Brandenburg - Jagdgesetz

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Gelöschtes Mitglied 5659

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Exakt. Das hat tatsächlich Uniformcharakter, meine Freude daran wurde mir zuletzt durch einen älteren Jungpolitiker vermiest, der solche Sakkos gerne mit einer Hundemotivkrawatte kombiniert.

Jungpolitiker kann man schwerlich sagen. Er war immerhin 40 Jahre Mitglied der CDU und viele Jahre für diese Partei politisch tätig. U.a. in den späten 80 igern auch mal Leiter der hessischen Staatskanzlei. Nur weil er Tweed trägt sollte man sich diesen hervorragenden Stoff nicht vermiesen lassen. Es gibt ihn ja in anderen Mustern. Ich jedenfalls habe Tweed zu schätzen gelernt. Ein gescheites Tweed Sakko mit Schal wird von mir immer einer Raschel-Jacke mit Zip und Zap vorgezogen.
 
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Zur Frage des Eigentums: wenn man die Herkunft der sehr großen Vermögen genauer unter die Lupe nimmt, Adelsfamilien fehlen da fast ganz, dann kann man auch diese kritisch sehen, weil sie oft auf irgendeiner Form der „Ausbeutung“ beruhen. Dann wäre man aber schnell in sozialistischen Fahrwassern und in die will wohl keiner zurück.

Richtig.

Aber es wird gerne darüber geschwiegen wie Urgroßvater zu seinem Vermögen gekommen ist.
Man muss sich nur mal diesen Popanz von Hohenzollern betrachten, der seinen angeblichen Besitz zurück verlangt.
Da fällt einem nichts mehr ein.
Man hat 1918 hierzulande einen Fehler gemacht der den Russen nicht passiert ist.
und das hat nichts mit Sozialismus oder Kommunismus oder der Tatsache zu tun, daß da ein Verbrecher einen anderen Verbrecher abgelöst hat.
 
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Gelöschtes Mitglied 5659

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Richtig.

Aber es wird gerne darüber geschwiegen wie Urgroßvater zu seinem Vermögen gekommen ist.
Man muss sich nur mal diesen Popanz von Hohenzollern betrachten, der seinen angeblichen Besitz zurück verlangt.
Da fällt einem nichts mehr ein.
Man hat 1918 hierzulande einen Fehler gemacht der den Russen nicht passiert ist.
und das hat nichts mit Sozialismus oder Kommunismus oder der Tatsache zu tun, daß da ein Verbrecher einen anderen Verbrecher abgelöst hat.

Unterirdisch. Mit dieser Argumentation wird jeder über Generationen akkumulierte Besitz delegitimiert. Und die Russen hier als Beispiel anzuführen die es richtig gemacht haben ist bei profunder Geschichtskenntnis nur noch erschütternd. Ich halte Dir zugute dass Du es nicht besser weißt.

Warum soll ein Verbrecher den Anderen abgelöst haben? Was schreibst Du da für einen Unsinn? Wir reden nicht von den Romanows oder den Hohenzollern. Sondern von Familien die vor langer Zeit im Kontext des damals gültigen Rechtsrahmens Vermögen gebildet haben und dieses Vermögen über Generationen, jeweils im Kontext des aktuell gültigen Rechtsrahmen, vermehrt oder verloren haben.

Wenn das heute verbrecherisch ist weil die Vorfahren vor 700 Jahren Raubritter waren so ist das eine abstruse und irre Auffassung - oder sozialistisch! Sozialneid, Minderwertigkeitskomplexe und Gleichheitsphantasien gebieren solche Auswüchse. Dann wird Besitz verbrecherisch genannt, umverteilt und hinterher gehts allen gleich schlecht. Super!
 
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Du schreibst ziemlich geschichtsvergessen. Das mit dem "jeweils gültigen Rechtsrahmen" ist gefährlich. Es war auch mal "gültiger Rechtsrahmen", dass man Menschen einer bestimmten Religion berauben durfte. Man darf da schon differenzieren. Außerdem ist "Erben" kein Erfolg des Erben, nicht sein Verdienst (sic) und kommt nicht aus seinen Kenntnissen, Fähigkeiten oder seinem Engagement.
 
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Gelöschtes Mitglied 5659

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Du schreibst ziemlich geschichtsvergessen. Das mit dem "jeweils gültigen Rechtsrahmen" ist gefährlich. Es war auch mal "gültiger Rechtsrahmen", dass man Menschen einer bestimmten Religion berauben durfte. Man darf da schon differenzieren. Außerdem ist "Erben" kein Erfolg des Erben, nicht sein Verdienst (sic) und kommt nicht aus seinen Kenntnissen, Fähigkeiten oder seinem Engagement.

Also gut: Einigen wir uns darauf, das ererbter Besitz unmoralisch ist. Jeder Bürger dieses Landes soll
dieselben Chancen erhalten und darf sich in begrenztem Rahmen Vermögen erarbeiten welches nach seinem Ableben vom Staat eingezogen wird. Eine Grundsicherung der jew. mittellosen nachrückenden Generation erfolgt durch den Staat. Dieser erhält die Mittel durch den Vermögenseinzug sowie exorbitanter Besteuerung derjenigen welche versuchen, eigenes Vermögen zu schaffen. Ich denke wir wissen beide wohin das führen würde. Deshalb ist dieses Moralisieren bezügl. des "Verdienstes" bei Erben völlig überflüssig.
Eine Gesellschaft sollte sich die Motivation zur Leistung zu Nutze machen. Wenn ich wüsste, alles was ich mir erarbeite fällt an den Staat, so würde ich mich nicht täglich krummlegen.

Ich glaube tatsächlich Oberförster VS liegt falsch mit seiner Schlußfolgerung:"Dann wäre man aber schnell in sozialistischen Fahrwassern und in die will wohl keiner zurück". Da scheint so mancher Sehnsucht danach zu haben.

Viel zuviele haben vergessen was dies bedeutet/bedeuten würde. Das meine ich mit Geschichtsvergessenheit.
 
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Klaus Mordhorst zumindest ist zumindest eine und für viele weiterhin DIE brandenburger Gallionsfiguren in Sachen Niederwild. Wer aus der ambitionierten Hühnerhunde Führerriege kennt nicht das Lehrrevier in Groß Kreutz und seinen für die Sache lebende Wildmeisterlegende. Baujahr 1936, meine ich mich zu erinnern, aber wie viele seiner Generation mit erstaunlicher Zähigkeit ausgestattet.

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PS: Das Thema Eigentum und Vererbbarkeit wurde eigentlich nicht wirklich in Frage gestellt, meine ich.
Die Flächen des ÖJV Grafen liegen augenscheinlich im Bereich des Gutes Hirschfelde/ Barnim.
Auf Wikipedia heißt es dazu: "Eine kulturelle Blütezeit erlangte Hirschfelde Anfang des 20. Jahrhunderts durch den damaligen Besitzer des Rittergutes, den Berliner Unternehmer und Mäzen Eduard Arnhold. [...] Arnhold starb 1925. Das Gut verblieb zunächst im Besitz der Familie, die nach der NS-Machtübernahme 1933 fliehen musste. Nun gelangte das Gut in den Besitz des Opernsängers Carl Clewing, der es bis 1945 besaß. Nach 1945 wurde das gesamte Gut im Zuge der Bodenreform aufgesiedelt."

Das Arnolds Familie fliehen musste, weil sie jüdischen Glaubens waren sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt.

Es handelt sich also nicht um eine Rückübertragung ehemals im Familienbesitz der Grafen Schwerin befindlichen Besitzes. Es ist sogar nicht mal erkenntlich, ob man den Nachkommen Arnolds, die vermutlich damals sehr günstig verkaufen mussten um aus dem Land, dass ihren Vater noch als einzigen Juden ins preussische Herrenhaus entsandte, mit heiler Haut heraus zu kommen.

Schwerin hätte also auch als Meier, Müller, Schulze von der Treuhand, und damals für wirklich kleines Geld, die schönen und wildreichen Forstflächen im schönen Barnim kaufen können, die er nunmehr besitzt und bewirtschaftet....

Ausgezeichneter Dozent auch in meinem Jagdkurs gewesen !
 
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Vorsicht, nicht generalisieren! ... Manche haben durchaus auf dem alten Gut wieder bei Null angefangen, manche sich Wald aus der Portokasse gekauft und andere irgendwas dazwischen.

Das Problem dabei

war ja wohl, dass nicht alle ihre Portokasse öffnen durften, um eine rentable und auch durchaus potenziell-ökologische Kapitalanlage zu tätigen.

Gruß,

Mbogo
 
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Gelöschtes Mitglied 5659

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Das Problem dabei

war ja wohl, dass nicht alle ihre Portokasse öffnen durften, um eine rentable und auch durchaus potenziell-ökologische Kapitalanlage zu tätigen.

Gruß,

Mbogo

Ich finde das nicht problematisch.
Stell dir vor, deine Familie hätte vor 200 Jahren das Gut xy gekauft mit 150 Hektar Ackerland und 300 Hektar Wald. Deine Familie hat umsichtig gewirtschaftet, immer wieder neu investiert/modernisiert und den Besitz durch die Wirrungen der Zeit hinübergerettet bis nach 45. Und dann hieße es: "Junkersland in Bauernhand". Du wirst enteignet und ziehst mit Sack und Pack in den Westen wo Du bei 0 anfängst.

Nun gehörst Du nicht zu denen die sich in Selbstmitleid und Suff ergehen sondern machst das Beste daraus und erarbeitest Dir auch im Westen einen soliden Wohlstand.

Nun scheitert der Arbeiter und Bauernstaat und das vormalige Familieneigentum ist nun Eigentum der Bundesrepublik Deutschland.

Jetzt ist aus irgendwelchen Gründen das Familiengut nicht zu erwerben. Aber in der Nachbarschaft lassen sich größere Flächen aus Staatsbesitz erwerben. Da ist es nur recht und billig, das Du, dessen Familie 450 Hektar für nix an den Staat verloren hat, dass Du bevorzugt wirst.

Wenn Du in direkter Konkurrenz zu einem Schnapsproduzenten aus dem Westen ohne Bezug zur Region stehen würdest würde ich das im geschichtlichen Kontext als ungerecht ansehen.

Diese Sonderregelungen zur Rückübertragung bestanden ja nur für eine gewisse Zeit und hatten eine gewisse Kompensation für erlittenes Unrecht zum Ziel.
 
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Guest
Was hat das alles mit dem Artikel und dem Jagdgesetz zu tun?

Das Forum Natur mit u.a. dem Landesjagdverband haben initiativ konkrete Vorschläge erarbeitet und eingebracht, absolut begrüßenswert!

Vom öJV kam genau das, was aus der Ecke zu erwarten war - nichts! Nur heiße Luft und hohle Phrasen. Ich erwarte immernoch einen konstruktiven Beitrag von denen zur Hege der Großtrappen und Rebhühner und dem Prädatorenmanagement in der Feld- Mark.

Hier könnte nun Kritk am öJV - Menschen erfolgen, das wäre aber in meinen Augen auch nicht besser als einen Menschen mit Lese-Rechtschreibschwäche für die Fehler in seinen Beiträgen zu schelten.


CdB
 
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Gelöschtes Mitglied 5659

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Der ÖJV ist nicht per se "ökologisch". Es sollte nur ökologisch verbrämt werden, das die Jagd von alten Zöpfen und einer "überkommenen Hegeverpflichtung" befreit werden soll um den Waldbau sowie den Ertrag hieraus unabhängiger von potentiell schädigenden Schalenwildarten zu machen.

Das Niederwild, die Vielfalt in der Fauna und Flora schert einen ÖJV`ler nicht.

Mein Ding ist weder Lodenjockeligkeit noch der dogmatische Auftritt von ÖJV´lern. Ich jage gern, bin überzeugt von der Sinnhaftigkeit der Jagd und bin davon überzeugt dass man es viel besser machen kann als ich es mache. Ich erwarte aber vom ÖJV sowie dessen Vertretern keinen substantiellen Beitrag zum Naturschutz über die Verbißkontrolle hinaus (mein Bogenschluß zum Thema). Insofern ist die Rolle des ÖJV zum Jagdgesetz in Brandenburg nicht überraschend.

Wobei ich nicht verhehlen will, dass ich eine sehr scharfe Bejagung von Schalenwild im eigenen Wald gut verstehe und billige. Ich würde es ebenso machen. Schon weil ich bei uns im kleinteiligen schwäbischen Wald gelernt habe: Rehwild scharf bejagt bedeutet doppelte Strecke, stärkeres gesundes Wild und geringerer Verbiß. Alles positiv. Nur der alte 7 jährige Bock,. Der ist selten geworden. Gelegentlich wechselt so einer aus dem Staatsfort zu uns. Und wird sofort erlegt.
 
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Wenn das heute verbrecherisch ist weil die Vorfahren vor 700 Jahren Raubritter waren so ist das eine abstruse und irre Auffassung - oder sozialistisch! Sozialneid, Minderwertigkeitskomplexe und Gleichheitsphantasien gebieren solche Auswüchse. Dann wird Besitz verbrecherisch genannt, umverteilt und hinterher gehts allen gleich schlecht. Super!

Die Romanows waren Pack, die Hohenzollern nicht viel besser. Wer war in der Familie noch mal der Kriegstreiber?
Lenin und Konsorten war noch schlimmer. Aber zumindest ein Teil hatte sich erledigt.
Hierzulande durfte man fröhlich auf seinem Rittergut weiter machen.
Betrifft nicht nur Adelige, arisierter Besitz wurde nach 45 auch nicht angetastet.

Und darauf bilden sich diese Vögel auch heutzutage noch was ein, statt kleinere Brötchen zu backen.
1918 wurden eben Fehler gemacht.
 
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Gelöschtes Mitglied 8583

Guest
Teile ja im Prinzip deine Ansichten. Nur, die Schuld am Ausbruch des 1. Weltkriegs hat der britisch-australische Historiker Christopher Clark ganz klar in Frankreich beim damaligen Premierminister und später Präsidenten Raymond Pointcarré verortet. Dieser wollte das Deutsche Reich in einen (mindestens) Zweifrontenkrieg verwickeln, um so die 1871 von Preussen zurückeroberten Elsaß und Lothringen wieder nach Frankreich zu holen. Das ist ja dann auch gelungen, hat eben ein paar Millionen Menschen das Leben gekostet. Wilhelm II, Nikolaus II. und Franz-Josef waren eher keine Kriegstreiber, sie waren vielmehr Volltrottel, die den Franzosen in die Falle gingen und dabei ihre Imperien verspielten.
Noch zum eigentlichen Thema, eine Enteignung ist nur eine schnelle Umsetzung einer Vermögenssteuer, sie kann also aus Gründen der Sozialhygiene in bestimmten Situationen durchaus angebracht sein.
 
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