der ganz kloane hahn...

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...ist vielen jägern und den meisten nicht jägern ganz unbekannt. von den vier rauhfußhuhnarten in europa ist der auerhahn und der birkhahn der bekannteste vertreter, der schneehahn ist bei den meisten jagdkartenbesizern noch bekannt, aber wenn die sprache auf den "ganz kleinen hahn" den haselhahn kommt dann verstummen die meisten.

ich jage seit gut 20 jahren in einem revier wo der haselhahn seine fährte zieht. ich hab von meinem jagdherrn seit gut 20 jahren einen frei, aber bisher war es für mich einfach kein bedürfnis den kleinsten der rauhfußhühner zu erlegen. ich sah ihn zwar immer wieder beim ansitz bzw. auch beim pirschen aber um ihn einfach nur "so mitzunehmen" war er mir dann doch einfach zu "seltsam". der haselhahn "verdient" es einfach bewusst auf ihn zu jagen.

so telefonierte ich vor ein paar tagen mit einem freund um ihn zum spissen zu bewegen. heute war es dann soweit und um 7:15 stand mein guter jagdkollege vor meiner haustüre (ja ich geb es zu, ich war gerade beim zähneputzen und ein wenig spät an). nach einem kaffee fuhren wir dann ins revier und wir gingen in einen revierteil wo ich haselwild garantieren konnte.

mein jagdkollege fing, nachdem wir unseren platz eingenommen hatten, an zu spissen und es dauerte auch nicht lange bis ein hahn antwortete. gespannt warteten wir wo der hahn auftauchn würde als ich links von mir ein rascheln hörte und den hahn im wald abwärts ziehen sah. als er hinter einer stärkeren fichte verschwand richtete ich die flinte auf die seite der fichte wo der hahn auftauchen sollte und wartete. kaum ausgerichtet tauchte der hahn auf und "wanderte" richtung unten wo er den rivalen vermutete. ich zog mit und ließ die 16er ein machtwort sprechen. leider blieb genau in dem moment wo ich abzog der hahn stehen und so ging mein schuß (auf max. 10 m) hundertprozentig daneben. der hahn "zeichnete" auf den schuß mit einem abstreichen in den nähsten baum (der lebensraum des haselwildes zeichnet sich nicht unbedingtr durch weite aussicht aus :25: ) und als zeichen dass ihm nix passiert ist spisste der hahn bereits 10 min später wieder frisch und fröhlich vor sich hin. als mein "pirschführer" auf das spissen antwortete fing eine henne auch noch an zu antworten und der hahn stand wieder zu. nach insgesamt 2 stunden spissen und antworten brachen wir ab um den hahn der doch nicht mehr ganz zustand pause zu gönnen und wir begaben uns auf andere vielversprechende plätze. nachdem die mittagszeit bezüglich hahselwild nicht die beste zeit ist und ich auch schon hunger hatte beschloss ich unseren "höchsten" bauern im revier aufzusuchen um bei ihm bei würstl (verdammt gute selbstgemachte würstl) und bier die mittagszeit zu verbringen. um ca 15:00 brachen wir die mittagszeit ab und begaben uns wieder ins revier (no da hatten wir bis dahin eh nie verlassen). ich meinte noch dass ich '"schnell" béi einem bauern vorbeischauen muss um eier zu kaufen unmd dort angekommen blieb es nicht bei den 20 eiern sondern wir "mussten" noch schnell ein bier zur stärkung zu uns nehmen (ich hab den bauern schon lang in verdacht dass er ein jagdgegner ist. immerhin hält er mich immer wieder mittels "bierkirrung" vom jagen ab.) mein jagdfreund meinte nach dem bier dass wir es eigentlich noch einmal unten bei der wiese bei den "stauden" nochmal versuchen könnten zu spissen. nachdem ich mich eigentlich schon auf einen morgigen jagdtag eingestellt war und es doch schon deutlich nach 16:00 uhr war (nach 16:00 haben wir ganz selten einen haselhahn zur stecke gelegt) hielt sich meine begeisterung in grenzen. dennoch ließ ich mich überzeugen (aufgegeben wird max ein brief) und wir marschieren nach unten um den vielversprechenden platz diesmal von der anderen seite in angriff zu nehmen. nach gut einer viertel stunde spissen ohne antwort wechselten wir den platz um gut 50 m und mein freund spisste wieder. ohne auf eine antwort auf das spissen hörte ich auf einmal kurz unter uns ein trippeln im laub und als ich nach rechts blickte sass ein haselhahn keine 15 m von mir entfernt auf einem stein und blickte aufmerksam in unsere richtung. langsam die flinte auf den hahn in anschlag gebracht und ein "weglaufen" des hahnes war eines. innerlich fluchte ich über meine unaufmerksamkeit als mein jagdkollege ganz verhalten und leise, verdeckt durch seine jacke wieder spisste und kurz darauf der hahn von unten, wieder stumm, bei einer fichte wieder auftauchte. vorgewarnt durch sein vorheriges erscheinen sah ich ihn diesmal früh genug und mit dem knall der 16er flinte drehte es den hahn über und er walgte bergab. im entladen meiner flinte lief ich dem hahn nach und als ich ihn liegen sah stand ich genau unter der fichte unter der ich "ihn" am vormittag verfehlte. ich bin überzeugt dass es der gleiche hahn war, aber auch falls es ein anderer ist hab ich dennoch eine riesige freude mit dem "ganz kleinen hahn" und er wird als dritter von den vier rauhfußhuhnarten meine trophäenwand zieren und auch in der pfanne landen. den schneehahn bewahr ich mir bis zu meinem 50. geburtstag in ein paar jahren auf. 3 der 4 rauhfußhuhnarten in einem jahr reichen mir :12: :12: :12: :12: :12:

falls übrigens wer auf auer- opder birkwild mitfahren will..... im jänner 2012 ist noch ein platz frei ;-)
 
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Waidmannsheil zu Haselhahn.
Super geschrieben :27: :27:
Wenigsgtens kirren eure Jagdgegner mit Bier-
unsere mit selbstgebranten Schnapps :30: :12:
Gruß
Hucho Hucho
 
A

anonym

Guest
Vielen Dank fürs Einstellen des tollen Jagderlebnisses !
 
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Eine schöne Geschichte, herzlichen Dank für 's Einstellen. Ich hatte auch die Gelegenheit einen Haselhahn zu erlegen. Die Möglichkeit hatte sich eher zufällig ergeben und ich habe sie genutzt. Habe mir noch keinen Kopf gemacht, ob ich ihm damit gerecht geworden bin. :16: :26:


Grosso
 
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so, dann werd ich mal ein paar fotos dazufügen.

pa282093.jpg


pa282094.jpg


so, und hier noch ein paar fotos von den anderen beiden heuer erlegten

p4221594.jpg


p4221595.jpg


da wären sie also, die drei vertreter der rauhfußhühnerarten. und meines wissens alle drei in deutschland nicht mehr jagdbar.
 
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@ dmdbj,

Waidmannsgeheul zu deinen Rauhfußhühnern. Dein Wissen dürfte korrekt sein, ich wüsste nicht, dass man in Deutschland die genannten Hühner bejagen darf. Wie sind denn die Bestände im bayrischen Teil der Alpen?

Grosso
 
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keine ahnung!

ich weiss nur dass der haselhuhnbestand bei uns sehr gut und seit jahren stabil ist. der grosse hahn ist bei uns aus dem revier verschwunden. nein, nicht wegen der bejagung sondern weil das biotop für ihn nicht mehr passt. keinerlei flugschneisen mehr und zu dichter fichtenbestand. das birkwild hält sich bei uns noch, aber ebenfalls nicht in jagdbaren grössen. ich rede jetzt nur von unserem revier, ansonsten werden bei uns im bezirk bzw. auch in der gemeinde alle drei ruhfußhuhnarten noch bejagt.
mein haselhahn war der erste seit gut 10 jahren der bei uns im revier erlegt wurde. vertragen würde der bestand eine "intensivere" bejagung auf alle fälle.
 
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Weidmannsheil zum ganz kloanen :27:

Wobei, soviel größer is der Hahn in weiß auch nicht oder?
Wurde ganz traditionell mitn Hühnerknochn gespisst? :23:

War diese Woche in nem Revier mit bestätigten Hasel- und Auerwild unterwegs... hab aber leider keins in Anblick bekommen :17:
 
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na logisch mit dem haselhahnpfeifferl aus hühnerknochen. wobei... das mauspfeifferl von hubertus funktioniert ebenfalls blendend zum spissen.
 
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Sauber. Herzliches Weidmannsheil und weiterhin fröhliches und gutes Jagen :28: :27:
 
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In unseren Teil sind Auerhahn und Birkhahn die letzten drei vier Jahre wieder häufiger.
Ich denke, daß das mit der Fuchsräude und den damit niedriegen Raubwildbesätzen zusammenhängt.
Haselhüner und -hähne sind wohl wieder etwas auf dem Vormarsch (lt Berufsjägern) jedoch wird es noch einige Zeit dauern bis die ersten, bei uns, zu sehn sind.
Das gilt aber nur für einen kleinen Teil in den Inntaler und Chiemgauer Bergen, in die ich einblick habe.
 
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also ich hab noch keinen zusammenhang zwischen fuchs und haselwildbesatz feststellen können. seit ein paar jahren gibt es bei uns (ebenfalls wegen der räude) beinahe keine füchse mehr und der bestand hat dennoch nicht zugenommen. wesentlich mehr einfluß wie die prädatoren hat, in meinen augen, die forstwirtschaft. wenn einmal die ganzen stauden rausgehackt werden und das biotop für den hahn nicht mehr passt dann verschwindet er. als bestes beispiel dient bei uns der auer- und der birkhahn. vor 15 jahren hatten wir den großen hahn noch im revier, inzwischen sind die flugschneisen weg, der wald dichter geworden und das auerwild ist verschwunden. als die almfläche aufgeforstet wurde hat das birkwild sofort reagiert und die balzplätze vereinsamten. kaum wurde auf der anderen talseite wieder gerodet nahm der bestand vom birkwild stetig zu. die fuchsbejagung hat sich aber nirgends geändert, die zunahme des birkwildes in den revieren wo die rodung durchgeführt wurde fiel sogar in die zeit als die fuchspopulation am höhepunkt war (kurz vor ausbruch der räude).
 
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der_mit_der_Bracke_jagt schrieb:
also ich hab noch keinen zusammenhang zwischen fuchs und haselwildbesatz feststellen können. seit ein paar jahren gibt es bei uns (ebenfalls wegen der räude) beinahe keine füchse mehr und der bestand hat dennoch nicht zugenommen. wesentlich mehr einfluß wie die prädatoren hat, in meinen augen, die forstwirtschaft. wenn einmal die ganzen stauden rausgehackt werden und das biotop für den hahn nicht mehr passt dann verschwindet er. als bestes beispiel dient bei uns der auer- und der birkhahn. vor 15 jahren hatten wir den großen hahn noch im revier, inzwischen sind die flugschneisen weg, der wald dichter geworden und das auerwild ist verschwunden. als die almfläche aufgeforstet wurde hat das birkwild sofort reagiert und die balzplätze vereinsamten. kaum wurde auf der anderen talseite wieder gerodet nahm der bestand vom birkwild stetig zu. die fuchsbejagung hat sich aber nirgends geändert, die zunahme des birkwildes in den revieren wo die rodung durchgeführt wurde fiel sogar in die zeit als die fuchspopulation am höhepunkt war (kurz vor ausbruch der räude).

Und, wenn dann noch die Windräder kommen ... :14:
 

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