Das formulieren von einem Jagdgelegenheitsgesuch

Westwood

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Hallo zusammen,

wie im Titel zu lesen, geht es um die Gesuche, welche auf verschiedenen Plattformen täglich zu dutzenden lesbar sind.

Da ich in dem Thema ``Jungjäger und Revierlose´´ ein wenig aktiv bin und eigentlich noch einen festen Schein zu vergeben hätte sehe ich mir so Gesuche auch des Öfteren ein wenig genauer an.
Was mir dabei inzwischen wirklich negativ auffällt sind die abgedroschenen Phrasen mit denen die meisten Gesuche gespickt werden....

Aus diesem Grunde würde ich gerne ein wenig eruieren welche Informationen über eine Person anderen Leuten die ab und an Möglichkeiten vergeben wichtig sind und was eher abschreckt.

Immer wieder lese ich die Phrasen ``Trophäen sind mir unwichtig, Mithilfe im Revier ist selbstverständlich, Waidgerechtes Jagen ist selbstverständlich´´ etc. etc.
Wenn das so selbstverständlich wäre würde es wohl nicht jeder explizit erwähnen.
In persönlichen Gesprächen kommt dann aber meist heraus das die Interessen doch ein wenig anders gelagert sind... (Was ja eigentlich nicht einmal verwerflich ist)
Das ist aber schon die erste rote Linie für mich, wenn Dinge die in einem Gesuch explizit angesprochen wurden am Ende doch anders sind.
Es wäre Wünschenswert wenn die Leute einfach und direkt Formulieren was Sie suchen, wenn jemand z.B. schreibt ``bin daran Interessiert gegen Hegebeitrag zwei Böcke im Jahr zu schießen´´ weiß ich wenigstens wo ich dran bin und brauche das brimborium nebendran nicht.

Sonst Interessieren mich als ``vergebender einer Möglichkeit´´ am ehesten Dinge wie:
1. Wohnort (Kreis in dem gesucht wird bzw. Entfernung zum Revier)
2. Wie viel Zeit soll/kann/wird für die Jagd aufgebracht werden
3. Jagdliche Laufbahn/Erfahrungen falls vorhanden
4. vorhandene Hunde mit evtl. Prüfung
5. vorhandene Geräte die man vielleicht einbringen möchte wie Sägen, Hochentaster, Freischneider etc.
6. Fallenschein
7. geht jemand Regelmäßig schießen
8. Wo liegen jagdliche Interessenschwerpunkte (Rehwild, Sauen, Raubwild etc... Nicht jeder Jagd gern alles)
9. Hegebeitrag (ich weiß schwieriges Thema, kann aber offen drüber gesprochen werden)
10. Wünsche an die Jagdgelegenheit (möchte man Hunde ausbilden, bestimmte Bereiche besser kennen lernen etc.)

Sicherlich habe ich zwei dutzend Punkte vergessen, allerdings kommt es zu den oben genannten in der Hauptsache auf persönliche Sympathie an.
Jeder Punkt ist in einem gewissen Maß verhandel- und/oder ersetzbar wenn mir jemand offen und ehrlich erscheint und in der Lage ist klar zu Formulieren.

Ich finde es sehr bedauerlich, dass sich manch einer nur die Zeit nimmt einen Dreizeiler für das finden einer jagdlichen Wirkungsstätte zu verfassen.
Eine Jagdgelegenheit ist im Idealfall etwas das einen viele Jahre wenn nicht ein Leben lang begleitet, meiner Meinung nach kann man deswegen ein wenig Hirnschmalz und Einfallsreichtum in das erstellen eines Gesuches Investieren.

Bei Bewerbungen ist das auch immer zu beobachten das sich die Leute an eine vermeintlich vorgegebene Form halten, auch hier sind die, die ein wenig mehr Kreativität investieren, meist Gewinner am Ende des Tages.

In diesem Sinne viel Erfolg

Westwood
 
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Aus meiner Sicht sind die von Dir genannten "Hard Facts" fast schon alles, was wirklich rein muss und mit dem sich eine Vorauswahl durchführen lässt. Alles andere kann man besser im persönlichen Gespräch klären - vor allem mit einer höheren Verlässlichkeit der Information. In ein Gesuch kann man schließlich alles Mögliche packen...
Ob so ein Gesuch besonders kreativ sein soll? Für mich persönlich wäre das kein "prognostisches Merkmal", viel wichtiger ist der persönliche Eindruck. Die "Chemie" steht für mich ziemlich weit vorn bei der gemeinsamen Jagd, und die ist schriftlich eh' nicht vermittelbar.
 

Westwood

Moderator
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Schriftlich bewirbt ist falsch ausgedrückt.
Es geht um Gesuche wie Sie auch hier im Forum zu finden sind, selbige gibt es auf versch. social Media Plattformen zu hunderten.
 
G

Gelöschtes Mitglied 8926

Guest
:ROFLMAO: (y) Ich muss auch oft grinsen, wenn ich manche "Bewerbungen" lese. Aber ich denke, dass sich der Bewerber eben erst einmal im (vermeintlich) besten Licht präsentieren möchte. Analog zur Jobbewerbung. Da schreibt auch keiner rein: "Suche Stelle mit Maximalentlohnung gegen minimale Arbeitsleistung"...:ROFLMAO:

Im Grunde genommen sind die meisten Bewerber laut Bewerbung ideale Jagdhilfsknechte. Man kann flexibel über sie verfügen zum kirren, für den Sitzbau und alle sonstigen Revierarbeiten und bekommt gegen einen angemessenen Hegebeitrag auch noch einen geselligen Typen, der keine Ansprüche stellt und lediglich ganz waidmännisch "etwas lernen" will.
 
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Schriftlich bewirbt ist falsch ausgedrückt.
Es geht um Gesuche wie Sie auch hier im Forum zu finden sind, selbige gibt es auf versch. social Media Plattformen zu hunderten.
Das ist doch genauso schräg.

Wer mit der Suche nach einer Jagdgelegenheit nach der Prüfung beginnt gehört betraft und wer dann auch noch schriftliche Gesuche aufgibt.....
 
Zuletzt bearbeitet:
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Bin immer noch der Meinung, dass man das nicht schriftlich machen sollte. Vielleicht als letzter Notnagel.

Telefonnummern der umliegenden Revier-Pächter ausfindig machen und dort anrufen. Selbst wenn es nicht gleich klappt, hat jeder Pächter jagdlich Connections und kann evtl. jemanden vermitteln, wenn dieser ein wenig hilfsbereit ist. Aus einem direkten Gespräch ergeben sich oft die interessantesten Geschichten. Man sollte natürlich nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, usw., usf...

Hat bei mir wunderbar geklappt und beim zweiten Anruf ergab sich meine heutige Jagdgelegenheit in meiner Heimatgemeinde.
 
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Bei meinem JH rufen auch immer mal wieder völlig Unbekannte an.
Er meinte, warum soll ich jemand wildfremden im Revier loslassen?

Jagd ist Vertrauenssache, seinen Nachwuchs zieht man sich selbst heran, da weiß man, wenn es soweit ist was einen erwartet oder man trennt sich deutlich davor.
In Gegenden mit JJ Mangel mag das anders sein.
 
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Wenn ich reinschreibe:
Ich mag: Raubwild bejagen
Ich mag nicht: Zu Verstößen gegen das Jagdrecht aufgefordert zu werden.

Dann hab ich zwar ehrlich meine Meinung gesagt. Und bin auf den ersten Blick vielleicht sogar noch interessant.
Auf den zweiten Blick aber dann nicht mehr. :devilish: :evil:

Den Platz kriegt dann
wer sich nix um offizielle Jagdzeiten schert wenn der Jagdherr grad seine eigenen neuen Zeiten erdacht hat.
wer auch füttert wenn der Jagdherr im Juli eine Notzeit meint erkannt zu haben.
oder nur zur Jagdzeit statt zur Notzeit massiv füttert und es offiziell eine Kirrung nennt.
und wer sich geistig davon verabschiedet, dass man nur dann Geld zahlt wenn es auch das geschriebene "entgeltliche" Papier dafür gibt.

Keine Übertreibungen oder Hörensagen dabei, sorry. Alles schon erlebt.
Ich würde auch eher wenig bis nix sagen bzw. schreiben (wollen). Und im Gespräch sieht man dann viel eher was passt und was nicht.


Ich glaub nicht, dass man über eine wie auch immer geartete Beschreibung (von keiner der beiden Seiten!) wirklich viel an Eindruck kriegt.
Wenn sich zusammenfindet was vom Räumlichen her geht und passt, dann sieht man im realen Leben weiter. Und das auch nicht unbedingt immer auf nur einen Tag.
 
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Das ist doch genauso schräg.

Wer mit der Suche nach einer Jagdgelegenheit nach der Prüfung beginnt gehört betraft und wer dann auch noch schriftliche Gesuche aufgibt.....
Na ja, manchmal zieht man in eine andere Gegend, wechselt den Job, das Revier wird neu verpachtet usw.
Und es gibt auch Menschen, die nicht mit ihren Wünschen hausieren gehen, sondern lieber etwas anonymer eine neue Gelegenheit suchen.
Mein Ding, die Pächter abzuklingeln, wärs auch nicht.
(Bei meinem schlechten Ruf würden sowieso alle sofort auflegen) :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:
 
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Mit der jetzigen Ausbildungsform in unserer Region seh ich bzgl. brauchbarem Nachwuchs schwarz, obwohl massenweise Jungjäger in den Jagdschulen ausgebildet werden. Frage mich wo die alle hin sind!?
 
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ja, wir hatten mit den Pächtern vom Nachbarrevier auch so eine Diskussion.

Denen fehlen nämlich Jäger, bzw. die vorhandenen sitzen halt mehr zu Hause, als im Feld/Wald.
Die Suche seih angeblich so schwierig und auf Fratzenbuch..... lol, da musste ich schmunzeln.... ich würde nie im Leben auf den Gedanken kommen, die Jäger fürs Revier auf Facebook zu suchen.
 

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