Ich habe ein paar Jahre in einem Sozialamt gearbeitet und kann daher wohl etwas fachlicher darauf antworten.
Ich weiß, das Sozialamt ist nicht das gleiche wie das Jobcenter, schon klar... Aber die Grundsätze der Sozialgesetzbücher gelten für beide Ämter.
Es gibt in der Regel einen Höchstsatz für Mietkosten, die ein Jobcenter übernimmt. Dieser ist meist abhängig von der Anzahl der Personen (und manchmal auch abhängig von der größe der Wohnung in m²).
Beispiel: Für eine alleinstehende Person wird eine Miete von 550 € übernommen.
Für eine dreiköpfige Familie könnte z.B. eine Miete in Höhe von 900 € übernommen werden, weil diese natürlich einen größeren Platzbedarf haben als ein Singel.
Je größer also die Familie (Behördensprache= Bedarfsgemeinschaft), desto höher auch die Mietkosten, die übernommen werden.
Diese Vorgaben sind allerdings nicht entgültig. Es besteht immer ein Ermessen des Jobcenters. Wenn für eine 10-Köpfige Familie zu den vom Jobcenter festgesetzten maxmialen Übernahmekosten keine adäquate Wohnung gefunden wird, so kann auch ein höherer Mietzins übernommen werden. Dies ist z.B. dann der Fall, wenn der Familie (insbesondere wenn noch Kinder dabei sind) obdachlosigkeit droht.
Der potenzielle Mieter sollte mit dem Entwurf des Mietvertrags zum Jobcenter gehen und sich eine Kostenübernahmeerklärung geben lassen. Dann hast du die Sicherheit, dass das Jobcenter die Miete auch in voller Höhe übernimmt.
Aber vorsicht: Mietverträge sind immer Privatverträge. Wenn die Mieter die Miete nicht mehr bezahlen sonder mit dem Geld lieber regelmäßig Urlaub im Heimatland machen (alles schon erlebt), (das Jobcenter DARF die Mietkosten nicht direkt an dich überweisen, sondern nur an den Bedürftigen auszahlen), oder schäden an deinem Eigentum entstehen, hat das Jobcenter damit nichts zu tun und du bekommst von denen keinen Cent. Das müsstes du dann privatrechtlich mit deinen Mietern klären.
Bestehe daher mindestens darauf, dass die Familie eine ordentliche Privathaftpflichtversicherung abschließt und lass dir das zweifelsfrei bestätigen!
Ps.: Wenn man im Sozialamt/Jobcenter arbeitet, muss man sich ganz schnell eine "Scheiß-egal" Einstellung aneignen, da man ansonsten nach 2 Wochen im Dienst anfängt die "Alternativen" zu wählen...
Ich habe selbst erlebt, dass eine 7 köpfige Familie (der Vater hatte es auch nicht so mit dem Arbeiten) ein großes Haus mit Garten, Garage inklusive mehreren Tausend Euro für die Wohn-Erstausstattung vom Sozialamt bezahlt bekommen hat. Das ist ziemlich frustrierend, wenn man selbst gerade das Studium beendet hat, seinen ersten Job anfängt und noch in einer 40 m² Wohnung lebt und sich mühsam die erste Waschmaschine zusammensparen muss...
Es sind aber nur einige so, die meisten Asylbewerber die ich kennen gerlernt habe waren ziemlich fleißig!