Am nächsten Morgen ging es um 6 Uhr los. Die Jungjägerin sollte unbedingt einen Rehbock erlegen, mein Jagdfreund und ich gingen auf Tauben. Bei Sonnenaufgang saßen sie schon gleich auf der Stromleitung um dann in den Sonnenblumen satt zu werden.
Bald kam die erste Turteltaube auf meine Deckung zugestrichen und fiel im Knall. Wenig später eine zweite auch mit einem Schuss...
Die Segetalflora auf den Äckern und nebenan ist teilweise 2 Meter hoch. Eine dritte Taube von mir wurde nicht gefunden, zu dicht der Bewuchs. Eine Taube fehlte ich. Links Jungtaube ohne Halsfleck, rechts Alttaube.
Mein Jagdfreund erlegte mit 8 Schuss 7 Turteltauben. Wir kauften die Patronen vor Ort: In der Regel mit einer Ladung von 32 Gramm, 2,0 oder 2,25 mm.
Die Spitzkletten sind noch relativ weich, bereiten sich aber vor, den Jägern in der Segetalflora das Jagen unangenehm werden zu lassen.
Auffallend war während der ganzen Zeit die hohe Dichte an Neuntötern, ich schätze mal 1 pro ha, teilwiese auch mehr. Und zwar im ganzen Revier!
Es war sehr heiß, Mittags ca. 32 Grad, die Felder strohtrocken, die Fasane und Rebhühner waren nur an den Kanälen zu finden
Dann sollte es auf Wachteln gehen, aber die Hunde fanden keine. Wir versuchten in der von mir bewährte Methode balzende Hähne anzugehen. Aber sie rufen nur wenig. Das Revier war wie tot. Endlich strich eine Wachtel vom Feldweg ab und fiel gleich wieder ein. Die Hunde machten sie hoch und sie wurde mit einem schnell hingeworfenen Schuss meine Beute. Daneben waren noch 2 oder drei Wachteln im Bewuchs, die unbeschossen abstrichen.
Neben der UK-Hündin wurde eine erfahrene DD-Hündin eingesetzt. Die Hitze machte allen zu schaffen.
Am Abend ging es auf den Taubenstrich an ein Feldgehölz. Unsere Jungjägerin und der bulgarische Bekannte (Berufsjäger) standen in der Mitte: Goldrichtig, denn sie hatten einen sagenhaften Strich. Ich dachte an meinen Jagdfreund: Fast nur Einzelschüsse! Der räumt wieder richtig ab. Aber er hatte keinen Anflug und die beiden hatten keine einzige Taube erlegt. Es ist auch nicht einfach, man steht im Feldgehölz auf einer Blöße in Deckung.
Zu mir kam nur eine einzige Taube, die aufgrund eines Schusses die Richtung änderte, für ein paar Meter tauchte sie über den Büschen auf, es reichte für die 2 mm.
Der DD fand sie auch gleich.
Unsere Jungjägerin hatte sich inzwischen zur Rehbockpirsch "abgesetzt". Wir standen bis in die Dämmerung, Tauben kamen keine mehr.
Im Auto erreichte uns der Anruf: Ein Bock wurde beschossen, der Berufsjäger tippte auf Leberschuss, eine kurze Totsuche für die junge Hündin. Der Bock hatte auf 140 m beim Pirschen übers Dreibein einen sauberen Schuss abbekommen und die junge Hündin fand schnell zum Stück. Es war kein Leber- sondern ein Blattschuss.
Fortsetzung folgt.