Böcke / Kapitale Böcke

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Mal ne Frage an die Rehwildspezialisten und damit sind wirkliche Spezialisten gemeint

Eher zufällig beim Gespräch mit Reviernachbarn kam heraus, dass die auf den cams aufgenommen Böcke oft ordentliche Masse (Wildbret und Gehörn) hatten. Also in 3 Revieren, alles viel Wald, über 600 Meter. 2 Reviere nebeneinander, eins 10 km weg. Wir hegen zwar über die Büchse, aber zu behaupten, dass wäre das Ergebnis der Hege, würde ich selbst mit ein paar Bierchen intus nicht behaupten. Und die beiden Nachbarn auch nicht.

Gibt es den Umweltfaktoren, die so etwas erklären könnten??? Warm und Buchenmast???
Ich vermute nur Zufall, bin aber gespannt auf Antworten.

Bild ist aus gut 800m Höhe, die starken Böcke dort haben IdR Lauscherhoch und liegen so um die 17kg.
Solche Böcke laufen in diesem Waldstück mit gut 200ha gut 4 nachgewiesen rum. Finger wird gerade bleiben, auch wenn es schwer fällt.

Sauen sind gerade auch arg feist


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Im Bast sind die immer mächtige Angeber...

Faktoren nach meiner Erfahrung:
- Vererbung, das konnte ich schon oft beobachten, geht ein starker Bock mit gutem Gehörn findet man oft auch entsprechende Jährlinge (aber: das hängt dann wohl auch maßgeblich mit der Äsung dort zusammen)
- generell gesundheitliche Situation, ich habe in einem Revier gejagt mit einer Ecke in der immer sehr viele Rachendasseln waren, dort deutlich schlechtere Gehörnentwicklung
- Äsung, muss ausreichend und passend vorhanden sein
und, das wird m.E. oft unterschätzt
- Ruhe, je mehr desto besser, wird das Rehwild oft beim Äsen gestört dann entwickelt es selten ordentliche Wildbretgewichte und Gehörne

bzg. Äsung und Ruhe spielt auch die Bestanddichte eine große Rolle, je stressfreier der Bock seine gute Äsung bekommt desto besser
 
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Im Bast sind die immer mächtige Angeber...

Faktoren nach meiner Erfahrung:
- Vererbung, das konnte ich schon oft beobachten, geht ein starker Bock mit gutem Gehörn findet man oft auch entsprechende Jährlinge (aber: das hängt dann wohl auch maßgeblich mit der Äsung dort zusammen)
- generell gesundheitliche Situation, ich habe in einem Revier gejagt mit einer Ecke in der immer sehr viele Rachendasseln waren, dort deutlich schlechtere Gehörnentwicklung
- Äsung, muss ausreichend und passend vorhanden sein
und, das wir m.E. oft unterschätzt
- Ruhe, je mehr desto besser, wird das Rehwild oft beim Äsen gestört dann entwickelt es selten ordentliche Wildbretgewichte und Gehörne

bzg. Äsung und Ruhe spielt auch die Bestanddichte eine große Rolle, je stressfreier der Bock seine gute Äsung bekommt desto besser

Das bedarf keiner weiteren Ausführung(y)
D.T.
 
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das mit dem Bast ist klar, aber die Gehörne werden dann auch nicht "unter Lauscher" sein.

In beiden Ecken habe ich alles rausgenommen, was schwach war. Also, schwacher Bock = schwache Geis = schwaches Kitz. in anderen ecken aber nicht geschafft...

Rachendasseln sind weniger geworden, aber das gleiche wie oben. Wenn RD bestätigt, lag das Stück.

Äsung ist gut dort oben, da haben wir viel gemacht.

Dies ist zuviel Eigenlob, erklärt aber nicht, dass 3 erfahrene Jäger (jeder dutzende JJ, Pächter seit 2 Pachtperioden in den Revieren) den gleichen Eindruck hatten.

Dann vermute ich mal, dass es nur/eher optisch aufgefallen ist und das es keine Umweltgründe darüber hinaus gibt.

Threat kann geschlossen werden :sneaky:

edit: aber ich freu mich, dass es sich so entwickelt hat
 
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das mit dem Bast ist klar, aber die Gehörne werden dann auch nicht "unter Lauscher" sein.

In beiden Ecken habe ich alles rausgenommen, was schwach war. Also, schwacher Bock = schwache Geis = schwaches Kitz. in anderen ecken aber nicht geschafft...

Rachendasseln sind weniger geworden, aber das gleiche wie oben. Wenn RD bestätigt, lag das Stück.

Äsung ist gut dort oben, da haben wir viel gemacht.

Dies ist zuviel Eigenlob, erklärt aber nicht, dass 3 erfahrene Jäger (jeder dutzende JJ, Pächter seit 2 Pachtperioden in den Revieren) den gleichen Eindruck hatten.

Dann vermute ich mal, dass es nur/eher optisch aufgefallen ist und das es keine Umweltgründe darüber hinaus gibt.

Threat kann geschlossen werden :sneaky:

edit: aber ich freu mich, dass es sich so entwickelt hat


Weniger ist oftmals mehr! Gerade beim Rehwild sollte man nicht nur die schwachen entnehmen,sondern auch einen zu hohen Bestand vermeiden! Beim Rehwild erlebt man es auch immer wieder, dass wenn ein Stück entnommen wurde, sofort ein anderes nachrückt bezw. den freien Platz einnimmt.
 
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Weniger ist oftmals mehr! Gerade beim Rehwild sollte man nicht nur die schwachen entnehmen,sondern auch einen zu hohen Bestand vermeiden! Beim Rehwild erlebt man es auch immer wieder, dass wenn ein Stück entnommen wurde, sofort ein anderes nachrückt bezw. den freien Platz einnimmt.

Das ist klar. Ich konnte nach vielen vielen Jahren endlich mal Rehwildhege machen, so wie es "lehrbuchmäßig" gehen sollte. Man braucht 2-3 Jahre um erste Ansätze zu sehen, natürlich das Revier dazu und leider auch Kleingeld, wenn man Äsungsmöglichkeiten schaffen will/muss. Und Zeit, Zeit, Zeit.

Jagdphilosopisch stellt man sich dann die Frage, ob die 2 kg mehr an Durchschnittsgewicht oder mehr Gehörnmasse das wert sind. Wert wirklich nicht wirtschaftlich, denn die Frage stellt sich gar nicht.

Das hat aber mit meiner Eingangsfrage wenig zu tun, ich war nur erfreut über den Zuwachs und schiebe es mal nicht auf die Hegemassnahmen. Erst wenn in den Folgejahren sich das Bild verfestigt, bin ich natürlich der Star ;):)
 
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Wenn man dem Herzog von Bayern glauben darf, dann kommt es vor allem darauf an, was so ein Bock im ersten Jahr auf die Rippen bekommt. Wenn er da Mangelernährung und/oder Krankheiten hatte, kann er das später kaum wieder aufholen.
 
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Nur bei der Vererbung würde ich widersprechen. Ich traue es mir (und niemand anderen) zu, auf 100m angestrichen die DNA eines Bocks zu entschlüsseln 😉

Das nicht, konkretes Beispiel wo es jedoch sehr naheliegend ist: Feldrevier, zwischendurch immer nicht zu kleine Dickungen (ausreichend für 2-3 Bockeinstände, auch weil wg. Hängen gut strukturiert) mit mehreren 100m Abstand. Wenn dort an einer Dickung/Einstand ein starker Bock geht und im Jahr darauf dann ein starker Jährling ist die Wahrscheinlichkeit schon nicht so gering, dass es ein Nachkomme ist. Ebenso bei Jährlingen die sich selbst vom Gehörn fast exakt glichen, ich habe erst nach Wochen als beide zeitlich raus wechselten ansprechen können, dass das zwei sind. Da lag es dann schon recht nahe, dass es Brüder sind. Nur wie ich auch schrieb, sicher ist man nie, viel macht diesbezüglich die dort vorhandene Äsung aus, ist diese gut entwickelt sich auch das Rehwild gut.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
Der Winter von 19 auf 20 war schon einer, der den Namen nicht wirklich verdient hat. Sprich die Böcke sind schon mit sehr guter Konstitution ins Jahr 2020 gestartet. Dann war 2020 wieder ein top Jahr mit Mast etc. Sprich die Jungs sind mit massiven Reserven in diesen Winter rein. Da das Gehörn, wie bekannt, eher ein Überschussprodukt ist schaut es in 2021 halt entsprechend gut aus.
 
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