Dachsbracke mein nächster Hund ?

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Ein Jagdfreund führt eine Schwarzwaldbracke, einen Wälderdackel. Der Hund ziert sich auch mit 14 Monaten noch mit dem Spurlaut.

Aber ich würde echt ein Fass Bier wetten, dass sich das gibt. Rein gefühlsmäßig... Sichtlaut ist er... Hat das schon mal jemand gehabt, dass sich da noch eine Verbesserung ergeben hat? Nach der ersten DJ vielleicht?

Im übrigen ist es sehr schwer hier im Sauerland Jagdgelegenheiten für ganz junge Bracken zu finden. Selbst das örtliche Forstamt, die allermeisten Förster dort führen deutsche Bracken, lehnen das eher ab, wenn der junge Hund noch kein Jahr alt ist.

In den Regionen, in denen die Besitzer von Kalles Wurfgeschwistern beim Forst arbeiten, ist das wiederum ganz normal...
 
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ziert sich auch mit 14 Monaten noch mit dem Spurlaut.
Da würd ich sagen, das sieht eher schlecht aus und Dein Gefühl trügt Dich...
Die Wälder sind weit gespreitet - je nachdem wer da wieder irgendwas hineingekreuzt hat.

Mein Vater hatte 2003 einen Wälderdackel-Rüden angeschafft, ein niedrigläufiges Prachtexemplar, das als Test mit 4 Monaten mal von der Leine gelassen, sich im Farn vor uns selbst einen Has suchte und darauf 20 min laut fort war, durch dick und dünn.
Entnervt stand mein Vater dort, bis der kleine Max sicher wieder aufschloss...
Durch meinen Langjäger-Franzosen (GBGV) waren meine Nerven damals schon längst gestählt...

Heute seh ichs gelassen und jede Minute mehr, die meine Hunde weg sind, freut mich. Ich höre, wenn sie arbeiten und ich vertraue, daß sie sicher zurückkehren; GPS tut das Übrige.

In jedem Revier gibt es Gelegenheit für junge Stöberhunde und Bracken (Hasen!) - man muß nur mal den ganzen anderen Jagd-Kram der Frühprägung und Einschulung der jungen Hunde unterordnen.
Die Angst, ein Hund könnte stören, ist völlig unbegründet - junge Hunde machen nichts kaputt und wenn der Spurlaut da ist, schon 3x nicht.

Die Einstellung, ein junger Hund soll im ersten Jahr noch gar nicht jagen hat sich heute gewandelt gegenüber der sinnvollen Prägung auf das Wild, woran er hinterher arbeiten soll.
Wer ein Jahr mit einer Bracke nur strikten Gehorsam macht, bekommt nur schwer einen jagenden Hund, der seinem Ursprung entsprechend arbeitet.
Aber "Schweiß" ist ja modern, alle wollen einen Hund für Schweiß oder zum "Durchgehen"...
 
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Die Einstellung, ein junger Hund soll im ersten Jahr noch gar nicht jagen hat sich heute gewandelt gegenüber der sinnvollen Prägung auf das Wild, woran er hinterher arbeiten soll.
Wer ein Jahr mit einer Bracke nur strikten Gehorsam macht, bekommt nur schwer einen jagenden Hund, der seinem Ursprung entsprechend arbeitet.
Aber "Schweiß" ist ja modern, alle wollen einen Hund für Schweiß oder zum "Durchgehen"...
Hallo Busch.

Ich gebe Dir mit Deinem Beitrag grundsätzlich Recht. Allerdings halte ich es für schlecht, den jungen Hund bewusst an anderes Wild heranzuführen, bis er nicht sicher spurlaut an Hase und Fuchs ist.
Habe bereits Hunde gesehen, die sicheren Fährtenlaut zeigten, aber keinen Spurlaut, weil sie so eingearbeitet wurden.
Es ist nach meiner Überzeugung sehr wichtig, die jungen Hunde gezielt auf Hasen- und Fuchsspur einzuarbeiten.

wipi
 
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z/7

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Interessant, kannst Du das bitte einmal erklären? Damit der Hund lernt, auf der eigenen / Führerfährte zurückzukommen oder gar um diese als „Begrenzung“ zu erkennen ?
Keins von beidem. Da geht es nur darum, dem Hund schon mal die Möglickeit zu geben, eine Fährte oder Hochwind wahrzunehmen, an die er sich bestenfalls erinnert und sofort nach dem Schnallen aufsucht, oder ihn zumindest motiviert, Suchen zu gehn.

Das Zurückfinden zum Führer ist angewölft, und Bogenreinheit ist Erfahrungssache. Beides greift auf den phänomenalen Orientierungssinn von Bracken zurück. Meine nutzen beispielsweise ihre Hinfährte nur dann bei der Rückkehr, wenn sich nix direkteres und /oder bequemeres anbietet wie etwa ne Forststraße. AUCH in unbekannten Jagdgründen, wohlgemerkt.
 

z/7

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Hallo Busch.

Ich gebe Dir mit Deinem Beitrag grundsätzlich Recht. Allerdings halte ich es für schlecht, den jungen Hund bewusst an anderes Wild heranzuführen, bis er nicht sicher spurlaut an Hase und Fuchs ist.
Habe bereits Hunde gesehen, die sicheren Fährtenlaut zeigten, aber keinen Spurlaut, weil sie so eingearbeitet wurden.
Es ist nach meiner Überzeugung sehr wichtig, die jungen Hunde gezielt auf Hasen- und Fuchsspur einzuarbeiten.

wipi
Bei der Frage von @rockpapst geht es nicht um das Wecken des Spurlautes, sondern um das Lösen vom Führer zum Stöbern. Völlig andere Baustelle. Spurlaut ist der gute ja schon.

Zu häufiges Ansetzen auf Hasenspuren durch den Führer in früher Jugend kann nämlich einen ähnlichen Effekt haben wie das Durchgehen oder zuviel Riemenarbeit: der Hund entwickelt die Vorstellung, daß Fährten prinzipiell vom Führer gesucht werden, und er darf vollstrecken. Für einen Hund, der selbst suchen soll, kontraproduktiv.
 
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Hallo Busch.

Ich gebe Dir mit Deinem Beitrag grundsätzlich Recht. Allerdings halte ich es für schlecht, den jungen Hund bewusst an anderes Wild heranzuführen, bis er nicht sicher spurlaut an Hase und Fuchs ist.
Habe bereits Hunde gesehen, die sicheren Fährtenlaut zeigten, aber keinen Spurlaut, weil sie so eingearbeitet wurden.
Es ist nach meiner Überzeugung sehr wichtig, die jungen Hunde gezielt auf Hasen- und Fuchsspur einzuarbeiten.

wipi
so wars gemeint...dennoch sollte man ihm den Artgeruch von Sauen als späteres Jagdwild nicht vorenthalten
(nat. nicht zum Stöbern in die Brombeerplatte schicken).
 
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....

Zu häufiges Ansetzen auf Hasenspuren durch den Führer in früher Jugend kann nämlich einen ähnlichen Effekt haben wie das Durchgehen oder zuviel Riemenarbeit: der Hund entwickelt die Vorstellung, daß Fährten prinzipiell vom Führer gesucht werden, und er darf vollstrecken. Für einen Hund, der selbst suchen soll, kontraproduktiv.
die ersten paarmal bis er weiß um was es geht macht wirklich nichts aus, auch nicht wenn er ein-/zweimal auf einen sichtigen hasen geschnallt wird. dann muss man ja eh anfangen ihm beizubringen dass er selbständig suchen und finden muss, aber vorher soll/muss man ihm auch zeigen WAS er suchen soll. zielloses herumlaufen bringt auch nix (ausser dass er zum mäusegraben anfängt oder eichhörnchen jagt)

desweiteren ist für MICH wichtig dass ich den hund nicht lobe wenn ich nicht weiß was er gejagt hat. beim reh wird der junge hund (wenn möglich) auf der fährte abgefangen wenn er es jagt. ist der fuchs/hase bestätigt dann muss man ihn natürlich überschwenglich loben wenn er zurückkommt.
 
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Bei der Frage von @rockpapst geht es nicht um das Wecken des Spurlautes, sondern um das Lösen vom Führer zum Stöbern. Völlig andere Baustelle. Spurlaut ist der gute ja schon.

Zu häufiges Ansetzen auf Hasenspuren durch den Führer in früher Jugend kann nämlich einen ähnlichen Effekt haben wie das Durchgehen oder zuviel Riemenarbeit: der Hund entwickelt die Vorstellung, daß Fährten prinzipiell vom Führer gesucht werden, und er darf vollstrecken. Für einen Hund, der selbst suchen soll, kontraproduktiv.

jein, ne gewisse Gefahr ist das sicherlich, andererseits lernt der Hund natürlich erst gar nicht, dass (auch bei der freien Jagd) primär die Arbeit auf der/im Anhalt an die Fährte zum Erfolg führt/führen soll, wenn er sich erinnert, "hoppla, da vorne rechts hat´s vorhin nach Sau/... gestunken, da geh´ ich doch mal direkt hin." Damit ist ja auch keine eigentliche Suchleistung des Hundes verbunden.
Die Allüre mit passendem Wind an dem Einstand entlang zu laufen, kriegen sie früh genug drauf.
Ansonsten gibt´s ja normalerweise zu dem "sich-in-den-Wald-setzen-und-den-Hund-zu-lösen" normalerweise auch ne ausbildungstechnische "Vorgeschichte", sei es die Futterschleppe oder das scheinbar ziellose Spazierengehen mit dem Welpen/Junghund" durch den Bestand an der Schleppleine, bei dem der Hund die Richtung (aber nicht die Geschwindigkeit) bestimmen darf.
 

z/7

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Damit ist ja auch keine eigentliche Suchleistung des Hundes verbunden.
Das Erinnern gehört für mich aber schon auch zu den erfolgsbedingenden Leistungen eines Stöberhundes. Wie oft erlebt man es, daß der Hund nachdem ein Stück vor ihm geschossen wurde, stehenden Laufes umdreht, wieder in den Bereich zurückkehrt, wo er das Stück hochgemacht hatte und dort das nächste rausdrückt?
 

z/7

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die ersten paarmal bis er weiß um was es geht macht wirklich nichts aus, auch nicht wenn er ein-/zweimal auf einen sichtigen hasen geschnallt wird. dann muss man ja eh anfangen ihm beizubringen dass er selbständig suchen und finden muss, aber vorher soll/muss man ihm auch zeigen WAS er suchen soll. zielloses herumlaufen bringt auch nix (ausser dass er zum mäusegraben anfängt oder eichhörnchen jagt)

desweiteren ist für MICH wichtig dass ich den hund nicht lobe wenn ich nicht weiß was er gejagt hat. beim reh wird der junge hund (wenn möglich) auf der fährte abgefangen wenn er es jagt. ist der fuchs/hase bestätigt dann muss man ihn natürlich überschwenglich loben wenn er zurückkommt.
Das ist ja auch völlig in Ordnung so, mir ging es rein um die Quantität. Es gibt immer wieder mal übermotivierte Führer, die es mit jeglicher empfohlenen Maßnahme übertreiben, nach dem Motto, viel hilft viel. Dem ist eben nicht immer so, zuviel kann auch unerwünschte Auswirkungen haben. Grade beim jungen Hund, bei dem oft schon eine einzige Situation für den Lerneffekt genügt.
 
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Das Erinnern gehört für mich aber schon auch zu den erfolgsbedingenden Leistungen eines Stöberhundes. Wie oft erlebt man es, daß der Hund nachdem ein Stück vor ihm geschossen wurde, stehenden Laufes umdreht, wieder in den Bereich zurückkehrt, wo er das Stück hochgemacht hatte und dort das nächste rausdrückt?

Vorsicht, einer SOLCHEN Aktion ging dann aber zumindest die Suchleistung hin zum ersten Stück voraus... immer dran denken, wir redeten bislang vom Lernen, sich vom HF zu lösen und vom Lernen, dass die Arbeit auf der (selbst gesuchten) Fährte zum Erfolg führt.
 
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Wälderdackel sind leider extreme Wundertüten. Da wäre mir jede richtige Bracke aus dem Tierschutz lieber.

Macht ja auch Spaß
nö, man muß nur wissen, aus welcher Linie sie kommen.
Wir hatten damals einen Tip auf einen großen Schwarzwald-Hof, der immer gute Hunde hatte und wurden nicht enttäuscht; der Fehler war nur, nicht 2 Stck mitgenommen zu haben... ;)

Über (Jagd-)Hunde aus Tierschutz weiß man überhaupt nichts und eine Bracke aus Tierschutz wäre dann nochmal das allerletzte...

"Macht ja auch Spaß"
Mir nicht - meine Hunde sollen gut jagen, für mich und andere - dann spiel ich nicht schreiender Treiber und trag den Hund an die Arbeit.
 
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Die nächsten 5-10 Jahre werden zeigen, welche Art der Bejagung sich durchsetzen wird. Ich glaube eine Situation wie diese, ich spreche vom umliegenden Sauerland, gab es noch nie. Ich bin echt gespannt, was sich im nächsten Herbst zur DJ Saison bei uns abspielen wird.

Vor meinem geistigen Auge sehe ich auf jeden Fall einige Durchgeher, die besonnen am Rand einer Fläche stehen und die Hunde jagen lassen, mehr!

Aber ich bin kein großer Jäger... Vielleicht sehe ich das auch völlig falsch...
 
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Die nächsten 5-10 Jahre werden zeigen, welche Art der Bejagung sich durchsetzen wird. Ich glaube eine Situation wie diese, ich spreche vom umliegenden Sauerland, gab es noch nie. Ich bin echt gespannt, was sich im nächsten Herbst zur DJ Saison bei uns abspielen wird.

Vor meinem geistigen Auge sehe ich auf jeden Fall einige Durchgeher, die besonnen am Rand einer Fläche stehen und die Hunde jagen lassen, mehr!

Aber ich bin kein großer Jäger... Vielleicht sehe ich das auch völlig falsch...
Die Zeiten der großen Treiberketten ist sicher vorbei. Ich empfinde es hier in BY als sehr angenehm, dass viele Hunde und max. ein paar einzelne Treiber dabei sind, um ggf. schnell am Bail zu sein. MEn wesentlich effektiver.
 

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