Ein gewisser F.Vogt hat bereits 1936 (!) zu dem Thema ein in der Fachwelt allseits beachtetes Werk herausgegeben"Neue Wege der Hege".Grundlage waren halt da seine Fütterungsversuche im Gatter Schneeberg.Die Nachhaltigkeit der vorhandenen Äsungen wurde da schon eindrucksvoll nachgewiesen.
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In der Tat sehr lesenswert sowieso in Sachen Rotwild, aber auch in Sachen Rehwild. Als Rubrum, nur um es für die Nachwelt festzuhalten und als Kontrapunkt zur heutzutage dominierenden Schalenwildverbissmanagementliteratur:
Fütterung mit haselnussgroßem Sesamkuchen (speziell wgn. Brennwert, Kalk und Phosphorsäure), dazu übliches Füllfutter (Wiesenheu und Eicheln, zerkleinerte Kartoffeln oder Rüben) von Anfang November bis April. In der Hochphase von Dezember bis Februar täglich 300 Gramm, sonst 100 Gramm.
Das durchschnittliche Wildbretgewicht stieg zwischen 1931 und 1934 von 15 kg aufgebrochen auf 21,5 kg, das durchschnittliche Gehörngewicht von 240 g auf 380g. Der stärkste Bock anno 1934 hatte 25 kg und 500 gr. Spießer gab es quasi gar nicht mehr. Im vierten Jahr waren die Böcke auf der Höhe, im fünften setzten sie bereits zurück.
Just for fun ein paar Sätze aus der zwoten Auflage, S. 135 ff.:
"Es ist auch beim Rehwild der gleiche Vorgang wie beim Rotwild beobachtet worden. Durch die mineralstoffreiche Fütterung wird das Knochengerüst des Kitzes bereits sehr stark ausgebildet, die Kitze treten kräftig und stark entwickelt in den Winter ein, den sie sehr gut überstehen."
"Ebenso wie das Rotwild zeichnet sich auch das mit Sesamkuchen gefütterte Rehwild durch besonders starke Rosenstöcke aus. Der starke Knochenbau kommt in allen Teilen, insbesonders aber in den Rosenstöcken zur Geltung, die auch die Voraussetzung für starke Geweihe und starke Gehörne sind."
P.S.:
Geschrieben bei einer Handvoll Hafer-Sesam-Cookies und einer Tasse starkem Kaffee, klar.