Bockkitze schießen.

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@Maxl1984
Weißt warum wir zwei nie zusammenkommen werden? Für Dich ist das Glas halbleer und für mich halbvoll. Ich sehe manche Dinge gelassener, hab halt den Vorteil dass ich den einen oder anderen Wald schon etwas länger beim Wachsen zuschaue.
Geeenau - wer kann als Pächter oder gar als Begeher schon einen Wald über mehr als 20 Jahre sich entwickeln zu sehen? Wie lange jagen denn die geschätzten Mituser so in den aktuell bejagten Revieren?
Parallelen zur Verwendung zu bestimmten Kalibern und Geschossen sind rein zufällig.
 
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Wieviele Pächter bzw. Wieviele Böcke habt ihr denn auf 100 ha, wenn für jeden Pächter nur ein Bock im Jahr rausspringt? :oops:

es geht nicht darum wie viel wir schießen, weil wir zu zweit gepachtet haben, aber wir haben auch nur 400HA. Aber hier gibt es Jagdgenossenschaften mit reinen Feldrevieren, die 1.000 oder 1.200 HA Jagdfläche haben und da pachten, traditionell die meisten Bauern (so sie denn Jäger sind) aus dem Dorf zusammen, da hat man dann auch schon mal 6 oder 8 Mitpächter. Wenn ein solches Revier für 3 Jahre 30 Böcke und 50 weibliche beantragt, kann man sich leicht ausrechnen, wie es mit den Böcken aussieht. Da sind auch Leute dabei, die schießen nur diesen einen Bock im Jahr. Strassen haben auch alle im Revier, warum sollte man bei solcher Konstellation Bockkitze schießen?
 
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Ich denke solang wie landauf und landab in jedem Revier anders gejagt wird, sind die jagdlichen Möglichkeiten des einzelnen Revieres zur Hebung und vielleicht auch dauerhafter Senkung des Bestandes mit vielen Abstrichen zu sehen. Sind die Unterschiede in der Bewirtschaftung sehr unterschiedlich kommt das Rehwild im Frühjahr alles in eine große flache Schüssel und es verteilt sich ziemlich gleichmäßig wieder. So werden es an der einen Stelle nicht mehr und an der anderen nicht weniger.

Wenn ich einen mittelalten Bock stehen lasse, dann bleibt der vermutlich standorttreu genau wie die ältere Geiß. Beim Jungwild ist aber alles offen.
Wir haben im Revier eine Ecke, mein Niederwildzentrum. Da steht jedem Jahr ein Jährling. Der wird dort nicht geschossen aber als Zweijähriger wandert er ab und es steht wieder ein Jährling da. So geht das seit 20 Jahren. Nie dort ein Bock älter als Jährling, und das ohne Jagd.

Was wir steuern konnten war eine Erhöhung des Bestandes am Stadtrand indem wir dort das Wild geschont hatten. Die Rehe haben sich an den Erholungsdruck angepasst. Genauso kann man die Biotopkapazität im Feld durch lebensraumverbessernde Maßnahmen steigern. Es ist aber nicht so dass die Rehe dann lieber ins Feld gehen und den Wald meiden. Im Wald gibt es immer noch gleichviele, aber im Feld werden sie mehr und nutzen diesen neuen Lebensraum.

Jedenfalls sind unsere Jagdgenossen zufrieden wie wir jagen. Das Gutachen in einem Revier war "günstig" und im anderen "tragbar". Dazu brauchen wir keine Plüschböcke. Wir führen keinen Krieg sondern ernten was nachgewachsen ist. Jetzt trink ich einen Blutwurz auf die Rehe. Sie sind die Seele des Waldes :LOL:IMG_9613.JPG
 
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Geeenau - wer kann als Pächter oder gar als Begeher schon einen Wald über mehr als 20 Jahre sich entwickeln zu sehen? Wie lange jagen denn die geschätzten Mituser so in den aktuell bejagten Revieren?
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Das kann mein ehemaliger Pächter beurteilen, er hatte das Revier über 60 Jahre gepachtet, ich habe es übernehmen dürfen, jetzt geht er bis zum Nimmerleinstag bei mir mit.
 
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kein Problem, wenn dann die Pacht auch angepasst wird;) wird sie aber nicht und das ist auch gut so(y) es sind nur Träumereien vom Forst.
Solange eine Pachtperiode >100.000,-€ kostet passiert da gar nichts. Wozu auch. Ich hatte gestern ein langes Gespräch mit dem größten Waldeigentümer bei mir der ist völlig entspannt und mit der Bejagung hochzufrieden.
Ihr seit euch doch einig, dass ist doch genau das, worum es geht! Wenn Eigentümer und Pächter sich einig sind, ist doch alles prima ;)
 
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Das hab ich bei dem ersten Post den ich von dir gelesen hab, gemerkt, dass wir meilenweit in unseren jagdlichen Vorstellungen auseinanderliegen. Ich sehe darin auch kein Problem. Stell dir vor alle hätten die selbe jagdliche Einstellung, wäre auch sehr öde, oder nicht.
Oh, wenn alle Colchicus' Einstellung zur Jagd hätten, dann wäre es in der Tat nicht öde.
 
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Das kann mein ehemaliger Pächter beurteilen, er hatte das Revier über 60 Jahre gepachtet, ich habe es übernehmen dürfen, jetzt geht er bis zum Nimmerleinstag bei mir mit.
Das ist in dieser Form eher die Ausnahme und recht viele werden sich ähnlich nicht äußern.
Wie viele Jahre hast du denn selbst in diesem Revier gejagt`?
Was andere erlebt haben, muss man erst noch erleben
 
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Hatte letztlich mit dem „Förster im Dorf“ gesprochen. Der erzählte mir wie der Wald in der Region vor 150 Jahren aussah (10.000 Hektar) und wie er sich in den Jahrzenten verändert hat. Er hatte umfangreiches Bildmaterial und Aufzeichnungen seiner Amtsvorgänger. Im Grunde hat sich die Landschaft in der Zeit 2x gewandelt. Vom dichten Wald in einer abgeholzte Agrarlandschaft und wieder zurück. Der kleine Jäger mit seiner kleinen Pachfläche von vielleicht 300 Hektar und seinen „engstirnigen“ Jagstrategien, die er Jahr für Jahr überdenkt sind da ein „Furz“ dagegen.
 
G

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Guest
Na dann, halte dich mal dran, aber wer interessiert sich schon groß wie sich ein Wald entwickelt, vor allem dann, wenn dieser der kleinere Anteil vom Revier ist.
Mich zum Beispiel, und interessanterweise sieht man gerade bei denen die am meisten über jedes verbissene oder geschälte Pflänzchen schreien die meiste Vernachlässigung. Da wird nicht durchforstet, da wird nichts gefördert, das sporadisch hochkommende Laubholz verhockt unter längst Hiebreifen Fichten
 
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Geeenau - wer kann als Pächter oder gar als Begeher schon einen Wald über mehr als 20 Jahre sich entwickeln zu sehen? Wie lange jagen denn die geschätzten Mituser so in den aktuell bejagten Revieren?
Parallelen zur Verwendung zu bestimmten Kalibern und Geschossen sind rein zufällig.
Ja die Zeit vergeht, eine Fichtenerstaufforstung die ich vor ca. 45 Jahren gepflanzt habe, hat schon das erste Mal den Harvester gesehen. Als mein Jagdfreund 1995 das Revier übernommen hat, gab es noch keine Tannen hier. Ja und wir sind auch als Jäger stolz dass sie trotz der Rehe gewachsen sind. Okay mit Einzelschutz (i.d.R. Terminaltriebklemme)...
Die Buchen wurden auch gepflanzt, da es hier keine gibt. Aufgeforstet werden immer kleine Löcher ohne Schirm. Ist auch nicht notwendig. Aber die Tannen ziehen ab, ganz anders als in der sonst oft üblichen Dunkelhaft.
IMG_8959.JPG
Es ist Bauernwald, da gibt es keine "Waldbilder" auf großer Fläche. Die Besitzungen sind eher klein. Hier von der Fütterung aus sieht man im Hintergrund auch Tannen mit Einzelschutz, okay die Seitentriebe wurden schon von den Rehen genutzt, aber die Jahrestriebe sind alle so um 30 cm. Der Besitzer köpft den Birkenanflug nur.
IMG_8961.jpg
Man sieht es schlecht, diese Kleinfläche aus WTA, Fi und Dgl. ist jetzt bestimmt 20 Jahre alt
IMG_8962.jpg
Hier von der anderen Seite. Der Bestand im Vordergrund gehört schon wieder einen anderen Eigentümer. Es sind immer so 80 % WTa, der Rest Fi und Dgl. Leider sieht man das wegen des Schnees nicht so gut. Aber bei diesem Bild hier sieht man am linken Rand den Zuwachs bei der Tanne.
IMG_8966.jpg
 
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.....eben .....mein ehemaliger Pächter (vorheriges Revier) mußte 3000€ Schaden bezahlen (Zaun inkl.) weil ein übermütiger Bock (oder evtl 2) eine ganze Kultur Jungdouglasien (weg)gefegt hatte......ich habs gesehen, da war alles kaputt, die Bäumchen (mehrjährig) ca 1m hoch waren ausnahmslos alle im Eimer.....
...
@Olli - ich kann/will dieses Szenario nicht beurteilen, weil ich es micht kenne.

Im Grundsatz sehe ich es aber so, dass der Betrag freiwillig bezahlt wurde, um einem Ärger aus dem Weg zu gehen. Wer in diesem Umfang Douglasien (aus der Baumschule) ausbringt, muss damit rechnen, dass die alle eliminiert werden.
Daher hat sich der Eigentümer um einen geeigneten Schutz zu kümmern - dazu gehört z.B. ein Wilddichter Zaun, der entsprechend zu kontrollieren ist.

Unabhängig davon ...
.... ich/wir können es uns leisten, nach einem Geschlechtsverhältnis zu schauen.
Der nächste Parameter ist sicherlich, was er auf der Mütze hat.
Als 3-Jähriger muss er einen 6er haben, als 2-Jähriger sollte er einen 6er haben.
Wenn man in diese Richtung lange genug bewirtschaftet, hat man plötzlich auch Jährlinge, die ein 6er 'schmückt'.
Vor 2 Jahrzehnten gab es in meinem aktuellen Revier nur Rehwild, das zufällig eingewechselt ist.
Nein - bei mir an der Wand hängen nicht ausschließlich super alte Sechser.
Die werden in der Regel in den Nachbar-Revieren geschossen.
Damit kann ich leben ... .
 
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@Olli - ich kann/will dieses Szenario nicht beurteilen, weil ich es micht kenne.

Im Grundsatz sehe ich es aber so, dass der Betrag freiwillig bezahlt wurde, um einem Ärger aus dem Weg zu gehen. Wer in diesem Umfang Douglasien (aus der Baumschule) ausbringt, muss damit rechnen, dass die alle eliminiert werden.
Daher hat sich der Eigentümer um einen geeigneten Schutz zu kümmern - dazu gehört z.B. ein Wilddichter Zaun, der entsprechend zu kontrollieren ist.

Unabhängig davon ...
.... ich/wir können es uns leisten, nach einem Geschlechtsverhältnis zu schauen.
Der nächste Parameter ist sicherlich, was er auf der Mütze hat.
Als 3-Jähriger muss er einen 6er haben, als 2-Jähriger sollte er einen 6er haben.
Wenn man in diese Richtung lange genug bewirtschaftet, hat man plötzlich auch Jährlinge, die ein 6er 'schmückt'.
Vor 2 Jahrzehnten gab es in meinem aktuellen Revier nur Rehwild, das zufällig eingewechselt ist.
Nein - bei mir an der Wand hängen nicht ausschließlich super alte Sechser.
Die werden in der Regel in den Nachbar-Revieren geschossen.
Damit kann ich leben ... .
In welchem Jagdgesetzt steht, dass der Waldeigentümer für den Schutz seiner Kulturen verantwortlich ist? Auf wessen Grund und Boden jagst du? So ein Blödsinn, was du mit deiner Sechsertheorie verzapfst. Du glaubst sicher jedes Reh in deinem Revier mit Vornamen zu kennen😂
 

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