Definition Minimalladung - 9,3x62 mit S&B 193gn TMFK

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Noch eine Anmerkung zur Ladung der 9,3x72R mit dem 12,5g (193gr.)TMFlK von RWS:
Der Wiederlader sollte sich, vor allem bei älteren Waffen, über die Laufdimensionen im Klaren sein, bevor erloslegt: zwar passen sich die dünnen Mäntel dieses(!) Geschosses auch in enge 8,7 oder 8,8mm Feldmaße ein (Zugmaß dann meist 9,1mm), meine V3-Messungen mit dem Chrony erbrachten jedoch erstaunliche Geschwindigkeitsanstiege - und , kein Wunder, auch fühlbar stärkeren Rückstoß: bei 650m/s aus meiner Büchsflinte mit9,1-9,3mm-Lauf wurden bei gleicher Ladung und gleicher Lauflänge 705 bis 725m/s aus der KLB mit 8,8-9,1mm-Lauf! (identische Patronen mit 50gr R903). Bei der KLB habe ich deshalb die Ladung auf 47,5gr reduziert - mit gemessener V3 von 645-655m/s.
 
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Das gilt v.a. für Waffen, die vor 1910 (der Normalisierung der 9,3x72R in Dtl., CIP wurde sie erst 1991 normalisiert, da wurden aber schon über 40 Jahre keinen Waffen mehr in dem Kaliber gefertigt) gebaut wurden.
Bei Waffen aus Österreich, Tschechien, Belgien, Schweden, England in 9,3x72R gab es diese Normalisiserung also auch nach 1910 noch nicht.
 
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Meine KLB wurde 1914 in Z.-M. beschossen, wobei nur das Patronenlager "normalisiert" war (wie auf der Laufunterseite gekennzeichnet), um die unendliche Geschichte der "englischen" und der "deutschen" Hülsenformen zu vereinheitlichen, bei den Laufmaßen gings nach wie vor noch ein paar Jahre kreuz und quer...
 
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Hier der Verlauf meiner DEVA-Korrespondenz zu dem Thema:

Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte sie um Ihnen vorliegende Erfahrungen zu Ladungen folgender Kombination bitten:
Kaliber: 9,3x62
Geschoss: S&B (oder RWS) TM-Flachkopf 193 grain
Mündungsgeschwindigkeit auf das Geschoss angepasst, also 600-670 m/s.
Pulver: an sich egal solange lieferbar. N140, D073.6, Norma 202 stünden bereit.
Geplant ist mit diesem Geschoss eine leichte Übungsladung für die offene Visierung zu erstellen. Gegebenenfalls mit Einsatz auf Rehwild.
Vielen Dank!
Mit freundlichen Grüßen
nur.30

Sehr geehrter Herr nur.30,
leider haben wir keine Ladung für das TMF Geschoss im Kaliber 9,3 x 62 ermittelt. Die Firma RUAG / RWS schrieb in ihrem Wiederladebuch 9. Auflage folgendes:
„Das frühere 12,5-g TMF der 9,3 x 72 R dient zur Fertigung von "Zweitladungen" z. B. mit max. 3,31 g 51.0 gr R 901 = 720 m/s; min. 3,05 g 47.0 gr R 901 = 630 m/s. (Patronenlänge 74,6 mm). Die mit dem 12,5 g TMF anzustrebende Geschwindigkeit liegt bei etwa 650 m/s, wenn nicht allzu viel Wildbretentwertung in Kauf genommen werden soll. Man wird sich also eher im "min." Bereich bewegen. Auf eine gute Liderung der Hülse ist zu achten; treten schwarz angeblakte Hülsen auf, so ist die Ladung nicht zu weiteren Reduktionen geeignet. Wie sich die Reduktionen treffpunktlagemäßig zur starken Gebrauchsladung verhalten und ob aus der betreffenden Waffe eine befriedigende Präzision erreicht werden kann, müssen praktische Versuche zeigen. Das 12,5 g Rehwildgeschoß schießt aus technischen Gründen (Unterschiede im Geschoßdurchmesser im Drall, in der Zugtiefe usw.) nicht aus allen Waffen zufriedenstellend. Ein Versuch ist aber lohnenswert, da das leichte Geschoss den Gebrauchswert der Hochwildwaffe erhöhen kann. Allerdings steht mit dem 14,6 g Doppelkerngeschoß DK ein für 9,3 mm unüblich leichtes, angenehm zu verschießendes und trotzdem vollwertiges Jagdgeschoss zur Verfügung. Es ergänzt die schweren Hochwildprojektile und schont das Wildbret auch von Rehwild.“
Vielleicht können Ihnen diese Angaben als Anregung für Ladeversuche dienen.
Mit freundlichem Gruß
DEVA

Sehr geehrte DEVA,
Vielen Dank für Ihre Nachricht! Es scheint sich dabei um eine erprobte Ladung zu handeln. Wie beurteilen sie dabei die Ladedichte bei diesem doch recht offensivem Pulver?
Mit freundlichen Grüßen
DEVA

Sehr geehrter Herr nur.30,
die zitierte Ladung ist im Jahre 2002 von der Firma Ruag Ammotech veröffentlicht worden. Uns liegen keine eigenen Erfahrungen mit dieser Ladung vor. Die Ladedichte eines schnellen Treibmittels wie R 901 in der Patrone 9,3 x 62 beurteilen wir unkritisch. Sollten Sie im Zweifel sein, können wir Ihnen ballistischen Messungen empfehlen.
Mit freundlichem Gruß
DEVA
 
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Auf eine Antwort von Vitavuori und S&B zu dem Thema hoffe ich noch.
 
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Ich habe mit der Kombination 9,3x62 und dem 12,7g S&B schon einiges ausprobiert.
Aus meiner Rem 700 LH mit 55cm Lauf schießt das Geschoß genau genug, um auf 50m sicher die 10 auf den lfd Keiler zu treffen. Oder im Schießkino, wo wiedergeladene Muni erlaubt ist....
Für die Jagd sehe ich keine Notwendigkeit das Geschoß zu verwenden, hab mich auch ehrlich gesagt, bisher nicht getraut.
Zu den Ladungen, alle selbst v0 gemessen.
mit RS 40 habe ich 50gr(715m/s) bis 56gr (840m/s) in mehreren Stufen verwendet, die 56 waren doch zu heftig.
Dann bin ich zu RS 36 gewechselt. 40gr (700m/s) bis 42 gr(730m/s)
Ergibt ziemlich die gleiche TPL zu den Jagdladungen mit schwereren Geschossen.
Das N120 ist ähnlich wie das RS 36, falls dieses zu Verfügung steht.
Diese, ode rgeringere Ladungen sind auf ausreichende Liderung zu überprüfen(schwarze Hülse),
evtl. Magnumzünder nehmen.
Alle Ladungen natürlich ohne Gewähr auf eigene Gefahfr!

Noch etwas zur 9,3x72R:
Ich hab mal zwei Fabrikladungen aus den 70ern gemessen, aus einer leichen BBF mit 70cm Läufen.
Die RWS Normalladung gab rd. 680m/s mit odentlichem "Rumms". War mir für das zierliche Gewehrchen zu stark.
Die leichte DWM Rehwildladung brachte knapp 500m/s.
Geladen wurde dann nach dem "blauen Buch" auf rd. 600m/s, auch nicht hochwildtauglich.
 
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Die starke RWS-Ladung mit 680m/s wird die 2000Joule/100m wohl knapp gehalten haben.
Wenn´s die normale Standardladung war, die die RWS bis ca. 2010 angeboten hatte und die aus einem 60cm Meßlauf mit 615m/s angegeben wurde, zeigt das, daß die 9,3x72R lange Läufe braucht.
Wäre pro Zentimeter Lauflänge 6,5m/s mehr an Vo.
Ähnliches zeigt auch meine 9,3x72R Ladung mit dem schweren 15g TMS von Delsing und N550, die auch bei rd. 6cm mehr an Vo pro Zentimeter längerem Lauf als der DEVA-Testlauf liegt.
 
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@ nur.30: Wenn die 700m/s zu schnell sind, würde ich auf ein Pulver in der RS 30/N110/P806 Klasse setzen.
Laut QL bringen die mit 32 gr um die 650m/s. Abbrand 100%, Gasdr. rd 1600ba. Liderung vorrausgesetzt.
Falls es <600m/s werden sollen, schauen rd 25gr Tin star ganz gut aus.
Ist aber Theorie ohne konkrete Erfahrung.

@ Sirius: zur 9,3x72R ist ja im entsprechenden thread vieles und nach meinem Geschmack zu viel diskutiert worden.
Die RWS Ladung war meinem Vater vor bald 50 Jahren schon beim ersten Schuß zu
"gach". Vor 20 Jahren hab ich dann mal die V0 gemessen. 16 Patronen sind aus der Schachtel noch übrig.
Wir haben dann zuerst die DWM Rehwildpatrone genommen und dann nach einingem probieren bei 22,5 grs Dupond SR4759 geblieben.
V0 rd. 460m/s
. Mit Berdanhülsen gab es einige schöne Schußbilder. Geschoß immer 12,7 g FK von RWS/DWM/S&B.
Ein paar Rehe sind auch zur Strecke gekommen.

Seit vielen Jahren steht die schöne Herold neben einer 8,15x46R Keilerbüchse im Schrank und darf viel zu selten ein paar Löcher ins Papier machen....

für die Jagd haben 30-06, 8x60RS und die 9,3x62 einfach das Rennen gemacht.

Die angesprochene Relation Lauflänge/V0 ist natürlich abhängig vom Abbrandverhalten des Pulvers.
RWS hatte es damals schon nicht notwendig, Ladeinformationen oder die Vo auf die Schachtel zu schreiben.
Die Flugbahntabelle ist aber drauf. Nach etwas rumspielen im Quick Target müsste die die V0 bei 600 m/s liegen. Gemessen sind aber 700m/s.
100 m/s mehr durch 10cm längeren Lauf? Quickload simuliert 30 m/s mehr
 
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siehe RWS Handbuch 1940, Seite 229, Tabelle "Abhängigkeit der v0 von der Lauflänge im Kaliber 9,3 mm"
9,3x72R, Laborierung 66R (2,6 g R5, 12,5 g Kupfermantel)
Lauflänge 680 mm, v0 621 m/s
Lauflänge 600 mm, v0 602 m/s
 

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