Brenner Bockflinte

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Und von wehen "passen muss sie": Das tun die allerwenigsten.

Vorsicht mit "Passen"

Stell Dir vor es gibt nur 2 Grössen von Anzügen und die sollen allen passen?
Schäfte werden i.d.R. nach einer Durchschnittsnorm gebaut.

Davon abgesehen,wer weiß denn was ihm wirklich passt?
Meist zu kurz, weil erst mal bequem,dann blauer Fleck am Arm weil der Anschlag auf den kurtzen Schaft reagiert...

Nicht lange her,da hatte ich das Vergnügen zuzusehen, wie in einem Schießstand Leihflinten an Kunden verteilt wurden.
Flinte in den Armbeuge geknallt. Kurzer Schaft für das Weibsvolk,langer Schaft für den gleichgroßen männlichen Flintenadepten. "PASST! " rief der achso Flintenkundige "Eggsberde" und verwies die guten Leutchen an den grünbetuchten "Ausbilder", der zustimmend zufrieden nickte.
Die Ergebnisse waren entsprechend... incl.blauer Flecken.

Es ist nun mal nicht jedem gegeben...sonst wären wir eine erfolgreiche Flintennation
 
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Vergleiche haben die unschöne Angewohnheit, dass die alle irgendwie hinken! Scheint ein orthopädisches Problem zu sein!

Hier ist zum Beispiel der Vergleich zwischen einem Schaft und einem Anzug nicht wirklich zutreffend. Nehmen wir mich als Beispiel: Ich passe mit 189 cm und gut über 100 kg nun wirklich nicht in einen Anzug mit Größe 52, habe aber mit einem Standardschaft (37 cm lang, 35/55 mm Senkung 5-6 mm Schränkung) absolut kein Problem und kann damit einwandfrei schießen! Auch ein Zentimeter mehr oder weniger Schaftlänge bzw. 1 oder 2 mm mehr oder weniger Schränkung stellen mich nicht vor Probleme, dann passe ich halt meine Grund-Körperhaltung und -Kopfhaltung minimal an. Schließlich bin ich auf Grund meiner Gelenkigkeit in den Hals- und Rückenwirbeln durchaus dazu in der Lage! Beim Anzug habe ich dagegen nun wirklich keinerlei Option, mich doch irgendwie in Größe 52 reinzuzwängen!

Blaue Flecken kommen in den allermeisten Fällen auch nicht von unpassenden Schäften, sondern fast ausschließlich von nicht passender Grundhaltung und Anschlägen!! Hier liegt der Hase im Pfeffer! Es ist Irrglaube, dass man nur ein paar Flinten probieren muss oder ein paar Schräubchen drehen muss, um einen passenden Schaft zu haben und fortan alle Wurfscheiben in Staub zu zerlegen. Hier ist unbedingt eine bewusste Auseinandersetzung mit den mechanisch/physikalischen Faktoren des Flintenschiessens erforderlich, ohne das wird das Projekt "Maßschaft" häufig zum Scheitern verurteilt sein und unter Umständen wird viel Geld und Zeit "verbrannt", die man anderweitig besser hätte nutzen können.

Wer bestimmt denn, wie ein optimaler Schaft für einen Schützen aussehen soll? Das kann im Grunde genommen nur der Schütze selber, weil nur er weiß, wie es um sein Zielbild, seine Anschlagmethode, seine Schwungtechnik und seine Wahrnehmungsfähigkeit und Reaktionszeit "bestellt" ist. Und wie viele von 100 Schützen können das für sich behaupten, genau sagen zu können, wie der optimale Schaft im Verhältnis zum vorhandenen Schaft aussehen muss? Also z.B. genau sagen zu können: 2 mm Senkung vorne mehr, 3 mm Senkung hinten weniger, 1 mm mehr Schränkung an der Wange, 6 mm mehr Platz für den Daumenballen, 3 mm längerer Pistolengriff, 5 mm weniger Abstand zwischen Abzug und Pistolengriffende, 4 mm mehr Schaftlänge und den Pitch bitte um 0,5 Grad drehen.

Es ist sicher nicht falsch, hier einem Experten zu vertrauen, aber der wird die Maße in erster Linie nach seinem eigenen Erfahrungsschatz oder nach seinen eigenen Gewohnheiten/Ansichten festlegen. Was soll er auch sonst machen, wenn der Kunde keinen konsistenten und technisch/methodisch einwandfreien Anschlag zeigt?! Der grösste Fehler wäre es dann, wenn er versuchen würde, die Schaftmaße auf die Fehlhaltung des Schützen anzupassen!
 
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Tja,Vergleiche hinken , oder sie ziehen vielleicht nur ein Bein hinterher..;)

Gemeint war, dass es viele Anzuggrößen gibt; passend von schmal und klein, bis zum Leberkäsgeschwür eines Riesen.
beim Flintenschaft ist die Auswahl von der Stange eben nicht annähernd so groß, aus bekannten Gründen...wer sollte sowas bezahlen?
Und ja...der schießende Mensch passt sich an,so er denn schießen/bewusst treffen kann!
Und so er schießen kann ,weiß wo seine Stärken und Schwächen sind,kann er den Schaft anpassen (lassen) ,also quasi den Bund auslassen oder die Ärmel kürzen.:rolleyes:

das Wort vom "passt mir" beinhalten aber sehr oft auch, die schon manifestierten Fehler im Anschlag in die Anprobe mitzunehmen. Weil diese Fehler dem Schützen eben gar nicht bewusst sind.:oops: deswegen ist professionelle Beratung ja wichtig.

Einen Schaft an die korrigierbaren Fehler des Schützen anzugleichen,ist natürlich ein Kardinalfehler! Deswegen sollte man vielleicht erstmal eine Diät machen bevor man den Saum auslässt..(again hinkend:cautious:)

und doch noch ein aufgeschnappter Vergleich der Hinkt und humpelt:
" der Verstellschaft" ist der elastische Hosenbund des Schießens":giggle::D:ROFLMAO:

schönes Wochenend:coffee:
 
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Guest
Nicht alles, was hinkt ist ein Vergelich, aber ich habe selten die Jungs aus der Fraktion "Tut´s für die 2x im Jahr am Stand" gut schiessen sehen, daher bleibt der endgültige Beweis ob billig genauso gut ist wie teuer wohl ewig ein Mysterium.
Zu den Experten: Einer hat mal seinen Schüler angebrüllt "Den Schaft IMMER auf die Kugel! Wie oft soll ich Dir das noch sagen!" ;)
 
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Naja Versuchkaninchen klingt ja irgendwie negativ....

Ist doch auch negativ.
So eine Brenner kostet auf die Schnelle in Egun ab 900 Euro...

Wenn ich mal kurz nach Beretta schaue, kommt das: https://www.egun.de/market/item.php?id=9640006

Da gab ich lieber 1400 für eine renomierte Marke aus.

Ist das zu viel, nehm ich für das Geld eine SLF, die gibt es aus renomierten Haus auch für das Geld, hab meine Vorteile bei der Krähenjagd, bei der Enten- und Gänsejagd sowie Baujagd schadet es nicht. Richtige Treibjagden, an denen eine Bockflinte von Vorteil ist, gibt es doch eh so gut wie gar nicht mehr.
 
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wenn Mr. Shotgun mit ner Brenner oder meinetwegen mit einer Gladius an den Start geht, wird er immer noch mehr Tauben pulverisieren, als die meisten hier, es mit ihrer Lieblingsflinte schaffen. Schießen insbesondere Flintenschießen ist Übung hoch 10
 
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wenn Mr. Shotgun mit ner Brenner oder meinetwegen mit einer Gladius an den Start geht ..
Wird er sicher nicht machen!

Schießen insbesondere Flintenschießen ist Übung hoch 10
Ich denke auch hier etwas anders: Ich kenne viele Schützen, die seit Jahren oder Jahrzehnten regelmässig schiessen, aber immer noch eklatante Fehler machen und trotz Trainingsfleiß nicht wirklich über 70 % Trefferquote rauskommen. Einfach weil Sie es nicht besser wissen bzw. gelernt haben! Mindestens 80 % Trefferquote lassen sich rein über die "Technik des Schiessens" erreichen! Und das ohne riesige Schusszahlen. Sicher kennt der eine oder andere von Euch auch die Schützen, die bei der DJV-Kreismeisterschaft 28 oder 29 Treffer erzielen, ohne vorher geübt zu haben. Und das oft über viele Jahre ohne grosse Schwankungen. Warum? Weil er/sie es richtig macht!

Alles was darüber geht, erfordert in der Regel neben den methodisch richtigen Abläufen auch eine gewisse Übungshäufigkeit, und Spitzenergebnisse nahe 100 % lassen sich nur mit extrem häufigen Wiederholungen erzielen, vor allem bei den olympischen Disziplinen!.
 
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Ein Jahr später: gibt es weitere Erfahrungsberichte von Leuten die eine Brenner nun öfters mal genutzt haben oder in diesem Jahr öfter auf dem Stand waren?
 
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Keine persönliche Erfarhung, aber laut einem Schützen, mit dem ich vor kurzem in einer Rotte war, hatte seine BF18 rund 5000 Schuss durch und bisher keine Probleme.
Wenn´s eine gut gemachte Kopie der Beretta 686 Reihe ist, wäre das für Beretta sicherlich ein Ärgernis, aber für den Käufer mit schmalerem Geldbeutel sicherlich attraktiv.
Wobei ich persönlich dann das bisschen Mehr an Geld in die Hand nehmen und zur BF20 Supersport greifen würde. Allein die Schaftrückenverstellung wäre es mir dann wert.
 

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