Der gefeite Bock

R

Rübezahl

Guest
Es ist nun mal nicht die Jagd als solches, die dich antreibt, sondern das unverblümte Ego. Dass das so ist, bestätigst du ja selber. Wehmut weil du nun nichts mehr hast um deinen "Ichtrieb" zu befriedigen..
Ich bin ziemlich überrascht wie du das siehst. Egomanie hineinzuinterpretieren hätte ich wirklich nicht erwartet. Eher Spott oder der Hinweis das doch nur Strecke zählt oder etwas dieser Art. Offenbar ist unser Verständnis von Jagd, was Jagd ausmacht oder wie man sie ausübt grundverschieden. Weißt du in anderen Fäden werden 10-15 Rehe durch 3-4 Jäger an einen Ansitztag geschossen. Sehr effizient, sehr geplant, auf Strecke ausgerichtet. Handwerklich korrekt und sauber gestreckt. Ich hatte beim Lesen dabei trotzdem kein gutes Gefühl. Meins wäre das nicht. Ich muss nicht supereffizient sein wie vielleicht ein Anderer. Ich habe das Glück mir (m)ein Stück schwer erarbeiten zu dürfen. Gelingt mir das irgendwann habe ich Erinnerungen an Fehlschläge, Misserfolge und letztendlich die Erlegung. Die Trophäe mag dann auch nichts hermachen, kann nichts besonderes sein, trotzdem ist sie mir tausend mal mehr wert als der 6er der mir zufällig vor den Ansitz zog und den ich ohne Mühe erlegen könnte. Ich erwarte nicht das du das verstehst oder gar teilst.

Rübezahl
 
G

Gelöschtes Mitglied 11915

Guest
Also ich kann dies gut Nachvollziehen ,den bei meinem zweiten Bock als frischer Jungjäger war dies ähnlich.
Ich hatte einen frischen Begehungsschein und vom Pächter freie Büchse, nimm jeden Bock der Dir gefällt war die Ansage.
Nun denn es war ein sehr Stadtnahes Revier mit dementsprechend Besucherverkehr
Der Hochsitz stand am Waldrand ,ca. 10 m dahinter ein geteerter Wanderweg und danach wieder Wald,vor mir ein ca 40m breiter Wiesen streifen und dann wieder Wald davor Unmengen von Buschwerk.
Also sass ich dort und betrachtete die Gegend, als auf einmal keine 2 m neben mir ein Sechser auf die Wiese wechselte und zügig in den gegenüberliegenden Wald wechselte, da ich doch noch unerfahren, überrascht und nur ein Schuss von schräg hinten möglich gewesen wäre,war ausser blöd gucken nichts zu machen und weg war er.

OK ihm sollte es nun gelten, das Spiel ging über 4 Wochen so, entweder er war wieder schlagartig von hinten fast direkt unter dem Hochsitz durch gewechselt, oder ich sah ihn gegenüber in den Hecken Äsen und es war immer nur das Haupt und ein Teil des Trägers zu sehen. manchmal hatte ich das Gefühl auch er beobachtet mich und lacht sich eins.

Dann eines schönen Abends ich sass vieleicht eine halbe Stunde,knackste es links von mir aber etwas weiter weg, ? Das muss er sein ! Ich stand auf und ging in Voranschlag .
Und er kam zügig aber nicht zu schnell wollte er wieder über die Wiese, doch diesmal war ich gut vorbereitet und bin mit gefahren und habe fliegen lassen, der Schuss sass sehr gut.
Er machte noch drei Gänge und ging wie in Zeitlupe nach unten.

Ich entlud meine Waffe packte alles zusammen und bin abgebaumt.Unten brannte ich mir erst einmal eine Zigarette an um mein nun aufsteigendes Jagfieber in den griff zu bekommen und ihm die Ruhe zu geben zu gehen.

Nach ca. 10 min bin ich dann zum Bock getreten,habe ihm den letzten Bissen gereicht und mich zu Ihm gesetzt und dort noch einige Zeit verweilt, an all die Anblicke an ihn gedacht und wie oft er mich genarrt hatte.

Er hatte heute noch einen Ehrenplatz an meiner Wand und muss immer noch schmunzeln wenn ich an Ihn denke,und das ist nun 14 Jahre her.

WMH allen Bockjägern
 

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ich hatte auch mal einen solchen.... Wir haben ihn in Gedanken an den vorvorherigen Pächter Emil getauft. Adonis himself. Prinzipiell immer wenn es schon kritisch dunkel war und dann hat er NIE wirklich frei gestanden. Es war ein wunderschöner Sitz, ich hab in der Zeit, wo ich auf Emil gewartet hab, dort 3 Sauen geschossen, aber Emil hat mich immer schön veräppelt. Wie schon erwähnt, groß, älter und stark wirste als Bock nicht, wenn du nicht vorsichtig bist.

Ich hab´s irgendwann aufgegeben. Ich habe einen lieben Freund auf ihn angesetzt, es war der letzte Ansitz vor seinem Tod, er konnte Emil strecken. Der Freund, von der Krankheit schon schwer gezeichnet,... ach lassen wir das. Zu melancholisch. Schön und traurig zugleich....
Emil hat uns wunderbar geschmeckt.
 
A

anon

Guest
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Genau so einen Bock hatte ich letztes Jahr. Seinen Einstand hatte er in einem Verhau aus Schwarzdorn, Weiden und Brombeeren an einer Wiese. Vermeintlich einfach... Das erste Mal in dem Jahr zeigte er seine Silhouette Ende Juni an einem nebligen morgen. Stark im Körper und ebenso vom Gehörn. Etliche Male versuchte ich es, er war mir immer einen Schritt voraus. Am Ende der Blattzeit jedoch wurde er unvorsichtig und sprang aufs Blatt. Einer der wenigen Böcke der einen Platz an der Wand gefunden hat.
@Rübezahl
Ich kann dem nur nachempfinden, wenn es die Rahmenbedingungen zulassen versuch es noch den Mai durch, ansonsten gönne dir und dem Bock die Ruhe bis Anfang August.
 
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Vielleicht kennt ihr ihn auch, den Bock der offenbar gefeit ist gegen blaue Bohnen, dem man wochenlang hinterherkrebst, der nie gut genug steht für den waidgerechten Schuss oder der aus magischen Gründen nicht getroffen werden kann. An den man immer wieder denkt und der einem keine Ruhe lässt? Nun auch wir haben so ein Ekeltier, der einfach nicht totgeschossen werden will. Es ist ein Mörderbock, mit langem dünnen unverzweigtem Gehörn, der schon im letzten Jahr einen Nebenbuhler zu Schanden forkelte. Ein schlauer, gerissener Geheimrat, mit allen Wassern gewaschen. Er tritt, wenn überhaupt nur in tiefer Schwärze aus und ist nie da wo man ihn erwartet. Schon oft hab ich auf ihn gepasst, Morgens, Mittags, Abends, manchmal stand er nur 30m entfernt, gab aber kein Stück Blatt frei. Gestern war wieder so ein Tag. Anstand an einer teilberäumten Windwurffläche. Der Hund in Mucksmausmanier artig und leise hinter einem Wurzelteller, der Waidmann Rübezahl lauernd hinter Selbigem. Das Gelände leicht rechts und vorn abfallend. Rechter Hand eine tiefe Dickung, linker Hand ein lichter, nach hinten mit tieferem Unterwuchs versehener Stangenhort. Hinter uns ein undurchdringlicher Dschungel aus Totholz, Altbestand, Windwurf, Brummelbeere und Weißdorn. Der Wind aus etwa 10:00 Uhr.
Leichter Regen der gegen 1900 Uhr aufhörte. Ich liebe den Anstand, da wo keine Kanzel steht, kaum jemand je hingeht, dort bin ich gern. Das Schmalreh war sicher vor mir, lauerte ich doch dem Bock hinterher, Reinicke hätte trotzdem Pech, ließ sich aber nicht blicken. Kurz vor 0900 Uhr erschien ER auf der Bildfläche, lange stand er fast völlig verdeckt und reglos. Trat dann auf den Windwurf und fegte an einer Buche. So zog er langsam über die Fläche. Ich frohlockte, diesmal entkommt er nicht. Ich legte an, zog mit und hoffte auf ein Stückchen Blatt und die 20m freie Stelle die er gleich überziehen wird. Plötzlich brach es unterhalb der Fläche am Wiesenrand und zwei Jungs aus dem Dorf riefen sich etwas zu. Der Bock sprang ab und ich hatte das Nachsehen. Wieder einmal! Mein Gesichtsausdruck und meine Gedanken in diesem Moment waren wenig christlich.

Rübezahl, der es heute Abend wieder versuchen wird


Danke für diesen herrlichen Beitrag.👍
 
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Sehr schön erzählt zunächst einmal. Vielen Dank dafür!

Jeder der länger jagt hat so etwas ähnliches schon mal erlebt oder wird es früher oder später erleben.

Ich hatte mal bereits im Februar einen verfEnten Bock auf der Kirrung ausgemacht, dem ein Lauscher ganz geschlitzt war. Ein wahrlich reifer, schon zurückgesetzter Bock in einem Waldrevier. Hinter dem war ich dann ab Mai her. Nachdem die Jagdzeit auf war, habe ich ihn nie wieder gesehen. Jede Ecke habe ich durchspekuliert und diverse andere Stücke geschont. Ich wollte diesen! Irgendwann war ich mir sehr sicher, dass er längst woanders in der Kühlung hängt.

Nachdem er auch zu Blattzeit nicht aufgetaucht ist hatte ich das Thema abgehakt.

Ein Jagdjahr später und zwar am 14. Oktober und somit kurz vor dem Ende der Jagdzeit auf Böcke kam er dann wieder in Anblick. Ich konnte es erst gar nicht glauben. Im aller letzten Licht wechselte er über einen Bach aus dem Nachbarrevier ein und zog zügig über eine kleine Freifläche auf eine Dickung zu. Diese erreichte er nicht mehr. Die Freude über den Methusalem war riesig!
 
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Ich wünsche dir weiterhin WMH und den Willen und die Passion dies durchhalten.
Ich hatte einen "3b" bei dem Förster frei bei dem ich zu Studiumszeiten gejagt habe... Nie gesehen. Nach über einem Jahr wieder hochgefahren, als Einladung zur Drückjagd... Dann kam er und alles passte.

Das Nervenaufreibendste was ich bisher hatte: Einen einhörnigen Widder. Gesehen Mitte Juli.
Erlegt ~ Mitte Januar. Als ich schon alles aufgegeben hatte. Am Rande des Reviers beim Pirschen ein (vermeintliches) einzelnes recht schwaches Schmalschaf beschossen. Und hinter einem Ilex kam irritiert durch den Knall das Einhorn heraus. 2 Hegeabschüsse zum Ende der Jagdzeit. Der Widder wog über 30 % weniger als vergleichbare ~2-3-jährige.
 
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Nein, solche Böcke kenne ich nicht. Ganz einfach deswegen, weil ich mir maximal vier mal eine Chance auf ihn gebe. Dann ist mit dem hinterher stiefeln auf diesen einen Bock Schluß.
Weißt du warum du ihn nicht kriegst?
Er kann deine, für ihn ja durchaus negative Ausstrahlung, auf mehr als 100m spüren. Lass ihn in Ruhe. Soll jemand anders ihn erlegen. Oder warte auf den Zufall, der ihn dir irgendwann unverhofft, vielleicht auch ganz wo anders vor den Lauf bringen wird.
Um es nochmal zu sagen, dieses nachstellen auf ein Stück - immer und immer wieder, bringt wenig Erfolg, bringt sehr viel Unruhe in's Revier und ganz ehrlich, mit Jagd im ursprünglichen Sinn hat das nichts mehr zu tun.
Lass ihn einfach und geh heut Abend wo anders jagen - morgen und die nächsten Wochen auch.
Ist es nicht gerade das was den Reiz an der jagd ausmacht? Genau den einen zu überlisten und ihn in harter Arbeit zu erlegen. Zumindest ist es für mich das spannendste an der jagd. Irgendwo hinhocken und eine X Beliebigen totschiessen kann jeder. Daran habe ich keine so große Freude mehr.

Mach weiter Rübezahl und überlisten ihn. Daran erinnert man sich sein ganzes jägerleben.
 

kr1

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Du hast von meiner Gemütsverfassung auf der Jagd nach dem EINEN Stück eine völlig falsche Vorstellung. Mit Verbissenheit hat das alles überhaupt nichts zu tun. Es ist die pure Freude an der Jagd als solches, die Schliche, die Pürscherei, die Listen. In die Erlegung, so sie denn erfolgt, mischt sich auch zugleich eine gewisse Wehmut, das man diesen einen bestimmten Bock nun nicht mehr waidwerken kann. Für jeden ist Jagd nun einmal etwas Anderes.
Ich will Dir auf keinen Fall die Jagdfreude absprechen oder vermiesen. Sorry wenn das so rüberkam. Deine Worte kamen auf mich verbissen rüber und Verbissenheit bringt wirklich nichts. Habe ich selbst gelernt als ich unbedingt den grey ghost (Kudu) haben wollte. Musste dafür 2x nach Südafrika.
 
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Hallo. Es sind doch die nicht so einfachen Jagten die uns in Erinnerung bleiben. Und die mich auch anspornen. Gut, ich gehe die Sache inzwischen nicht mehr so verbissen an wie früher, aber bleib an solchen Böcken schon dran. Der längste Bock dauerte 3 Jahre bis ich ihn erlegt.
Älterer Bock kam aus seinem Einstand nach dem ich im Herbst/ Winter ein Kitz in der Nähe vom ihm erleg hatte, an keine Kirrung oder Wiese mehr raus. Beim Blatten im darauf folgenden Jahr sprang er sogar aus der Dickung. Zog aber im Holz nur um mich herum in 100m Abstand und bekam schließlich Wind und ward nicht mehr gesehen. Im neuen Jahr baute ich im Holz extra eine Leiter und wartete bis Ende Juli und saß am Dickungsrand bei regnerischen Wetter in der Früh an. Nach über 5h Ansitz zog der Bock am Dickungsrand und ich konnte ihm eine sichere Kugel antragen.
Einen anderen Bock hab ich mir irgendwie selbst herangezoge. Kannte ihn schon als Kitz als aggressiven Bock der im September bereits alle anderen Stücke vertrieb, mit noch zwei Brüdern (war das zweite Jahr in Folge mit 3 Kitze) Das schwächste Kitz erlegt und im Frühjahr den etwas schwächeren der Zwei. Habe ihn dann zwei Jahre laufen lassen, bis ich merkte das er aus seinem Einstand jedes Reh verjagte. Diesen Einstand nenne ich im Kindergarten da dort immer Geißen mit Kitz sind. Jetzt kam das ganze Jahr nichts mehr raus. Er selbst zog auch nie auf die Wiese. Ich konnte ihn nur sehen wenn wieder ein anderes Stück vertrieben wurde.
Wollte ihn erlegen - er ließ mir aber keine Chance.
Ein Jahr später am 1.Mai in der Früh trieb er einen Jungen Bock über 500m auf die Wiese und an mir vorbei. Als er zurückzog konnte ich ihn erlegen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
Grundsätzlich finde ich es bewundernswert, wenn andere Jäger mit solch einer Ausdauer, Kreativität und Hartnäckigkeit einem einzelnen Bock nachstellen. Für mich und meine Verhältnisse wäre das aber undenkbar. Ich darf inzwischen um die 25-30 Böcke pro Jahr erlegen und nochmal die ungefähr doppelte Anzahl an weiblichen und Kitzen. Da bleibt mir für solche Sachen nicht die Zeit und auch nicht der Nerv.
 
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Waidmannsheil! Ich hatte vor zwei Jahren mehrfach einen Bock hinter der Kanzel, dort gehts den Hang runter und man hat keinen Kugelfang. Der Bock hatte entweder in den Hecken Krawall gemacht, später kam das Abhusten der Rachendasseln dazu. Ich hatte ihn oft schon gehört, aber nie gesehen.

Dann war ich zufällig abends an besagter Kanzel, als ein Starkregen niedergegangen ist. Das hohe Gras hinter der Kanzel wurde komplett nieder geregnet und geweht, und siehe da - da stand der Bock und wähnte sich in Sicherheit. Ich konnte ihn dann auf 80m sauber strecken. Beim angehen nach 15 Minuten ist ein Schmalreh abgesprungen, einen kleinen Schreckmoment lang dachte ich der Bock würde nicht liegen, aber dann konnte ich sehen dass es ein weibliches Stück war. Der Bock lag im Knall und war gut zu finden. Das Gehörn hatte mehrere stumpfe Enden. Möglicherweise hatte er sich schon ordentlich duelliert:

Heimlicher_2.JPG
 
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16 Jan 2003
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In dieser Rubrik kann jeder seinen Emotionen freien Lauf lassen und seine Gefühle offen legen,
die mit der Bejagung und Erlegung ganz bestimmter Stücke zusammenhängen.
Etwas überzogen klingt in einigen Fällen, dass man sich das Stück "hart erarbeitet" hat. In diesen unseren Breiten ist der Jäger doch doch kaum "gefordert". Die Empfehlungen gehen dann vorbei, wenn weder der Jäger, noch dessen Fertigkeiten oder die Revierverhältnisse bekannt sind.

Wenn ein bestimmtes Stück das erste Mal wo gesehen wird, heißt das ja nicht, dass es dort seinen Einstand hat oder regelmäßig wechselt. Wenn ein Bock das 3x ausgehalten hat, aber es nicht "gepasst" hat, dann kommt er auch ein 4. Mal, wenn der Jäger ihn nicht vergrämt.
In größeren Revieren jagend, setzt man sich wo anders an, was aber in kleinen Revieren nicht gelten soll, weil der Jagddruck angeblich zu hoch wird.
Als regelmäßiger Jagdgast in einem großen Revier bejage ich seit 22 Jahren einen 100 ha PB und kann nur feststellen, dass Wild ohne Scheu und Misstrauen (das es ja grundsätzlich und immer hat) zu den von mir häufig benutzten Ansitzen hin- und vorbeizieht. Am gleichen oder nächsten Tag an der gleichen Stelle etwas erlegt zu haben, ist eher öfter als seltener.

Etwas mit Gewalt zu erpirschen, kann schon mit Erfolg verbunden sein, ist aber bei genauerer Betrachtung eher Zufall als geplant. Ist man noch nicht erfahren, scheinen mehr Revierteile pirschgeeignet zu sein, als sie es sind. Der Ansitz ist aber für viele zu simpel und zu wenig aktiv. Daher wird es unterschiedlich empfunden, sich einen Bock erpirscht oder erhockt und damit unterschiedlich "hart erarbeitet" zu haben.zu haben.

An meinen allerersten Rehbock kann ich mich noch nach über 60 Jagdjahren gut erinnern, auch wenn dessen mickriges Spießgeweih durch Umzüge verloren ging. Als meiner bescheidenen Erfahrung kann (nicht nur) Jungjägern empfohlen werden, auch bei der schlichten Rehjagd stets hellwach zu sein und alles im Voraus mögliche zu tun, um die oft nur kurzen Momente für einen "sauberen Schuss" nutzen zu können. Das ist viel mehr, als sich landläufig vorstellen lässt. In unserem dicht besiedelten Land überhaupt (noch) jagen zu können und ein Stück miit gutem Schuss erlegt zu haben, sollte "jagdliches Glück" genug sein. Letztlich schießen wir etwas tot, das uns am Herzen liegt und das lässt in uns gelegentlich zwiespältige Gefühle aufkommen, deren wir uns nicht zu schämen brauchen.
 

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