich sogar noch fotografieren... Weiber halt...
Also Büchse geschultert und wieder zurück, dabei zieht 10m vor mir, völlig unbeeindruckt von mir ein Marderhund über den Weg.
Geht zu schnell, an schießen nicht zu denken.
Hier ist ja heute richtig was los...
Da ich vorhin meinen Zielstock im Auto vergaß gehe ich jetzt dort noch vorbei und hole ihn, eben hätte ich ihn gebrauchen können.
Zurück an der Leiter sitze ich gegen 0500 wieder gemütlich und habe mich schon damit abgefunden heute Schneider zu bleiben, als keine 50m vor mir der ältere Bock auftaucht, den ich schon länger hier wußte, der aber immer zu clever für mich war.
0503 bellt meine Sako, Kammertreffer/Lunge, zeichnet kurz, 30m Flucht, überschlägt sich, liegt.
Ging ja dann plötzlich alles verdammt schnell und unerwartet.
Jetzt doch erstmal kurz wieder runterkommen, dann zur Beute.
Da weit und breit kein angemessener letzter Bissen, gebe ich ihm eine Erbsenschote und gönne ihm eine letzte Minute der Ruhe.
War ja auch seine letzte, selbstgewählte Äsung.
0600 hängt er in der Kühlung und ich hatte nun doch eine kürzere Morgenjagd als angedacht.
WmH!