Den Zukunftsbock, den man nicht schießen sollte...

Wheelgunner_45ACP

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Wenn ich solche Sachen lese, bin ich froh, dass ich dort jage, wo ich jage. Kein Jagdneid und sinnvolle Vorgaben, untereinander stimmt das Klima auch.

Grad das schonen eines "Zukunftbocks" ist fragwürdig, die Ausformung des Gwichtls hängt an anderen Umständen, nicht an den Genen. Dieses Jahr ein schwacher Knopfer kann im nächsten Jahr schon ein starker 6er sein, wenn das Habitat sich entsprechend verändert hat. Da ist das Gewicht zur Beurteilung des Bestandes schon hilfreicher, viele schwache Stücke kommen oft von zu hohem Bestand. Da hilft dann nur noch Reduktion bei ausgeglichenen Geschlechterverhältnis
 
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Ich müsst mir das von mir erwähnte nochmal hervorkramen, aber wenn ich recht erinnere basiert die Aussage auf bewusst angestellten Versuchen hierzu.
 
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[QUOTE="Wheelgunner_45ACP, post: 3999424, member: 17876“]
Grad das schonen eines "Zukunftbocks" ist fragwürdig, die Ausformung des Gwichtls hängt an anderen Umständen, nicht an den Genen. Dieses Jahr ein schwacher Knopfer kann im nächsten Jahr schon ein starker 6er sein, wenn das Habitat sich entsprechend verändert hat. [/QUOTE]
Das ist schon richtig aber dieser dann starke Sechser bleibt in erster Linie eines ein 2 jähriger und nichts spricht dagegen in zu schonen und ihn dann als Reifen Bock mit 6 Jahren zu ernten ( wenn in seinem Gebiet die Gefahr vom Straßenverkehr nicht gegeben ist)
 
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Die Frage ist, wie sieht der Förster die Verbißsituation?
Wieviele Stücke sieht der Abschußplan vor, was ist in dem Revier ein schwaches Stück?
Kann man nicht einfach mal länger hocken um was passendes zu bekommen, oder lieber gleich das erstbeste auf die Decke legen?
Fragen über Fragen.
 
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Bei uns im Revier haben die Forststudenten als Versuch Heidelbeere angepflanzt. Kein Witz gibt es in 100km Umkreis niergends natürlich. Dann nach einem Jahr meint der zuständige Förster :"die Verbisssituation an den Hauptbaumarten hält sich in Grenzen aaaaaber an der Heidelbeere sei Sie als hoch einzuschätzen. Daher Abschuss moderat erhöhen". Ich glaub ich kauf jetzt einen Akkufreischneider:sneaky:
 
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Ich kann es "busker" nachfühlen!

In meinen Lehrjahren hörte ich das auch ständig - zu jung / zu gut / Zukunftsbock usw.
Da wurde dann mit dem Spektiv auf 250 Meter das Geburtsdatum bestimmt...
Einmal wollte ich einen Bock schießen und kündigte es vorher meinem Pächter an - weil es wirklich ein starker Bock war. Nachdem er ihn selbst in Augenschein genommen hatte, war er viel zu jung (höchstens drei eher zwei Jahre) und gut veranlagt. Geschossen hat ihn dann mein damaliger Pächter in der Brunft vom Auto aus :)mad:) ca. 100 Meter neben dem Einstand auf einem abgeernteten Feld. Da war es dann plötzlich der reife Erntebock - den Zähnen nach war er aber wirklich noch nicht der Älteste...

Soviel zu Vorgeschichte - ich persönlich sehe es relativ schmerzfrei, was meine Ausgehschein-Inhaber schießen. Ich lege Wert darauf, daß sauber geschossen wird - ich hasse Nachsuchen. Ebenfalls lege ich Wert auf wenig Wildbretzerstörung und das Wichtigste: keine Fehlabschüsse bezüglich Schmalreh / Gais.

Ansonsten ist es mir egal - ich habe schon zuviel stehengelassene "gute" Böcke von der Straße gekratzt - und die Fernansprache des Alters halte ich oftmals für sehr gewagt. Können andere vielleicht besser...
 
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In meinem Fall saß ich gestern, bis ich den Bock in die Dämmerung hinein nicht mehr schießen konnte.
Das Problem ist, dass das Revier zu 100% aus Privatwald besteht und die meisten Eigentümer schlichtweg keine Ahnung von der Verbisssituation haben.
Warum ? Weil die Sämlinge nichtmal hochkommen und spätestens Ende der Vegetationszeit wieder abgefressen sind. Und wo nichts ist, da kann man sich ja folglich auch nicht beschweren.

Ich seh das Rehwild nicht als Plage. Wenn ich aber ne Stunde pirsche und da schon 7-10 Stk sehe (und meistens dann doch zu laut bin !:sneaky:), dann weiß ich bescheid.
Es gibt bei uns Ecken, da hab ich an einer Kanzel 4-5 Stk innerhalb von drei Wochen geschossen, ohne den Eindruck, dass es da mal ruhiger werden könnte. Andere würden es als Paradies bezeichnen, ich seh das aus einem anderen Blickwinkel.:)

Bei uns gibt es auch immer die "beliebten" Kanzeln für schwermütige Pächter, weil Geländearbeit nicht mehr bei jedem gut machbar ist oder man einfach zu bequem geworden ist. Ich versuche mich deshalb auf die Ecken zu konzentrieren, wo wenig gejagt wird oder schlecht erreichbar sind. Deshalb ist da, denk ich, auch immer was los.

Ich denke es ist das beste das Thema mal konkret anzusprechen und evtl. im Frühsommer ,mehr gezielt an den Grenzen zu sitzen, falls es da besser geduldet wird. :unsure:

EDIT: Regeln, wie möglichst wenig Wildbretentwertung bin ich völlig mit einverstanden. Das macht m.M.n. auch Sinn. Deshalb gibts bei mir auch keine Blattschüsse, weil man von so einem edlen Tier möglichst viel nutzen sollte, wenn es schon sein Leben lässt. Ist ja nicht so, dass alle Vereinbarungen und Regeln innerhalb eines Pachtreviers Quark sind.
 
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Bei uns im Revier haben die Forststudenten als Versuch Heidelbeere angepflanzt. Kein Witz gibt es in 100km Umkreis niergends natürlich. Dann nach einem Jahr meint der zuständige Förster :"die Verbisssituation an den Hauptbaumarten hält sich in Grenzen aaaaaber an der Heidelbeere sei Sie als hoch einzuschätzen. Daher Abschuss moderat erhöhen". Ich glaub ich kauf jetzt einen Akkufreischneider:sneaky:

Kaufst du den Freischneider für den Förster :whistle:, damit der seine vom Studium vernebelten Verbiss-Sinne wieder benutzen kann ...
 
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Grad das schonen eines "Zukunftbocks" ist fragwürdig, die Ausformung des Gwichtls hängt an anderen Umständen, nicht an den Genen.

Ja, seitdem man etwas über "Gene" gelesen hat ist der Zuchtgedanke aus dem deutschen Waidmann nicht herauszubekommen. Es stimmt zwar schon, das ein Bock mit großer und früh gewachsener Trophäe vergleichsweise mehr Nachkommen hat, aber in diesem Fall ist das Gehörn ein Zeichen der persönlichen Fitness und nicht andersherum.
Link 1

Man kann sich lange und trefflich über den richtigen Weg zur Trophäenzucht unterhalten aber das Wichtigste aus diversen Studien scheinen a) die individuelle Fitness des Bocks (Krankheits- und Verletzungsfreiheit, Alter), b) Der Stress durch Populationsdruck und c) Die Verfügbarkeit einer ausreichenden Ernährung und Versorgung mit Mineralstoffen.

Der Eingriff der Jäger ist erstaunlicherweise gering solange man nicht an den o.g. Schrauben dreht :)
Link 2
Link 3
 
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Wer zahlt schafft an, basta.


weiß überhaupt nicht, wie mache auf die Idee kommen und meinen sie könnten da ihre Vorstellungen bei der Abschußplanung mit reinbringen, ohne nur ein Stückchen der Kosten und Verantwortung zu übernehmen.

Es müssen nur klare Anweisungen sein. Bei mir werden z.B. keine Schmalrehe im Frühjahr geschossen. Ob das jetzt sinnvoll ist oder nicht, oder ob es in den Büchern anders steht.---- mir egal. Wer sich nicht daran hält--- auf wiedsersehen.

Robert
 
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Guest
Das Problem ist, dass das Revier zu 100% aus Privatwald besteht und die meisten Eigentümer schlichtweg keine Ahnung von der Verbisssituation haben.

In jedem Fall ist das nicht dein Problem.

Du könntest jetzt natürlich hingehen und die Eigentümer bekehren, daß sie ja noch viel mehr aus ihrem Wald herausholen könnten, wenn du sie als gelernter Forstler beraten dürftest. Genau so gut könntest du dir aber auch gleich ein neues Revier suchen. Dabei wette ich aber, daß du die Privatreviere des Umlandes gleich auslassen kannst.
 
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Die Frage ist, wie sieht der Förster die Verbißsituation?
Wieviele Stücke sieht der Abschußplan vor, was ist in dem Revier ein schwaches Stück?
Kann man nicht einfach mal länger hocken um was passendes zu bekommen, oder lieber gleich das erstbeste auf die Decke legen?
Fragen über Fragen.

Verbiss laut Gutachten ist bei uns tragbar mit Tendenz zu gut

Was ist ein passendes Stück?
Warum ist es passend?
Der 12Ender Bock mit acht Jahren kurz vor dem Verhungern - oder der "normale" dreijährige Sechser mit 20kg aufgebrochen?

Die Böcke welche wir dieses Jahr bisher erlegt haben, waren alle 18kg + X.
Daher denke ich, wir machen in der Richtung nicht allzu viel falsch ohne uns in "Selektionsjagd" zu verlieren...
 

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