Den Zukunftsbock, den man nicht schießen sollte...

M29

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Ja die Rehwild Bejagung. Mein Jagdchef ist schon 60 Jahre im " im Geschäft " Er hat da seine verfestigte Meinung die sich über die Jahre gebildet hat , und da gibt es nix dran zu rütteln. Ich fragte ihn nur ob er denn schon einen guten Bock geschossen hätte, von den "super Jährlings/Zukunftsböcken.
Ich weiß gar nicht wieviele wir laufen ließen.

Ich glaube die Revier Nachbarn machen nicht so viel Federlesen. Im Revier hat für dieses Jahr noch keiner meiner 4 Mitjäger einen guten Bock geschossen.
Aber der pachtet und zahlt macht die Regeln.
Ist OK. Habe kein Problem damit und habe schon gewisse Freiheiten .
1350€ ist jetzt aber auch nicht allzu wenig.Bei
Kitze erlegt mit 11kg werden schon die Augenbrauen hochgezogen. Aussage ... ja so 10 kg ist die Grenze. Aber so genau bekommt man das ja nicht immer hin.

Es ist wie immer. Es gibt solche und solche!!

M29
 
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Ich habe als Refenz einen strassenlosen Revierteil, fast reiner Wald, dort aber 4 große Wildäcker, Waldfläche so 200ha. Auf den 200ha sind 5 Salzlecken.

Dort haben wir 3 Jahre lang fast nur schwaches Wild erlegt. Schwache Gais = schwaches Kitz = erlegt, das Gleiche mit Böcken. Überall wo Verbiss war, komplett zugelangt, da insgesamt der Bestand zu hoch war. Schwach heisst verinfacht nur wenig Gewicht. Gehörn war "egal"

Im dritten Jahr ist das Wildbretgewicht um 1-2kg gestiegen. Wir haben jetzt regelmäßige starke Stücke um knapp 20kg auf 600Höhenmeter. Also gut 2-3 kg mehr und ja, dass ist keine saubere Analyse. Kosten-Nutzen darf man nicht betrachten. Wildacker anlegen und pflegen kostet mehr als alle Erlöse einbringen.

Die starken Böcke - bezogen aufs Gehörn - bleiben über die Blattzeit stehen. Danach kommt es drauf an, Abschussplan erfüllt, Jagdgast, Zufall... Meist bleiben die 3-4 mir bekannten starken starken Stücke stehen.

Man sagt ja, nach 5-6 Jahren sieht man dann eine Verbesserung bei den Gehörnen. Allerdings habe ich die starken Böcke fast nur spätnachts mit NSG gesehen. ERlegungstechnisch also keine Chance.

Auch strassennah entnehme ich gerne erst die schwachen Stücke, aber das ist der Wunsch eher der Vater des Gedanken.
 
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Hallo.

Das einzelne Stück spielt biologisch sicher keine Rolle. Dennoch gehört zu allen Schalenwildarten auch eine vernünftige Altersstruktur.
Einen starken 2-3 jährigen Bock mit prahlendem Gehörn kann man schießen, ohne dass die Art darunter leidet. Mir macht das aber keine Freude, im Gegenteil. Lieber bei den Jährlingen eingreifen und einige älter werden lassen. Wenn sie dann mit 5 Jahren + ein knuffiges Gehörn haben passt es für mich. Habe auch noch keinen alten Bock erlegt, der auf dem Teller weniger zart war als die Jährlinge.
Wenn man gleich auf jeden Bock die Funken reißt verpasst man sehr viel und wird einige, für mich wunderschöne Momente nie erleben können.

wipi
 
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Ich jage in 2 Revieren, ein reines Waldrevier, 2 Wildwiesen, aber hauptsächlich bestehend aus Jungbuchen und Dickungen, kaum offener Hochwald ca. 90% Laubholz. Hier gilt: was du siehst, ansprechen und sauber erlegen kannst → mitnehmen! Hier ist auch fast nur die Intervalljagd zu den Hauptaktivitätsmonaten sinnvoll, in dem Moment muss man aber auch aus dem Vollen schöpfen.
Das andere Revier hat nur 50ha Wald und 900ha Feldfläche mit kleinen Gehölzen, Teichen, viele Brachflächen. An den Waldrändern sind fast überall Wildwiesen angelegt. Dort wird selektiv gejagt. Nur körperlich schwache Stücke, an Straßen wird scharf reingehalten. Auch das Rehwild ist dankbar wenn es nicht 24/7 damit rechnen muss erlegt zu werden. Denn auch die Hege ohne Büchse ist Jagd – selbstverständlich immer in Abhängigkeit von den vorhandenen Strukturen.
Vergleichbar alte Stück trennen teilweise 6-7kg Wildbretgewichte bei den beiden Revieren (Luftlinie 20km). Im Feldrevier haben wir dieses Jahr auch mal wieder eine Ricke mit Drillingskitzen. Man kennt das Wild, die Einstände und auch teilweise auch das Alter. Es werden fast jährlich Böcke mit 22kg bis ganz selten mal 25kg gestreckt.
Wer die Möglichkeit hat im Mai statt dem 16kg Jährling einen mit 11kg zu schießen und den bei entsprechendem Habitat alt werden zu lassen, der tut dem Bestand und dessen Entwicklung definitiv nichts schlechtes.
 
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Ich habe als Refenz einen strassenlosen Revierteil, fast reiner Wald, dort aber 4 große Wildäcker, Waldfläche so 200ha. Auf den 200ha sind 5 Salzlecken.

Dort haben wir 3 Jahre lang fast nur schwaches Wild erlegt. Schwache Gais = schwaches Kitz = erlegt, das Gleiche mit Böcken. Überall wo Verbiss war, komplett zugelangt, da insgesamt der Bestand zu hoch war. Schwach heisst verinfacht nur wenig Gewicht. Gehörn war "egal"

Im dritten Jahr ist das Wildbretgewicht um 1-2kg gestiegen. Wir haben jetzt regelmäßige starke Stücke um knapp 20kg auf 600Höhenmeter. Also gut 2-3 kg mehr und ja, dass ist keine saubere Analyse. Kosten-Nutzen darf man nicht betrachten. Wildacker anlegen und pflegen kostet mehr als alle Erlöse einbringen.

Die starken Böcke - bezogen aufs Gehörn - bleiben über die Blattzeit stehen. Danach kommt es drauf an, Abschussplan erfüllt, Jagdgast, Zufall... Meist bleiben die 3-4 mir bekannten starken starken Stücke stehen.

Man sagt ja, nach 5-6 Jahren sieht man dann eine Verbesserung bei den Gehörnen. Allerdings habe ich die starken Böcke fast nur spätnachts mit NSG gesehen. ERlegungstechnisch also keine Chance.

Auch strassennah entnehme ich gerne erst die schwachen Stücke, aber das ist der Wunsch eher der Vater des Gedanken.
Man sagt ja, nach 5-6 Jahren sieht man dann eine Verbesserung bei den Gehörnen.
Aber nur! Wenn der ,,Nachbar" der selben Ansicht ist:sneaky:
MfG.
 
G

Gelöschtes Mitglied 23774

Guest
Dieser Blödsinn mit dem Zukunftsbock scheint nicht ausrottbar zu sein.
Was man nicht selber schießt, schießt dann der Nachbar und freut sich.
Du kannst das für Blödsinn halten, andere erfreuen sich an Alten Böcken, nicht jeder jagt auf einem Schneuzfetzen-Pirschbezirk von 70 ha...............
Adulte Böcke sind recht Standorttreu in Revierteilen ohne Straßen ist es durchaus interessant die Entwicklung von Böcken zu verfolgen.
 
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Ein Zukunftsbock ist ein Bock, der die Zukunft hinter sich hat, also schießen !

Remy
 
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Du kannst das für Blödsinn halten, andere erfreuen sich an Alten Böcken, nicht jeder jagt auf einem Schneuzfetzen-Pirschbezirk von 70 ha...............
Adulte Böcke sind recht Standorttreu in Revierteilen ohne Straßen ist es durchaus interessant die Entwicklung von Böcken zu verfolgen.

Aber auch nur da. Im Wald, durch den eine Reviergrenze verläuft, musst du schießen, wenn es passt, sonst siehst den Bock entweder nie mehr oder beim Nachbarn an der Wand...
 

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