Habe mir auch mal kurz diese Canon FG angesehen. Wenn ich es richtig verstanden habe nutzen diese eine elektronische Bildstabilisierung? Wie gut die optische Leistung der Canon Gläser ist weiß ich nicht, aber die Tatsache, daß diese bei Jägern nicht gerade verbreitet sind, ist ein Indiz, daß es jagdlich besseres gibt.
Ich hatte in Afrika mal die Gelegenheit (kurz) durch so ein stabilisiertes Canon zu schauen, ist aber lange her.
Das war nachts an einem beleuchteten Wasserloch insofern kann ich zur optischen Leistung nur wenig sagen.
Zur Technik:
M.W. sind das rein optische Geräte, also kein Sensor und Bildschirm.
Über einen elektronischen Kreisel (also keine schnell rotierende Scheibe, wie beim Namensgeber) wird die Bewegung gemessen und die Prismen (oder eine Linse) entsprechend motorisch ausgelenkt, um das Bild zu stabilisieren.
IIRC gab's diese stabilisierten Canons nur mit rel. kleinen Objektivdurchmessern, also eher für gute Lichtverhältnisse, was die generelle Verwendung bei der Jagd schon deutlich einschränkt.
Das einzige FG mit Stabilisator, welches ab und an mal erwähnt wird ist dieses hier:
https://www.zeiss.de/sports-optics/...ezialfernglaeser/20x60s-fernglas.html#modelle
Preislich natürlich gleich ein vielfaches teurer als ein Canon.
Das Zeiss 20x60S ist ein tolles Gerät. Bei dem funktioniert die Stabilisierung rein mechanisch, über kardanisch aufgehängte Prismen.
Leider eben nicht nur sauteuer, sondern auch sauempfindlich:
Einmal mit nicht arretierten Prismen (und das kann schon der falsch im Koffer liegende Umhängeriemen sein, der auf die "Stabi-Taste" drückt) hart aufgestellt und das Ding muss zur Reparatur, deren Kosten ziemlich "heftig" sein sollen.
Meine Empfehlung wäre eher (wenn Du schon ein Budget >1000€ hast) in Richtung Leica/Zeiss/Swaro zu schauen und Dir ein 8/10-faches (10-fach ist etwas unruhiger, mMn aber nicht wackelig; wackelig fängt bei mir >12-fach an) mit 42/50 oder 56er Objektiv.
Je mehr Sau/Nachtjagd, desto größer das Objektiv.
Mit einem "guten, gebrauchten" macht man m.E. rel. wenig falsch.
Mein Optolyth Royal 8x63 hat gebraucht vor einigen Jahren ca. 200,- € gekostet, für das zwei- bis dreifache davon bekommt man ein Zeiss 8x56 (heute "Classic" genannt).
Auch die Ferngläser von Carl Zeiss Jena (7x50, 8x50) sind optisch sehr gut und auch öfters für ca. 200,- € zu bekommen (habe die aber in letzter Zeit nicht beobachtet).
Gerade am Anfang kann man viel Geld ausgeben; neben dem FG braucht man ja noch Waffe[n], Zielfernrohr und und und.
Mit den o.g. Ferngläsern kann man vernünftig jagen und wenn man in ein paar Jahren und nach ausgiebigem Vergleich mit anderen Modellen (der Mitjäger oder Testgestellung von Händler/Hersteller) meint etwas "besseres" haben zu müssen, dann kann man immer noch neu kaufen.
Für den Einsatz in der Feldjagd, dem exakten Ansprechen des weiten Bockes o.ä. kann man sich noch ein Spektiv zulegen.
Eben!
Ein "Universal-Fernglas", das genau so gut für weite Feldrehe, wie für "stockdunkle Kirrungssauen" taugt gibt es nicht (das Leica Duovid 10+15x50 könnte dem nahe kommen, aber selbst 15x ist weit unter 20-60x eines Spektivs).
Während sich Zoom-Objektive in der Fotografie weitgehend durchgesetzt haben sind sie bei Ferngläsern eine Randerscheinung und bei Spektiven beschränkt sich der Zoomfaktor auf 3-4fach, während er bei Zoomobjektiven (bei Spiegelreflex-Kameras) bei 4-14fach liegt.
Die wenigen Zoom-Ferngläser, die ich in der Hand hatte waren optisch mäßig und hatten ein saumäßig kleines Sehfeld.
WaiHei