Dauer-Juckreiz beim Hund (gelöst)

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Hi Leute,

ich möchte euch hiermit die mittlerweile zum Glück beendete Leidensgeschichte meines GR-Rüden inklusive der Fehlschläge (bzw. Irrwege) und der letztendlichen Lösung erzählen.

Schon im ersten Feld konnten wir bei ihm einen relativ hartnäckigen Juckreiz beobachten. Also ab zum TA, durchchecken lassen (inkl. Allergietest). Während sich sonst nichts finden lies, war der Allergietest positiv: Grasallergie (nicht Grasmilben!).

Als Möglichkeiten gab es:
  • Allergietabletten
  • Apoquel
  • jeglichen Kontakt mit Gras vermeiden

OK: Letzteres war nicht nur unrealistisch, sondern gänzlich unmöglich. Daher war der erste Ansatz: Allergietabletten. Ich versuchte es mit Ceterizin (soll beim Hund gut verträglich sein und zumindest teilweise gut wirken). Leider brachte selbst eine relativ hohe Dosis keine Linderung. Schade, weil das wäre die (glaubte ich damals) einfachste, billigste und schonendste Lösung gewesen.

Also Apoquel: Ein Medikament, welches das Immunsystem "moduliert" (lies: herunterregelt), was mir zwar nicht behagte, aber was soll's - ich weiß, wie unangenehm Juckreiz sein kann. Der Juckreiz wurde besser, aber nie ganz gut. Auch preislich ist das Produkt eher auf der Premium-Seite angesiedelt (1 Tablette = 1 Tagesdosis = 3 €). Trotzdem hat unser "Rüdiger" die Dinger jetzt sechs Jahre lang bekommen (zumindest von ~ März bis Oktober; in den Wintermonaten habe ich sie abgesetzt, weil ich a) dem Immunsystem eine Chance geben wollte und b) natürlich auch, weil die Dinger einfach schweineteuer sind).

Da wir Nahrungsunverträglichkeiten nie ganz ausgeschlossen haben, habe ich zahlreiche Versuche mit unterschiedlichen Futtermitteln (Feuchtfutter, Trockenfutter, BARF, ...; Ausschlussdiäten, exotische Proteinquellen (Strauß, Känguru und sonstige hypoallergenen Futtermischungen; Reisdiät und was einem sonst noch so alles unterkommt). Hat aber alles nichts gebracht - der Juckreiz war da, egal was wir machten. Also haben wir auch das Futtermittel als Ursache ausgeschieden...

Schon vor längerem haben wir festgestellt dass sich auf der Haut (speziell im Bereich der Kruppe) Knötchen gebildet haben, welche tlw. blutig-schorfig waren. Vermutlich vom vielen Kratzen...
Im Dezember kam dann hinzu, dass wir schwarze Flecken auf der Haut entdeckten. Also wieder ab zum TA.
Der stellte zumindest fest, dass das nichts krebsartiges war - schon mal ein gutes Zeichen. Er meinte aber, dass das womöglich eine spezielle bakterielle Infektion sein könnte - allerdings müsste er dann viel mehr solcher schwarzer Flecken haben (es stellte sich dann heraus, dass wir die Krankheit offenbar ziemlich am Anfang erkannt haben). Trotzdem haben wir ein antibiotisches Shampoo (DOUXO S3 Pyo) mitbekommen. Und siehe da: Nach der ersten Anwendung war der Juckreiz schlagartig weg! Auch die Knoten haben sich zurückgebildet, nur die schwarzen Flecken (noch?!?) nicht.

Jedenfalls muss unser Vierläufer jetzt ca. alle zwei Wochen, wenn sich der Juckreiz wieder manifestiert, eine Duschprozedur (Abduschen, Einshamponieren, 10 Minuten warten, alles ausspülen, Abtrocknen) über sich ergehen lassen. Und er riecht dann immer für ein paar Tage ein wenig "chemisch". Dafür ist der Juckreiz augenscheinlich weg!
 
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Hat der TA mal eine Probe von den "Knötchen" entnommen und untersuchen lassen?
 
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Nein, Proben wurden nicht entnommen.
Darf ich fragen, was man da genau untersucht? Falls wieder so ein Knötchen auftaucht, kann ich es ja sonst beproben lassen...

Bezüglich Abwehrschwäche: Kann das ev. auch mit den Apoquel zusammenhängen? Dass zB. der Juckreiz von Bakterium X gekommen ist, dann durch die Apoquel das Immunsystem so weit heruntermoduliert wurde, dass sich eine Pyodermie etablieren konnte?!?
 
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Bin kein TA nur für Menschen zuständig.
Apoquel unterdrückt z.T tatsächlich das Immunsystem.
Aber: Der Juckreiz war doch wohl doch schon VOR der Apoquel-Einnahme da, sonst hätte der Hund es (unter Annahme einer Allergie) nicht bekommen. Evtl. hat es dabei die Situation verschlimmert, aber wohl nicht herbeigeführt.
Zur Probe: Ja, es wird eine Zytologie entnommen (Zellabstrich von einer Pustel)
Google mal unter: Dr. Christine Löwenstein, Pyodermie.
Das ist offenbar eine Fachfrau dafür.
 
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Man meint gerade, du beschreibst unseren zwischenzeitlich verstorbenen Rhodesian Ridgeback/Golden Retriver Rüden. Alles war identisch bei ihm. Nichts hat geholfen, wie schade, dass wir das mit dem Shampoo nicht wussten.
 
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15 Aug 2018
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Wir haben es jetzt mit dem Shampoo mal bei unserem Labrador versucht. Leider hat es ihm nicht geholfen.
Ich habe ihn mit 8 Tagen Abstand 2x vollständig eingeschäumt.
Apoquel ist aktuell leider wirklich das einzige was hilft...
 

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