Commission européenne will die Naturvielfalt staerken.............

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Wenn man für einen Förster gehalten wird, sollte man besser mindestens 3 cm kleiner werden. ;-)
Du hast übrigens die FFH-Richtlinie nicht verstanden, die zielt nämlich vor allem auf Lebensraumtypen ab.
So was eben : http://www.ffh-gebiete.de/lebensraumtypen/steckbriefe/
Und Du hast immer noch keinen einzigen FFH-Anhang-Lebensraumtyp genannt, der auf (forstliche) Nutzung angewiesen ist.
Dann pfleg den mal schön :
"Mitteleuropäischer Orchideen-Kalk-Buchenwald (Cephalanthero-Fagion)"
https://www.deutschlands-natur.de/l...chideen-kalk-buchenwald-cephalanthero-fagion/

Und welche der in den Anhängen der SPA-Richtlinie genannten Arten sind denn deiner Ansicht nach zwingend auf Nuttzung angewiesen und sollten diese Nutzungen dann im Idealfall nicht extensiver ausfallen ?
Stichwort : "Kleiber oder Wiedehopf ?"
Wiedehopf ist ein schönes Beispiel, an dem man das Problem der zu wenig Nutzung deutlich machen kann.
Der Wiedehopf muss seine Beute sehen. Damit führt eine zu späte Mahd von Streuobstwiesen zu einem Rückgang der Population.
 
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Wiedehopf ist ein schönes Beispiel, an dem man das Problem der zu wenig Nutzung deutlich machen kann.
Der Wiedehopf muss seine Beute sehen. Damit führt eine zu späte Mahd von Streuobstwiesen zu einem Rückgang der Population.
Ich lerne ja gerne dazu, wo tauchen denn Streuobstwiesen in den FFH-Anhang I - Lebensraumtypen auf ?

Aber Du hast noch nicht mal die Frage verstanden, geschweige denn den Artikel gelesen :

Flade, M. (1998): Neue Prioritäten im deutschen Vogelschutz: Kleiber oder Wiedehopf? Der Falke 45: 348-355

stark gekürzt :

"Kleiber statt Wiedehopf
Der deutsche Vogelschutz konzentriert sich auf die falschen Arten.
von Martin Flade
...
Buchen sollst du suchen
Schauen wir, welche Lebensräume diese besonders wichtigen Arten besiedeln, ist das Ergebnis eindeutig: Etwa die Hälfte der Arten sind echte Waldvögel, und etwa ein Drittel ist stark an Buchen- und Eichenwälder und ihnen ähnliche Parks mit altem Waldbaumbestand gebunden. Die Laubwälder spielen also aus weltweiter Vogelschutzsicht eine zentrale Rolle in Deutschland.
Der Grund: Überall auf der Erde haben die ursprünglichen Waldökosysteme für den Schutz der jeweils typischen Biodiversität eine zentrale Bedeutung. Bei uns sind dies Buchenwälder, die ursprünglich weite Teile Deutschlands bedeckten. Die Rotbuche hat jedoch ein recht kleines Verbreitungsgebiet, das lediglich bis auf den Balkan reicht. So ist zu erklären, dass sich zahlreiche bei uns häufige Arten in besonderer Weise an Buchen- und Eichenwälder angepasst haben und ein entsprechend begrenztes Weltverbreitungsgebiet besitzen. Doch Buchen- und Eichenwälder sind in Deutschland auf unter zehn Prozent ihres ursprünglichen Areals zurückgedrängt worden und weniger als ein Tausendstel des ursprünglichen Bestandes blieb der natürlichen Entwicklung überlassen, der Rest unterliegt ständigen Nutzungen.
...
Was bei den "prominenten" Vogelarten aber vor allem auffällt, ist, dass sich darunter keinen einzige typische Laubwaldart findet. Der Schutz der Leitarten unserer Wälder spielte im deutschen Naturschutz der letzten Jahrzehnte eine untergeordnete Rolle, trotz unserer internationalen Verantwortung für diese Lebensgemeinschaft und trotz der schlechten Flächen- und Zustandsbilanz unserer Wälder. Wir haben uns mit Leidenschaft der "Kür" gewidmet, ohne uns Gedanken über unsere Pflicht zu machen! "

Naturschutz heute, Ausgabe 1/99 vom 5. Februar 1999
 
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Lies mal den Kunz. Da wird auch erklärt, warum man sich auf Offenlandarten konzentrieren muss. Das gilt in erster Linie im Zusammenhang mit Faltern, aber gilt auch für die Erhaltungszustände von Vogelarten.
 
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@waldameise
Hier mal eine Buchempfehlung zum Thema Artenschutz.
Du kannst dich ja dafür einsetzen, dass diese Art von Flickenteppich-Verschlimmbesserungs-Naturschutz in den entsprechenden Gesetzen berücksichtigt wird, bis dahin gelten die aktuellen Regelungen und die werden von der Commission européenne mit der hier zur Diskussion stehenden Initiative weiter voran getrieben.
Die Vorschläge in dem oben genannten Buch sind vielleicht ganz nett, aber in erster Linie was für Deinen (Vor)Garten und nicht für typische Naturlandschaften..

Und wo tauchen jetzt z.B. Streuobstwiesen in den FFH-Anhang I - Lebensraumtypen auf ?
 
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Streuobstwiesen fallen in Süddeutschland regelmässig unter Code 6510
 
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Streuobstwiesen fallen in Süddeutschland regelmässig unter Code 6510
Ja, darauf können wir uns einigen.
6510 sind Magere Flachland-Mähwiesen, da können auch ein paar Obstbäume drauf stehen.
https://www.deutschlands-natur.de/l...alopecurus-pratensis-sanguisorba-officinalis/
Für die forstliche Nutzung allerdings nicht sehr ergiebig und auch nicht gerade die typischen Wiesen in der aktuellen landwirtschaftlichen Nutzung ...

"... Durch die Änderung der Grünlandnutzung in der Landwirtschaft sind magere Flachland-Mähwiesen in der Vergangenheit stark zurück gegangen. In der konventionellen Landwirtschaft werden Wiesen mehrfach im Jahr gemäht, wobei die erste Mahd deutlich vor der Blüter der Gras- und Blumenarten liegt. Auf die nachteilige Auswirkung von Düngung wurde bereits hingewiesen. ,.."

Um da das Verschlechterungsverbot der FFH-Richtlinie einhalten zu können, sind schon gewisse Zugeständnisse bei der Nutzung notwendig ...
 
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z/7

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Mit dem Buchenwald tappst Du gleich in mehrere Fettnäpfchen. Nur eines: da stocken heut meist Eichenwälder, die ohne menschliche Hilfe längst Buche oder sonstwas wären. Die meisten der genannten Waldtypen findet man in der Form nur, weil Mensch Hand angelegt hat. Parkähnlich. Wieher. Aber klar, Freiheit für den Hirschkäfer.

Hilft nix. Alles olle Kamellen. Deine Hainsimsen-Waldgersten-Labkraut Meisterbuchenwälder nippeln grade im großen Stil ab. Vorschläge?
 
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Um da das Verschlechterungsverbot der FFH-Richtlinie einhalten zu können, sind schon gewisse Zugeständnisse bei der Nutzung notwendig ...
Ach sach an. Naturschutz in Europa funktioniert fast immer nur mit Nutzung, weil die Schutzgüter durch Nutzung entstanden sind. Deshalb habe ich Dir auch Kunz empfohlen.
 
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Ich dreh den Spieß mal um. Warum sind so viele bewirtschaftete Wälder als NSG oder FFH-Gebiet ausgewiesen?
 
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Das konzeptionelle Rückgrat in der Fläche des europäischen Naturschutz sind FFH- und SPA-Richtline, und das wird mit der Initiative der Commission européenne konsequent weitergeführt.
Priorität haben dabei natürlich primäre Ökosysteme mit ihrem gesamten Artenspektrum, die für den jeweiligen Raum typisch sind.
Dabei fällt die Notwendigkeit typischer Nutzer wie Forstlingen oder Landwirten schon mal weitgehend durch das Raster.

An zweiter Stelle kommen dann sekundäre Ökosysteme, die über Nutzung entstanden sind und eine gewisse Artehvielfat aufweisen.
Das kuriose ist, dass sogar solche Systeme mit den aktuellen Bewirtschaftungsmethoden übernutzt und in der Artenvielfalt stark eingeschränkt werden.
Deshab ist der Hinweis, dass die aktuelle Form der Nutzung zum Schutz notwendig sei, im besten Fall naiv, meist aber einfach eine Ausrede.
Das wird die Commission européenne bei der Stärkung der Naturvielfalt berücksichtigen, ob es manchem gefällt oder nicht.

...
Hilft nix. Alles olle Kamellen. Deine Hainsimsen-Waldgersten-Labkraut Meisterbuchenwälder nippeln grade im großen Stil ab. Vorschläge? ...
Finger weg und erst mal wachsen lassen, damit man erkennen kann, was sich durchsetzt.
Die Pflanzen sind an solche Temperaturen z.B. aus den Zwischeneiszeiten angepasst und wahrscheinlich wesentlich robuster als Hubschrauber-Förster glauben.

Ich dreh den Spieß mal um. Warum sind so viele bewirtschaftete Wälder als NSG oder FFH-Gebiet ausgewiesen?
Weil die anderen von der Forstwirtschaft fast vollständig zerstört wurden.

"... Doch Buchen- und Eichenwälder sind in Deutschland auf unter zehn Prozent ihres ursprünglichen Areals zurückgedrängt worden und weniger als ein Tausendstel des ursprünglichen Bestandes blieb der natürlichen Entwicklung überlassen, der Rest unterliegt ständigen Nutzungen. ..."
 
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z/7

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Wer spricht von der aktuellen Form der Nutzung? Ich schrub, "wie" ist verhandelbar, nicht aber "ob".

Und ich kann Dir eins versprechen, die c.e. wird noch ganzganzganz kleine Brötchen backen. Das ist erst der Anfang.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
natürlich primäre Ökosysteme
Falsch, zeig mal in Deutschland!


Dabei fällt die Notwendigkeit typischer Nutzer wie Forstlingen oder Landwirten schon mal weitgehend durch das Raster.

Falsch, man hat nur großzügig aus der Bewirtschaftung harausgenommen.

Das kuriose ist, dass sogar solche Systeme mit den aktuellen Bewirtschaftungsmethoden übernutzt

Klar, Nachhaltigkeit galt nur für diese Flächen nicht.

Das wird die Commission européenne bei der Stärkung der NAturvielfalt berücksichtigen

Falsch, bedient werden in erster Linie die ideologischen Gesichtspunkte, habenwill, etc.
Biodiversität oder gar der Artenschutz fällt da ganz schnell hinten runter, wenn es Geld kostet.

ob es manchem gefällt oder nicht.
Richtig, ohne Rücksicht auf Verluste - egal ob bei Arten oder Geld oder Privatbesitz. Kommunistische Tendenzen an allen Ecken und Enden.


CdB
 

z/7

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Doch Buchen- und Eichenwälder sind in Deutschland auf unter zehn Prozent ihres ursprünglichen Areals zurückgedrängt worden und weniger als ein Tausendstel des ursprünglichen Bestandes blieb der natürlichen Entwicklung überlassen, der Rest unterliegt ständigen Nutzungen. ..."
Was kompletter Blödsinn ist, es gibt praktisch gar keine natürlichen Wälder in Deutschland, und was wir an künstlichen Wäldern haben, wurde von der Forstwirtschaft begründet. Auf von der Landwirtschaft gerodeten Flächen oder von Bergbau und sonstiger Industrie devastierten Flächen. Deine Schuldigen such bitte woanders.
 
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Falsch, zeig mal in Deutschland!
CdB
Was kompletter Blödsinn ist, es gibt praktisch gar keine natürlichen Wälder in Deutschland, ...

Wälder kann man z.B. so erkennen, Stichwort "ungestörte Habitattradition" :
https://www.waldwissen.net/de/lebensraum-wald/naturschutz/artenschutz/urwaldreliktarten
https://www.lwf.bayern.de/biodiversitaet/biologische-vielfalt/157973/index.php?layer=rss
https://www.afsv.de/download/literatur/waldoekologie-online/waldoekologie-online_heft-2-9.pdf

Ich bin übrigens kein Freund der Brüsseler Krake, ich sage euch nur, wie es läuft.
Man bekommt, was man bestellt hat.
 
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