Brandenburg: Selbstgenehmigender Antrag auf Schonzeitaufhebung für Rehböcke

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Gelöschtes Mitglied 8180

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Der einzige Grund für die Jagdzeit 1.5. bis 15.10. ist: Knochen aufm Kopp. Der Hirsch des kleinen Mannes.

Wildbiologisch wäre eher die Blattzeit zu berücksichtigen. Juckt aber keinen.

Und das Argument mit dem Winter zieht z.B. bei uns am Niederrhein auch weniger als anderenorts. Hier ist nichts mit Schneedecke und tiefen Minusgraden.
 
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Die alte Leier ...

Neid, Missgunst, "was ich nicht will sollst Du auch nicht dürfen", ... Leute. ihr macht euch lächerlich.

Wer gegen die Freiheit der Wahlmöglichkeit des Anderen ist, wann der sein Wild schiesst, wieso sollte der erwarten, dass man ihn bei anderen "Freiheitsfragen" wie z.B. Waffenrecht ernst nimmt? Oder ihn überhaupt anders denn als Blockwart o.ä. wahrnimmt?

Es gibt keinen, absolut keinen wildbiologischen Grund, Böcke im November, Dezember oder Januar zu schonen und wer meint, auf DJ in der Zeit sei auch beim weiblichen Rehwild nicht die Wahl "klein vor groß" möglich und würde praktiziert, der jagt im falschen Umfeld. Das ist dann aber sein persönliches Problem.
 
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Gelöschtes Mitglied 24216

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Letztlich noch von einem damals am Gesetzgebungsverfahren beteiligten Menschen gehört: in der Vorbereitung war immer vorgesehen, dass die Jagdzeit für den Rehbock am 31.1. enden sollte. Da hat dann "irgendeiner" vor der letzten Abstimmung, als nichts mehr zu ändern war, eine "2" reingemogelt. Wenn dieser Antrag jetzt also "selbstgenehmigend" ist, dann entspricht das Erreichte dem wahren Willen des Gesetzgebers und korrigiert einen Tippfehler bzw. eine bewusst eingebaute Nickligkeit. Da wir z.B. um die DJ herum Jagdruhe halten ist die DJ im Januar sicherlich in Summe weniger stressig für die Populationen an Schalenwild als derselbe Abschuss auf der Einzeljagd.

Ich persönlich erlege im Januar überhaupt kein Rehwild mehr. Es wäre aber in meinem Bundesland bis 31.1. in allen AK und Geschlechtern legal.

Ich frage mich aber, warum man Regeln erlässt, die man anschließend problemlos aushebelt.

Die kolportierte Geschichte mit dem angeblichen Schreibfehler ist doch bullshit. So ein Papier geht durch so viele Hände, daß es keine Zufälligkeiten gibt. Da mogelt auch niemand etwas hinein, was nicht abgestimmt wurde.

Genau so wenig ist die Verflechtung von Jagdbehörde, Ministerium und Staatsforst ein Zufall. Jedem privaten Unternehmen hätten die Compliance-Wächter, die staatlich geprüften Verdachtsschöpfer und Bedenkenträger, schon den Arxxx hochgebunden.
 
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Gelöschtes Mitglied 23774

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Seltsam das eigentlich keiner Hirsche im Abril schießen will? Eigentlich machen die ja viel mehr Schaden wie Rehe und man spart sich die Fege und Schlagschäden auch noch
 

z/7

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Woher willst Du wissen, daß das keiner will und tut? Auf Einzeljagd dürfte sehr viel mehr geschehen, und in Privatjagden, wo keiner buchen und abnehmen muß, sowieso.

Es ist einfach, auf Staatsforstbetrieben und Gesellschaftsjagden rumzuhacken, weil die öffentlich und mit vielen Zeugen arbeiten.

Es möge jeder in sich gehen und überlegen, was alles an seinem Jagdgebaren guten Gewissens so öffentlich abzuhandeln wäre.
 
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Seltsam das eigentlich keiner Hirsche im Abril schießen will? Eigentlich machen die ja viel mehr Schaden wie Rehe und man spart sich die Fege und Schlagschäden auch noch
Doppelmoral. Rehwild kommt Flächendeckend vor und das kann man dann bedenkenlos zusammen schiessen. Der moderne Jagdscheininhaber braucht "Äktschen". Bei der Rehwildjagd kann er mal die Sau raus lassen. :cool:
 
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Gelöschtes Mitglied 25014

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Doppelmoral. Rehwild kommt Flächendeckend vor und das kann man dann bedenkenlos zusammen schiessen. Der moderne Jagdscheininhaber braucht "Äktschen". Bei der Rehwildjagd kann er mal die Sau raus lassen. :cool:

Was für ein Schwachsinn.
 
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Seltsam das eigentlich keiner Hirsche im Abril schießen will? Eigentlich machen die ja viel mehr Schaden wie Rehe und man spart sich die Fege und Schlagschäden auch noch
..... sags nicht zu laut, denen ist alles zuzutrauen, ..... der Vernichtungsfeldzug gegens Rehwild hat,....mit der ,... ich sag mal , .... Schreddern der Schonzeiten, und das künstliche, in Position bringen der grauen Revierbereicherer, bereits begonnen, Es wird das Rotwild folgen.... mit Sicherheit......
hoppel61
 
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Die kolportierte Geschichte mit dem angeblichen Schreibfehler ist doch bullshit. So ein Papier geht durch so viele Hände, daß es keine Zufälligkeiten gibt. Da mogelt auch niemand etwas hinein, was nicht abgestimmt wurde.

Mit Verlaub, das ist nicht der einzige Text, der in den zuständigen Ausschüssen abgestimmt wurde und dann auf dem Weg zur Abstimmung im Parlament noch Änderungen erfuhr - absichtlich oder unabsichtlich. Der Ausschuss war jedenfalls nach Aussage von Mitgliedern für den 31.01.

@martl m :
Du kennst das Jagdkonzept von Müller? Erstes Interval ab 01.04.? Und die Tendenz, auch Trophäenträger ohne Zwang zum Erwerb der Trophäe freizugeben, wenn man davon zu viele rumlaufen hat und die keiner gegen Geld schiessen will? Ach ja, "SOS - Abendland" ... ;)
 
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Es ist einfach, auf Staatsforstbetrieben und Gesellschaftsjagden rumzuhacken, weil die öffentlich und mit vielen Zeugen arbeiten.
Diese Sorten kenne ich....... mit dem Trestereimer im Wald kirren damit auch noch das letzte Reh geschossen werden kann. Fuchs wird natürlich keiner bejagd. Wer interessiert sich sich für die letzten Waldhasen? Die Energie mal in die Hege gesteckt statt sich Gedanken um Jagdzeitverlängerung machen. Aber das braucht halt Zeit die man beim Forst nicht hat. Ausserdem bringt es kein Geld. Wer Waidwerk nur noch mit totschiessen verbindet hat meiner Meinung nach was nicht vertanden.
 
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Gelöschtes Mitglied 24216

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Der Ausschuss war jedenfalls nach Aussage von Mitgliedern für den 31.01.

Der Ausschuss ist aber nicht der Gesetzgeber. Es würde Gesetzgebungsverfahren deutlich vereinfachen, wenn ein paar Leute in Ausschüssen, die Papiere gleich fertig machen könnten. Würde auch die umständlichen Wahlen ersparen.

Solche Strukturen hatten wir ja vor 1990. Da reichte der richtige Anruf bei der Naturschutzbehörde und der Parteisekretär erhielt eine völlig korrekte Ausnahmegenehmigung zum Bauen seines Privathauses im Naturschutzgebiet und die Jagdbehörde genehmigte die Praktiken vom Medikamenteneinsatz und der Fütterung im Staatsjagdgebiet, weil überall die gleichen Genossen saßen, die gestern Jagdreferent und Jagdführer waren, heute Oberförster sind und morgen dann als Leiter der Jagdbehörde beim Kreis oder dem Bezirk sitzen.
 
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Der einzige Grund für die Jagdzeit 1.5. bis 15.10. ist: Knochen aufm Kopp. Der Hirsch des kleinen Mannes.

Wildbiologisch wäre eher die Blattzeit zu berücksichtigen. Juckt aber keinen.
Wie wahr...

Naja ich werde auch weiterhin auf DJn ohne schlechtes gewissen Böcke erlegen, vom Ansitz macht es für mich keinen wirklichen Sinn. Aber gerade auf DJn auf beunruhigtes Wild macht irgend eine Limitierung für mich keinen Sinn (ebenso auch bei Sauen oder Füchsen).

Apropos ich jage ja für den Staat: Bei uns wird kein Trester raus gebracht. Bei uns wird auch nicht gekirrt. Trotz alledem schießen wir seid Jahrzehnten jährlich >=20 Rehe /100ha und unsere Sauen im Feld. Verrückte Moderne Welt. :eek:
 
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@freischütz:
Formal richtig, die Leute in den Ministerien etc., die die Texte vor der Abstimmung im Parlament handhaben, sind es aber auch nicht. ;)
 
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@Leupold Das ist ganz gewiss nicht allgemeingültig. Ich kenne hier in meiner Umgebung in Brandenburg keinen einzigen Betrieb oder Jäger, der mit Trester Rehen nachstellt. Darüber nachgedacht haben wir, aber der Aufwand ist zu groß. Es bleibt bei Salz, Kamera und Anis.

Bist Du wirklich der Meinung, man könnte unter Brandenburgischen Verhältnissen mit der von dir zitierten fehlenden Zeit einen Rehwildbestand "zusammen schießen"? Das ist eine unbelegte populistische Aussage, die meiner Erfahrung nach nicht stimmt. Ich kenne ein paar Betriebe, die ihre Rewildbestände Zwecks Waldumbau zeitweise stark herabgesetzt haben. Eines brauchten sie dafür allerdings in Hülle und Fülle: Zeit
Es ist im übrigen gelungen und das Rehwild hat nun über viele hundert Hecktar natürliche Einstände, so dass die Bestände wieder deutlich angewachsen sind und ohne nennenswerte Beeinträchtigung tragbar sind.

Du bist sehr polemisch und versuchst einen kompletten Berufsstand zu diskreditieren. Das ist kindisch. Nur mal so: ich habe einen ziemlich stabilen Hasenbestand und schieße keine Füchse, denn ich habe genug Mäuse, mehr als genug. Wer sich einmal die Kotanalysen von Füchsen anschaut wird sehen, dass Hasen und anderes Niederwild eine viel kleinere Rolle spielen als oft gesagt. Ich bin der Meinung entweder richtig oder gar nicht. Entweder du reduzierst den Fuchsbesatz nachhaltig, das ist auch ok, wenn Du damit ein bestimmtes Ziel verfolgst und ehrlich bist. Das bedeutet aber sehr viel Zeitaufwand, kleine Jagdstrukturen und entsprechendes Know-How. Ab und zu auf dem Ansitz oder noch schlimmer auf der Drückjagd einen Reinicke auf die Seite legen ist nicht meine Vorstellung von zielorientierter Jagd.

Ich bin oft mit dabei, wenn in der UJB die Abschusspläne besprochen werden und die Abschüsse aus der letzten Saison eingereicht werden. Seit Rehwild keinen Abschussplan mehr hat ist eines klar: Die fehlenden Postkartenabschüsse machen die Meldungen ehrlicher und es zeigt sich, dass gerade in den "konventionellen" Revieren vor allem auf männliches Rehwild gejagt wird.

Wir schießen 5-6 Rehe auf 100ha nach dem Zufallsprinzip unter Einhaltung der Regel: Mutterschutz und Klein vor Groß. Diese Vorgehensweise, die sich an Müller anlehnt, hat uns ein wechselndes Verhältnis von 40:60 oder 60:40 (dieses Jahr 50:50) ermöglicht.

Und ja, natürlich haben wir hier noch Monokultur mit allen Problemen die dazu kommen. Wer mal durch Nord-Brandenburg gefahren ist weiß, dass das noch mindestens 2 Förstergenerationen dauert, bis die eintönigen Kiefernforsten aufgelockert werden. In vielen Teilen werden sie bleiben.
In den westlichen Fichtenregionen geht es ja wohl zwangsweise schneller mit dem Waldumbau.

Rehwild bleibt ganz einfach einer der entscheidenden Faktoren im Prozess.

PS: Auf die Gefahr hin, dass nun bei einigen Schnappatmung einsetzt: So wie es aussieht soll der Januar wieder Schonzeit werden, da sich , vermutlich klimabedingt, die Jagdzeit in den April verschieben wird :whistle: Das wird aber bestimmt nicht für Drückjagden gelten :sneaky:;)
 
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Darf ich fragen, wie eure Gegebenheiten und eure Strategien aussehen? Bzw. bist du sicher, dass ihr lediglich den Nachwuchs abschöpft oder könnte es vielleicht sein, dass ihr zusätzlich auch noch den Zuwach der umliegenden Reviere mit abgreift?
Ich bin nämlich der Ansicht, dass sich der Wildbestand in jedem Revier durch entsprechende Jagd reduzieren und dort halten lässt. Das ist zugegebenermaßen richtig Arbeit, aber es geht. Deshalb frage ich mich, warum es bei euch nicht klappt. Ist wirklich nicht böse gemeint! Selbst wenn ihr nur versucht, auf Reduktion zu jagen, leistet ihr schonmal deutlich mehr als die deutschen Durchschnitts"jäger".

Ich denke das ist die Antwort. Neben dem unbeirrbaren Willen ist die Ressource Mensch ein limitierender Faktor.
Du hast Recht, auch ich kenne Beispiele bei denen es klappt. Wir müssen aber noch an einigen Stellschrauben drehen ;) wobei es tatsächlich auch schon deutlich besser ist als noch vor einer Dekade.
 

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