Böcke / Kapitale Böcke

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Wildtierkunde schon mal gehört/gelesen?
D.T.

Du hast alle deine Böcke und Kitze telemetriert und beobachtest die während der Blattzeit 24h und kannst daher sagen, dass der dort stehende starke Bock die entsprechenden Ricke gedeckt hat, diese nicht zu- oder abgewandert ist, oder der entsprechenden Jährling nicht zugewandert ist?
 
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Guest
Und wie viele Studien haben inzwischen auch gezeigt, dass es nicht nur auf die Vererbung sondern vor allen Dingen auf die Umwelteinflüssen ankommt beim Rehwild? Stress und Ernährungszustand und auch was als Futter aufgenommen wird bestimmen maßgeblich die Geweihbildung.

Ein Beispiel, das eine Studie nur zusammenfasst: https://www.Mitbewerber.de/praxis/selektion-gewusst
 
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Du hast alle deine Böcke und Kitze telemetriert und beobachtest die während der Blattzeit 24h und kannst daher sagen, dass der dort stehende starke Bock die entsprechenden Ricke gedeckt hat, diese nicht zu- oder abgewandert ist, oder der entsprechenden Jährling nicht zugewandert ist?

Nun, wer kann/macht das schon?
Ich habe auf Deinen Widerspruch bei der "Vererbung" gezielt.
Sicherlich gibt es noch deutlich mehr Faktoren die bei der Vererbund eine Rolle spielen das Wesentliche ist aber Lebensraum,Äsung etc. und jahrelange Erfahrung.
Hierzu hat @Logan Neunfinger in # 10 in sehr guten Link eingestellt.
D.T.
 
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Nun, wer kann/macht das schon?
Ich habe auf Deinen Widerspruch bei der "Vererbung" gezielt.
Sicherlich gibt es noch deutlich mehr Faktoren die bei der Vererbund eine Rolle spielen das Wesentliche ist aber Lebensraum,Äsung etc. und jahrelange Erfahrung.
Hierzu hat @Logan Neunfinger in # 10 in sehr guten Link eingestellt.
D.T.

Deswegen ja der Punkt, dass die Vererbung nicht viel/nichts aussagt.

Der "gute" Bock im schlechten Revier steht wahrscheinlich schlechter im Wildbret, als der "schlechte" Bock im guten Revier
 
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Mal ne Frage an die Rehwildspezialisten und damit sind wirkliche Spezialisten gemeint

Eher zufällig beim Gespräch mit Reviernachbarn kam heraus, dass die auf den cams aufgenommen Böcke oft ordentliche Masse (Wildbret und Gehörn) hatten. Also in 3 Revieren, alles viel Wald, über 600 Meter. 2 Reviere nebeneinander, eins 10 km weg. Wir hegen zwar über die Büchse, aber zu behaupten, dass wäre das Ergebnis der Hege, würde ich selbst mit ein paar Bierchen intus nicht behaupten. Und die beiden Nachbarn auch nicht.

Gibt es den Umweltfaktoren, die so etwas erklären könnten??? Warm und Buchenmast???
Ich vermute nur Zufall, bin aber gespannt auf Antworten.

Bild ist aus gut 800m Höhe, die starken Böcke dort haben IdR Lauscherhoch und liegen so um die 17kg.
Solche Böcke laufen in diesem Waldstück mit gut 200ha gut 4 nachgewiesen rum. Finger wird gerade bleiben, auch wenn es schwer fällt.

Sauen sind gerade auch arg feist


Anhang anzeigen 155632

Das mit dem Bast wurde ja schon angesprochen.
Und der Kamerad schaut aufgeplustert aus, angesichts der Temperatur...

Wmh
Flo
 
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Der "gute" Bock im schlechten Revier steht wahrscheinlich schlechter im Wildbret, als der "schlechte" Bock im guten Revier

Das mag manchmal zutreffend sein!
Wer sein Revier und "sein Rehwild" kennt, der kann auch halbwegs abschätzen welche Böcke zu erlegen sind und welche sich besser vererben sollten.
Es ist wie uns Menschen doch ähnlich, ein 2 Meter-Mann mit 120kg, wird wohl kaum einen zarten Jüngling zeugen.:):sneaky:
D.T.
 
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Das mag manchmal zutreffend sein!
Wer sein Revier und "sein Rehwild" kennt, der kann auch halbwegs abschätzen welche Böcke zu erlegen sind und welche sich besser vererben sollten.
Es ist wie uns Menschen doch ähnlich, ein 2 Meter-Mann mit 120kg, wird wohl kaum einen zarten Jüngling zeugen.:):sneaky:
D.T.

Gib einem Zwilling Wasser und Brot und schick den anderen jeden Tag zu McDonalds.

Rehwild ist durch Telemetrie nachgewiesen deutlich weniger Standorttreu, als man meist denkt.
Zudem hat niemand (!) einen Überblick über das Rehwild in seinem Revier (durch Telemetrie und Treib-Zählung nachgewiesen), daher zu sagen, welcher Bock vererbt hat, ist nicht möglich
 
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Der Winter von 19 auf 20 war schon einer, der den Namen nicht wirklich verdient hat. Sprich die Böcke sind schon mit sehr guter Konstitution ins Jahr 2020 gestartet. Dann war 2020 wieder ein top Jahr mit Mast etc. Sprich die Jungs sind mit massiven Reserven in diesen Winter rein. Da das Gehörn, wie bekannt, eher ein Überschussprodukt ist schaut es in 2021 halt entsprechend gut aus.
Das habe ich mir auch gedacht.
Kann dann vielleicht auch noch sein, dass es an der Lage des Reviers liegt?
Ich meine @Tz99 jagt im Mittelgebirge, da gibt es ja doch noch den ein oder anderen Winter. Also das das Wild einfach schon mehr Äsung aufnimmt als ihre Artgenossen aus dem "Flachland".
 
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Nun, wer kann/macht das schon?
Ich habe auf Deinen Widerspruch bei der "Vererbung" gezielt.
Sicherlich gibt es noch deutlich mehr Faktoren die bei der Vererbund eine Rolle spielen das Wesentliche ist aber Lebensraum,Äsung etc. und jahrelange Erfahrung.
Hierzu hat @Logan Neunfinger in # 10 in sehr guten Link eingestellt.
D.T.

Ich handle nach einer Grundlogik. Wenn ich ein schwache Stück sehe, wird es erlegt. Ist die Gais schwach wird Gais und Kitz erlegt. Umgekehrt ist es nicht ganz so, nur tendenziell. Schwache Böcke genauso und ich erspare mir Feinheiten. Also wenn das Stück unter dem Durchschnitt liegt, wird erlegt. Gute 6er Böcke bekommen die alten Mitjäger und ich gönnen mir auch wenige, da wir genug haben.

So sind wir bis auf Ausnahmen durchs Revier durch. An Ecken mit starkem Verbiss wurde alles erlegt - sofern möglich. Die Populationsdichte wurde bei Zählungen ermittelt im Wald und dann 100% draufgeschlagen. Die Abschusszahlen haben sich so von 60 auf gut 20 p.a. in einem Waldstück von 200ha reduziert. Alles Theorie, aber so entnehmen wir immer den (geglaubten) Zuwachs plus einen Schnaps obendrauf.

Da wir keinen DJ machen, werden wir immer einen zu hohen Bestand haben. Dh wir haben parallel Äsung verbessert. Diese Jahr gut 4000qm Wildacker zufällig gut verteilt auf 200ha. Mischung Odenwald und neu Tobinambur (natürlich mehr für SW) In Rückgassen entsprechende Mischungen. Aktuell noch Trester.

So haben wir mit der Büchse Hege betrieben und den starken Bestand dann nahrungstechnisch unterstützt. Die Massezunahme - ja nicht nur bei uns - ist auch bei Abzug von Bast und Winterdecke überraschend gewesen. Vor 4 Jahren hatten wir da oben 12-15kg Böcke, jetzt sind 18 kg normal. Weibliches mit gleichem Trend. Mich hatte nur der Schub überrascht und da kam die Frage nach anderen Faktoren auf. Und das 2 Kollegen ähnliche Eindrücke hatten.

Da es m.E. immer stark revierspezifisch ist, meine ich, dass weibliches Rehwild bei uns recht standorttreu ist. Ist deutlich schwerer mit dem Ansprechen, aber ich glaube, dass wir so 500m Radien um die Einstände haben. Aber die Einstände wechseln über die Jahre - warum kann ich nicht sagen. Böcke eher mehr, aber das habe ich nicht so wirklich verstanden, wie die das mit ihrem Revier machen.

Auf dem Feld wieder leicht anders, da ist mir die Populationsdichte tendenziell egal - wegen Wildschaden. Schwache Stücke dito, aber der Eingriff erfolgt leider öfters über die Strasse. Äsungstechnisch haben wir keine so guten Möglichkeiten, aber da ist auch genug da.
Nur kleine Gehölze mit RW werden nicht bejagt.
 
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Das habe ich mir auch gedacht.
Kann dann vielleicht auch noch sein, dass es an der Lage des Reviers liegt?
Ich meine @Tz99 jagt im Mittelgebirge, da gibt es ja doch noch den ein oder anderen Winter. Also das das Wild einfach schon mehr Äsung aufnimmt als ihre Artgenossen aus dem "Flachland".

ja, 2 Reviere über 600m. Im anderen Revier sind kaum Möglichkeiten im Wald vorhanden, weil da jeder Zweite seinen 2 ha Wald hat und der schwäbisch aufgeräumt wird. Total anderes Rehwildverhalten, andere Gewichte, obwohl die zahlreichen Wiesen genug Äsung bieten. Ansitz auf Reh dauert bis zum Erfolg genausolange wie auf Schwarzwild. Optisch ein Traumrevier, aber gezielte Hege ist nicht möglich. Manche Waldbesitzer haben die Lecksteine weggeworfen, einer die Trestertonne entleert - dumm wie ein halber Meter Feldweg. Hab ich ihm auch gesagt.
 
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Ich hab mich vom Hegegedanken verabschiedet. Die Natur macht scheinbar eh was sie will. Mein Revierteil im flachen (600m Höhe) hat der Vorgänger wie wild gehegt. Jedes Böcklein zig mal ansprochen, bevor da mal einer geschossen wurde. Hat auch Aufzeichnungen darüber gemacht. Als ich das Revier übernommen habe, habe ich nach 2-3 Jahren das sein lassen. Feuer frei, wenn er gut kommt und Spaß macht---schießen. Hab nicht die Zeit und Lust 80% meiner Freizeit im Wald zu verbringen.

Fakt ist. Rehwildgewichte stiegen um gute 2 KG (auch bei den weiblichen) Auch jetzt fallen jedes Jahr noch gute Böcke und eben auch schlechtere. Hat sich nichts daran geändert. Und manche Böcke verschwinden einfach. Werden im April noch gesehen und bestätigt und dann ist er weg. Wird nie mehr gesehen.
Egal, ich bleib dabei, ich schieß nur noch nach Zahl und Gebiet. In meiner Gegend hab ich festgestellt. Das passt so.

Robert
 
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Mein Revierteil im flachen (600m Höhe) hat der Vorgänger wie wild gehegt. Jedes Böcklein zig mal ansprochen, bevor da mal einer geschossen wurde.

Genau das ist der Fehler ;) Im Zweifel lieber einen mehr strecken und Wildbret/gute Verfassung auf jeden Fall vor Gehörn schonen bei jungen Böcken. Dieses jeden der knapp über Knopf ist hegen und als Zukunftsbock ansehen ist kontraproduktiv. Kommt eher neuer Guter oder Besserer nach als dass bei zu hohem Bestand sich was vernünftiges entwickelt.
 
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