Brüniert oder Edelstahl

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Man kann den beiden Probleme (Lichtreflexe und geringere Lauflebensdauer) auch mit einer Cerakote-Beschichtung entkommen.

Die ist meines Wissens robuster als eine Brünierung und reibt nicht so schnell ab. Ich werde meinem Bergstutzen soetwas demnächst mal gönnen, denn der Stahl des Laufbündels ist weiß Gott kein Rostverächter...

Bei meinem Büchsenmacher habe ich vor einiger Zeit eine derart beschichtete Waffe gesehen, das sah echt gut aus. Die Farbe kann man aus 31 verschiedenen wählen und matt ist das Ganze auch.

Meiner Meinung nach ist das ne schöne Sache. Die Brünierung reibt mit der Zeit ab (sei es durch Putzen oder Abstellen in diesen Schaumstoff-Waffenhaltern), die Cerakote-Beschichtung tut dies angeblich nicht. Und wenn der Lauf innen rostet ist sowieso was bei der Pflege schief gelaufen...

WMH
 
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Übrigens besteht eine Waffe ja nicht nur aus dem Lauf - auch das System ist dann normalerweise in Edelstahl und gerade hat durchaus so seine Vorteile, gerade bei schlechtem Wetter.

Markus
 

hdo

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Das Gefüge ist bei Chromstählen (Chromcarbide?) machen ein gröberes Gefüge und ein schlechtere Zerspanbarkeit im Vergleich zu "einfachen" Carbonstählen.

Ein Carbonstahl ist von den mechanischen Werten her gesehen (bei korrekter Wärmebehandlung) immer besser und hat oft auch eine höhere Oberflächengüte. Könnte beim Zug/Felder-Profil eine gewisse Rolle spielen.


Als Jungjäger stelle ich mir seit einigen Wochen die Frage, ob denn meine Brünierung an der Außenkante des Laufes nicht leidet, wenn ich die Waffe regelmäßig an die Kanzelwand lehne.
Dann denke ich über einen Laufschoner nach.
Achtung Ironie:
Und dann überkommt mich wieder die Frage, ob es denn der Schießleistung der Waffe abträglich ist, wenn irgendwo außen an der Laufmündung ein mm² Brünierung flöten geht... :roll:
 

tar

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Im Info-/Werbeartikel zur Ilaflonierung im aktuellen RWJ (NRW) schreiben sie es machte was aus.
 
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Brünierte Waffen sind aus Legierungsstählen gefertigt ( nicht Rostfrei) die durch die Kaltferfestigung ein verspanntes Gittergefüge haben, dass sowohl im Dehnungsbereich (auch Rückverformbarkeit) sowie im Federverhalten einem Edelstahl weit überlegen ist. Edelstähle die so legiert sind das sie z. bsp.hochlegierten Böhlestählen entsprechen werden wegen ihre kritischen Bearbeitbarkeit und Preis pro Kg kaum für stainless steel Waffen benutzt werden.
Ebenfalls sollte man nicht unbeachtet lassen das der Wärmeausdehnungskoeffizient von Edelstahl erheblich ungünstiger ist als bei Vergütungsstahl. Dieses merkt mann nicht nach 100 oder 1000 Schuß sondern bei 10 Grad Temperaturunterschied erheblich.
Eine Anmerkung noch... Carbonstahl hat nichts mit dem Verhalten von Carbon zu tun wie es die Werbung gerne implementiert. Carbonstahl, auch als Kohlenstoffstahl bekannt, bezeichnet einen unlegierten oder niedrig legierten Stahl, der nur Kohlenstoff und kaum andere Legierungselemente enthält. Chrombestandteile enthält er nicht und deshalb ist der Kohlenstoffstahl nicht rostbeständig.

Finde die Diskussion sehr spannend und bin hoffendlich nicht zu sehr über das Ziel "geschossen"

Waihai
 

hdo

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ach ja- die Wärmeleitfähigkeit ist bei einfachem C-Stahl auch noch deutlich besser... :roll:
 
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(...) Selbst beim Kauf/Fertigung eines neuen Laufes bei Fa. Heym wurde ich darauf hingewiesen, daß man "Edelstahl" kritischer bezügl. der zu erwartenden Schußleistung gegenübersteht, bzw. diese schlechter ausfallen würde als ein Carbon-Stahl-Lauf (...)
Ich krame dieses Thema hier nun nach zehn Jahren nochmal aus den Tiefen des Forums hervor. Gewiss ist Thread-Leichen-Schändung nicht die feine englische Art, aber wenn Edelstahllauf-Interessierte - wie ich - auf dieses Thread stoßen ist es sicherlich nicht verkehrt ihn auf den aktuellsten Stand zu bringen.
Ich plane gerade mir einen neuen Lauf für meinen 98er (Zollkarabiner ZK52) anfertigen zu lassen und stand entsprechend auch vor der Wahl "Edelstahl oder normaler Stahl". Hierzu habe ich einige Firmen kontaktiert und keine hatte bedenken bzgl. der Haltbarkeit in Bezug auf die Schussbelastung bei Edelstahl-Läufen.
Auch Heym - von denen vor etlichen Jahrzehnten mein Zollkarabiner gefertigt wurde und von denen ich nun auch den neuen Lauf erwerben werde - hatte hier (entgegen dem oben zitierten Post) absolut keine Bedenken. Hier hat sich wohl im Laufe der Jahre etwas getan.
So bekommt nun mein Zollkarabiner (der vor 50 Jahren zivil beschossen wurde und dessen Heym-Lauf nun an die 70 Jahre alt sein dürfte) einen neuen Edelstahl-Lauf von Heym im originalen Kaliber (8x57IS) spendiert - auf das er auch wieder 70 Jahre halten möge (wobei der "alte" nichtmal hinüber ist).
 
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Die für "Stainless-Läufe" verwendeten Stahlsorten galten ja immer als "weicher", als die herkömml. verwendeten zum Brünieren.
Wie es damit wohl in ein paar Jahren aussieht, wenn vermehrt oder nur noch bleifreie Vollgeschosse, die weit weniger stauchfähig sind als bleihaltige Mantelgeschosse, daraus verschossen werden?
Für den, der pro Jahr seine 5-10Stk. Schalenwild schießt und 1x oder 2x im Jahr eine handvoll Kontrollschüsse auf dem Stand/im Revier macht sicherlich weniger von Bedeutung.
Aber bei exzessivem Schießkinobesuch (zu dem ja immer mehr angeraten wird)? 🤔
 
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Wer im Schießkino einen Lauf ausschießen kann . Dürfte sich auch den Wechsel auf einen neuen leisten können. Der kostet ungefähr 10 mal Kino.
 
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Ich habe einen .30-er Stainless-Lauf mit Polygonprofil von Lothar Walther, funktioniert auch mit Kupfer-Solids sehr gut und ist wunderbar wetterfest.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Die für "Stainless-Läufe" verwendeten Stahlsorten galten ja immer als "weicher" (...) Wie es damit wohl (...) aussieht, wenn vermehrt oder nur noch bleifreie Vollgeschosse, die weit weniger stauchfähig sind (...) verschossen werden?
Für den, der pro Jahr seine 5-10Stk. Schalenwild schießt (...) sicherlich weniger von Bedeutung.
Aber bei exzessivem Schießkinobesuch (...)? 🤔
Es kommt ja immer sehr drauf an, welche Stahlsorte da genau verwendet wird - es ist da schon möglich eine ähnliche Härte zu erreichen und Heym hat das Ganze anscheinend ausgiebig getestet und kam (mit den von ihnen verwendeten Legierungen) auf das Ergebnis, dass es praktisch keinen Unterschied in Bezug auf die Schussleistung bzw. erreichbare Schussbelastung macht. Es ist allerdings anscheinend auch so, dass ein höherer Chrom-Anteil im Stahl Ablagerungen von Kupfer und Tombak verringern soll.

Wer im Schießkino einen Lauf ausschießen kann . Dürfte sich auch den Wechsel auf einen neuen leisten können. Der kostet ungefähr 10 mal Kino.
Das kommt ganz gut hin, denke ich - kommt natürlich drauf an wie viele Murmeln man da so durchjagt. Der Lauf kostet bei Heym 622€ plus Einbau und Beschuss (Lagerbestände findet man z.T. auf eGun für die Hälfte oder weniger). Bei einem ausgeschossenen Lauf in 8x57IS dürfte an Munitionskosten die ein oder andere Neuwaffe drin sein.

"Wegwerfgesellschaft...!" 😔
Eben drum tauscht man dann ja den Lauf und nicht die komplette Waffe ;)
 

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