@carpe diem
Den Begrif "moderner Industriemensch" verstehe ich nicht ganz. Eine entwickelte Gesellschaft welche hochkomplexe Technik nutzt und weiterentwickelt, eine Gesellschaft welche diese Technik so einsetzt, dass Wohlstand und Freiheit die Folge sind. Eine solche Gesellschaft halte ich für wünschenswert. Und nachdem wir diesen Weg bis vor wenigen Jahren gemeinsam gegangen sind bin ich in dem Wunsch, dieses zu Bewahren ein Konservativer.
Wenn ein "moderner Industriemensch" eine solche entwickelte Gesellschaftsform bedeutet, so glaube ich, dass in 50 Jahren diese nicht mehr besteht. Es wird zwar weiter entwickelte Technik geben. Und sie wird in diesem Land auch genutzt werden. Maßgebliche Anstöße und Entwicklungen zu dieser Technik werden aber nicht mehr aus Deutschland kommen. Wir werden sie im Rahmen unserer Möglichkeiten importieren.
Damit einhergehend werden Wohlstand und Freiheit auf dem Rückzug sein. Die Gesellschaft wird partikularisiert. Es wird eine tribalistische Gesellschaft. sein. Diese Entwicklung wäre nicht zwangsläufig. Aber sie wird es sein. Weil: Bis ein wirksames Gegensteuern erfolgt ist der Käs gegessen. Aus verschiedenen Gründen.
Warum ich das schreibe: Sie sagen:
wir haben einfach zuviel kaputt gemacht auf der Welt - und eine Spirale angestoßen die sich nicht zurückdrehen lässt.
Das ist in meinen Augen nicht der Grund für diese rückschrittliche Entwicklung. Wir haben nichts kaputtgemacht. Unsere Väter und Vorväter haben diese moderne Welt entwickelt. Haben technischen und medizinischen Fortschritt möglich gemacht und einen beispiellosen Zuwachs an Wohlstand, Gesundheit und individuelle Möglichkeiten für die Menschen der westl. Hemisphäre in den letzten 130 Jahren bewirkt.
Und dies ging nur am Anfang auf Kosten der Umwelt. Seit gut 30 Jahren werden die wesentlichen Kennzahlen bezüglich Umwelt in Deutschland immer besser (bis auf die Verspargelung der Landschaft mit Vogelschreddermaschienen).
Es geht rückwärts weil wir vergessen wer wir sind. Weil wir uns schuldig fühlen. An allem. Am Elend der 3. Welt, wir fühlen uns schuldig wg. unserem Wohlstand. Weil wir uns schämen, Forderungen zu stellen. Weil Bildungsanforderungen immer weiter zurückgeschraubt werden. Es könnte sich ja jemand überfordert fühlen. Weil Anreize für Leistung reduziert werden. Weil wir den Kompass verloren haben für das was wichtig ist und was nicht.
Jetzt kommt die "neue Zeit" der Klimarettung. Sie wird uns noch lange beschäftigen. Zum einen eignet sich das Klimathema wg. seiner vermeintlichen Bedeutung für Leben oder Tod hervorragend um immer neue und drastische Massnahmen zu rechtfertigen. Eine echte Widerlegung der These der Alarmisten ist so schnell nicht möglich. Ist doch Regen, Schnee, Dürre, Hitze immer der Beweis für den Klimawandel. Und haben wir langweiliges Wetter so findet woanders auf dem Globus spektakuläres Wetter statt. Und das ist dann der Beweis! Zum anderen ist das Klimathema ideal geeignet, von wichigen Themen abzulenken.
Verschlechtern sich die Lebensbedingungen der hier Lebenden, so ist das nicht dem Versagen der hier agierenden Politik geschuldet sondern dem Klimawandel bzw. den Folgen. Damit ist dann alles zu erklären bzw. zu entschuldigen: Höhere Abgaben/CO2-Steuer, instabiles und teures Energienetz, Zuwanderung aus archaischen Gesellschaften (Klimaflüchtlinge), wir sind ja schuld. Reduktion von Sozialleistungen (zwangsläufig bei Einwanderung ins Solidarsystem). Wohnungsnot, alles keine Folge von schlechter Politik. Sondern Folge der Klimakatastrophe als Folge des bösen Wachstums der bösen Wirtschaft, gemacht von bösen alten weißen Männern.
Zugegeben, ich habe überspitzt. Aber in die Richtung geht es. Wir sind an der Schwelle zu einem irrationalen destruktiven Zeitalter, ausgelöst durch die Dekadenz des Wohlstandes. Was wir gehabt haben, werden wir erst erkennen wenn wir es verloren haben.