Die "Löffelmann'sche Perkussions-Taschenpistole" entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als billige Randfeuer-Einzellader der einfachen Art; wurden um die Jahrhundertwende in großen Mengen als "Weinbergpistolen", "zur Abwehr von Hunden" oder schlicht als Knaller angeboten, oft mit abenteuerlichen Lauflängen und meist im "6mm-Kaliber" von Knall über 6mm Flobert (Kugel, Schrot) bis hin zu .22 kurz und sogar .22lfb - womit man fraglos an der Grenze der Stabilität angelangt war. Laufinnenprofil meist ohne Züge.
In alten Katalogen oft als "Flobert-Pistole" oder "Terzerole" bezeichnet war ihnen der einfache Verschluss gemeinsam: eine einfache Metallplatte, mit einer Öse unten und einem "Ohr" oben und einem Loch in Höhe des Patronenlagerrandes, wurde per Schraube am Rahmen unten seitlich neben der Laufwurzel verschraubt und gab durch vertikale Drehung das hintere Laufende mit dem Patronenlager frei; nach dem Laden wurde diese Platte wieder zurück geschwenkt. Zur Schussauslösung schlug der Hammer mittels Verlängerung durch ein kleines Loch der Platte auf den Patronenrand, zündete dies und stabilisierte (!) gleichzeitig den Verschluss. Besser man nahm edle Körperteile aus der Richtung möglicher hinterseitiger Fehlentladungen.
Hier abgebildet mit der Draufsicht über eine neuere Patrone, wahrscheinlich 6mm Knall.
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Gehört aber zweifellos nicht zu den Reiseutensilien in einer Ladys Buch....