Boss, Purdey, H&H: Baujahr 1890 - 1938

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Hallo,

genauso die Frage, wie weit der Schwerpunkt der Flinte vorm Scharnierbolzen liegen soll. Da wird sich um 1/3 bis 3/4" gestritten.
James Woodward gehört seit 1948 zu Purdey. Purdey baut auch (wieder) Waffen unter dem Namen Woodward. Quasi als "Exklusivlinie" der Exklusivwaffen.
William Evans und Frederick Beesley lernten bei Purdey und machten sich dann in den 1890ern selbstständig. Beesley konstruierte ein Seitenschloß, das auch heute noch bei Purdey gebaut wird.
Gute Bümas außerhalb Londons (Westley Richards in Birmingham, John Dickson & Son/Edinburgh wurden ja schon genannt) waren auch noch George Gibbs/Bristol und Daniel Fraser & Co./Edinburgh.

Empfehlenswert auch die beiden Bände "British Gunmakers" Vol.1 & 2 von Nigel Brown aus dem brit. Quiller Verlag. Hier stehen so gut wie alle brit. Bümas drin verzeichnet, die bekanntesten auch mit Nummernlisten um das Fertigungsjahr der betr. Waffen zu ermitteln.

Grüße
Sirius
 
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Mir ist es neu das Purdey unter den Namen Woodward Flinten baut (....) ist aber zu erfragen.
Die Auktionen in London sind sehr zu empfehlen, Interessant und Lehrreich. Gibt`s bei uns nicht. England ist ein Flintenland ohne Beispiel. Die Historie der Flinten stimmt immer, kann auch überprüft werden. Habe ich jedenfalls immer gemacht. Und vor der Auktion kann man die Flinten sich ganz genau ansehen, aus ein ander nehmen und alles überprüfen. Und wenn man eine Frage hat....es sind genug Experten anwesend. Die Engländer helfen gern weiter.
Wer Flinten nicht nur als Gebrauchsgegenstand, als Püster oder Bleispritze betrachtet, mehr als ein Stück Lebensqualität und Leidenschaft, kommt um England nicht herrum. Es ist unglaublich faszinierend eine 100 Jahre alte Flinte in der Hand zu halten die sich wie ein Safe schließt Und sie schwingt......Wow !. Und wenn man dann ein Schußbild macht (...) und dann die Gleichmäßigkeit der Garbe sieht bleibt einem die Spucke weg. Wie haben die das vor 120 Jahren gemacht???????
Und wenn man mit Verbundenen Augen eine Flinte in die Hand gedrückt bekommt, sie öffnet und schließt, befummelt und anschlägt weiß man was für ein besonderes Exemplar an Flinte in der Hand hat. Und wer das nicht merkt hat schlichtweg keine Ahnung von exzellenten feinsten Flinten. Ich hatte das Glück auch einige Spanierinnen zu schießen (die ich sehr geliebt habe), sie waren ganz große Klasse aber, es gibt einen kleinen feinen Unterschied zu den Engländerinnen. Es ist wie mit einem alten edlen Oldtimer: "Man liebt sie oder sollte sie stehen lassen".
 
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Hier ein Satz aus dem aktuellen Purdey Prospekt (kann man auf der Homepage herunterladen) :
Purdey acquired James Woodward & Company in 1948 and since that date has continued to make Woodward shotguns, which are highly sought after by the most discerning shots. We still follow the original Woodward numbering and the guns feature the Trademark arcaded fences as well as the iconic fine scroll engraving.
 
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Hallo,

ich schätze mal, daß die Woodward-Waffen zu 100% vorher besprochen werden, es also keine Standards gibt wie bei der Purdey-Linie und nur Sachen wie Gravur, Schaftholzklassen wählbar sind.
Damit sind Woodward-Flinten wohl weltweit das exklusivste was man in der Sparte erwerben kann.:giggle:

Wer das Buch "The British Sporting Gun and Rifle" von D. Dallas (Quiller-Verlag) hat schlage mal die Seite 251 auf. So haben engl. Flinten auszusehen. Abgebildet ist ein Flinten-Trio von James Woodward & Sons, die 1905 für William George R. Graven, 4th Earl of Graven, gefertigt wurden.
Ebenfalls wunderschönes Woodward-Pärchen von 1892 sieht man auf Seite 362.
Woodwardflinten wurden zum Großteil mit Prince-of-wales Pistolengriffe gefertigt.

Grüße
Sirius
 
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Nur am Rande. Zu den schönen, alten Engländerinnen gehören offensichtlich die orginalen Waffenkoffer. Solche Koffer sind auch ohne Waffen immer wieder bei Auktionen zu sehen. Deren Zustand scheint mir häufig geradezu kurz vor „Humus“ und trotzdem werden nicht zu knappe Preise erzielt.
Werden solche Koffer einfach im vergefundenen Zustand aus Nostalgie weiter verwendet oder werden diese doch zuerst restauriert.
Am Kontinent habe ich dazu im Netz nichts gefunden, auf der Insel bieten Restauratoren dieses Service an.
 
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Wenn man so jemand nicht kennt, muss man den Koffer tatsächlich nach UK zur Restaurierung schicken?
 
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Was ist denn daran das Problem?

Ich halte die oak & leather für recht überholt, wirklicher Schutz bieten heute andere Konstruktionen, Eisele z.B.
 
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Für Flugreisen sind die modernen Koffer wie Eiseoe eindeutig besser geeignet.
Aber eine betagte, technisch super funktionierende und großartig ausbalancierte Flinte im 100 Jahre altem Orginalkoffer - das hat schon was.
 
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Noch eine Frage an die Experten 100 jährigem Flinten:
bei der Netzrecherche kommt immer wieder die Frage über die Wandstärke alter Läufe auf. Hat auch im Preis große Auswirkungen. Wenn richtig gedeutet, sind da einige Fachleute der Meinung, dass früher Flinten schon an den heutigen wall thickness Grenzen produziert wurden und sehen das locker. Andererseits wozu dann gesetzliche Grenzen?
 
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Gerade einer betagten, gut ausgewogenen Flinte sollte man den bestmöglichen Schutz bieten ;)

Zu den Wandstärken, yours truly hatte sich vor langem mit einem Laufmacher von Boss unterhalten, er war recht entspannt, meinte mit 21-23 thou. gingen es noch, bei einer Flinte einer Auktion mit 19 thou. sagte selbst er, dass die ein neues Laufbündel braucht...

Zum Preis, nur mal so als Denksportaufgabe, soll die Flinte den Wert möglichst behalten, muss alles by the maker sein, auch Reparaturen, wenn also zum Kaufpreis noch mal 15-20k hinzukommen, bietet man eben nicht hoch...

Ich habe mir mal ein Boss sbs Pärchen bei Sotheby´s angeschaut, Nr. 1 brauchte ein neues Laufbündel, Nr. 2 einen neuen Kolben, Du darfst mal ausrechnen, was man da noch zusätzlich investieren musste...

Nur peinliche Sparbrötchen lösen das Problem damit, in Spanien ein neues Laufbündel fertigen zu lassen und ganz peinliche lassen auch noch den falschen Namen auf die Laufschiene gravieren...
 
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Da bleint dann aber für potenzielle Käufer alter Flinten ein erhebliches Risiko. Am Kontinent scheint es nicht viele Büchsenmacher zu geben, die in der Lage sind, exakt Wandstärken von Flintenlaufbündel zu messen. Oder täusche ich mich?
Und kommen heutzutage nicht auch Laufbündel zur „Veredelung“ von Spanien nach UK?
Allten Flinten mit neuen Läufen, auch wenn diese vom Hersteller selbst hergestellt wurden, werden, soweit ich es richtig überblicke, mit Preisabschlägen gegenüber Originalen, leben müssen.
 

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