Ich will ja kein Wasser in unseren Wein schütten, aber hier haben wir mal wieder einen Fall, den wir alle nicht wollen. Und wenn wir nicht ans Gängelband wollen, dann stehen wir alle in der Verantwortung die Identifizierung solcher Individuen zu unterstützen.
Drogen, Bedrohung, Einbrüche – und nun noch versuchte Amok-Fahrt: Malenter verschanzt sich in seinem Haus.
www.shz.de
Volltext:
Drogen, Bedrohung, Einbrüche – und nun noch versuchte Amok-Fahrt: Malenter verschanzt sich in seinem Haus und wird nach stundenlanger Verhandlung vom SEK überwältigt.
Er wollte Menschen umfahren: Spezialkräfte überwältigen Jäger am Kellersee
SEK-Einsatz in Malente
00:00/03:11
von Constanze Emde
24. Mai 2021, 17:08 Uhr
Malente | Als die Verhandlungen scheiterten, zündete das SEK eine Blendgranate. Großeinsatz am Montag in der Malenter Kellerseestraße: Abgeführt wird Hobby-Jäger Gino H. (37).
Zeugen berichten auf Facebook von versuchter Amok-Fahrt
Zuvor soll er versucht haben, mit seinem Mercedes SUV Menschen umzufahren. Dabei soll er auch etliche Autos beschädigt haben. Anschließend verbarrikadierte er sich in seinem Einfamilienhaus am Kellersee – direkt neben dem Awo-Kindergarten.
Malenter ist polizeibekannt – Eigentümer hat Angst um sein Leben
Der alleinerziehende Vater Gino H. ist polizeibekannt wegen Drogenbesitzes, Einbrüchen und Bedrohungen. Mehrfach soll er in Häuser eines Nachbarn eingebrochen sein, die dieser als Feriendomizil vermietete und Wochenendoase nutzte. Von Eigentümer Henning B. hat Gino H. sein heutiges Haus gekauft. Er beschreibt ihn auf Nachfrage anfangs als freundlichen jungen Vater, der sein Gesicht schnell wandelte: „Er ist sehr berechnend, das macht ihn so gefährlich.“
Henning B. hat von dem Großaufgebot an Polizei über Anwohner erfahren, ihm selbst wurde von den Beamten geraten, in Hamburg zu bleiben, wenn er sich nicht selbst gefährden wolle. B. hat nach all den Vorfällen Angst um sein Leben.
Wie kam es jetzt zu diesem Ausraster?
Henning B. erzählt: „Er wurde seltsam, hat mit Pfeil und Bogen robbend durch unseren Garten Frösche gefangen und sie in der Sonne vertrocknen lassen, Holz geklaut und unsere Ferienwohnungen beschädigt.“ Deshalb zog der Eigentümer einen Zaun zwischen beiden Grundstücken, doch danach wurde es noch schlimmer.
„Erst schmierte er Sekundenkleber in alle Türschlösser und im vergangenen Jahr im April brach er ins Gästehaus ein und beschmierte alles mit Farbe“, schildert B.. Eine Anzeige auch wegen Bedrohungen gegen ihn und seine Familie brachte aus Sicht von B. keinen Erfolg. „Er hat mir mit dem Tod gedroht und auch Nachbarn gegenüber gesagt: ,Ich weiß, wie ich die Sauen ausweide, das mach' ich mit dem B. genauso.“
Amtsärztin hatte ihn erst Ende April eingewiesen
Alles, was Gino H. angekündigt habe, habe er auch wahrgemacht. Zuletzt den Einbruch im April 2021 ins Gartenhaus der Familie B.. Dort deponierte er einen Rucksack mit Messer und Drogen. Die Eigentümer haben alles auf Video.
Die Amtsärztin hat ihn daraufhin Ende April eingewiesen. Vergangenen Mittwoch kam Gino H. wieder raus und sorgt fünf Tage später mit seiner versuchten „Amok-Fahrt“, wie Zeugen in Malente über Facebook schildern, für ein Großaufgebot an Einsatzkräften, die ihn schließlich überwältigten.
– Quelle:
https://www.shz.de/32346932 ©2021