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Waidmannsdank@treemaster
Waidmannsheil zum Bock und ehrlichen Respekt für Deine Bemühungen, ihn zu kriegen.
Klinkhamer
Waidmannsdank@treemaster
Waidmannsheil zum Bock und ehrlichen Respekt für Deine Bemühungen, ihn zu kriegen.
Klinkhamer
Ich bin ziemlich überrascht wie du das siehst. Egomanie hineinzuinterpretieren hätte ich wirklich nicht erwartet. Eher Spott oder der Hinweis das doch nur Strecke zählt oder etwas dieser Art. Offenbar ist unser Verständnis von Jagd, was Jagd ausmacht oder wie man sie ausübt grundverschieden. Weißt du in anderen Fäden werden 10-15 Rehe durch 3-4 Jäger an einen Ansitztag geschossen. Sehr effizient, sehr geplant, auf Strecke ausgerichtet. Handwerklich korrekt und sauber gestreckt. Ich hatte beim Lesen dabei trotzdem kein gutes Gefühl. Meins wäre das nicht. Ich muss nicht supereffizient sein wie vielleicht ein Anderer. Ich habe das Glück mir (m)ein Stück schwer erarbeiten zu dürfen. Gelingt mir das irgendwann habe ich Erinnerungen an Fehlschläge, Misserfolge und letztendlich die Erlegung. Die Trophäe mag dann auch nichts hermachen, kann nichts besonderes sein, trotzdem ist sie mir tausend mal mehr wert als der 6er der mir zufällig vor den Ansitz zog und den ich ohne Mühe erlegen könnte. Ich erwarte nicht das du das verstehst oder gar teilst.Es ist nun mal nicht die Jagd als solches, die dich antreibt, sondern das unverblümte Ego. Dass das so ist, bestätigst du ja selber. Wehmut weil du nun nichts mehr hast um deinen "Ichtrieb" zu befriedigen..
Waidmannsheil!!Anhang anzeigen 168559
Die ganze Geschichte um diesen (Unfall-)Bock, mit dem es mir die letzten 4 Wochen ähnlich erging wie @raze4711 , füllt 5 DIN-A4 Seiten
Ich hatte zum Schluß die Nahrungsaufnahme verweigert. Am Sonntagabend konnte ich ihn dann erlösen. Linker Vorderlauf gebrochen:
Anhang anzeigen 168560
Gestern beim Vorbereiten des Hauptes festgestellt, dass der Unterkiefer auch gebrochen war.
Vielleicht kennt ihr ihn auch, den Bock der offenbar gefeit ist gegen blaue Bohnen, dem man wochenlang hinterherkrebst, der nie gut genug steht für den waidgerechten Schuss oder der aus magischen Gründen nicht getroffen werden kann. An den man immer wieder denkt und der einem keine Ruhe lässt? Nun auch wir haben so ein Ekeltier, der einfach nicht totgeschossen werden will. Es ist ein Mörderbock, mit langem dünnen unverzweigtem Gehörn, der schon im letzten Jahr einen Nebenbuhler zu Schanden forkelte. Ein schlauer, gerissener Geheimrat, mit allen Wassern gewaschen. Er tritt, wenn überhaupt nur in tiefer Schwärze aus und ist nie da wo man ihn erwartet. Schon oft hab ich auf ihn gepasst, Morgens, Mittags, Abends, manchmal stand er nur 30m entfernt, gab aber kein Stück Blatt frei. Gestern war wieder so ein Tag. Anstand an einer teilberäumten Windwurffläche. Der Hund in Mucksmausmanier artig und leise hinter einem Wurzelteller, der Waidmann Rübezahl lauernd hinter Selbigem. Das Gelände leicht rechts und vorn abfallend. Rechter Hand eine tiefe Dickung, linker Hand ein lichter, nach hinten mit tieferem Unterwuchs versehener Stangenhort. Hinter uns ein undurchdringlicher Dschungel aus Totholz, Altbestand, Windwurf, Brummelbeere und Weißdorn. Der Wind aus etwa 10:00 Uhr.
Leichter Regen der gegen 1900 Uhr aufhörte. Ich liebe den Anstand, da wo keine Kanzel steht, kaum jemand je hingeht, dort bin ich gern. Das Schmalreh war sicher vor mir, lauerte ich doch dem Bock hinterher, Reinicke hätte trotzdem Pech, ließ sich aber nicht blicken. Kurz vor 0900 Uhr erschien ER auf der Bildfläche, lange stand er fast völlig verdeckt und reglos. Trat dann auf den Windwurf und fegte an einer Buche. So zog er langsam über die Fläche. Ich frohlockte, diesmal entkommt er nicht. Ich legte an, zog mit und hoffte auf ein Stückchen Blatt und die 20m freie Stelle die er gleich überziehen wird. Plötzlich brach es unterhalb der Fläche am Wiesenrand und zwei Jungs aus dem Dorf riefen sich etwas zu. Der Bock sprang ab und ich hatte das Nachsehen. Wieder einmal! Mein Gesichtsausdruck und meine Gedanken in diesem Moment waren wenig christlich.
Rübezahl, der es heute Abend wieder versuchen wird
Ist es nicht gerade das was den Reiz an der jagd ausmacht? Genau den einen zu überlisten und ihn in harter Arbeit zu erlegen. Zumindest ist es für mich das spannendste an der jagd. Irgendwo hinhocken und eine X Beliebigen totschiessen kann jeder. Daran habe ich keine so große Freude mehr.Nein, solche Böcke kenne ich nicht. Ganz einfach deswegen, weil ich mir maximal vier mal eine Chance auf ihn gebe. Dann ist mit dem hinterher stiefeln auf diesen einen Bock Schluß.
Weißt du warum du ihn nicht kriegst?
Er kann deine, für ihn ja durchaus negative Ausstrahlung, auf mehr als 100m spüren. Lass ihn in Ruhe. Soll jemand anders ihn erlegen. Oder warte auf den Zufall, der ihn dir irgendwann unverhofft, vielleicht auch ganz wo anders vor den Lauf bringen wird.
Um es nochmal zu sagen, dieses nachstellen auf ein Stück - immer und immer wieder, bringt wenig Erfolg, bringt sehr viel Unruhe in's Revier und ganz ehrlich, mit Jagd im ursprünglichen Sinn hat das nichts mehr zu tun.
Lass ihn einfach und geh heut Abend wo anders jagen - morgen und die nächsten Wochen auch.
Ich will Dir auf keinen Fall die Jagdfreude absprechen oder vermiesen. Sorry wenn das so rüberkam. Deine Worte kamen auf mich verbissen rüber und Verbissenheit bringt wirklich nichts. Habe ich selbst gelernt als ich unbedingt den grey ghost (Kudu) haben wollte. Musste dafür 2x nach Südafrika.Du hast von meiner Gemütsverfassung auf der Jagd nach dem EINEN Stück eine völlig falsche Vorstellung. Mit Verbissenheit hat das alles überhaupt nichts zu tun. Es ist die pure Freude an der Jagd als solches, die Schliche, die Pürscherei, die Listen. In die Erlegung, so sie denn erfolgt, mischt sich auch zugleich eine gewisse Wehmut, das man diesen einen bestimmten Bock nun nicht mehr waidwerken kann. Für jeden ist Jagd nun einmal etwas Anderes.