[Bayern] Definition von „Notzeit“ bzgl. REHwildfütterungen

Registriert
18 Okt 2018
Beiträge
866
in der Norddeutschen Tiefebene ist Schnee nicht das Problem, aber das überrennen der Reviere und die ausufernde Hundehaltung, so wie die "neuen Prädatoren".
Da hat er Recht.

Ich geh selber in Schneeschuhen Raubwild ausneuen - aber was ich dabei und beim Füttern sehe:

Massen ! an Leuten die querfeldein mit den Schneepatschen einmal quer durch die Wiese, über den Acker durchs Feldgehölz mit den Schneeschuhen Latschen.

1 m an der Fütterung vorbei. Mit Hund, der auch noch direkt an der Fütterung pisst und - sorry - scheisst und kein Schwein macht es weg.

Jeder will immer für seine Tour durch den frischen, unberührten Schnee. Sind an dem einen Tag dort Spuren, sind am nächsten Tag Spuren daneben. In der selben Spur gehen? Nein, gibt ja dann keine guten Bilder für Facebook und Instagram.
 
Registriert
18 Okt 2018
Beiträge
866
Habt ihr schon mal ausprobiert, was passiert, wenn ihr nicht füttert? Wandern die Rehe ab oder steigt der Verbiß?
Ja!

Die Rehe gehen bei uns in den Forst. Da wird dann am 15.1. (BY letzter Tag der Schusszeit) noch geriegelt wenn viel Wild auf den Kameras. Bum! (Klar, kommt da Neid auf...)

Verbiss geht hoch, Fallwild nimmt zu. Nach Aussetzen der Fütterung wurde erstmals Verbissschaden angemeldet. Und das ehrlicherweise berechtigt. Da war vieles kaputt.

Wir lenken damit auch, wie @colchicus und es läuft.
 
Registriert
21 Mrz 2007
Beiträge
5.676
Habt ihr schon mal ausprobiert, was passiert, wenn ihr nicht füttert? Wandern die Rehe ab oder steigt der Verbiß?

Verbiss steigt brutal. Etwas Verbiß ist immer. Die Bauern sagen, muss ja nicht alles aufkommen. Aber die natürliche Verjüngung sollte schon ohne künstlichen Eingriff erfolgen.

Und das Jahr ohne füttern konnte ich mir die nächste 5 Jahre bei jeder Jagdversammlung anhören.

Robert
 
Registriert
21 Mrz 2007
Beiträge
5.676
Wie verteilst du ab Oktober das Futter?

Steigerst du die Futtermenge bis hin zur Schneelage oder gleich von Anfang an gleiche Menge?

Menge ist gleich. Wenn das Futter einen hohen Rohfaseranteil hat, dann wird das nicht so gern angenommen. Ist ja auch der Sinn dahinter. Will ja nicht mästen, sondern nur Erhaltungsfutter bieten.

Robert
 
Registriert
24 Nov 2013
Beiträge
2.524
Ich vermisse bei der zitierten Arbeit eigentlich nur detaillierte Angaben über den Witterungsverlauf während der drei Jahre der Probennahme. Das würd die Anwendbarkeit der Erkenntnisse für Reviere in anderen klimatischen Lagen sehr erleichtern.

Das war vermutlich auch nicht gewollt. König sammelt schon seit mindestens 2 Jahren in anderen Revieren in Bayern Proben.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: z/7
Registriert
21 Mrz 2007
Beiträge
5.676
Verteilt wird mit ATV (mit Raupenantrieb) und an den üblen Ecken dürfen meine Begeher das machen, da ich eine Beinbehinderung habe.;)

Weiß jetzt donnert es gleich wieder auf mich ein, aber trotzdem. Ich bin ein Fan vom Abschuß am silierten Apfeltrester. Bei leichter Schneelage ausbringen, 4 Tage Ruhe und dann nochmals kräftig Abschuß. Das bringt verbissmäßig den besten Erfolg. Danach ist wieder Ruhe im Karton. Mach ich meist an ausgewählte Bereiche so Mitte/ Ende November. Dann ist Jagdruhe.
Haben dieses Jahr in einer Windwurffläche, wo die jungen Tannen und Bergahorn aufkommen, an zwei Tresterstellen 16 Stk Rehwild geschossen.

Robert
 
Registriert
24 Nov 2013
Beiträge
2.524
Bei uns wird auf meheren 1000ha Hochgebirge seit Jahrzehnten kein Rehwild gefüttert. Fallwild ? Fehlanzeige. Bergahorn ist massig aufgekommen. Die Tanne wird teilweise verbissen, aber sie sollte in ausreichender Menge aufkommen. Mein erster Gedanke war jetzt das wir wahrscheinlich unterschiedliche Dichten haben. Nachdem letzten Kommentar von Robert bin ich mir da auch ziemlich sicher. Das wäre bei uns an 2 Kirrungen aber nicht möglich. Soviel Rehwild gibt es schlicht nicht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: z/7
Registriert
18 Okt 2018
Beiträge
866
Verteilt wird mit ATV (mit Raupenantrieb) und an den üblen Ecken dürfen meine Begeher das machen, da ich eine Beinbehinderung habe.;)

Weiß jetzt donnert es gleich wieder auf mich ein, aber trotzdem. Ich bin ein Fan vom Abschuß am silierten Apfeltrester. Bei leichter Schneelage ausbringen, 4 Tage Ruhe und dann nochmals kräftig Abschuß. Das bringt verbissmäßig den besten Erfolg. Danach ist wieder Ruhe im Karton. Mach ich meist an ausgewählte Bereiche so Mitte/ Ende November. Dann ist Jagdruhe.
Haben dieses Jahr in einer Windwurffläche, wo die jungen Tannen und Bergahorn aufkommen, an zwei Tresterstellen 16 Stk Rehwild geschossen.

Robert
Seh ich persönlich ganz entspannt. Habe die Erfahrung gemacht, dass der Trester aber erst so richtig lecker ist wenn es gefriert.

Wenn dann ab rauer werdender Witterung Ruhe einkehrt wird das nicht übel genommen, die Lenkungswirkung der Fütterung ist dann noch immer gegeben weil nicht gemieden wird.

Wichtig ist mE auch, möglichst keine Zeugen zu hinterlassen. (Bis auf männliches Wild, das ist da schon zu). Lieber Mal Gaiss mit Kitz und ggf. Kitz SAUBER erlegen als jede kleine Familie einmal beschiessen.

Alte schlaue, territoriale Gaissen machen das restliche RW heimlich und schlagen andere von der Fütterung fort (wie Wildkamera eindrucksvoll zeigt)
 
Registriert
28 Aug 2018
Beiträge
158
Servus, bei uns kontrolliert eh keiner!
Einfach den Sachbearbeiter in der UJB anrufen.
Aber bei geschlossener Schneedecke und Minusgraden gab es auch bei Meldungen in der UJB noch nie Probleme!
Landkreis Rosenheim, wo anders muss das aber ich so zwanglos gehandhabt werden!
 
Registriert
12 Nov 2014
Beiträge
3.595
Da hat er Recht.

Ich geh selber in Schneeschuhen Raubwild ausneuen - aber was ich dabei und beim Füttern sehe:
...

Selbstreflektion??? Schon mal überlegt, dass Du mit deiner Schneeschuhhatscherei keine gutes Vorbild bist und ebenfalls das Wild in seinem Ruhebedürfniss störst??? Ebenso beim Füttern???

Zudem: Ich hab den Eindruck gewonnen, dass die Reh recht gut unterscheiden können, wer ist Spaziergänger und wer schleicht da mit der Wumme durchs Revier...
 
Registriert
18 Okt 2018
Beiträge
866
Selbstreflektion??? Schon mal überlegt, dass Du mit deiner Schneeschuhhatscherei keine gutes Vorbild bist und ebenfalls das Wild in seinem Ruhebedürfniss störst??? Ebenso beim Füttern???

Zudem: Ich hab den Eindruck gewonnen, dass die Reh recht gut unterscheiden können, wer ist Spaziergänger und wer schleicht da mit der Wumme durchs Revier...
Satzzeichen sind doch keine Rudeltiere.

Abgesehen davon:

Ich sehe es dir ja nach, dass du nur auf Schalenwild zwecks Rettung des teutschen Waldes jagst und daher von der Bejagung des Fuchses nur wenig Ahnung hast.

Ausneuen tut man in der Fläche, der Fuchs schnürt da an markanten Punkten entlang. In den Bestand, den Einstand und damit die Ruhezone des Wildes muss ich deswegen nicht.

Und ja, das Wild kann sehr gut unterscheiden zwischen Jäger und Freizeitler. Stress ist aber Stress, vor beidem drückt es sich zunächst. Die Frage ist nur: Macht es danach einen Wiedergang oder nicht, um nicht erschossen zu werden.

Darüberhinaus stehen die Fütterungen so, dass sie ohne Störung vom Wild aufgesucht werden können. Beschickung ebenso ohne große Störung möglich. Und wenn man laut auf die Fütterung zugeht und man dann schon von weitem zu hören ist, entsteht weniger Stress als wenn der Freizeitsportler unverhofft durch die Böschung prescht.
 
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.239
Verbiss steigt brutal. Etwas Verbiß ist immer. Die Bauern sagen, muss ja nicht alles aufkommen. Aber die natürliche Verjüngung sollte schon ohne künstlichen Eingriff erfolgen.

Und das Jahr ohne füttern konnte ich mir die nächste 5 Jahre bei jeder Jagdversammlung anhören.

Robert
Was ich mit meiner Knospenzählerei doch andiskutieren wollte - nur einige sind da verbohrt: Egal wie viele Knospen oder sonstwas täglich im Rehpansen verschwinden, wenn ich die Hälfte der Ernährung anderweitig zuführe, dann hat das Auswirkungen. Es wird immer behauptet dass die Fütterung keine Auswirkung hat. Aber erklärt mal einen normal denkenden Menschen dass das nicht so ist wenn die Hälfte der Nahrung nicht aus dem Wald sondern aus dem Futtereimer kommt. Natürlich muss richtig gefüttert werden, keine Kraftfuttermast. Die vertragen die Rehe sowieso nicht. Heu ist schwer zu bekommen, durch die maschinelle Ernte ist alles rausgebröckelt was Rehe gerne nehmen würden. Dann geht das nur bei langen Forstperioden. Taut es alle paar Tage wird es feucht und die Annahme eingestellt.
Gutes Heu hat früher genügt,
 
Registriert
27 Nov 2016
Beiträge
16.943
Jedes Wild lässt sich durch Futter lenken, wenn nur Hunger da ist. Zu Hause lag unser Hof am Dorfrand, bis zum Wald waren es ca. 800m. Mein Vater hat bei hohem Schnee, jeden Morgen, nach dem füttern der Pferde und des Viehs, das Hoftor aufgemacht, 2 Ballen Heu aufgeschüttelt und einen Eimer Runkeln durch den Rübenschneider gejagt, das kam auf den Hof und 10 Minuten später kamen die Ersten von bis zu 50 Rehen, nach 1 Stunde war alles verputzt. Ich hab ein paar Jahre ein kleines Haus auf dem Pensionspferdehof eines Freundes, in Ortsrandlage bewohnt. Da kam jeden Abend ein Rudel Damwild, mal 3, mal 10 und taten sich am Heuvorrat gütlich, obgleich auch dieser Hof von 3 Seiten umschlossen ist.
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
13
Zurzeit aktive Gäste
262
Besucher gesamt
275
Oben