Den Zukunftsbock, den man nicht schießen sollte...

G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Ausgezeichnet, ein Widerspruch auf kultivierte Art zum Ausdruck gebracht.


CdB
 
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Jo. Hauptsache Finger krumm machen.

Richtig, was kannst du denn sonst machen? Und wenn du das konsequent machst, hast du über Jahre gesehen immer einen optimalen Abschuß - sowohl bei den Böcken wie auch bei den Geissen und Kitzen.
Man maßt sich an, bei einer einzelgängerischen Wildart wie dem Reh, Sachen, wie genetische Veranlagung, feststellen zu können, die man nicht mal bei der eigenen Spezies, dem Mensch, auf die Reihe kriegt.
Da wird der zufällig rausgefressene Bock als Zukunftsbock betitelt, obwohl er bei ein bisserl Nahrungsmangel sämtliche Flügel hängen läßt und seine wahre genetische Veranlagung zum Vorschein kommt.
Der körperlich aber nicht so dicke wird, obwohl er genetisch vielleicht wesentlich besser veranlagt ist als der "mit Zukunft", als Abschußbock erlegt.
Einfach mal an die Möglichkeiten denken, die man bei der Spezies Mensch hat um genetische Veranlagung fest zu stellen einfach nur durch anschauen.
 
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1. - Man kann niemanden zu seinem Glück zwingen.

2. - Fortbildung ist bei Jägern oft ein Fremdwort.

3. - Man kann niemanden fortbilden, der sich in seiner Scheinkompetenz ausruht.

--> Entweder Du jagst da so weiter, wie die wollen oder (flapsig formuliert) Du musst erstmal ihre Neugier auf die wildbiologischen Erkenntnisse der letzten 50 Jahre wecken. ;)
Hallo Mohawk, was sagen denn die wildbiologischen Erkenntnisse ?
 
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Warum sollte ich einen braven guten und starken Bock schießen? Einen der seine Weiber zusammenhält und die jungen nicht vertreibt, sondern die augenscheinlich von vornherein Respekt vor ihm zollen. Ich spreche jetzt für ein Revier, wo Feld/Wiesen überwiegen und der Bestand gut beobachtet werden kann.
Lieber bleibe ich sitzen, wie Cast schon anmerkte, und warte ob nicht noch ein schwacher Hänfling kommt. Oder ein anderer, der Unruhe stiftet und jeden Baum und Strauch verfegt, der ihm in den Weg kommt. So einen Kandidaten hatte ich erst letzte Woche und der kam sehr sehr spät erst raus.
Das mit den Genen ist natürlich immer so eine Sache, mal abgesehen von den Trophäen, die ja laut euch jedes Jahr unterschiedlich ausfallen können, sollte auch auf das Wesen der Tiere geachtet werden. Die Hundeführer schauen ja auch darauf, ob der Zwinger z. B. ruhige Hunde vorbringt, oder ob sie recht wildscharf sind etc. Sowas ist doch eindeutig vererbt, oder nicht?

Ein Bock hält keine Weiber zusammen!
Eher im Gegenteil: im zeitigen Frühjahr scheuchen die Böcke tlw. sogar weibl. Wild!

In anderen Postings werden jetzt noch Rotwild-Theorien auf´s Rehwild übertragen: das ist Unfug!
Und den ganzen Vererberkram:
a.) wenden das die Verfechter hoffentlich auch auf das weibliche Wild an
b.) schaut euch eure eigenen Geschwister an: wie unterschiedlich fallen die aus, auch wenn die Genquelle gleich ist.
c.) Wahlabschuss: ist in Maßen ok, aber wer es damit übertreibt wandert in Richtung nutzloser Züchtermentalität und bringt durch Daueransitze selber erheblich Unruhe rein.

Womit man auf jeden Fall gut fährt und Ruhe rein bekommt: fleißig Jährlinge schießen unabhängig ob das Stängelchen einen cm mehr oder weniger hat, Mittelklasse zurückhaltend und an älteren erfreuen.
Und wer einen Naturwalddschungel hat, muss eben schießen was er sieht, er hat eh genug was ihm verborgen bleibt.

Kohlfuchs
 
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Wenn du einen Menschen siehst, mit schütterem Haar und schlechten Fingernägeln, sagt das genau das gleiche aus , wie das Gehörn am Bock.
Es sind ganz klare Weiser zur Gesundheit.
Es hat nichts mit Ästethik zu tun.
Schütteres Haar bei Männern soll doch, ganz im Gegenteil, ein Symbol erhöhten Testosteronspiegels sein?! Ob das nun gut oder schlecht ist, Bruce Willis in den 90ern würde ich nicht als Gamma-Männchen einordnen :)
 

z/7

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Ein starkes Geweih beim Hirsch bspw. ist Ausdruck von körperlicher Gesundheit und zeigt den Damen des Rudels den besten Vererber, deswegen wird der vor den schwachen bevorzugt.
Das ist Genetik.
Aha, Damenwahl. Der neuste Schrei?
 
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Nö, so ist das im Tierreich und auch bei den Menschen.
 
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Kleine Geschichte vom Samstagabend :

Ich saß an einer kleinen Waldwiese, um 21:35 kam ein 2-3-Jähriger angedeuteter Sechser, 2 Finger über Lauscher hoch. Das, was man so landläufig als Zukunftsbock beschreiben würde. Mir macht es keinen Spaß, so einen an die Wand zu hängen.

10 Minuten später kam ein Schmalreh hinterher. Ich wollte mir 100% sicher sein und ihm noch einmal zwischen die Hinterläufe schauen, ob dort nicht doch eine Spinne zu entdecken wäre.
Außerdem wollte es sich auch nicht breit stellen.

Weitere 10 Minuten später kam dann noch ein Jährlingsspießer auf die Wiese. Da das Schmalreh immer noch nicht breit stand und es immer dunkler wurde, habe ich den Spießer geschossen, nachgeladen und dann das Schmalreh erlegt.

Fazit: Hätte ich sofort den Zukunftsbock geschossen, hätte ich die anderen beiden Stücke nicht bekommen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 21941

Guest
Man kanns mit der Rehzucht auch übertreiben.

Der/Die Pächter bestimmen die Spielregeln, darüber diskutier ich nicht. Hatte aber bis jetzt auch nie Probleme diese einzuhalten.


Wenn man viel Rehwild hat, dann sehe ich kein Problem einen guten 2-Jährigen zu schiessen. Da tritt schnell ein anderer an dessen Stelle. Interessant ist, dass die Pächter welche „scharf“ bejagen praktisch unisono berichten dass:

- Ihre Rehe deutlich mehr Gewicht haben.
- Ihre krankheitsbedingten Fallwildzahlen/Abschüsse rückläufig sind (man muss kein Biologe sein um zu wissen dass gut genährte Wesen widerstandsfähiger sind)
- Trophähen stärker sind (wem das wichtig ist)

Plus: Wenn immer wieder neue Rehe in ein Revier kommen hat das für die genetische Durchmischung auch nur Vorteile. U.a. den der besseren Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten. Es kann also durchaus auch mal von Vorteil sein wenn man die „Dominanz“ durchbricht.
Seis drum.

Da spielen mit Strassenverkehr, Revierstruktur, Beutegreifer, Klima, Menschen usw. so dermassen viele Faktoren mit: Wir Jäger sollten uns da nicht wichtiger nehmen als wir sind.



Das wichtigste für den Fadenstarter ist jedoch:

Klar & deutlich definieren was ein „schiessbarer“ Bock ist & was nicht.
Klare Ansagen & klare Ansprachen vermeiden oft Streit & Theater. Wenns unklar ist-> Freundlich nachfragen.


Waihei & viel Spass beim jagen 👍🏻
 
G

Gelöschtes Mitglied 23774

Guest
Kleine Geschichte vom Samstagabend :

Ich saß an einer kleinen Waldwiese, um 21:35 kam ein 2-3-Jähriger angedeuteter Sechser, 2 Finger über Lauscher hoch. Das, was man so landläufig als Zukunftsbock beschreiben würde. Mir macht es keinen Spaß, so einen an die Wand zu hängen.

10 Minuten später kam ein Schmalreh hinterher. Ich wollte mir 100% sicher sein und ihm noch einmal zwischen die Hinterläufe schauen, ob dort nicht doch eine Spinne zu entdecken wäre.
Außerdem wollte es sich auch nicht breit stellen.

Weitere 10 Minuten später kam dann noch ein Jährlingsspießer auf die Wiese. Da das Schmalreh immer noch nicht breit stand und es immer dunkler wurde, habe ich den Spießer geschossen, nachgeladen und dann das Schmalreh erlegt.

Fazit: Hätte ich sofort den Zukunftsbock geschossen, hätte ich die anderen beiden Stücke nicht bekommen.
Und genau das ist es was die Reh-Bumm-Um Jäger nicht verstehen
 
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20 Mrz 2007
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Kann sein- muss aber nicht.
Zukunftsbock zieht wieder in den Wald und wird vom hungrigen Nachbarn gegessen, das Schmalreh war doch eine führende Ricke und der Jährling kommt erst gar nicht aus dem Wald.
 

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