"Bundesforste-Waisenkind"

Registriert
18 Mrz 2018
Beiträge
877
Ziemlicher Selbstdarsteller dieser Hotelier. Um was es ihm geht glaube ich zeigt sich in der ersten Einblendung von ihm in der Reportage Schauplatz Gericht, wo er am Schreibtisch sitzt und an den Wänden über und neben ihm dutzende Hirschtrophäen hängen.
Wenn er im Jahr 2016 genau 0 Stück Rotwild erlegt hat, waren da ja auch keine Trophäenträger dabei. Ich vermute eher, dass der gute Mann mit seinen Hirschlein ein ziemlich dickes Geschäft macht, sonst hätte er ja auch nicht eine viertel Millionen in die Zugangsstraße investiert.
Welcher normaldenkende Mensch zahlt eigentlich dermaßen viel Geld für so ein Projekt, ohne sich gegen diesen doch nicht vollkommen unvorhersehbaren Fall abzusichern?

Bekommt der Hirschflüsterer eigentlich einen Herzinfarkt, wenn er das hier liest?:devilish: :evil:
 
Registriert
30 Jan 2008
Beiträge
88
Bevor man den „Hirschflüsterer“ kritisiert, sollte man sich selbst vor Ort ein Bild von der Fütterung gemacht haben. Ich selbst hatte das Glück schon mehrfach diese einmalige Szenerie erleben zu dürfen. Deshalb möchte ich zum besseren Verständnis ein paar Fakten nennen:
Das Einzugsgebiet der Fütterung beträgt fast 15000 ha. Früher gab es auf dieser Fläche 10 Winterfütterungen, heute nur noch 2, darunter die besagte.
Das Revier, in dem sich diese Fütterung befindet umfasst 1080 ha, mit nur 6 ha Waldanteil. Es besteht aus Hochalmen und felsigen Regionen.
Die ca. 1500 ha Wald (Fichtenmonokulturen) im Talbereich werden ausschließlich unter Regie der Öserreichischen Bundesforste AG bejagt.
Bei der benachbarten Fütterungsstelle wurden die zu deren beiden Seiten gelegenen Wintereinstände des Rotwildes durch Kahlschlag entfernt.
Der Abschussplan für das Revier des „Hirschlüsterers“ sah bislang nur 3 bis 4 Stück Rotwild vor, wurde vor zwei Jahren aber auf 25 Stück erhöht. Darüber hinaus erfolgte 2017 ein Behördenbescheid, nach dem ab sofort ALLES Rotwild, unabhängig von Alter und Geschlecht und unter Aufhebung der Schonzeit zu erlegen sei. Dagegen hat der „Hirschlüsterer“ Klage eingereicht.
Der Vorwurf, die Fütterung diene kommerziellen Zwecken, wirde jeder, der sich selbst ein Bild gemacht hat, als vollkommen absurd empfinden. Alleine schon deshalb, weil die Kosten für die Fütterung von Rotwild, das ja aus vielen Revieren stammt, immens sind. Von der täglichen Arbeit ganz zu schweigen.
Dass der „Hirschflüsterer“ regelmäßig Kinder und Jugendliche mit zur Fütterung nimmt, an der das Wild tagaktiv ist, und dabei ausführlich erklärt warum gefüttert, aber auch warum gejagt werden muss, sollte ihm eigentlich einen Preis für Öffentlichkeitsarbeit einbringen. Leider gibt es aber immer noch Neider und auch Jäger die der Meinung sind, dass sich Hubertusmessen besser für die Öffentlichkeit eignen.
 
Registriert
26 Feb 2017
Beiträge
2.336
Wenn er im Jahr 2016 genau 0 Stück Rotwild erlegt hat, waren da ja auch keine Trophäenträger dabei. Ich vermute eher, dass der gute Mann mit seinen Hirschlein ein ziemlich dickes Geschäft macht, sonst hätte er ja auch nicht eine viertel Millionen in die Zugangsstraße investiert.
Welcher normaldenkende Mensch zahlt eigentlich dermaßen viel Geld für so ein Projekt, ohne sich gegen diesen doch nicht vollkommen unvorhersehbaren Fall abzusichern?

Bekommt der Hirschflüsterer eigentlich einen Herzinfarkt, wenn er das hier liest?:devilish: :evil:
Rationales Denken lässt bei manchen, wenn es um Hirsche geht, nach. Der Hotelier scheint diesbezüglich besonders gefährdet zu sein. Soweit ich mitbekommen habe, war das von ihm gebaute Wegstück 2km lang und soll 250000Euro gekostet haben. Belegen kann er aber nur 40000Euro. Hat er für den Rest keine Rechnungen mehr oder gar schwarz bezahlt😈. Als Geschäftsmann, der er ja als Hotelier ist, eine solche Investition zu tätigen, zumal ein Pachtvertrag normalerweise 9 Jahre dauert, ist sag ich mal ziemlich blauäugig.
 
Registriert
10 Nov 2010
Beiträge
4.028
... eine solche Investition zu tätigen, zumal ein Pachtvertrag normalerweise 9 Jahre dauert, ist sag ich mal ziemlich blauäugig.
Du musst Deine Kollegen von den ÖBF ja gut kennen ?!
Und wie viele Stück Rotwild erlegen die ÖBF als Nachbar denn auf ihren Flächen, wenn das Wild im Winter schon vom Nachbarjäger mit gefüttert wird ?
Die müssten es ja selbst in der Hand haben, den Bestand zu regulieren, wenn die jagdlich wirklich so viel Ahnung hätten, wie sie behaupten.
Und beteiligen sich die ÖBF an den Fütterungskosten ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
24 Nov 2013
Beiträge
2.524
Dass der „Hirschflüsterer“ regelmäßig Kinder und Jugendliche mit zur Fütterung nimmt, an der das Wild tagaktiv ist, und dabei ausführlich erklärt warum gefüttert, aber auch warum gejagt werden muss, sollte ihm eigentlich einen Preis für Öffentlichkeitsarbeit einbringen. Leider gibt es aber immer noch Neider und auch Jäger die der Meinung sind, dass sich Hubertusmessen besser für die Öffentlichkeit eignen.

Warum wurde der Plan erhöht ? Weil er all die Jahre nicht mal seine 4 Stück erlegt hat. Jemand der Wild handzahm füttert und die Bestände künstlich in die Höhe treibt, ist für mich kein Aushängeschild der Jagd.
 
Registriert
30 Jan 2008
Beiträge
88
Der „Hirschflüsterer“ hat in der Pachtperiode, in der er zusätzlich zu seinem Almrevier noch einen 450 ha Teil des unterhalb der Fütterung gelegenen ÖBf Revieres gepachtet hatte, jährlich im Durchschnitt 45 Stück Rotwild erlegt.
Wieviel erlegen die ÖBf im gesamten Tal heute??
 
Registriert
26 Feb 2017
Beiträge
2.336
Das Revier, in dem sich diese Fütterung befindet umfasst 1080 ha, mit nur 6 ha Waldanteil. Es besteht aus Hochalmen und felsigen Regionen.
Warum lockt man Wild in solche Lagen bei derartig geringen Deckungsanteilen. Überwintern die auf Freiflächen😕? Da ists auch leicht 200Stück bei der Fütterung zu haben, wenn sie ihren Einstand in des Nachbars Wald haben. 200 Stück Rotwild in meinen Dickungen zu haben, würde bei mir keine all zu große Freude auslösen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
10 Nov 2010
Beiträge
4.028
Warum lockt man Wild in solche Lagen bei derartig geringen Deckungsanteilen. Überwintern die auf Freiflächen😕?
Na ja, so was könnte z.B. Sinn machen, um den Wildverbiss im "Schutzwald" zu reduzieren.
Vertrautes Wild ist auch besser lenkbar und verbeisst weniger als durch blindwütige Verfolgung in der Schonzeit im Winter sinnlos scheu gemachte Stücke.
Das steht aber wohl nicht in der aktuell gültigen Forstdoktrin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
30 Jan 2008
Beiträge
88
Ja, die überwintern direkt an der Fütterung. Die brauchen nicht in den Wald um dort zu schälen. Nicht einmal die ÖBf reklamieren Schälschäden, sondern lediglich Fichtenverbiss auf 11ha. (Von 1500 ha!)
Besser gehts doch eigentlich nicht als das Rotwild im Winter aus dem Wald zu halten...
 
Registriert
30 Jan 2008
Beiträge
88
Übrigens: Thomas Tscherne ( man farf ja den Namen nennen) hat seine Kritiker schon oft eingeladen sich selbst vor Ort ein Bild zu machen. Aber ausgerechnet die Kritiker verweigern sich immer! Warum nur??
 
Registriert
26 Feb 2017
Beiträge
2.336
Na ja, so was könnte z.B. Sinn machen, um den Wildverbiss im "Schutzwald" zu reduzieren.
Vertrautes Wild ist auch besser lenkbar und verbeisst weniger als durch blindwütige Verfolgung in der Schonzeit im Winter sinnlos scheu gemachte Stücke.
Das steht aber wohl nicht in der aktuell gültigen Forstdoktrin.
Du willst mir einreden das Wild überwintert direkt an der Fütterung und meidet die unten liegenden Wälder? Und die Behörde und die ÖBF machen das ganze Theater nur weil alles so toll läuft? Interessante These. Mir scheint jetzt kommt wieder deine Försterallergie zum Vorschein.
 
Registriert
30 Jan 2008
Beiträge
88
Sorry, meine besten Freunde sind alle Förster! Ist zwar Zufall, ist aber so. Allerdings erfährt man da hinter vorgehaltener Hand auch so einiges...
Aber es ist richtig: das Wild überwintert tatsächlich im engsten Umkreis der Fütterung. Die haben gar keinen Grund in den Wald auszuweichen. Außer ein Tourengeher scheucht sie auf, aber selbst dann sind die nach spätestens drei Stunden wieder da. Wie ich schon sagte: einfach mal selber anschauen.
Gewisse Verbiss“schäden“ an Fichten leugnet natürlich niemand. Doch wie schon gesagt: nur 11 ha werden reklamiert, von 1500 ha. Die können dann verursacht werden, wenn der Schnee sehr früh kommt, das Wild an der Fütterung steht, und wenn es dann wieder warm wird. Dann zieht das Wild nicht mehr in seine angestammten Reviere zurück, sondern „wartet“ auf den nächsten Schneefall. Ähnlich ist das im Frühjahr.
 
Registriert
25 Mai 2011
Beiträge
3.322
Sorry, meine besten Freunde sind alle Förster! Ist zwar Zufall, ist aber so. Allerdings erfährt man da hinter vorgehaltener Hand auch so einiges...
Aber es ist richtig: das Wild überwintert tatsächlich im engsten Umkreis der Fütterung. Die haben gar keinen Grund in den Wald auszuweichen. Außer ein Tourengeher scheucht sie auf, aber selbst dann sind die nach spätestens drei Stunden wieder da. Wie ich schon sagte: einfach mal selber anschauen.
Gewisse Verbiss“schäden“ an Fichten leugnet natürlich niemand. Doch wie schon gesagt: nur 11 ha werden reklamiert, von 1500 ha. Die können dann verursacht werden, wenn der Schnee sehr früh kommt, das Wild an der Fütterung steht, und wenn es dann wieder warm wird. Dann zieht das Wild nicht mehr in seine angestammten Reviere zurück, sondern „wartet“ auf den nächsten Schneefall. Ähnlich ist das im Frühjahr.
Stimmt das, was der Bundesförster im Video im Beitrag 24 über die rasierte Pflanzung erzählt? Weißt du da näheres?
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.352
Ein Wildbestand sollte nicht nur im Winter passen, wenn es dicht gedrängt an der Fütterung steht, sondern das ganze Jahr über. Wer weiß, was da im Sommer los ist. Alle 200 Stück in 6 ha Wald? Oder in den 450 ha nebendran? Ohne zu wissen, was da tatsächlich läuft, ist es müßig, hier zu spekulieren.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
141
Zurzeit aktive Gäste
527
Besucher gesamt
668
Oben