Brandbrief eines Berufsjägers

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Und du willst mir nicht ernsthaft erzählen, dass man das Waidwerk in 2 oder 3 Wochen erlernt?

Nein, man lernt es nicht in wenigen Stunden. Es macht aber keinen Unterschied, ob die gleiche Zahl an Stunden sich auf 6 Monate oder einige Wochen verteilt. Wobei die Jagdschulen im letzteren Fall vor der Anmeldung zum Präsenzkurs oft eine interne Prüfung vorschalten.

In beiden Fällen lernt nan es nur durch praktische Erfahrung und hoffentlich Jagdfreunde, die einem etwas beibringen. Da sollte man dann aber auch darauf achten, dass die nicht zur haben wir schon immer so gemacht Fraktion gehören.

Ich lerne auch nach über 45 Jahren Jagd, davon über 35 mit Jagdschein, noch dazu.
 
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Das kann bei der KJS ganz genau so sein. Ich war vorher im Wald, weil ich seit meinem 5 Lebensjahr mit meinem Vater mitgehe, im Kurs bei der KJS kein einziges mal. Drei Bekannte, die diese Woche Prüfung haben ganz genau so.




Auch der hier immer genannte 14 Tage Kurs dauert in Summe länger. Und auch da wird keiner daran gehindert vorher und nachher in den Wald zu gehen.



Und genau deswegen ist die Unterscheidung nach Kurslänge vollkommener Quatsch.
Du gehst davon aus, dass sich jemand vorher intensiv mit der Jagd beschäftigt hat, um dann im „Schnelldurchlauf“ den JS zu machen.
Meine Vermutung ist eher, dass man die Theorie in sich reinstopft, vor mir aus auch vor dem zwei Wochen Kurs, um diese dann bei dem Prüfung auszu. Bulemie-Lernen, wie bei den heutigen Master-Studiengängen üblich.
Den Ansatz, dass man eine gewisse Zeit mitgehen muss, finde ich nicht schlecht.
Somit ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass ein JJ angewandtes Wissen erfährt, und auch mal unter Anleitung aufbricht bevor er alleine vor seinem ersten geschossenen Stück steht und nicht so recht weiß was nun.

Edit: Ich vermisse die Vorschau schmerzhaft!
 
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Ich

Ich schrieb ja auch das er vorher erstmal 3 Jahre mitlaufen musste und sich wissen aneignen musste. Ist das heute noch der Fall. Und du willst mir nicht ernsthaft erzählen, dass man das Waidwerk in 2 oder 3 Wochen erlernt?
Das lernst Du auch nicht in drei Jahren im selben Revier, wenn die Ausbilder auf dem wissensstand von vor 30 Jahren stehen geblieben sind, Dann werden schlimmstenfalls nur deren Fehler auf die Jugend geprägt.
 
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Meine Vermutung ist eher, dass man die Theorie in sich reinstopft, vor mir aus auch vor dem zwei Wochen Kurs, um diese dann bei dem Prüfung auszu. Bulemie-Lernen, wie bei den heutigen Master-Studiengängen üblich.

Meine Frau hat den Kurs in der Jagdschule gemacht, weil sie bei der KJS alleine mehrere Stunden pro Woche mit Fahrerei verbracht hätte, die Zeit war mit lernen besser verbracht.

Und auch mit Bullemie-Lernen hat das Absolut nichts zu tun. Sie hatte den Kurs Ende Oktober, sich aber schon seit dem Jahresanfang intensiv mit dem Lehrmaterial beschäftigt. Bevor sie sich zum Präsenzkurs anmelden konnte musste sie eine Onlineprüfung bestehen, ich kenne keine KJS die so etwas verlangt. Dafür kenne ich bei der KJS einige Ausbilder die ganz offensichtlich nicht auf aktuellem Stand sind, würde das aber auch nicht verallgemeinern.

Ich weiß einfach nicht, warum immer wieder die gleichen Vorurteile ausgepackt werden, vorzugsweise von Leuten denen offensichtlich der Vergleich fehlt.
 
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Ob ein Jahr, oder 14 Tage…. Irgendwann trifft der Jungjäger auf einen Pächter, der muss ihm sagen, was wann wie wo der Hase läuft. Ergo liegt es an den Pächtern einen JJ, der unerfahren ist, an die Hand zu nehmen. D.h. Es sind die Pächter in der Pflicht aufmerksam zu sein und nicht jeden einfach so in Wald und Feld mit der Waffe herumhumpeln zu lassen. Die erfahrenen Mitjäger dürfen natürlich gerne dabei mithelfen.
 
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Ein paar Anmerkungen:
- auf der einen Seite haben die "Lodenjockel" über Jahrzehnte mit roten Punkten und arrogantem Gehabe und Vorgaben die Bedürfnisse der Forstpartie ignoriert und dem Ansehen der Jägerschaft nicht unbedingt genutzt
- auf der anderen Seite übertreibt die Forstseite mit überzogenen Abschußplänen und "Wald schießen"
- der Kompaktkurs ist per se nicht schlechter als der Jahreskurs, es kommt auf den Charakter und den Willen zu lernen an
- in den Jahren 2018 bis 2020 und frühem Vegatationsbeginn kann man einen früheren Jagdbeginn durchaus positiv diskutieren (aber auch Jagdpausen einhalten)
- dieses Jahr waren Böcke noch Ende Mai im Bast in der Winterdecke, da muß man nicht im April mit der Jagd beginnen
- im Winter muß man bei Schneelage keine Drückjagd mehr veranstalten, damit provoziert man Wildschäden anstelle sie zu vermeiden

Ergo: angemessenes Handeln und mitdenken sind wichtiger als Regeln
Ich stimme Dir völlig zu!
Nur leider ist angemessenes Handeln und mitdenken nicht jedem mitgegeben worden, bzw. können/wollen nicht!
D.T.
 
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Meine Frau hat den Kurs in der Jagdschule gemacht, weil sie bei der KJS alleine mehrere Stunden pro Woche mit Fahrerei verbracht hätte, die Zeit war mit lernen besser verbracht.

Und auch mit Bullemie-Lernen hat das Absolut nichts zu tun. Sie hatte den Kurs Ende Oktober, sich aber schon seit dem Jahresanfang intensiv mit dem Lehrmaterial beschäftigt. Bevor sie sich zum Präsenzkurs anmelden konnte musste sie eine Onlineprüfung bestehen, ich kenne keine KJS die so etwas verlangt. Dafür kenne ich bei der KJS einige Ausbilder die ganz offensichtlich nicht auf aktuellem Stand sind, würde das aber auch nicht verallgemeinern.

Ich weiß einfach nicht, warum immer wieder die gleichen Vorurteile ausgepackt werden, vorzugsweise von Leuten denen offensichtlich der Vergleich fehlt.
Deine Frau ist ein vorbildliches Beispiel (y)
Sie hat sich, so verstehe ich dich, aber auch 10Monate lang vorbereitet.
Wenn es vorab einen Online-Test gab, na dann werden schon „ausgelernte“ aufgenommen um dann die Pflichtstunden abzusitzen.
Es geht nicht da drum, es zu verurteilen, die Frage ist aber wie man das ganze gestaltet das ein JJ auch eingesetzt werde kann.
 
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Irgendwann trifft der Jungjäger auf einen Pächter, der muss ihm sagen, was wann wie wo der Hase läuft. Ergo liegt es an den Pächtern einen JJ, der unerfahren ist, an die Hand zu nehmen.
😂 Der war gut, den meisten Pächtern ist doch die Zeit dafür, viel zu schade (wurde hier im Forum auch schon oft genug geschrieben). Und nein, dass ist kein Pächter (Bashing), dass sind Tatsachen, leider. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.
MfG.
 
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Ein A.. Loch.. Bleibt ein A.. Loch... Egal wie viele Stunden Kurs er gemacht hat... Und das ist es auch wie ich Persönlich finde was halt in die jagd voll mit einfließt... Der eigene Charakter.... Ich hab 6 Monate Kurs gemacht.... Schmalreh...eigenes Verbot gegeben so wie mein erster jagdherr gesagt hat... Lass sein .. Schon die "Profis" vertun sich... Also lass ichs..... Führende bache.... Ich schiess zum beispiel gar keine einzelne... Warum? Genau deswegen....es kommt finde ich immer auf den einzelnen an.... Jagdmitschüler von mir. :jagd familie... Ging praktisch von Geburt an mit auf jagd... Aussage :nur tote sau ist ne gute sau.... Ähh..ok..ich mach nur Kurs aber du bist ein A.. Loch.... Also....versteht jemand was ich meine... Jeder hat selbst die Entscheidung und egal wo er herkommt.... Man entscheidet sich weil man so ist und nicht im Kurs oder von Staat geformt wird... Ich jag beim Staat und jetzt? Ich hab Vorgabe 3 Rehe.. Leute.. Die krieg ich auch mit 100% Sicherheit hin.... Und bei Unsicherheit schiess ich eben nicht..... Und das:lernst in keinem Kurs und bei Keim Pächter... Das kommt drauf an wie du bist.....
 
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Ein A.. Loch.. Bleibt ein A.. Loch... Egal wie viele Stunden Kurs er gemacht hat... Und das ist es auch wie ich Persönlich finde was halt in die jagd voll mit einfließt... Der eigene Charakter.... Ich hab 6 Monate Kurs gemacht.... Schmalreh...eigenes Verbot gegeben so wie mein erster jagdherr gesagt hat... Lass sein .. Schon die "Profis" vertun sich... Also lass ichs..... Führende bache.... Ich schiess zum beispiel gar keine einzelne... Warum? Genau deswegen....es kommt finde ich immer auf den einzelnen an.... Jagdmitschüler von mir. :jagd familie... Ging praktisch von Geburt an mit auf jagd... Aussage :nur tote sau ist ne gute sau.... Ähh..ok..ich mach nur Kurs aber du bist ein A.. Loch.... Also....versteht jemand was ich meine... Jeder hat selbst die Entscheidung und egal wo er herkommt.... Man entscheidet sich weil man so ist und nicht im Kurs oder von Staat geformt wird... Ich jag beim Staat und jetzt? Ich hab Vorgabe 3 Rehe.. Leute.. Die krieg ich auch mit 100% Sicherheit hin.... Und bei Unsicherheit schiess ich eben nicht..... Und das:lernst in keinem Kurs und bei Keim Pächter... Das kommt drauf an wie du bist.....
Ich glaube Deine Punkttaste ist defekt. Da scheint etwas eingeklemmt zu sein.;)
 
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Guest
Ich bin JJ im 2. Jahr, also grün hinter den Ohren.

JS an der Jagdschule gemacht, hat einfach besser gepasst als KJV. Der Kurs war gut, wir haben mehrfach aufgebrochen, waren oft draußen, alles okay. Theorie hatte ich großteils vorher schon drauf.

Trotzdem:

Ist man nach der Jagdschule fertig ausgebildet (im Sinne von "kompletter Jäger")?
HaHa!

Ist man nach der KJV fertig ausgebildet?
HaHa!

Zu pauschalisieren, dass aus KJV- Ausgebildeten die besseren Jäger werden ist meiner Meinung nach Quatsch.

Als JJ sollte man sich generell häufig vergegenwärtigen, dass man sehr wenig tatsächlich weiß und sehr viel zu lernen hat. Dann läuft das auch.

Jetzt den Jagdschul-Schüler als besonderen Risikofaktor für unwaidmännisches Verhalten zu benennen ist meiner Meinung nach Quark.

Der Jagdschulabsolvent der das "müsste ein Schmalreh sein" im Frühjahr laufen lässt, ist ein weit besserer Jäger als der KJV Schüler der sich für unfehlbar hält und dem dann die Pferde durchgehen. Ist andersrum natürlich ganz genau so.

Im Prinzip ist es doch so. Wenn ich nicht schieße, muss ich trotzdem nicht hungern. Also schieße ich dann, wenn ich ich mir sicher bin was da vor mir steht und auch ansonsten alles passt.
Ganz unabhängig von der Ausbildung.
 
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Das lernst Du auch nicht in drei Jahren im selben Revier, wenn die Ausbilder auf dem Wissensstand von vor 30 Jahren stehen geblieben sind, Dann werden schlimmstenfalls nur deren Fehler auf die Jugend geprägt.
Meine Erfahrung ist, dass der Wissensstand der Ausbilder als auch der Prüflinge vor 30 Jahren um Welten besser war als heute.

Lediglich ökologisch angepinselter Weltschmerzmüll war damals weniger oft anzutreffen.


Gruß

HWL
 
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Ist man nach der Jagdschule fertig ausgebildet (im Sinne von "kompletter Jäger")?
HaHa!

Ist man nach der KJV fertig ausgebildet?
HaHa!

Zu pauschalisieren, dass aus KJV- Ausgebildeten die besseren Jäger werden ist meiner Meinung nach Quatsch.
Korrekt! Es wird von einigen stets so getan, als ob der Kreisgruppen-Kurs eine Ausbildung zum Berufsjäger darstellt, der Unfehlbarkeit verleiht.
Dem ist mitnichten so, beide Ausbildungsvarianten enden mit der Erlaubnis das Jagen wirklich zu erlernen.
 

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