Bogenjagd, Vorderlader-Jagd und die Praxis

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Wir reden aber nicht über Durchschnittsjäger, nicht wahr? Wir reden über Jäger, die auf eine Art und mit Material treffen, die dem Durchschnittsjäger fremd ist.:)

Wenn es so wäre, würde ich dem Thema keine weitere Aufmerksamkeit widmen, denn dass gute Jagdpfeile mit ausreichend Speed, scharfen Klingen und exaktem Treffpunkt Wild nach kurzer Zeit innerlich verbluten und an Blutdruckabfall mit Kreislaufzusammenbruch verenden lassen, ist ja unzweifelhaft.

Unsere Diskussion geht aber um Bogenjagd in der Praxis und eine eventuelle Erlaubnis auch in Deutschland und da glaube ich nicht an überwiegend gute Ergebnisse. Deshalb lehne ich Bogenjagd ab.
 
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Unsere Diskussion geht aber um Bogenjagd in der Praxis und eine eventuelle Erlaubnis auch in Deutschland und da glaube ich nicht an überwiegend gute Ergebnisse. Deshalb lehne ich Bogenjagd ab.
Warum? Sind Bogenjäger in Deutschland durchschnittlich inkompetenter als in den Gegenden, die die "unzweifelhafte" Wirkung der Bogenjagd begründen?
 
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doghunter

Guest
mit der auch ein Durchschnittsjäger zuverlässig und schnell tötend jagen kann
Das schaffen doch Durchschnittsjäger heute oftmals auch mit bestem Equipment nicht...wie ich in einem früheren Threa mal anführte, muss ein Jäger, der bei mir einen"unentgeldlichen" Begehungsschein haben will eine "Schießprüfung"auf verschiedene Distanzen bis etwas über 200m ablegen...Durchschnittsjäger mit 15k € Waffe und Optik versagen beim einfachsten Schuss, wenn die Distanz von 80 auf 150m wechselt. Also dein "tolles" Equipment hilft uns beiden, aber doch nicht vielen deutschen Jagdscheininhabern egal ob JJ oder 40 Jahre JS.
Viele deiner Durchschnittsjäger mit 15k € Equipment nutzen 4 Jahre lang dieselbe Munitionsschachtel.


Unsere Diskussion geht aber um Bogenjagd in der Praxis und eine eventuelle Erlaubnis auch in Deutschland und da glaube ich nicht an überwiegend gute Ergebnisse. Deshalb lehne ich Bogenjagd ab.
Ich brauche das auch nicht in Deutschland, habe aber kein Problem damit bei dem der es kann! Und ich könnt es auch hier in Deutschland in meinem Revier ohne Probleme machen, wenn es der Gesetzgeber erlaubt!
 
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.....Gegenden, die die "unzweifelhafte" Wirkung der Bogenjagd begründen?

"Gegenden" begründen gar nix, nur Spitzenleistungen vs. Durchschnittsleistungen.

Vermutlich sind deutsche Bogenjäger trotz fehlender Bogenjagd-Tradition durchschnittlich nicht weniger kompetent, als Bogenjäger in anderen Gegenden, aber ich bezweifle für JEDE Gegend, dass der durchschnittliche Bogenjäger ebenso zuverlässig wirkende Treffer mit seinen Pfeilen erreicht, wie der durchschnittliche Büchsenschütze mit seinen Jagdgeschossen.
 
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Das schaffen doch Durchschnittsjäger heute oftmals auch mit bestem Equipment nicht...

Stimmt, aber bessere haben wir nicht (im Schnitt) und mit bester Bewaffnung wird das Ergebnis am wenigsten mies ausfallen.
Genau deshalb mag ich die Vorstellung nicht, das ganze auf eine noch problematischere Stufe der deutlich anspruchsvolleren Bogenjagd heruntergebrochen zu haben.
 
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Ich brauche das auch nicht in Deutschland, habe aber kein Problem damit bei dem der es kann!....

Klar, jeder weiß, dass es schlechte Autofahrer, schlechte Liebhaber und schlechte Schützen gibt, aber niemand zählt sich dazu. ;)

Ich brauche das in Deutschland auch nicht und habe ebenfalls kein Problem mit Bogenjagd, wenn sie von einem Spitzenschützen perfekt ausgeführt wird. Wenn wir aber schon feststellen, dass der Durchschnittsjäger mit Präzisionsbüchsen kaum zuverlässig trifft, wünsche ich mir keine Bogenjagd, mit den zu erwartenden deutlich übleren Folgen.
 
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Stimmt, aber bessere haben wir nicht (im Schnitt) und mit bester Bewaffnung wird das Ergebnis am wenigsten mies ausfallen.
Genau deshalb mag ich die Vorstellung nicht, das ganze auf eine noch problematischere Stufe der deutlich anspruchsvolleren Bogenjagd heruntergebrochen zu haben.

Das ist unter der Annahme, dass ein Querschnitt der "Durchschnittsjaeger" auf den Bogen umsteigen wuerde. Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass diese Jagdart bei Freigabe eher von wenigen "Freaks" ausgefuehrt wuerde, die die Sache unheimlich ernst nehmen und daher ueberdurchschnittliche Leistungen zeigen?

Klar, jeder weiß, dass es schlechte Autofahrer, schlechte Liebhaber und schlechte Schützen gibt, aber niemand zählt sich dazu. ;)

:D... "ich frage nur fuer einen Freund..."

Warum sollte man also mit einem Bogen oder mit offener Visierung jagen, wenn man wesentlich bessere Möglichkeiten hat?

Koennte man es nicht auch so formulieren: Bei vergleichbarem Trainingsstand ist der Bogenschuss eine gleichwertige Moeglichkeit, das Tier auf 25m zu erlegen. Ein anderes Mal steht das Wild aber auf 70m - die Buechse ist immer noch eine Option, der Bogen nicht mehr.

Im Endeffekt hast du mit der Buechse nicht die "besseren" Moeglichkeiten sondern nur "viel mehr" Moeglichkeiten.

Das wiederum macht deinen Griff zur Buechse nachvollziehbar (sei es zur Ernaehrung der Familie oder der Rettung des deutschen Waldes), es unterstuetzt aber auch mein Argument, dass am Ende nur sehr wenige "Fanatics" (im positiven Sinn) den Bogen waehlen wuerden.

Sei's drum, ich bleibe erstmal bei Gewehr, Hund und notfalls Messer... will aber an dieser Stelle auch meine Anerkennung ausdruecken dafuer wie sachlich hier diskutiert wird!

Gruesse
Baffi2003

P.S.: Zu cast's Argument mit dem Gesetzgeber: Bisschen hinterfragen darf man unsere Politik und Legislative durchaus... ;) Bis vor ein paar Jahren war es nix mit Schalldaempfern und der Schrotschuss auf Rehe funktioniert komischerweise suedlich und noerdlich von Deutschland auch ganz gut.
 
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Wer möchte das auch Mofas und landwirtschaftl. Geräte auf der Autobahn fahren dürfen?
Sagt ja auch nix über den Fahrer einer 50er Kreidler oder eines 24PS-Traktors von McKormick oder gar eines Mähdreschers aus, daß er, nur weil er langsamer motorisiert ist, ein unsicherer Fahrer wäre...:sneaky:
 
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Und ich dachte da ginge es um die Gefaehrdung von Menschenleben... :rolleyes:

Haette jetzt gedacht, dass Bogenjagd dein Ding waere aber scheinbar ist der Zeitrahmen, aus welchem du Jagdwaffen toll findest etwas enger gesteckt als ich dachte :sneaky:
 
R

Rübezahl

Guest
Wenn man Stoeberjägers Argumentation folgt, dann jagen wir in Zukunft von zu Hause aus mit Drohnen und gelenkten Miniraketen die in jedem Fall treffen. Die Argumentation an sich ist durchaus schlüssig und nachvollziehbar, vergleicht jedoch den heutigen modernen Büchsenschuß und den 200 Jahre alten Vorderladerschuß, sowie die jahrtausende alte Jagd mit dem Bogen. Das ist jedoch falsch. Jede Jagdwaffe hat ihre jagdlich nutzbare Entfernung. Diese variiert etwas durch den Faktor Optik und Schütze. Halte ich diese ein, dann ist die Wirkung gar nicht groß unterschiedlich. Jage ich mit einem Vorderlader und bleibe bei viell. max. 50m je nach Modell, dann ist das in etwa das Selbe wie Stoeberjägers geliebter Repetierer auf 140m. Überschätze ich mich und meine Waffe und schieße auf zu Große Entfernung, entsteht Tierleid. Der Knackpunkt ist hier, wie immer, die eigene Fähigkeit und die Beschränkung auf optimale Entfernung zur gewählten Waffe.
 
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Ich bin mir sicher, das der Bogenjäger seinerzeit den Bogen fortgeworfen hätte, wenn man ihm den Vorderlader angeboten hätte. Auch der altvordere Vorderladerschütze hätte die Tüte sofort im hohen Bogen von sich geworfen, wenn man ihm das moderne Jagdgewehr angeboten hätte!
Warum also Rückschritte? Nur weil man es wohl könnte? Man könnte so vieles - aber wir schießen auf Lebewesen. Also macht doch bitte mit dem alten Gerät Löcher in tote Ziele.
 
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doghunter

Guest
Warum also Rückschritte?
Warum gibt es noch Jagdsignale per Horn, es gibt doch Handy?
Warum dürfen noch "unpräzise" Kipplaufwaffen benutzt werden, wo es moderne Präzisionsbüchsen gibt? Warum gibt es das Fach "Brauchtum", braucht heute kein Mensch mehr?

Ich jage gern mit dem Bogen und hoffe, dass ich bald mal wieder in meine 2. Heimat komme
 

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