Bushcrafter, Geocacher, Montainbiker und andere moderne Waldbesucher

Registriert
7 Okt 2002
Beiträge
1.372
Habe ein Revier in Stadtrandlage einer Großstadt mit entsprechendem Publikumsverkehr, Reitern, Mountainbikern, Gassigehern usw.
Zu 99% kommen wir mit den Klientel prima zurecht, leider gibt es einige unbelehrbare Hundeleute welche ihre beiden Labbis unangeleint laufen lassen. Beratungsresistentes Lehrerehepaar, mehr muss ich dazu nicht sagen. Zwei Mal hat sich das Ordnungsamt schon gekümmert, beim nächsten Vorfall hat das erhebliche Konsequenzen, monetärer Art, für die.
Die Reiter sind absolut unproblematisch obwohl ein gutes halbes dutzend Pferdehöfe im Revier sind. Querfeldeinradler haben wir aufgrund intensiver Landwirtschaft und wenig Waldfläche nicht. Geocasher sind ebenfalls pflegeleicht. Bin selbst in den einschlägigen Foren angemeldet. Falls mal einer ungünstig im oder nahe eines Einstandes liegt, kurze Nachricht an den Owener mit der Bitte um Verlegung. Klappt binnen 48h, meisst schneller.
Spielende Kinder im Revier werden spielen gelassen solange sie die Ansitzeinrichtungen nicht als Klettergerüst nutzen.
Probleme machen nur die illegalen Müllablader, da vergeht kaum eine Woche wo nicht wieder jemand seine Couchgarnitur, Altreifen oder Renovierungsabfälle neben des Weges ablagert.

Ansonsten wird ein gepflegtes Auftreten und gepflegte Kommunikation gemäss der Waldformel bevorzugt.

WH
Frank
 
Registriert
20 Aug 2004
Beiträge
1.171
Es gibt ja immer mehr "moderne" Beschäftigungsformen, die an der Grenze der Legalität sind bzw. diese sogar überschreiten - mit negativen Folgen für Wild und Jagd.

Auf Youtube gibt es eine ganze Reihe Videos dazu, inklusive Instruktionen, wie man den bösen Jägern und Förstern entkommen kann. So wie hier:

https://www.youtube.com/watch?v=qS34mInqJRI

Teil 2:
https://www.youtube.com/watch?v=IAXFiJVL6pc

Aktueller Anlass sind bei mir Mountainbiker, die neulich Rehwild hochgemacht haben und mitten durch die Einstände fuhren.

Welche Erfahrungen habt Ihr? Geschichten aus dem "echten Leben" wären mir lieber als "Abwehrmaßnahmen" und darauf folgende absehbare Diskussionen über Notwehr, Notstand und ob Pistole oder Revolver geeigneter wären, und welches Kaliber...

Danke!


Fällt unter die Rubrik Natohirsch

Ansonsten kann ich dem Hobby und manchem Vertreter viel abgewinnen und bin da etwas näher bei denen
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
1 Jan 2010
Beiträge
8.842
Du wolltest Geschichten von Jagdstörungen? Hier eine ganz aktuelle von heute Nacht: der sehr aktive und erfolgreiche Schwarzwildjäger XY beobachtet seit Tagen, dass nachts, wenn er zwischen 23.00 und 02.00 Uhr unterwegs ist, ein Auto auf den Feldwegen unterwegs ist und mit Licht sucht. Dazu lässt er seinen Wachtel stöbern. Heute hat er den Schwarzwildjäger, nachdem dieser eine Sau erlegt hatte, aufgesucht, 5 angeleuchtet und im Empörungston etwas von "Nachtjagd ist verboten, ich hole die Polizei" gefaselt. Anschließend ist der dem Schwarzwildjäger über mehrere Kilometer bis zu dessen Wohnung gefolgt. Der Störer ist Jäger, vielleicht hat er auch einen Getriebeschaden oder ein Problem mit Substanzen, die zentral wirken. Man weiß es nicht. Noch nicht, denn nun wird dank eines zeugen und eines Videos ein Fall für die Staatsanwaltschaft daraus: Wilderei, Nötigung. Dazu Unterlassungserklärung nach 1004 BGB - unterschreibt er die nicht, folgt die Klage, ich denke die tagelange Störung bedeutet € 5.000 als Klageforderung. Die Jagdgenossenschaft jammert über Wildschaden in dem Bereich, in er umher fährt. Und wird ihm eine Rechnung stellen. Nicht zu vergessen die UJB, die wird um Prüfung gebeten, ob man so jemand für zuverlässig hält. Der bekommt also das große Programm. Er will es sicher so.
Ansonsten gilt: freundlich und klar, so wie heute Nachmittag zu dem Motorradfahrer, der eine Abkürzung durch Wald nehmen wollte und sich ortsunkundig gab. Der wurde halt zurückgeschickt. Wäre er vorbeigebrettert, hätte er die Stadtkasse um € 40,00 + Gebühren gefüllt.
Viele "Störungen" sind keine. Neulich lief Bauer YX, der mich gegen 19.00 zum Hochsitz fahren sah, um 20.00 zum Hochsitz und wollte eine Sauengespräch beginnen. Nach meinerseitiger Einsielbigkeit ging er seines Weges und kurz nach 21.00 kam die dicke Geis auf die Wiese, der ich dann noch eine halbe Stunde dabei zugeschaut habe, bis sie in den Wald entschwand.

Lästig können rasende Mountainbiker sein, Müllhinterlasser sowieso und Autofahrer, die angeblich einen Führerschein haben, aber Sperrschilder nicht lesen können, nerven auch. Gut, dass ich das geschrieben habe, muss noch eine solche Tante bebüßen.
 
Registriert
7 Jul 2019
Beiträge
4.390
Geschichten, die das Leben schrieb, Oberförster.

Manchmal auch in den eigenen Reihen... leider.

Gibt auch Indizien in dem Fall von den lärmenden Motor-Cross Fahrern im NSG, dass es so eine Konstellation ist. Werden die Betroffenen dabei erwischt, ist der Bock fett... aber richtig.
 
Registriert
17 Feb 2015
Beiträge
2.070
In einem Revierteil mit eh recht viel Publikumsverkehr sind mir des öfteren zwei Jugendliche aufgefallen. Immer mit Rucksack, Schlafsack und Essgeschirr unterwegs. Eindeutig Bushcrafter Nachwuchs. Einer der Pächter hat dort in der Nähe sein Wochenendhaus. Der hat sich auf die Suche gemacht und das "Camp" in der Dickung an einer Wiese mit Kanzel gefunden. War so weit alles ordentlich und kein Müll.
Hat sich die beiden Mal zur Brust genommen als er sie getroffen hat. Keine Übernachtungen unter der Woche. Wenn sie am Wochenende übernachten Zettel an seine Tür damit an der Wiese keiner ansitzt. Und bei erhöhter Waldbrandgefahr kein Feuer.
Der Pächter ist wie ich ehemaliger Pfadfinder und freut sich das sich wenigstens ein paar Jungs noch draußen in der Natur unterwegs sind. Er freut sich jedesmal wenn er sie trifft und ihnen den ein oder anderen Tipp geben kann. Letztens ein Rezept für Trapper Brot aus der Pfanne. Übrigens sind an der Wiese trotzdem zwei Sauen und ein Bock gefallen.

Unterm Strich haben wir mit uneinsichtigen Hundemuttis wesentlich mehr Balaver, die ihre Hunde insbesondere zur Zeit frei in den Wiesen stöbern lassen.
 
Registriert
17 Jun 2013
Beiträge
1.483
Geocacher und Bushcrafter sind bei mir kein Problem. Bei den Geocachern sind es immer die gleichen Orte, die angesteuert werden, da schauen die Rehe schon neugierig zu und die Bushcrafter sind in der Regel wahre Naturburschen.

Die Natur-Nutzer Gruppe, mit der ich am meisten Probleme habe sind die Angler. Man angelt ja am liebsten aus dem Kofferraum raus und muss dafür durch den Wald zum Gewässer fahren. Außerdem sind Bierflaschen, Einweggrills und Maisdosen nach dem Gebrauch meist zu schwer oder dreckig um sie im Auto/ in der Tasche wieder mit nach Hause zu nehmen. Unbegreiflich, wie die Angelplätze manchmal aussehen. Es sind natürlich immer die Anderen.
Aber die Jagd an sich stören sie nicht.

Ganz übel ist die Sache mit dem Müll. Dass sind schon echt Massen, die in den Wald geschafft werden und ich habe das Gefühl, es wird immer mehr. Ich fürchte den Tag, an dem die ganzen Plastik-Häuser (Styropor das an Häuser geklebt wurde) renoviert werden.

Die Fahrradfahrer fahren bei mir auf den Wegen, zu wenig Steigung für coole Biker.

Die einzigen "Störenfriede" sind bei mir die Quad-Fahrer und ab und zu Cross-Fahrer. Natürlich ohne Nummernschilder. Aber da nutzt eh nichts gegen außer aushalten.

Ein mal hatte ich einen Freak auf der Kamera, der ist mitten in der Nacht im Anzug auf allen Vieren durch die Suhle. Ich glaube, der brauchte ein Alibi ....

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Freundlichkeit weiter hilft und man die Gelassenheit braucht, um Dinge auch auszuhalten. Arschlöcher gibt es in jeder gesellschaftlichen Gruppe, aber die sind nach meiner Erfahrung in der Unterzahl ;)

PS: Seit Corona erlebe ich aber ganz grundätzlich, dass breite Gesellschaftsgruppen den Wald als Erlebnisraum mit ausreichend Abstand wieder für sich entdecken. Wäre schön, wenn es dauerhaft so bleibt. Denn man schützt meist nur das, was man kennt.
 
Zuletzt bearbeitet:
M

Mannlicher764

Guest
Moin,
ich kann ebenfalls nur zustimmen, wenn man das Gespräch sucht. Ich habe Wald in 3 Landkreisen und in jedem sind die Leuten anders, komisch aber es ist so. Generell versuche ich Sie mitzunehmen, stelle Schilder mit Erklärungen auf, erläutere Maßnahmen und suche das Gespräch wenn ich Sie treffe. Ich würde in meiner Region (ländlich, handfest geprägt mit tlw zweitwohnungsbesitzenden Städtern) sagen, das ich bestimmt dreiviertel erreiche. Viele kennen mich mittlerweile und schätzen es, die anderen lernen mich kennen...
Ich habe festgestellt das man die Besucher am Besten lenkt, wenn man mit Ihnen spricht, einen Scherz über den kleinen freilaufenden Welpen macht, dem noch einen Leckerli gibt und fertig, denn dann bleiben sie auf den Hauptwegen und schlagen sich nicht, um mir aus dem Wege zu gehen sich in die Büsche oder laufen zu Unzeiten.

Grüße vom mannlicher
 
Registriert
22 Jan 2016
Beiträge
2.164
In dem Revier in dem ich mitjagen darf, haben wir eine Gruppe ganz besonders heller Köpfe. Ich vermute, dass deren Eltern ja alle schon vor der Hochzeit verwandt waren..
Unregelmäßig aber leider oft, hört man des Abends wenn man auf Sauen ansitzen will aus einem Waldstück an der Wiese wo der Hochsitz steht lautes geschreie, aufstoßen, herumgerenne, Musik und manchmal Schüsse. Die rennen da schreiend umher und ballern mit ihren SSWs im Wald herum! Sobald die allerdings Scheinwerfer vom Auto sehen, hauen sie ab. Einmal haben sie an einer mobilen Kanzel auf die ich mich setzen wollte, gefeiert. Ich halte in ca 300m Entfernung an, die kriegen natürlich das Licht mit. Ich höre Schreie und auf einmal rennt die ganze Rotte Richtung Wald. Um ihre Position nicht zu verraten..., werden die Lampen an ihren Handys natürlich ausgeschaltet.
Zum Glück habe ich gesehen, wie einer von denen gegen den Baum gerannt ist. Bin zwar nicht mehr aufgebaumt, aber den Anblick werde ich nicht vergessen
 
Registriert
2 Okt 2013
Beiträge
1.728
Genauso, hat mein jagdlicher Ziehvater auch immer gemacht, der konnte unglaublich gut und ausschweifend erzählen: "Haben Sie das letzte Woche nicht in der Zeitung gelesen von dem Mountainbiker. Der ist doch tatsächlich einer Bache mit Frischlingen begegnet. War gar nicht weit von hier......"

Sowas glaubt doch nicht mal mehr der dümmste Städler
 
Registriert
30 Aug 2007
Beiträge
4.617
Sowas glaubt doch nicht mal mehr der dümmste Städler
Doch.
Zwei Bouletten-Mädels im flachen Flitzer fahren den Plattenweg lang, halten an einem Brombeerbusch an und pflücken die Früchte. Spitz kommt auf der Revierrunde mit dem Fahrrad vorbei und fragt freundlich, ob sie keine Angst vor Zecken hätten. Die Reaktion war erstaunlich! So schnell wie die im Auto waren und am Horizont verschwanden...
Gruß-Spitz
 
Registriert
2 Okt 2013
Beiträge
1.728
Dazu noch Eps , Grasmilben und der Hanta wirken wirken auch .
 
Registriert
25 Dez 2018
Beiträge
722
Hier noch ein aktuelles Beispiel für die "Königsdisziplin" :sick:
Leider ist das Kennzeichen nicht zu erkennen.
 

Anhänge

  • DSCF0001.JPG
    DSCF0001.JPG
    1,7 MB · Aufrufe: 98

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
126
Zurzeit aktive Gäste
640
Besucher gesamt
766
Oben