Böcke im April bejagen?

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Interessant ist, wie dialektisch hier argumentiert wird.

Bei der Theorie heißt es immer:
1. Rehe kann man nicht zählen
2. Rehe kann man nicht kennen
3. es gibt unzählig viel mehr Rehe als man denkt.

Und dann schaut man sich diese Selbstbeweihräucherungs-Fäden mit den Erlegungsfotos an.
Da schreiben dann in großer Schnittmenge dieselben Protagonisten:

1. das Reh war bekannt
2. "das" Reh "stand" an der Straße, das musste da weg (also doch ein fester Einstand, der auch in diesem Faden gerade noch geleugnet wurde?)
3. das Reh war ganz schwach (HEGE-Abschuss)

Auf der Jagd gibt es so viele Pharisäer, das ist unglaublich.

Es wäre doch besser, wenn die Schießer-Fraktion einfach sagen würde:
"Ich bin Schießer, ich lege gerne was um. die Mühe des Wahlabschusses will ich mir nicht machen."

Oder auch mal ehrlich sagen würde: "der Jagdherr gibt Zahl vor Wahl vor, also mache ich das (auch um die Jagdgelegenheit überhaupt zu haben)."

Ich jage selbst in beiden "Welten". Und ich kenne meine ÖJV-Spezl inzwischen ganz genau. Wenn da mal ein alter, starker Bock liegt, dann sind die genauso stolz wie Bolle und stellen das als ihre Leistung dar, diesen alten Recken überlistet zu haben. Und genauso, wie die jämmerlichen Jährlingshäupter demonstrativ in die Tonne gepfeffert werden, genauso holt sich das ÖJV-Jägerlein (wenn er denn darf und nicht zu viel Angst hat) zu einem späteren Zeitpunkt, wenn alle weg sind, das abgeschärfte Haupt des starken Bockes aus der wildkammer.
Ich erinnere an einen ÖJV-Vize und ex-FA-Leiter im Arnsberger Wald. Wasser predigen, Wein trinken...

Lasst uns fröhlich jagen und lasst uns die Heiligenscheine mal in der Hubertuskapelle hängen...

M.
 
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Interessant ist, wie dialektisch hier argumentiert wird.

Bei der Theorie heißt es immer:
1. Rehe kann man nicht zählen
2. Rehe kann man nicht kennen
3. es gibt unzählig viel mehr Rehe als man denkt.

Das ist nicht Theorie, sondern bewiesene Praxis (wenn du halbwegs ehrlich bist, dann weißt du das auch).
[/Quote]

Und dann schaut man sich diese Selbstbeweihräucherungs-Fäden mit den Erlegungsfotos an.
Da schreiben dann in großer Schnittmenge dieselben Protagonisten:

1. das Reh war bekannt
2. "das" Reh "stand" an der Straße, das musste da weg (also doch ein fester Einstand, der auch in diesem Faden gerade noch geleugnet wurde?)
3. das Reh war ganz schwach (HEGE-Abschuss)
...

M.[/QUOTE]

Zu 1: Das sind aber fast aussschließlich die ihre Rehe kennenden Poster die so schreiben - du mit eingeschlossen.
zu 2: Das ist jetzt aber eine seltsame Aussage. Jeder mit Augen im Kopf, kann sehen, "das Reh steht an der Straße" (das sagt noch lange nichts über einen Einstand aus.
zu 3: Auch das kann man sehen und das Reh erlegen.
Ein schwacher Versuch von dir, Leute die Rehwild richtig bejagen in's Schmuddeleck stellen zu wollen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 9073

Guest
Um zu entscheiden ob richtig oder falsch gejagt gehört mehr als ein Erlegerfoto und eine mehr oder weniger glaubhafte Geschichte. Abgesehen davon wie Dinge anonym im Internet halt so gern mal dargestellt werden. :biggrin:
 
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Das ist nicht Theorie, sondern bewiesene Praxis (wenn du halbwegs ehrlich bist, dann weißt du das auch).

Bewiesen ist (siehe Stubbe), dass die Rehwildzählungen vor 20 Jahren oft falsch waren und man war damals erstaunt, das es in Waldrevieren viel mehr Rehe gibt, als gedacht.

Das heißt aber nicht, dass man Rehe nicht zählen kann und das man keinen Rehwildbestand einschätzen kann.

Und im Feldrevier ist es ja nun wirklich einfach.
Hinzu kommen moderne Helfer wie Wildkameras, Wärmebildgeräte etc.

Also, wer behauptet, man könne Rehe nicht zählen und einen Rehwildbestand nicht einschätzen, der ist noch in den 80gern verhaftet.

M.
 
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Bewiesen ist (siehe Stubbe), dass die Rehwildzählungen vor 20 Jahren oft falsch waren und man war damals erstaunt, das es in Waldrevieren viel mehr Rehe gibt, als gedacht.

Das heißt aber nicht, dass man Rehe nicht zählen kann und das man keinen Rehwildbestand einschätzen kann.

...

Also, wer behauptet, man könne Rehe nicht zählen und einen Rehwildbestand nicht einschätzen, der ist noch in den 80gern verhaftet.
Dann erklär mir mal, wie du eine zuverlässige Zahl über den Rehwildbestand auf einer bestimmten Fläche ermitteln willst...das ist doch Blödsinn. Einschätzen kann man einen Bestand natürlich...aber auch das ist extrem unzuverlässig. Verlassen kann man sich nur auf eines: kann sich der Wald nicht ohne Schutzmaßnahmen verjüngen, ist der Bestand zu hoch und muss angepasst werden. Wie hoch dieser angepasste Bestand dann höchstes sein darf kann kein Mensch sagen aber zu viel schießen kann man nicht, deshalb schieße ich, was die Jagdzeit hergibt. Anders lässt sich ein verträglicher Bestand weder herstellen noch halten.
 
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Interessant ist, wie dialektisch hier argumentiert wird.

Bei der Theorie heißt es immer:
1. Rehe kann man nicht zählen
2. Rehe kann man nicht kennen
3. es gibt unzählig viel mehr Rehe als man denkt.

Und dann schaut man sich diese Selbstbeweihräucherungs-Fäden mit den Erlegungsfotos an.
Da schreiben dann in großer Schnittmenge dieselben Protagonisten:

1. das Reh war bekannt
2. "das" Reh "stand" an der Straße, das musste da weg (also doch ein fester Einstand, der auch in diesem Faden gerade noch geleugnet wurde?)
3. das Reh war ganz schwach (HEGE-Abschuss)

Auf der Jagd gibt es so viele Pharisäer, das ist unglaublich.

Es wäre doch besser, wenn die Schießer-Fraktion einfach sagen würde:
"Ich bin Schießer, ich lege gerne was um. die Mühe des Wahlabschusses will ich mir nicht machen."

Oder auch mal ehrlich sagen würde: "der Jagdherr gibt Zahl vor Wahl vor, also mache ich das (auch um die Jagdgelegenheit überhaupt zu haben)."

Ich jage selbst in beiden "Welten". Und ich kenne meine ÖJV-Spezl inzwischen ganz genau. Wenn da mal ein alter, starker Bock liegt, dann sind die genauso stolz wie Bolle und stellen das als ihre Leistung dar, diesen alten Recken überlistet zu haben. Und genauso, wie die jämmerlichen Jährlingshäupter demonstrativ in die Tonne gepfeffert werden, genauso holt sich das ÖJV-Jägerlein (wenn er denn darf und nicht zu viel Angst hat) zu einem späteren Zeitpunkt, wenn alle weg sind, das abgeschärfte Haupt des starken Bockes aus der wildkammer.
Ich erinnere an einen ÖJV-Vize und ex-FA-Leiter im Arnsberger Wald. Wasser predigen, Wein trinken...

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M.


Servus Mattenklodt,
ein wenig fühle ich mich durch meinen Beitrag im Erlegerfaden angesprochen also muss ich da jetzt auch meinen Kommentar dazu abgeben.
Vorest aber etwas zu den Rahmenbedingungen. Im Revier liegt eine großes Gebiet dichter Auwald, aber auch etwa 700ha Feld mit intensiver Landwirtschaft (Feldgemüse, Getreide, Kartoffel) und nur ganz wenigen kleinen Feldgehölzen darin (weniger als 1ha Größe je Gehölz) . Schäden macht das Rehwild auf den Feldern und im Auwald keine. Schäden macht das Schwarzwild, wenn es aus den Wald auswechselt, nachdem die anasässigen Bauern aber alle das Revier gemeinschaftlich selbst jagen sind Wildschadenszahlungen per Vereinbarung ausgeschlossen.
Die Vegetation im östlichen Niederösterreich ist soweit fortgeschritten, dass heute in einem Rapsfeld maximal die Lauscher sichtbar sind. Im Wintergetreide kann man ab Anfang Mai Schmalgeiß und ältere Geiß nicht mehr zweifelsfrei ansprechen und unterscheiden und beim Erlegen von Böcken nur noch sehr hochblatt anhalten, sodass der Rücken sicher was abbekommt. Besser wird es erst ab Juni wenn auch die Rübenfelder entsprechend grün sind und die Rehe dort auch austreten.
Weiters sind in Niederösterreich in der 2. Aprilhälfte nur Jährlinge und Schmalgeißen frei

Zu Deinen Argumenten.
"Der Bock war bekannt" - natürlich setze ich mit am 2. Tag der Schußzeit dorthin wo ich vorher schon mal einen Jährling gesehen habe und nicht wahllos auf irgendeinen Ansitz. Meiner Erfahrung nach sind die Jährlinge am ehesten noch im April standorttreu bevor sie dann überall verscheucht werden.
"Der Bock stand an der Straße" und natürlich jage ich anfangs neben der Straße, ich bin überzeugt, dass Rehe unter entsprechenden Bedingungen einen festen Einstand haben und 50m neben dem Jährling stand auch ein älterer Bock. ich hab allerdings Zweifel, ob die beiden in einem Monat auch noch zusammenstehen. Wäre der Bock woanders gestanden, würde ich ihn genauso erlegen.
"das Reh war ganz schwach" wie gesagt, etwa 10kg aufgebrochen, vielleicht auch maximal 12kg. Ist im April für uns nicht "ganz schwach",sondern unterer Durchschnitt. Keine Rede von einem Hegeabschuß. Ich stehe aber dazu, dass ich einen starken Jährlingsbock im Feld nicht erlegen würde. Der Rehwildbestand im Feld ist aufgrund der intensiven landwirtschaft eher gering und Schäden machen die Rehe dort wie gesagt auch keine. Da freue ich mich persönlich an stärkeren Rehwild auch wenn mir schon bewußt ist, dass es wahrscheinlich egal ist, welches Stück ich erlege.

Keine Ahnung wo Du jetzt Selbstbeweihräucherung, Pharisäertum oder Schießerfraktion ableitest.

Ich habe einfach einen Bock erlegt, weil ich darf, weil ich kann und weil ich wollte.

Und wenn jetzt noch eine schmalgeiß in den nächsten Tagen passend kommt, werde ich die auch erlegen. Das wars für mich aber schon mit den Rehen bis Juli / August. Dazwischen Jungfüchse, Schwarzwild auf den Feldern etc.
Wenn ich damit nicht in Dein Schießer-Bild passe, tut es mir leid.
Sind jetzt auch alle Schießer, die am 1. oder 2. Mai einen Bock erlegen.

Weidmannsheil
 
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Stöberjäger, das würde mich nun doch mal interessieren: Nachdem Du ja schon mehr als nur ein paar Jährchen jagst und auch familiär vorgeprägt scheinst, wurdest Du doch sicher nicht von klein auf als Ökojäger geprägt, sondern hast Deine Haltung und Mission erst während Deines Jägerlebens angenommen.....

Stimmt, ich bin schon als Knirps mit auf die Jagd gegangen, hatte weit vor dem Studium einen Jagdschein, Jagdhund noch früher und bin von erzkonservativen Jägern angelernt worden.
Erst später, mit besseren Erkenntnissen und Vergleichsmöglichkeiten, habe ich die Irrungen erkennen können. ;-)

....Ist es Dir da wirklich völlig egal, ob Du nun einen jungen oder alten Bock gestreckt hast?....

Ja.

Sollte hier mal ein Bock mit über 800g zur Strecke kommen, werde ich mir überlegen, ihn als Besonderheit aufzuheben. Glänzende Augen bekäme ich davon aber auch nicht.

....Ich würde wetten, dass einer wie Du bei einem Alten trotzdem die Zähne betrachtet und das Gehörn eines alten Starken oder Besonderen nicht einfach in die Tonne wirft, sondern in irgendeiner Art aufbewahrt....

Auch das stimmt.

Obwohl ich Tropäenpräparation absolut ungern erledige und KEINE Trophäe irgendwo im Haus aufgehängt wird, koche ich jedes Jahr einige erwachsene Böcke ab, insbesondere die alten. Die Jägerschaft hier freut sich über jedes Revier, das ein paar Hörner zur "Hegeschau" liefert und da möchte ich mich nicht ganz verweigern. Außerdem mag ich den Nachweis, dass auch im scharf bejagten Revier immer wieder ein paar richtig alte Böcke erlegt werden, die sich offenbar mehrere Jahre geschickt durchgemogelt haben.

Alle anderen Hörner werfe ich auch nicht weg. Die werden unter den Rosen abgesägt und wandern in eine Kiste, aus der immer wieder gern Stangen für Fans, Sammler, Bastelarbeiten oder Kinder bei Waldjugendspielen genommen werden.
 
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Einfach die Böcke schießen, die man schießen will und kann, und guad isch's. Die Verlegenheit das zu erklären ist ganz und gar unnötig.

Qui s'excuse, s'accuse.
 
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Stimmt, ich bin schon als Knirps mit auf die Jagd gegangen, hatte weit vor dem Studium einen Jagdschein, Jagdhund noch früher und bin von erzkonservativen Jägern angelernt worden.
Erst später, mit besseren Erkenntnissen und Vergleichsmöglichkeiten, habe ich die Irrungen erkennen können. ;-)



Ja.

Sollte hier mal ein Bock mit über 800g zur Strecke kommen, werde ich mir überlegen, ihn als Besonderheit aufzuheben. Glänzende Augen bekäme ich davon aber auch nicht.



Auch das stimmt.

Obwohl ich Tropäenpräparation absolut ungern erledige und KEINE Trophäe irgendwo im Haus aufgehängt wird, koche ich jedes Jahr einige erwachsene Böcke ab, insbesondere die alten. Die Jägerschaft hier freut sich über jedes Revier, das ein paar Hörner zur "Hegeschau" liefert und da möchte ich mich nicht ganz verweigern. Außerdem mag ich den Nachweis, dass auch im scharf bejagten Revier immer wieder ein paar richtig alte Böcke erlegt werden, die sich offenbar mehrere Jahre geschickt durchgemogelt haben.

Alle anderen Hörner werfe ich auch nicht weg. Die werden unter den Rosen abgesägt und wandern in eine Kiste, aus der immer wieder gern Stangen für Fans, Sammler, Bastelarbeiten oder Kinder bei Waldjugendspielen genommen werden.

ich präpariere jede Trophäe und führe sie auch vor. Früher hatte ich die Wände voll. Seit dem Umzug in unsere Stadtwohnung, hab ich im Büro noch ganze 3 Böcke hängen, keinen Hirsch, keinen Keiler. Ich habe mich dran sattgesehen. einige Böcke habe ich verschenkt und die Anderen stehen in einigen Umzugkartons im Keller...

Horrido
 
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Und im Feldrevier ist es ja nun wirklich einfach.

Also, wer behauptet, man könne Rehe nicht zählen und einen Rehwildbestand nicht einschätzen, der ist noch in den 80gern verhaftet.

M.

40 Jahre wohnte ich am Rand eines übersichtlichen Feldreviers mit Aus und Überblick über einen großen Teil des selben.
Jagen ging ich dort nicht. Nach meinen Beobachtungen, die ja fast täglich erfolgten - ein Blick mit Glas oder Spektiv durch Esszimmerfenster oder vom Balkon war immer möglich, mehrmals täglich. Im Schnitt zählte ich dort etwa 10-12 Rehe (in der vegetationslosen Zeit) auf den Feldern.
Mehr hätte ich dem Revier auch nicht zugetraut. Am Schluß waren es dann doch fast 40 Rehe, die dort ihr Auskommen suchten. Gesehen und abgezählt an mehreren Tagen. Keiner, auch nicht der Jagdverantwortliche hat einen solchen Bestand in seinem Revier vermutet.
Ich wette, dass du von nicht mehr als jedem zweiten, dritten Reh in deinem Revier weißt.
Im Wald ist die Quote noch weitaus höher - auf ein vermutlich bekanntes kommen drei, vier oder auch mal fünf unbekannte Rehe.
Das ist der Grund warum es Humbug ist, Rehwild selektiv zu bejagen (und damit sehr viel Jagddruck auf zu bauen ohne etwas sinnvolles zu erreichen).
Aber mach ruhig und schone "Hansi den Vererber", obwohl dieser in Wirklichkeit ein rausgefressener Fettsack ist ohne genetische Substanz, wenn es dich zufrieden macht.
 
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Die Allermeisten von uns wissen, dass Hege mit der Büchse Quatsch ist. Trotzdem widerstrebt es mir z.B. einen Jährlingssechser zu schiessen. Wenn Selektion doch nun mal solchen Spaß macht, gönnen wir uns das auch weiterhin...;-)

Horrido
 
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ich präpariere jede Trophäe und führe sie auch vor. Früher hatte ich die Wände voll. Seit dem Umzug in unsere Stadtwohnung, hab ich im Büro noch ganze 3 Böcke hängen, keinen Hirsch, keinen Keiler. Ich habe mich dran sattgesehen. einige Böcke habe ich verschenkt und die Anderen stehen in einigen Umzugkartons im Keller...

Horrido



Ich habe in den letzten 15 Jahren parallel mit dem Heranwachsen meiner Kinder eine Menge (sicher einige Dutzend) an fertigen Bocktrophäen an Kinder aus dem Kindergarten, Freunde aus der Klasse oder aus dem Fussballclub oder an die Kinder meiner Wildpretabnehmer verschenkt!
Neben dem Vermarkten von Wildpret und dessen Folgeprodukten die beste Werbung und ein perfekter Türöffner, Kindern die Jagd näher zu bringen!
Früher habe ich auch alle Böcke präpariert, aber ich hatte nie welche an der Wand hängen! Weder Hirsch, Bock, Elch noch Keiler!
Das hat sich geändert, ich habe mittlerweile seit 2 Jahren einige Böcke für die Wand "von meiner Frau genehmigt bekommen", allerdings in eher "unkonventioneller Art und Weise installiert"!
Seit etwa 6-7 Jahen präpariere ich eigentlich nur noch Trophäen, welche für mich einen hohen persönlichen Erinnerungswert haben (die meisten bleiben mittlerweile im Wald);
Ausnahmen sind und bleiben Keiler, die präpariere ich immer und sie liegen schön in einer Kiste auf dem Speicher neben der Restbeständen von früheren Jahren, die immer noch mehr als ausreichend sind für zahlreiche Kinderherzen!
Beim Keiler bin ich dann also doch "eher Lodenjockel", da wird auch nichts verschenkt;-)!
Meine Frau findet die Keilertrophäen allerdings derart hässlich, das die immer sofort verschwinden müssen.
Einen Tod muss man halt sterben!

Quintessenz:

Jeder wie er mag!

Gruß

Prinzengesicht
 
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Jagd ist die Bewirtschaftung von Wildbeständen.

Jagd nach dem Motto: "ich schieße alles, was ich kriegen kann, damit die Vegetation hochkommt und mich schert es nicht, wie der Bestand ist" ist in meinen Augen keine Bewirtschaftung und damit auch keine (gute) Jagd. Das ist Schießerei ohne Beachtung des Bestandes.

Jagd nach dem Motto: "ich schieße Zahl vor Wahl bis ich den nach meiner Bestandsschätzung zu erlegenden Abschuss erledigt habe. Sodann halte ich Ruhe" - ist m.E. nicht schön, aber legitim und manchmal sogar angezeigt.

In manchen Revieren geht es nicht anders - warum auch immer. Meistens, weil vorher falscher Waldbau betrieben wurde.
Aber die Staatsforst-Günstlinge und Waldumbau-Helfer sollten nicht ihren beschränkten Erfahrungshorizont auf ganz Deutschland/Österreichen ausweiten wollen.

Ich selbst jage auch mehrfach im Jahr in Intervalljagden mit und erlege, was kommt. Das sind aber Sonderfälle:
- große, zusammenhängende Waldflächen mit ehemaligen Windwurfflächen (1.200 ha von 3.000 ha lagen dort an Fichte...)
- kleine Reviere im Osten, wo wir einfach nicht die Zeit haben
- ein großes Revier in einem östlichen Nachbarland, wo wir den mit ganzjährig mit Erbsen hochgefütterten Rehwildbestand wieder runterschießen müssen
In diesen Revieren haben wir Abschusszahlen von 10 bis 60 (!) Rehen pro 100 ha.

Zugleich jage ich in (meinen) zwei Revieren mit einem Rehwildbestand, der meines Erachtens gut bekannt, gehegt und gesund ist. Das macht einfach Spaß und ist meines Erachtens die bessere Bewirtschaftung (unter natürlich auch besseren Bedingungen für die Hege).

Jede Mutter lobt ihre Butter... - man sollte am Besten alle Seiten kennen, um urteilen zu können.
Jeder Schrebergarten ist anders - und in den meisten deutschen Revieren muss das Reh nicht bekämpft werden.

Und, zurück zum Thema: auf diese Weise erlege ich jedes Jahr meine 20 bis 50 Rehe und alle benannten Reviere kriegen ihren Abschuss gut hin.
Niemand dort braucht die Jagdzeit im April. Trotzdem mag es Ausnahmefälle geben, wo dies sinnvoll ist. Eine allgemeine Notwendigkeit hierfür sehe ich aber nicht.

M.
 
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Servus Mattenklodt,
ich stimme dir im wesentlichen zu, und ich hatte auch schon Jahre, wo ich über 50 Rehe erlegen musste, und da hat es auch geklappt, als die Schußzeit erst am 1. Mai begann. In meinem jetzigen jagdlichen Umfeld sind es nicht mehr als 10 Rehe / Jahr, es würde sich also leicht ab 1. Mai ausgehen.

Aber für mich spricht auch nichts dagegen, in der Tiefebene bei unseren klimatischen Verhältnissen schon am 16. April mit Jährling und Schmalgeiß zu beginnen. In einem größeren Kontext bei etwa 4.500 Stück Rehwild Entnahme im gesamten Bezirk (Abschuß und Fallwild) hat sich gezeigt, dass der KFZ Fallwild Anteil in jenen Revieren, welche im April schon einen Teil des Abschußes erledigten zurückging.

Ich bin mit unseren Schußzeiten in Niederösterreich zufrieden.
Jährlingsbock 16. April - 15. Oktober
Älterer Bock 16. Mai - 15. Oktober
Schmalgeiß 16. April - 31. Dezember
sonstige Geißen und Kitze 16. August - 31.Dezember.

Ich weiß aber auch, dass viele mit der Schußzeit auf den alten Bock erst ab 16. Mai ein forstwirtschaftliches Problem haben (ob berechtigt kann ich nicht beurteilen) und andere es nicht erwarten können am 16. Mai endlich einen alten Bock zu erlegen. Bei uns mit Feld und Auwald ist das kein Thema und 4 Wochen Konzentration auf einjährige Stücke find ich persönlich gut, weil es hier eben passt. Wenn es in einem Revier nicht passt, spricht ja nichts dagegen erst am 1. Mai zu beginnen.
Vieles kann - Nichts Muss

Persönlich finde ich es ein wenig übers Ziel hinausgeschossen wenn dann Begriffe wie Selbstbeweihräucherung, Pharisäer, Schießer fallen, wenn dann ein Bock am 17. April erlegt wird.
Und jetzt lasse ich es wieder gut sein. Ich denke wir sind gar nicht weit auseinander mit unseren Ansichten.

Weidmannsheil für den 1. Mai
 

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