Nach meiner Erfahrung und Überzeugung halte ich beides zusammen für das Optimum.....
Nach meiner Erfahrung halte ich eine Kooperation von Feld- und Waldjagd für das Optimum, wenn sie so aufeinander abgestimmt ist, dass
jeweils die Vorteile von Feld (Übersicht/Futter) und Wald (Einstand) bestmöglich bei der Umsetzung der Jagdstrategie genutzt werden.
Das sehe ich am ehesten in der Weise erreicht, dass im Feld mit Wärmebildkamera und Nachzielhilfe zu jeder Zeit eingegriffen wird (Pirsch!), wenn Sauen zu Schaden gehen, oder wenn man in einer Region mit überhöhten Beständen SW reduzieren muss. Im Wald ist Einzeljagd auf Sauen i.d.R. viel zu ineffizient und nur als Gelegenheitserlegung bei der Wiederkäuerjagd sinnvoll. Dort arbeitet man besser an der Optimierung seiner Bewegungsjagden.
Kirrungen gehören da jedenfalls NICHT dazu, denn bisher habe ich NIEMALS ein Revier erlebt, dass über Kirrjagd Schwarzwildbestände abgesenkt hätte, ganz im Gegenteil. Das ist auch logisch, weil Kirrungen anlocken und nicht vergrämen und weil Anlockung auch das Ziel von Kirrungen ist.
Es würde ja auch niemand, der in seinem Garten z. B. Wespen reduzieren möchte, mehrere Gläser mit süßer Limonade aufstellen, um daran ab und zu mal eine Wespe zu klatschen - das täte nur jemand, der Spaß daran hat, ab und zu mal eine Wespe zu klatschen!
....Bedächtige Jagd .......in Zeiten wo man eh zum Ansitz geht und im Herbst am besten eine Revier übergreifende Bewegungsjagd......
Unter Streichung des Worts "Kirrungen" stimme ich da zu.
Wenn man schon zu sensiblen Zeiten (Dämmerung) an sensiblen Orten (abseits der Wege) im Revier herumstinkt und Jagddruck verbreitet, dann sollte man auch maximal effizient jagen und alle (richtige) Beute mitnehmen. Die Nacht sollte m. E. dem Wild gehören, im Wald auf jeden Fall, im Feld dort, wo es keine Wildschäden gibt und Schwarzwild nicht zwingend reduziert werden muss.
....Ich kenne Reviere, die professionell betreut ihre Schwarzwildstrecke fast ausschließlich über Bewegungsjagd(en) erreichen. In keinem wird nach meiner Überzeugung der Zuwachs abgeschöpft. .....
Woran willst Du das erkennen, dass dort mit Bewegungsjagden der Zuwachs nie abgeschöpft wurde, wenn man die Höhe des Ausgangsbestands und dessen Zuwachs nicht kennt?
Zudem bleibt die Frage, ob es in der Nachbarschaft "Zuchtgebiete" gibt, die auch effiziente Abschöpfungen des Zuwachses immer wieder kompensieren.
Schaut man sich die fast jährlich erheblichen Schwankungen der Schwarzwildstrecke des Bundes und der Länder an, liegt die Vermutung nahe, dass Jahre mit Rekordabschusshöhen deutlich zum "Einbruch" im Folgejahr beigetragen haben. Diese Vermutung habe ich nach einigen Erlebnissen mit besonders hohen SW-Strecken in abgegrenzten Waldinseln oft bestätigt gesehen. In meiner Nähe gibt es so eine 640 ha Waldinsel, in der wir im Jahr 2003 und 2019 (nach 12 Jahren Verpachtung mit Schwarzwild-Zucht) jeweils knapp 70 Sauen bei einer Bewegungsjagd erlegt haben. Das Resultat war 2003 durchschlagend und das Revier für die Folgejahre nahezu schwarzwildfrei. Auch in diesem Jahr werden nach der letztjährigen Rekordstrecke kaum mehr Sauen dort gespürt und ich bin auf das Ergebnis der Nachfolgejagd Mitte November gespannt. Auch aus anderen Revieren, die keine erhebliche SW-Zuwanderung aus der Nachbarschaft haben, kenne ich solche Einbrüche nach besonders erfolgreichen Bewegungsjagden.