Brunnen selbst bohren

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Im Netz finden sich zahlreiche Angebote, mit denen man einen Brunnen bis zu ca. 10 Meter Tiefe selbst von Hand bohren können soll.

Hat das jemand mal selbst gemacht?

Bei uns haben Handwerker dieser Tage die Straße aufgerissen, um an irgendwelchen Leitungen zu arbeiten.

Das Loch war etwa 1,80 Meter tief und am Boden war deutlich eine Grundwasseransammlung zu erkennen.

Leider sind viele, meistens aber kleine Steine im Boden.

Ich überlege deswegen hin und her, ob ich es nicht mal versuchen soll.

Wir wollen das Wasser im Garten nutzen.
 
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Das ist Oberflächenwasser, setze ein Saugrohr mit Filter und teste die Ergiebigkeit und wenn das Wasser abreißt, wie lange es braucht um nachzulaufen.
Wenn Du zufrieden bist kannst Dir dann mit Betonrohren eine Brunnenschacht bauen.
 
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Vor Jahrzehnten habe ich einmal an so einer Aktion südlich von Straßburg teilgenommen.

In der Rheinebene ist es keine Kunst an Wasser zu kommen.

Wir haben so einen typischen Rammbrunnen in circa 6m Tiefe geschlagen. Von der Technik her war es nicht so schwierig aber es ist harte körperliche Arbeit. Wir haben kein Schlagstück benutzt sondern ein dafür speziell geeignetes Schlagwerkzeug bestehend aus einem schweren Gewicht mit einem zentralen Loch für die Passage der Röhre und zwei Handgriffe. In entsprechender Höhe wurde wiederholt eine Art Rohrzwinge um die Röhren geschraubt und auf die haben dann jeweils zwei Männer mit dem beschriebenen Werkzeug geschlagen. Die Aktion hat Stunden gedauert.

Man macht so was nicht mit seiner Frau oder Freundin !:)
 
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Ich habe mir eine Ramme, sowie die Kluppe selbst gebaut. Vier U-Eisenträger auf 50cm abgeschnitten, mit Eschenholz innen verschraubt, für die Kluppe eine V Nut längs gesägt, in die ein Fahrradmantel als Bremse eingelegt wird und um das 1,5" Wasserrohr geklemmt werden muss.
Ramme mit zwei Handgriffen und einer mittigen Bohrung von 2" über das Rohr gestülpt und los.
Als Rohr habe ich ein 5m Stück genommen, an das unten ein selbst geschweißter Rammfilter geschraubt war.
Sauarbeit, aber nach etwa 4h waren wir im fetten Lehm in 5 m Tiefe und das Wasser stand 2,5 m im Rohr.

Bausaujäger
 
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Hallo,

vor ein paar Jahren habe ich mal einen Brunnen für unseren Sandkasten gebohrt, damit die Kinder nicht immer den ganzen Hof mit Leitungswasser überfluten.

Und zwar folgenderweise:

Zunächst mit dem Erdbohrer bis zum Grundwasser gebohrt. Bei uns in etwa bei 2m. Danach habe ich ein KG 2000 Rohr DN 160 unten mit mind. 30-40 Bohrlöchern (7-10mm ?)versehen und ins Loch gesteckt. Spitzende unten, Muffe oben. An das Rohr habe ich Gewichte gehängt und so das ganze langsam abgesengt. Bei 2m war natürlich Feierabend und ich habe das nächste Rohr in die Muffe gesteckt und weiter mit Gewicht behängt. "Gebohrt" habe ich indem ich mit einer Schwengelpumpe unten das Wasser-Sand Gemisch rausgepumpt habe. Etwa eine Stunde Pumpen ergab etwa 5-10cm Absenken. Das ganze hat etwa 2 Monate von der Idee bis zum fertigen Brunnen gedauert. Eine Kiespumpe (-> googeln) habe ich auch probiert. Funktionierte gut, aber die Schwengelpumpe ohne Filter war doch einfacher.

Ich bin letzlich etwa 4m vorgedrungen. Ergiebigkeit etwa 30 Liter am Stück, genau richtig für den Sandkasten und Blumen gießen. Nach 5 Min. ist der Brunnen wieder voll für die nächsten 30 Liter.
 
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Vor 20-25 Jahren haben wir mal in Schifferstadt (wo die Rettiche wachsen) mehrere Brunnen als Gruppe gegraben.

Das war mit so Betonringen, in der Mitte standen dann zwei Leute und gruben, die Anderen zogen Material an Eimern hoch.

Da wir knapp zehn Leute waren ging das sehr flott, nur der Boden ist dort sandig und leicht zu graben.

Am vorgesehenen Standort ist der Boden mit kleinen Steinen, meist etwa daumengross, durchsetzt.

Außerdem ist alles hart; an graben ist nicht zu denken, zumal meine Freunde von damals nicht mehr verfügbar sind ;-)

Was mich am Meisten stört: Man bekommt keine Daten, wie tief hier das Grundwasser ist und wie die Geologie aussieht. Jedenfalls blieben alle Anfragen bisher ohne Antwort.

Da die Lage hier in Relation zum Umland eher hoch ist, habe ich das verworfen - bis letzte Woche die Straßenarbeiter in 1,8 Meter Tiefe bis zu den Knöcheln in Wasser standen.

Das Wasser muss ja auch irgendwoher kommen ....
 
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Ich wohne 3 Kilometer nördlich von Streichelzoo, hier hat jedes zweite Haus einen Brunnen, entweder gegraben ( Oberflächenwasser ) oder gebohrt zwischen 10 und 18 Meter ( Grundwasser ).
Wenn das Oberflächenwasser reicht, ist das die einfachste und billigste Lösung.

Waidmannsheil

Gerhard

PS: Wir haben gestern bei mir Rollrasen verlegt und ich habe 12 Kubikmeter Brunnenwasser verbraucht um gut zu wässern, das ganze soll ich 3 Wochen wiederholen.
 
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Es wäre vorab zu klären, ob man das Grundwasser so einfach ohne weiters anzapfen darf.
Ich weiß ich weiß, wo kein Kläger, da kein Richter.
 
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Darf man für Privatzwecke. Man muss es nur 4 Wochen vor Bohrbeginn anzeigen, eine Genehmigung ist nicht erforderlich.

Probebohrungen sind komischerweise nicht Mitteilungspflichtig, wobei ich den Unterschied nicht verstehe.

Genehmigungspflicht besteht nur bei gewerblicher Nutzung oder der (auch kostenlosen) Weitergabe des Wassers an Dritte.

Und man darf es auch selbst nicht als Trinkwasser nutzen, wie ich das verstanden habe.

Ach, ja - und tiefer als 100 Meter darf man auch nicht bohren. Sonst muss es durch das Bergamt genehmigt werden.
 
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70 Meter! Um Gottes Willen!!!

Warum so tief?

Ich hätte Spaß am Selbermachen, glaube aber, dass der Boden zu hart ist.
 
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Das ist wieder so ein Fall für den „Gefällt mir nicht“ Button.

Es gibt auch die Möglichkeit des Hirneinsatzes, aber eben nicht für Jeden .... hüst
 

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