Dierwes: "... hatte auch keine Nerven an der Verstellung rumzuschrauben und es zu verschlimmbessern."
Francisco: "Das mit dem Verstellen der kleinen Kugel ist kein Hexenwerk, es dauert nur ein bisschen."
Die Verstellung geht sogar erstaunlich schnell, und sehr genau. Die Anleitung des Herstellers findet sich hier:
https://forum.wildundhund.de/attachments/einschiessanleitung-d99-duo-trio-pdf.17697/. In der praktischen Anwendung kann man dann wie folgt vorgehen:
Die Annahme hierbei ist, dass das Zielfernrohr bereits auf die Treffpunktlage des oberen (mittleren) Laufes justiert ist. Auf offensichtliche Details wie Lösen und Festziehen der Konterschrauben oder Drehrichtung der Verstellschrauben gehe ich hier nicht ein, siehe dazu ggf. bitte die o.g. Anleitung.
Die Verstellung berechnet sich grundsätzlich aus: ¼ Umdrehung ≙ 90 Grad ≙ 6 cm auf 100 Meter – also 1 Grad ≙ 0,067 cm auf 100 Meter.
Man macht die gewünschte Anzahl Schüsse, rechnet deren Mittelwert (in rechts und in hoch) aus, und dann die Entfernung (rechts, hoch) dieses Mittelwertes vom gewünschten Treffpunkt (üblicherweise 0 cm rechts 4 cm hoch).
Die Berechnung der Verstellung geht dann, zum Bespiel, so: liegt der Mittelwert der Schüsse 7 cm tief (also 7 cm unter dem gewünschten Treffpunkt), dann muss Verstellschraube verdreht werden um 7 cm / 0,067 cm ≙ 104 Grad.
Zum sehr genauen Verstellen braucht man schließlich einen passenden Schraubendreher, an dem eine Peilmarke (im nachstehenden Bild das Blatt einer Fühlerlehre, ein stabiler Pappstreifen tut es aber auch) beweglich, aber nicht zu locker festgemacht wird. Ein Geodreieck wird dann mit seinem Nullpunkt genau unter der zu verstellenden Schraube (der oberen oder der seitlichen) positioniert, wozu selbstverständlich die Waffe passend abgelegt werden muss, auf die Seite oder hochkant (z.B. mit Hilfe eines Sandsackes). Dann wird der Schraubendreher in die Schraube eingesetzt und die Peilmarke parallel zur langen Seite des Geodreiecks ausgerichtet – ohne aber den Schraubendreher / die Schraube selbst zu drehen! – wobei von senkrecht oben über die Peilmarke visiert wird. Nun muss der Schraubendreher und damit die Schraube nur noch um den gewünschten Winkel verdreht werden, dabei wird wieder von senkrecht oben über die Peilmarke visiert, jetzt auf die Winkelmarkierung bei der gewünschten Gradzahl. Fertig. (Bei Verstellung um mehr als 180 Grad analog vorgehen, nur eben mit zweimaligem Ansetzen des Schraubendrehers).
Diese Verstellung ist ohne besondere Sorgfalt innerhalb von plus/minus 3 Grad, also innerhalb von plus/minus 2 mm auf 100 Meter, genau, und damit sogar genauer als die eines Zielfernrohres mit 1 cm pro Klick. Verstellung innerhalb von plus/minus 1 cm auf 100 Meter, was in den allermeisten Fällen wohl reicht, geht auch mittels groben visuellen Schätzens des Winkels an der Verstellschraube selbst (ggf. Ausgangsstellung des Schraubenschlitzes mit Bleistiftstrich auf der Laufbrille markieren).
Ein abschließender Probeschuss empfiehlt sich selbstverständlich immer, allein schon um auszuschließen, dass man die Verstellschraube in die falsche Richtung gedreht hat.
Waidmannsheil
Hasenkamp