Damspießer in der Brunft

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marder14

Guest
Ich bin ein großer Freund von Damwildbret und werde erstmals während der Brunft auf Damwild jagen. Klar, das Wildbret von einem Schaufler in der Brunft möchte ich nicht, aber wie ist es bei einem Spießer? Hat er schon den typischen Brunftgeruch-/geschmack oder sollte man ausschließlich auf weibliches Damwild zurückgreifen? Kälber sind mir übrigens noch ein bisschen zu "zart".
 

ElCaracho

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Da musst du dir bei einem Spiesser keine Gedanken machen.
 
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Hmm... widerspreche ungern aber in meinem Revier, und den anliegenden Nachbarrevieren bei denen Damwild ebenfalls Standwild ist, die starken Liebenberger Schaufler durchziehen und allgemein größere Strecken Damwild jährlich ihren Weg in Teller, Töpfe, den Grill oder die Tiefkühtruhe finden....käme keiner auf die Idee, Spießer während der Brunft zu bejagen - geschweige denn zum Zwecke der Gewinnung eines köstlichen Wildbrets.
Teilweise nehmen Spießer schon sehr aktiv an der Brunft teil oder schauen zumindest bei Nebenbrunftplätzen dem Treiben interessiert zu und man kann bei einigen auch regelrechte Brunftflecken beobachten. Der Geschmack des Wildbrets ist meiner unmaßgeblichen Erfahrung nach keinesfalls mit der eines Sommer- oder Winter-Spießers vergleichbar, und dann hat man viele Kilogramm suboptimalen Wildbrets in der Truhe und mümmelt sich da so ohne rechte Lust durch, während man einige Wochen vorher oder nachher ein kulinarisches Spitzenprodukt gewinnen könnte.

Weibliches Wild wird i.d.R. auch geschont, weil erstens (Binsenweisheit) der Brunftbetrieb durch eine Kahlwildjagd in Nähe der Brunftplätze gestört ist und zweitens der angestrebte Kalb-Tier Kombinationsabschuss schierig ist, da die Kälber sich für die Zeit wo sich die Tiere in der Nähe der Brunftkuhlen aufhalten in weiterem Abstand dazu zusammen rudeln und warten.

Die sehr selektive Jagd während der Brunft gehört dem alten, reifen Schaufler.

Damwildhege_Damwildbrunft_DamaFallowDeer_Adolf_Schilling_6.jpg
 
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Den der gemeine Begeher nicht frei hat 😜

Bei mir ja ! Der Begeher, der dieses Jahr einen AK III oder IV Hirsch seiner Wahl frei hat, hat sich durch großes Engagement in der Schwarzwildjagd und regelmäßige Hilfe bei Reviereinsätzen hervor getan. Hat seinen ersten Jagdschein vor drei Jahren (etwa) gelöst.

Für seinen Einsatz gibts dieses Jahr einen Hirsch.

Haben bei den AK III und IV Hirschen jeweils einen im Plan und könnten kurzfristig noch je einen dazu bekommen.

Die Stelle, wo der Begeher einen für ihn attraktiven Hirsch beobachten und durch kleinere Brunftkuhlen seine vorbrunftige Aktivität bestätigen konnte, ist für ihn reserviert. Drücke ihm die Daumen, dass es klappt.
 
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Bei mir ja ! Der Begeher, der dieses Jahr einen AK III oder IV Hirsch seiner Wahl frei hat, hat sich durch großes Engagement in der Schwarzwildjagd und regelmäßige Hilfe bei Reviereinsätzen hervor getan. Hat seinen ersten Jagdschein vor drei Jahren (etwa) gelöst.

Für seinen Einsatz gibts dieses Jahr einen Hirsch.

Haben bei den AK III und IV Hirschen jeweils einen im Plan und könnten kurzfristig noch je einen dazu bekommen.

Die Stelle, wo der Begeher einen für ihn attraktiven Hirsch beobachten und durch kleinere Brunftkuhlen seine vorbrunftige Aktivität bestätigen konnte, ist für ihn reserviert. Drücke ihm die Daumen, dass es klappt.


Nobel!
 
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Und was passiert mit DEM Wildbret?

Das ist immer eine wirklich diffizile Sache - das Wildbret aller gestreckten Stücke gehört bei uns immer dem jeweiligen Erleger und im "brunftigen" Fall natürlich auch. :p

Die beiden letzten alten Hirsche wurden von ihren jeweiligen Erlegern nicht ganz zufälliger Weise deutlich NACH der Brunft gestreckt (waren einmal ein Mitpächter und letztes Jahr ein Begeher). Ich habe meinen letzten Schaufler vor drei Jahren gegen Ende November geschossen. Die Filets waren klasse, und die anderen Edelteile auch - das sonstige Wildbret wurde zu Hackfleisch und Gulasch verarbeitet und war ebenfalls tadellos.

Irgendwie hätte ich Schwierigkeiten, und ich glaube das geht meinen Mitjägern hier ähnlich, ein Stück nur seiner Knochen wegen in die ewigen Jagdgründe zu expedieren. Und das Wildbret als ungewünschtes Nebenprodukt zurück zu behalten. Aber das muss jeder Jäger selber entscheiden - die frei gegebenen Hirsche dürfen selbstverständlich auch in der Brunft gestreckt werden.

Die beiden Rothirsche, die ich zusammen mit einem guten Freund Anfang September 2019 in Ungarn geschossen habe, waren jeweils 280kg Recken und somit wahre Wildbret Berge.

Die Frage, was mit "meinem" Hirsch danach passiert hat mich schon vorab bewegt und ich war sehr erleichtert, als mir der über beide Ohren strahlende Berufsjäger versicherte, dass die Hirsche bei minus 40 Grad für 4 Wochen eingefroren danach ganz perfekt seien und dann für 4€/kg weiter verkauft werden können...

Nun sind die Ungarn wahre Meister im Würzen ihrer Fleischgerichte und Würste und so mögen auch scharfer Paprika und co. eine gewisse Rolle spielen. Ich habe die leckeren Salamiprodukte aus ungarischer Herstellung jedenfalls seitdem immer mit einer gewissen erleichterten Dankbarkeit angschaut - und genossen. Mögen dort viele wohlschmeckende Trophäen-Hirsche verarbeitet worden sein. ;)

Hirschsalami-scharf-180g_600x600@2x.jpg


So, bin etwas abgekommen von der nicht gestellten Frage, was ich in Punkto Verwertung machen würde, wenn ich in der Brunft den Lebensschaufler vor hätte....

Meine Antwort: Ich habe in der Jagdgruppe einen netten Ungarn... vielleicht hätte der noch eines seiner Riesen-Gläser mit von seiner Mama selbstgemachtem, scharfem Paprika Pulver für mich übrig...:giggle:
 
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Danke für die ausführliche Antwort! Dann scheint ja an der „Frost-Methode“ bei Hirschen (anders als bei Sauen) etwas dran zu sein...
Waidmannsheil!

Oder am guten Paprika Gewürz ;)

Aber stimmt schon - für brunftigen Hirsch würde wohl kaum einer solche Wildbretpreise bezahlen. Muss also wirklich was dran sein, an der reinigenden Frost-Methode.
 
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Vielleicht eine dumme Frage, aber kann man das Wildbret nicht roh und kalt noch gut verzehren?
Endschuldigt bitte, ich habe in der Hinsicht wenig Erfahrung.

freundliche Grüße und Waidmannsheil
 
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Vielleicht eine dumme Frage, aber kann man das Wildbret nicht roh und kalt noch gut verzehren?
Endschuldigt bitte, ich habe in der Hinsicht wenig Erfahrung.

freundliche Grüße und Waidmannsheil

Waidmannsheil !

Als Carpaccio lässt sich frisches und hygienisch einwandfreies Wildbret sogar sehr gut kalt genießen. Geht auch mit Rehwild sehr gut und ich mag das auch sehr aus dem delikaten Wildbret eines Elands.

https://www.jaegermagazin.de/jaeger-praxis/wildrezepte/carpaccio-vom-reh/

Im fraglichen Brunft-Kontext dieses Fadens jedoch sicherlich eher weniger zum empfehlen....
 
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