Das Fett muß weg...Hülsenbearbeitung Hornady One Shot als Alternative ?

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Moin,
meine Wiederladerkarriere währt noch nicht sehr lange, aber das Hülsen fetten und besonders das entfetten geht mir auf den Keks.

Nach diversen Versuchen mit Graphitpulver und irgendwelchem weißen Pulver von Forster ( nicht aus Kolumbien ), das mir fast die Matritze ruiniert hätte, bin ich jetzt auf Hornady "One Shot" gekommen.

Zumindest beim Halskalibrieren gehe ich nun so vor:
1. Mit Bronzebürste Hals und Schulterbereich kurz "durchschruben"
2. Mit One Shot außen und kurz innen ( Hals und Schulterbereich ) einsprühen
3. Kalibrieren
4. Außen abwischen, mit Waschbenzin.
5. Mit Nylonbürste ( ebenfalls mit Waschbenzin ) kurz Hals und Schulterbereich ( innen ) säubern.

Funktiert ganz gut soweit ( kalibrieren und setzen ), aber:

100% bekommt man das Zeug nicht weg, aber der Hersteller und diverse Amiforen behaupten, daß One Shot keinen Einfluß auf Abbrandverhalten etc. hat.

Kann dies jemand bestätigen ?

Oder kann man es ganz unbehandelt drauf lassen ?


Da man ja viel Zeit in die Wiederladerei investiert, möchte ich mir natürlich keine zusätzliche Fehlerquelle einfangen.

Bisher konnte ich keine ( negativen ) Effekte aus dieser Vorgehensweise feststellen.
Allerdings ist meine Versuchsreihe noch überschaubar.


Danke für sachdienstliche Hinweise

Krischi
 

JMB

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Zum One-Shot kann ich Dir leider nichts sagen, aber sonst ...

Als ich mit dem WL anfing haben wir das Fett (RCBS CaseLube) noch mit Tetrachlorkohlenstoff entfettet ... :unbelievable:

CaseLube2 ist wasserlöslich und viel einfacher zu entfernen (s.u.).
Da mir das Fettkissen aber auf die Nerven ging (schon nach wenigen Jahrzehnten :lol: ) und mir als Sparbrötchen die käuflichen Sprays zu teuer erschienen habe ich Rezepte aus dem Internet probiert:
Adeps Lanae o. wasserfreies Wollfett (sollte in Deiner Heimat zu kriegen sein ;-)) mit Isopropanol in verschiedenen Konzentrationen.
Bei 1 + 5 war die Schmierwirkung für das Kalibrieren gut, nur hatte ich den Eindruck, dass es sich nicht gut entfernen ließ, es schien immer ein feiner Film zurückzubleiben; bei geringerer Lanolin-Konzentration ging das Kalibrieren schwer, so dass ich das nicht weiter verfolgt habe.
Das Lanolin löst sich schwer, muss jedes mal aufgeschüttelt werden.
Angeblich ist das Dillon Pumpspray auch nichts anderes.

Nächster Versuch:
CaseLube2 mit Isopropanol 1 + 6 geht wunderbar und lässt sich gut wieder entfernen.
Als Zerstäuber verwende ich alte Deo-Zerstäuber, Hülsen in alte Eis- o. Tupperdose, wenige! Pumpstöße, Hülsen ein paar mal umrühren und - wichtig! - etwas "trocknen" lassen, erst wenn das Iso verdunstet ist ist die volle Schmierwirkung da.

Wenn ich den Hülsenhals innen o. nur den Hals fetten will, dann kommt etwas von dem Zeug in ein kleines Näpfchen (ca. 5 mm hoch) und ich halte die Hülsen (eine "Hand voll" auf den Tisch gestellt, damit sie alle gleich hoch stehen, mit einer Hand umfassen) kurz kopfüber rein.

Nach dem Kalibrieren wasche ich die Hülsen in Spüliwasser und nach dem Trocknen geht's weiter.
Ein feuchter Lappen würde es vermutlich genau so gut tun.


WaiHei
 
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Ich glaube ich mache etwas falsch.

Fetten mit 15W40, nach dem kalibrieren alle in ein großen Plastikbehälter und
mit Bremsenreiniger einsprühen (an der frischen Luft versteht sich).
Behälter etwas schütteln, trocken lassen und anschließend in den Tumbler.
 
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Moin,
meine Wiederladerkarriere währt noch nicht sehr lange, aber das Hülsen fetten und besonders das entfetten geht mir auf den Keks.

Nach diversen Versuchen mit Graphitpulver und irgendwelchem weißen Pulver von Forster ( nicht aus Kolumbien ), das mir fast die Matritze ruiniert hätte, bin ich jetzt auf Hornady "One Shot" gekommen.

Zumindest beim Halskalibrieren gehe ich nun so vor:
1. Mit Bronzebürste Hals und Schulterbereich kurz "durchschruben"
2. Mit One Shot außen und kurz innen ( Hals und Schulterbereich ) einsprühen
3. Kalibrieren
4. Außen abwischen, mit Waschbenzin.
5. Mit Nylonbürste ( ebenfalls mit Waschbenzin ) kurz Hals und Schulterbereich ( innen ) säubern.

Funktiert ganz gut soweit ( kalibrieren und setzen ), aber:

100% bekommt man das Zeug nicht weg, aber der Hersteller und diverse Amiforen behaupten, daß One Shot keinen Einfluß auf Abbrandverhalten etc. hat.

Kann dies jemand bestätigen ?

Oder kann man es ganz unbehandelt drauf lassen ?


Da man ja viel Zeit in die Wiederladerei investiert, möchte ich mir natürlich keine zusätzliche Fehlerquelle einfangen.

Bisher konnte ich keine ( negativen ) Effekte aus dieser Vorgehensweise feststellen.
Allerdings ist meine Versuchsreihe noch überschaubar.


Danke für sachdienstliche Hinweise

Krischi



Hoert sich für mich nach viel Arbeit an, wenn ich auf diese Weise mal 500 Schuss 223 rem präparieren würde.

Selber angefangen mit kleiner tumbler, Dann Ultraschall gekauft, jetzt wieder großer tumbler.
 
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meine methode:fetten und kalibrieren,hals nach bedarf mit bürste innen fetten.nach dem kalibrieren in tumbler mit sägemehl entfetten.ca 1 stund.durchsieben und mit granulat nachtumbeln.sägemehl gibts billig im fleischerbefarf und ist mehrfach verwendbar.
 
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Kalibrierte Hülsen stabilen Leinenbeutel, Leinenbeutel mit üblicher Wäsche in Waschmaschine mitwaschen, Hülsen sind wie neu. Mache ich aber erst seit 26 Jahren.
 
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Guten Morgen,

die weibliche Panzerechse hats raus! :thumbup:

Ich weiß nicht, ob es an der dem weiblichen Geschlecht nachgesagten Affinität für die Waschmaschine liegt :biggrin: :bye:,

oder ob sie einfach nur praktisch und unkompliziert veranlagt ist.

Mir wurde es seinerzeit auch so anempfohlen und es funktioniert tadellos. ca. 50Stück im Leinenbeutel pro Waschgang und alles ist gut und das ohne materiellen oder finanziellen Mehraufwand.


Waidmannsheil
mit Einstein


Beuterheinländer
 

JMB

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... ca. 50 Stück im Leinenbeutel pro Waschgang und alles ist gut und das ohne materiellen oder finanziellen Mehraufwand.
Du arbeitest mit Kleinstmengen? :help:

Für solche Losgrößen ist meine o. beschriebene Eisdosen-und-Spüliwasser-Methode m. E. einfacher (und ich muss nicht auf die "große Wäsche" warten).

Bei der Waschmaschinen-Methode kommen bei mir so ca. 250 Hülsen (der Größe .308 bis 9,3x62, bei Kw entsprechend mehr; entspricht etwa dem Volumen dreier Schrotpatronenschachteln) in ein abgeschnittenes und zugenähtes, bzw. am anderen Ende zugeknotetes Jeans-Bein.

Manche haben auch Bedenken wegen der aus den Hülsen evtl. ausgewaschenen Schadstoffe und waschen Hülsen deshalb nicht zusammen mit Wäsche, sondern getrennt.


WaiHei
 
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Moin zusammen,

@jmb:
dass ich nur ca. 50 Hülsen gleichzeitig wasche, heißt nicht, dass ich nur Kleinstmengen wasche.

50 sind die Zahl pro Waschgang, aufgearbeitet wird in der Regel ein gleiches Los, gerade, wenn es an Wettkampfmunition geht.


Waidmannsheil
mit Einstein


Beuterheinländer
 
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Funktionieren tut alles, was zum Ziel führt. Mehr oder weniger umständlich.

Es gibt ja nicht umsonst den Spruch "Versuch macht kluch". Und so habe ich diverse
Methoden probiert. Zum Beispiel mit Bremsenreiniger entfettet.
Vorweg, wer Langeweile hat, sonst nix zu tun, Geld übrig und masochistisch veranlagt ist,
dem ist diese Methode durchaus zu empfehlen ...

Inzwischen mache ich Folgendes (dass es die beste Methode ist, will ich nicht behaupten, ich mache es einfach so, weil es hervorragend funktioniert):

1) Hülsen (sofern sie nicht im Dreck gelegen haben) fetten mit "Imperial Die Wax" (heisst inzwischen etwas anders und wird von Redding vertrieben)
und kalibrieren.
2)Fettige und kalibrierte Hülsen ins Ultraschallbad (Tickopur 77, bei 70°C).
3) Blitzblanke Hülsen abspülen und zwischen 50° und 90° im Backofen trocknen.
4) Getrocknete Hülsen in den Tumbler (Walnussgranulat mit ein, zwei Spritzern "Finesse-it" von 3M).
5) Sichtkontrolle und ggf. Granulatreste aus den Zündglocken popeln. Fertig.

Zu 1) Hülsen aus dem Dreck vorher entzündern und ins Ultraschallbad. Sind dann zwar mehr Arbeitsgänge, aber man versaut sich nicht die Matrize.
Zu 2) Hülsen werden in heissem Tickopur 77 blitzsauber und fettfrei, wären nach dem Trocknen ladefertig.
Zu 4) Dieser Arbeitsgang ist eigentlich überflüssig. Aber das Auge schiesst bekanntlich mit (bei mir jedenfalls) :)
Das 3M-Zeugs ist aus dem Autolackierer Fachbedarf, silkon- und fettfrei und wird verwendet, um beigeschliffenen Decklack auszupolieren. Ergebnis
ist überragend, wer an einem Wiederladerhülsenpolierwettbewerb teilnehmen möchte, dem lege ich meine Methode schwer ans Herz.
Zu 5) Hört sich nervig an, ist es aber nicht. Sichtkontrolle ist sowieso angesagt.
 
O

obihoernchen52

Guest
Ich sprühe immer WD 40 auf einen Lappen reibe mit dem die Hülsen ab und fertig.
Hülse ist danach sauber und leicht eingefettet.
 
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30 Apr 2014
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Kalibrierte Hülsen stabilen Leinenbeutel, Leinenbeutel mit üblicher Wäsche in Waschmaschine mitwaschen, Hülsen sind wie neu. Mache ich aber erst seit 26 Jahren.

Habs getestet. Wir waschen kalt und umweltfreundlich mit wenig Waschpulver.
-> Bringt nix. Hülsen sehen nach dem Waschen aus wie vorher.
Wäsche wird aber sauber :)

Fazit: Ich tumblere dann mal weiter...
 

JMB

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Ich sprühe immer WD 40 auf einen Lappen reibe mit dem die Hülsen ab und fertig.
Bis zu welchen Stückzahlen machst Du das?
Gerade für's Kino bereite ich gerne mal "ein paar" Hülsen mehr vor ...
Auch bei weniger Hülsen wasche ich mit Spüliwasser, die Hülsen werden dann mit Föhn oder Baustrahler "turbogetrocknet".


Hülse ist danach sauber und leicht eingefettet.
Wofür soll letzteres gut sein?
Am Fett bleiben gerne Staub & Co kleben und im Patronenlager hat Fett überhaupt nichts verloren - jedenfalls nicht, wenn geschossen wird.

Aber viele Wege führen nach Rom.


WaiHei
 
O

obihoernchen52

Guest
Lade im Jahr so zwischen 700 -1000 Patronen.
Meist so Serien von 300 Schuss.


Probiers doch einfach mal aus!
Wirst dann feststellen das da so ein Dünner film ÖL
drauf ist das der gar nicht stört und außerdem nach ner Zeit weg ist.
 
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Kurzer Nachtrag:
ich habe jetzt mehrere Serien mit One Shot und ohne durch...

Es macht keinen Unterschied ob man entfettet oder nicht.

( nach den Einsprühen und Kalibieren, wische ich die Hülse einmal ab, kein Tumbler, waschen etc. fertig )

Spart eine Menge Aufwand zum Herkömmlichen fetten und entfetten.
 

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