Carbonschaft Gewicht

G

Gelöschtes Mitglied 26188

Guest
Wenn man nicht auf tacticool steht, die von Edi auch.

Generell empfinde ich Carbon nur aus einem Grund sinnvoll, Gewicht.
Wiegt der Prügel mit Carbonschaft wie mit Kunststoff oder Schichtholz ist er nur eins, teuer.
Bei der üblichen Art der Ansitzjagd hierzulande völlig überflüssig, also reine Liebhaberei.

Na ja, Kunststoff wird mit den Jahren unansehnlich, Kratzer machen ihn auch nicht schöner und auch Schichtholz ist net so toll bei Nässe. Carbon ist m.E. schon ein ungeheuer praktischer Werkstoff. Wg. Liebhaberei kauf ich nix. Praktisch muss es sein.
 
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Ihr habt Probleme... Wow!
Was ist besser: ein jimmny, oder ein porsche 911?
Na ja, wenns ums Zeitungsaustrsgen geht, würde ich ne Elektrovespa als "optimal" bezeichnen.
Reines Carbon Composit: sehr steif, sehr leicht. Geringe innere Dämpfung. Anfällig gegen Impressionsbelastung wie "auf den Stein donnern". Sehr geringer, negativer Wärmeausdehnungskoeffizient in Faserrichtung. Schaft bleibt auch nach 60 Schuß in 30 minuten völlich ruhig. Unglaublich wasserfest, wenn mit gutem Epoxid verarbeitet. Gut zu betten.
Schichtholz: hohe innere vibrationsdämpfung. Schwerer als Carbon Composit. Je nach oberflächenbehandlung aber vollkommen wasserfest. (Epoxid in die Faser infiltrieren). Gute Bettung mit Carbon Composit möglich. Positiver Wärmeausdehnungskoeffizient. Daher neigt sich der Vorderschaft bei heißgeschossener Waffe abwärts. Muß man durch Spiel am Oberring auffangen, wenn man einen Oberring hat.
Polyolefinschaft. Sehr robust gegen Stoß, wasser, Hingeschmissenwerden. Schlecht zu Betten. Schlechte Temperatureigenschaften.
Wenn jetzt einer nicht weiß, was für ihn das beste ist, soll er mal sein Anforderungsprofil konkretisieren. Und wenn dann rauskommt,, daß es einfach wunderschön sein soll...steh dazu und nimm bestes Holz. Nichts ist schöner als das.
 
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Und zudem: Es gibt auch Kombinationsmöglichkeiten. Schichtholz mit Carbon-Aramid-bettung und Vorderschaft mit Carbon Composit-Aussteifung. Temperatureigenschaften wie reiner Carbonschaft, sehr verwindungssteif, aber Vibrationsdämpfung wie ein Schichtholzschaft. Holzoptik und hinschmeißfest wie Holz.
Epoxidinfiltration ins Holz ergibt Wasserfestigkeit. Danach kann man es cerakoten, um Kunststoffaussehen zu erlangen oder so lassen, um Holzaussehen zu erhalten.
Und natürlich geht das auch mit "schönem" Holz. Meine Tochter hat so ein Gewehr. Schießt loch in Loch bis das Öl auf dem Lauf dampft.
Dann gibt es noch die Möglichkeit, Weichholzlagen mit Zwischenschichten aus Carbon Composit zu verwenden. Extrem vibrationsdämpfend. Und dabei steif wie eine Eisenbahnschiene.
Also: es gibt keinen Grund, das zur Glaubenssache zu machen.
 
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EJG

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Man verbindet das Verhalten eines Kohlefaserschaftes 1:1 mit dem Verhalten und Eigenschaften von Kohlefaser ohne zu wissen welche Faserorientierung und Faserverlauf verwendet wird, ohne zu wissen was innen im Schaft ist. Ein durch und durch Kohlefaserschaft wuerde 2-3kg wiegen. Die Innereinen einer Compositebauweise werden grossen Einfluss auf die Vibrationsdaempfung haben. Die habe auch volumenmaessig den groessenen Anteil in einem Composite Schaft. Dazu kommt das zig verschiedene Dichten und Festigkeiten im inner verwendet werden (koennen). Ich hatte mich dieses Jahr laenger mit Kelly McMillan ueber das Rueckstossverhalten von Composite Schaften unterhalten, er ist aehnl. Meinung auch das viele Kunden erstaunt sind das sich Composite Schaefte angenehmer schiessen als Holzschaefte was ja eigentlich nicht sein sollte.
edi
 
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Man verbindet das Verhalten eines Kohlefaserschaftes 1:1 mit dem Verhalten und Eigenschaften von Kohlefaser ohne zu wissen welche Faserorientierung und Faserverlauf verwendet wird, ohne zu wissen was innen im Schaft ist. Ein
Eben! Das ist das weite feld der Kombinationen.

Das geht dann bis zur verwendung von elastomeren als zwichenlagen. Oder Metallpulver, wie ich es bei all den Bettungen veerwende, die ich mache.
Da in dieser Technik sehr viel Entwicklungsarbeit steckt und mit der Komplexität der Handarbeitsaufwand exponentiell zunimmt wird der große preisunterschied zw. einem einfach aus zwei Halbschalen zusamme gesetzten Hohlschaft und einem fertigentwickelten Schaft auch plausibel.
Gleiches gilt natürlich für gespritzte Polyamidschäfte mit Glasfaseranteil vs billige Plastikschäfte...
 
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