@Leupold Das ist ganz gewiss nicht allgemeingültig. Ich kenne hier in meiner Umgebung in Brandenburg keinen einzigen Betrieb oder Jäger, der mit Trester Rehen nachstellt. Darüber nachgedacht haben wir, aber der Aufwand ist zu groß. Es bleibt bei Salz, Kamera und Anis.
Bist Du wirklich der Meinung, man könnte unter Brandenburgischen Verhältnissen mit der von dir zitierten fehlenden Zeit einen Rehwildbestand "zusammen schießen"? Das ist eine unbelegte populistische Aussage, die meiner Erfahrung nach nicht stimmt. Ich kenne ein paar Betriebe, die ihre Rewildbestände Zwecks Waldumbau zeitweise stark herabgesetzt haben. Eines brauchten sie dafür allerdings in Hülle und Fülle: Zeit
Es ist im übrigen gelungen und das Rehwild hat nun über viele hundert Hecktar natürliche Einstände, so dass die Bestände wieder deutlich angewachsen sind und ohne nennenswerte Beeinträchtigung tragbar sind.
Du bist sehr polemisch und versuchst einen kompletten Berufsstand zu diskreditieren. Das ist kindisch. Nur mal so: ich habe einen ziemlich stabilen Hasenbestand und schieße keine Füchse, denn ich habe genug Mäuse, mehr als genug. Wer sich einmal die Kotanalysen von Füchsen anschaut wird sehen, dass Hasen und anderes Niederwild eine viel kleinere Rolle spielen als oft gesagt. Ich bin der Meinung entweder richtig oder gar nicht. Entweder du reduzierst den Fuchsbesatz nachhaltig, das ist auch ok, wenn Du damit ein bestimmtes Ziel verfolgst und ehrlich bist. Das bedeutet aber sehr viel Zeitaufwand, kleine Jagdstrukturen und entsprechendes Know-How. Ab und zu auf dem Ansitz oder noch schlimmer auf der Drückjagd einen Reinicke auf die Seite legen ist nicht meine Vorstellung von zielorientierter Jagd.
Ich bin oft mit dabei, wenn in der UJB die Abschusspläne besprochen werden und die Abschüsse aus der letzten Saison eingereicht werden. Seit Rehwild keinen Abschussplan mehr hat ist eines klar: Die fehlenden Postkartenabschüsse machen die Meldungen ehrlicher und es zeigt sich, dass gerade in den "konventionellen" Revieren vor allem auf männliches Rehwild gejagt wird.
Wir schießen 5-6 Rehe auf 100ha nach dem Zufallsprinzip unter Einhaltung der Regel: Mutterschutz und Klein vor Groß. Diese Vorgehensweise, die sich an Müller anlehnt, hat uns ein wechselndes Verhältnis von 40:60 oder 60:40 (dieses Jahr 50:50) ermöglicht.
Und ja, natürlich haben wir hier noch Monokultur mit allen Problemen die dazu kommen. Wer mal durch Nord-Brandenburg gefahren ist weiß, dass das noch mindestens 2 Förstergenerationen dauert, bis die eintönigen Kiefernforsten aufgelockert werden. In vielen Teilen werden sie bleiben.
In den westlichen Fichtenregionen geht es ja wohl zwangsweise schneller mit dem Waldumbau.
Rehwild bleibt ganz einfach einer der entscheidenden Faktoren im Prozess.
PS: Auf die Gefahr hin, dass nun bei einigen Schnappatmung einsetzt: So wie es aussieht soll der Januar wieder Schonzeit werden, da sich , vermutlich klimabedingt, die Jagdzeit in den April verschieben wird
Das wird aber bestimmt nicht für Drückjagden gelten